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Erwartungen an den neuen Verkehrsentwicklungsplan
geschrieben von Asimov 
[www.nahverkehrhamburg.de]

Die Bürgerschaft hat die Erstellung eines neuen Verkehrsentwicklungsplanes beschlossen. Was sind eure Erwartungen und Hoffnungen insbesondere Hinsichtlich des Nahverkehrs an diesen Plan?
Ich hoffe vor allem, das sich Hamburg endlich zur S-Bahn nach Kaltenkirchen bekennt und das endlich mal konkrete Maßnahmen für die Stellen im HVV, die unter chronischer Überfüllung leiden, vor allem S3 und M5, angegangen werden. Man kann nicht einerseits von den Leuten fordern, das sie das Auto seltener benutzen sollen, andererseits aber tatenlos zusehen, das es an einigen Stellen im Nahverkehr so voll ist, das Passagiere an den Haltestellen stehen gelassen werden müssen.
Schön wäre auch, wenn analog zur endlich langsam ins rollen kommenden S-Bahn-Haltestelle Ottensen/Thomasstraße weitere, teilweise seit Jahrzehnten diskutierte Nachverdichtungen im bestehenden Schnellbahnnetz vorgenommen werden würden, z.B. auf der U1 Johnsalle (zwischen Stephansplatz und Hallerstraße), Voßkuhlen (zwischen Wandsbek Gartenstadt und Trabrennbahn) und Bekasienenau (zwischen Farmsen und Berne), auf der U3 Schlankreye (zwischen Schlump und Hoheluftbrücke) und Fuhlsbütteler Straße (zwischen Barmbek und Habichtstraße).
Für den Busverkehr sollten der großspurigen Ankündigung "eines der modernsten Bussysteme Europas" aufbauen zu wollen, jetzt dringend Taten folgen. Wenn man sich anguckt, was bspw. in Lateinamerika (Curitiba, Bogota, Mexico City), aber auch in vielen europäischen Städten (Istanbul) an exzellenten Bussystemen angeboten wird, muss da nicht unerheblich Geld und Arbeit reingesteckt werden, um überhaupt nur so etwas wie Mittelmaß zu erreichen. Ein absolutes Minimalziel wäre es, bis Ende der Legislaturperiode einen neuen Betriebshof für 100 Fahrzeuge ab Mercedes Benz CapaCity aufwärts einzurichten und damit die immer noch mit Solofahrzeugen betriebenen Linien wie z.B. M8, M23 oder M26 auszustatten.
Also meine Erwartungen und Wünsche ...

U4 wird auf jeden Fall bis nach Harburg vorhanden sein, zeitlich in Schritten aufgeteilt.

Die S-Bahn wird dick vertreten sein. Wir werden die S4 Ost und West drin haben, die S-Bahn nach Kaltenkirchen und eventuell auch nach Büchen.

Ich bin mir sicher das die U4-Nord nach Sengelmannstraße, die U3 nach Bramfeld und die U1 nach Siemersplatz im Plan bleiben werden. So ein Plan ist ja dafür da auch Sachen aufzunehmen die im Moment nicht gerade zum Greifen nah sind.

Sehr gespannt bin ich ob a) eine Stadtbahn enthalten sein wird und b) ein modernstes Busnetz Europas in Form von am besten eines BusRapid Transit wie in Istanbul, mit der möglichkeit es in eine Stadtbahn umzubauen. Dringender Handlungsbedarf besteht besteht auf jeden Fall auf der 5, 6, 7, 20/25 von Altona bis Winterhude, 23 zwischen Barmbek und Billstedt und der 26 Rübenkamp bis Rahlstedt.
Ich kann da nur etwas von "Anträgen" lesen, aber nicht, das dort schon etwas beschlossen wurde, wo kann man denn das lesen, rein interesse halber?

Aber super, das so etwas wieder beschlossen wird und dann bemerkt, das man das Geld für die Umsetzung nicht hat...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.09.2011 21:07 von Heiko T..
Zitat
Heiko T.
Ich kann da nur etwas von "Anträgen" lesen, aber nicht, das dort schon etwas beschlossen wurde, wo kann man denn das lesen, rein interesse halber?

Steht doch gleich im ersten Satz:

Zitat

Der Ausbau von Straße und Schiene in Hamburg soll künftig besser abgestimmt werden. Die Hamburger Bürgerschaft hat am Mittwoch – auf Antrag der SPD-Fraktion - die Anfertigung eines Verkehrsentwicklungsplans (VEP) beschlossen.

Zitat
Heiko T.
Aber super, das so etwas wieder beschlossen wird und dann bemerkt, das man das Geld für die Umsetzung nicht hat...

Deswegen hatte ich bei meiner "Wunschliste" ganz bewusst keine Traumgebilde wie die oben genannte U4Nord oder die U-Bahn zum Siemersplatz o.ä. aufgezählt. Sicherlich alles wünschenswert, aber völlig unbezahlbar. Die Planer sollten ihre (gut bezahlte) Arbeitszeit lieber damit verbringen, realistische und bezahlbare Lösungen vorzuschlagen. Auch an eine U4 nach Harburg glaube ich nicht, das wären locker 2 Milliarden Euro mit erheblichen Risiken für unkalkulierbare Mehrkosten, alleine durch die Querungen von Norder- und Süderelbe. Dann lieber die S-Bahn von Harburg bis Altona für einen 2-Minuten-Takt optimieren und die MEr-Züge mit S-Bahn tauglichen Fahrzeugen ausstatten, da wäre dem Süden Hamburgs zu einem Bruchteil der Kosten der U4 schon ganz erheblich geholfen.
Ich erwarte eigentlich das gleiche wie LevHAM, dazu aber noch die Planungen oder ein Konzept für die S32 & die eventuelle Verlängerung der S1 ab Airport.. Als Nachverdichtungen wünsche ich mir

Ottensen: Wird ja zum glück schon geplant.

Wedel-Ost (famila): Um den Osten von Wedel besser zu erschließen.

Bostelbek: Für das Mercedes-Werk, das Gewerbegebiet Hausbruch, die Bostelbeker Siedlung, dem Krankenhaus Mariahilf und eventuell auch das Kraftwerk in Moorburg.

Elbbrücken: Vor allem wegen dem Übergang zur U4 und für die HafenCity.

Ist die Station zwischen Holstenstraße und Altona eigentlich noch geplant?

Außerdem wäre es Toll mehr Details über den zukünftigen Bahnhof Altona-Nord zu bekommen.
Zitat
Asimov
Steht doch gleich im ersten Satz:

Das steht dor auf dieser Internetplattform. Meine Frage war aber, ob man solche Beschlüsse auch offiziell irgendwo nachlesen kann.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.09.2011 21:40 von Heiko T..
Es steht nicht nur seit gestern auf "dieser Internetplattform" sondern ist inzwischen auch in der Parlamentsdatenbank nachzulesen.

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[www.nahverkehrhamburg.de] - Das unabhängige Newsportal für ÖPNV, Radverkehr & neue Mobilität in Hamburg
Zitat
Asimov
Ich hoffe vor allem, das sich Hamburg endlich zur S-Bahn nach Kaltenkirchen bekennt [...]

Auch wenn es nicht direkt in diesen Thread gehört: Die letzte Sitzung des Kreistages in Pinneberg hat dieses Thema auf der Tagesordnung (bitte nicht an der Artikel-Überschrift stören, wichtig ist der 2. Absatz!).
Diesen Link werde ich im "richtigen" Thread auch nochmal setzen.

Gruß Ingo
Zitat
Christian H.
Es steht nicht nur seit gestern auf "dieser Internetplattform" sondern ist inzwischen auch in der Parlamentsdatenbank nachzulesen.

Super, danke für die schnelle Antwort!
Zitat
Asimov
U3 Schlankreye (zwischen Schlump und Hoheluftbrücke)
Ich möchte gerne wissen, wofür eine U-Bahn-Haltestelle Schlankreye gut sein soll? Die müsste quasi zwischen Bundesstraße und Bogenstraße gebaut werden, wenn überhaupt. Ich habe in der Gegend gewohnt und ich finde aus persönlicher Erfahrung, dass eine U-Bahn-Haltestelle Schlankreye überhaupt nicht nötig ist, weil die Gegend mit dem 181er in der Bogenstraße und dem 4er in der Bundesstraße bestens an die U-Bahn-Haltestelle Schlump angebunden ist.
Zitat
Asimov
Fuhlsbütteler Straße (zwischen Barmbek und Habichtstraße)
Die Fuhlsbüttler Straße ist mit mehreren Buslinien bereits bestens angebunden an den Barmbeker Bahnhof. Ich persönlich sehe keine Notwendigkeit, vor Habichtstraße eine weitere U-Bahn-Haltestelle zu bauen.

Grüße,

Richie

"Auftrag ausgeführt. Dieser Zug ist garantiert schwarzfahrerfrei!" - Amboss, der Kontrolator
Zitat
NWT47
Wedel-Ost (famila): Um den Osten von Wedel besser zu erschließen.

Die Planungen laufen meines Wissens noch, sind aber -- wenn Ottensen kommt -- fahrplantechnisch nur mit einem zusätzlichen Umlauf machbar.
Derzeit hat man in Wedel eine Kurzkehrzeit von 4 Minuten. Der zusätzliche Halt "frißt", beide Richtungen gerechnet, knapp 2,5 Minuten. In 1,5 Minuten kann man keinen Tamagotchie vernünftig kurzkehren -- schließlich muß ja auch das Zielband umlaufen und die Zugnummer eingegeben werden. Und dann wäre da ja auch noch die Schließzeit des Bahnüberganges...

Zitat
NWT47
Ist die Station zwischen Holstenstraße und Altona eigentlich noch geplant?

Wenn die Neue Mitte Altona kommt, wären Gedanken darüber sicherlich eine sinnvolle Idee -- auch wenn die Station dann ziemlich am Rande dieses Neubaugebietes liegen würde.
Zum Nordwesten hin hätte das Neubaugebiet rund um die Kühnehöfe und der dort wachsende Kaufland-Markt eine Anbindungsmöglichkeit, wenn man den 288er Bus zu einer Ganztagslinie aufwertet und dorthin verbiegt. Das wäre zumindest dann sinnvoll, wenn die nach der Verlegung auf den Autobahndeckel für den Wohnungsbau freiwerdenden Kleingartenflächen am westlichen Holstenkamp bebaut werden.
Ich denke, daß es nach Eröffnung des neuen Bahnhofes Altona (wie auch immer er dann heißt), eine Buslinie von ebendiesem durch das Neubaugebiet zum jetzigen Bahnhof Altona geben wird.

Gruß Ingo
Zitat
Ringbahn
...Die Fuhlsbüttler Straße ist mit mehreren Buslinien bereits bestens angebunden an den Barmbeker Bahnhof. Ich persönlich sehe keine Notwendigkeit, vor Habichtstraße eine weitere U-Bahn-Haltestelle zu bauen.


Die Busse gibt es zwar, aber sie sind auch immer gut gefüllt...
Zitat
INW
Die Planungen laufen meines Wissens noch, sind aber -- wenn Ottensen kommt -- fahrplantechnisch nur mit einem zusätzlichen Umlauf machbar.

Da man wegen Ottensen sowieso die Streckengeschwindigkeit auf der S1 anheben will, könnte (!!) es sein, dass dabei auch gleich Fahrzeitreserven für eine weitere Station in Wedel geschaffen werden.

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Zitat
Asimov
[www.nahverkehrhamburg.de]

Für den Busverkehr sollten der großspurigen Ankündigung "eines der modernsten Bussysteme Europas" aufbauen zu wollen, jetzt dringend Taten folgen. Wenn man sich anguckt, was bspw. in Lateinamerika (Curitiba, Bogota, Mexico City), aber auch in vielen europäischen Städten (Istanbul) an exzellenten Bussystemen angeboten wird, muss da nicht unerheblich Geld und Arbeit reingesteckt werden, um überhaupt nur so etwas wie Mittelmaß zu erreichen. Ein absolutes Minimalziel wäre es, bis Ende der Legislaturperiode einen neuen Betriebshof für 100 Fahrzeuge ab Mercedes Benz CapaCity aufwärts einzurichten und damit die immer noch mit Solofahrzeugen betriebenen Linien wie z.B. M8, M23 oder M26 auszustatten.

Die Beispiele aus Lateinamerika oder der Türkei im Hinblick auf leistungsfähige Bussysteme sind auf Deutschland bzw. Hamburg nach meiner Auffassung nicht übertragbar. Und in Europa sind diese Systeme bisher eher nur vereinzelt zu finden (Frankreich, Spanien), jedenfalls kein Standard. Und das hat seine Gründe: Zum einen sind die städtebaulichen Rahmenbedingungen jeweils höchst unterschiedlich. In vielen Metropolen außerhalb Europas lassen sich "Straßenschneisen" - derzeit noch - leichter realisieren. Weniger zahlungskräftige Anwohner können eben leider vertrieben werden, ohne dass sie wirklich juristisch dagegen vorgehen können. Gesetze auf dem Gebiet des Umweltschutzes sind ebenfalls höchstens in Ansätzen vorhanden. Das erleichtert natürlich den Abriss ganzer Quartiere und den Bau großer breiter Straßen (die auch Bustrassen zulassen) erheblich. Last not least: Ein Busfahrer dürfte in Lateinamerika auch nur eher wenig Geld verdienen, so dass personalaufwändige "Bus-Pulks" nicht ganz so teuer kommen wie in Europa (trotz aller Aushöhlungen von Tarifverträgen hierzulande). Weniger hoch scheinen mir dort außerdem - wiederum momentan noch - die Anforderungen zu sein, was das Funktionieren eines Verkehrs-Systems betrifft (Sicherheit, Zuverlässigkeit). Vermutlich sind die meisten Menschen dort froh, überhaupt irgendwie wegzukommen. Da nimmt man eben auch einmal einen klapprigen Bus in Kauf, in dem man wie in einer Sardienbüchse steht, ggf. auch auf längeren Strecken. Dies ist zumindest in Westeuropa wiederum anders, die Menschen verlangen hier eben höhere Standards.

Bei alledem darf man natürlich nicht vergessen, dass auch einige der aufstrebenden Metropolen speziell in der Türkei in den letzten Jahren sehr auf die Stadtbahn gesetzt haben und diesen Weg wahrscheinlich auch weiter gehen werden. Die Wandlung ist hier unübersehbar (etwa in einigen Staaten Nordafrikas). Natürlich steht es Hamburg frei, sich mit Groß-Bussystemen auf das Niveau der "dritten Welt" zu begeben, während jene langsam aber sicher solche Zustände hinter sich lässt ...

Das "beste Bussystem Europas" bleibt für mich eine Seifenblase bzw. Wunschvorstellung der Hamburger SPD. Es ist jedenfalls kein Zufall, dass sich Kopenhagen gezielt gegen ein solches System und für die Einführung einer Stadtbahn entschieden hat und dass auch in Zürich die XXL-Busse nach meiner Kenntnis zugunsten weiterer Straßenbahnstrecken auf der "Abschuss-Liste" stehen.
Zitat
Ringbahn
Zitat
Asimov
U3 Schlankreye (zwischen Schlump und Hoheluftbrücke)
Ich möchte gerne wissen, wofür eine U-Bahn-Haltestelle Schlankreye gut sein soll? Die müsste quasi zwischen Bundesstraße und Bogenstraße gebaut werden, wenn überhaupt. Ich habe in der Gegend gewohnt und ich finde aus persönlicher Erfahrung, dass eine U-Bahn-Haltestelle Schlankreye überhaupt nicht nötig ist, weil die Gegend mit dem 181er in der Bogenstraße und dem 4er in der Bundesstraße bestens an die U-Bahn-Haltestelle Schlump angebunden ist.
Zitat
Asimov
Fuhlsbütteler Straße (zwischen Barmbek und Habichtstraße)
Die Fuhlsbüttler Straße ist mit mehreren Buslinien bereits bestens angebunden an den Barmbeker Bahnhof. Ich persönlich sehe keine Notwendigkeit, vor Habichtstraße eine weitere U-Bahn-Haltestelle zu bauen.

Die Antwort auf die Frage, wozu die Haltestellen gut sein sollen, gibst du doch quasi selber, in dem du aufzählst, welche Busse die Gegend erschließen, obwohl man dort mit wenig Aufwand dafür sorgen könnte, das die Leute eben nicht erst aufwendig mit dem Bus zur nächsten Haltestelle fahren müssen. Und wenn man sich anguckt, wie dicht die Bebauung in beiden Fällen ist, dürfte wohl am Passagierpotential dieser Haltestellen kein Zweifel bestehen.

Zitat
Bovist66
Zitat
Asimov
[www.nahverkehrhamburg.de]

Für den Busverkehr sollten der großspurigen Ankündigung "eines der modernsten Bussysteme Europas" aufbauen zu wollen, jetzt dringend Taten folgen. Wenn man sich anguckt, was bspw. in Lateinamerika (Curitiba, Bogota, Mexico City), aber auch in vielen europäischen Städten (Istanbul) an exzellenten Bussystemen angeboten wird, muss da nicht unerheblich Geld und Arbeit reingesteckt werden, um überhaupt nur so etwas wie Mittelmaß zu erreichen. Ein absolutes Minimalziel wäre es, bis Ende der Legislaturperiode einen neuen Betriebshof für 100 Fahrzeuge ab Mercedes Benz CapaCity aufwärts einzurichten und damit die immer noch mit Solofahrzeugen betriebenen Linien wie z.B. M8, M23 oder M26 auszustatten.

Die Beispiele aus Lateinamerika oder der Türkei im Hinblick auf leistungsfähige Bussysteme sind auf Deutschland bzw. Hamburg nach meiner Auffassung nicht übertragbar. Und in Europa sind diese Systeme bisher eher nur vereinzelt zu finden (Frankreich, Spanien), jedenfalls kein Standard. Und das hat seine Gründe: Zum einen sind die städtebaulichen Rahmenbedingungen jeweils höchst unterschiedlich. In vielen Metropolen außerhalb Europas lassen sich "Straßenschneisen" - derzeit noch - leichter realisieren. Weniger zahlungskräftige Anwohner können eben leider vertrieben werden, ohne dass sie wirklich juristisch dagegen vorgehen können. Gesetze auf dem Gebiet des Umweltschutzes sind ebenfalls höchstens in Ansätzen vorhanden. Das erleichtert natürlich den Abriss ganzer Quartiere und den Bau großer breiter Straßen (die auch Bustrassen zulassen) erheblich. Last not least: Ein Busfahrer dürfte in Lateinamerika auch nur eher wenig Geld verdienen, so dass personalaufwändige "Bus-Pulks" nicht ganz so teuer kommen wie in Europa (trotz aller Aushöhlungen von Tarifverträgen hierzulande). Weniger hoch scheinen mir dort außerdem - wiederum momentan noch - die Anforderungen zu sein, was das Funktionieren eines Verkehrs-Systems betrifft (Sicherheit, Zuverlässigkeit). Vermutlich sind die meisten Menschen dort froh, überhaupt irgendwie wegzukommen. Da nimmt man eben auch einmal einen klapprigen Bus in Kauf, in dem man wie in einer Sardienbüchse steht, ggf. auch auf längeren Strecken. Dies ist zumindest in Westeuropa wiederum anders, die Menschen verlangen hier eben höhere Standards.

Bei alledem darf man natürlich nicht vergessen, dass auch einige der aufstrebenden Metropolen speziell in der Türkei in den letzten Jahren sehr auf die Stadtbahn gesetzt haben und diesen Weg wahrscheinlich auch weiter gehen werden. Die Wandlung ist hier unübersehbar (etwa in einigen Staaten Nordafrikas). Natürlich steht es Hamburg frei, sich mit Groß-Bussystemen auf das Niveau der "dritten Welt" zu begeben, während jene langsam aber sicher solche Zustände hinter sich lässt ...

Das "beste Bussystem Europas" bleibt für mich eine Seifenblase bzw. Wunschvorstellung der Hamburger SPD. Es ist jedenfalls kein Zufall, dass sich Kopenhagen gezielt gegen ein solches System und für die Einführung einer Stadtbahn entschieden hat und dass auch in Zürich die XXL-Busse nach meiner Kenntnis zugunsten weiterer Straßenbahnstrecken auf der "Abschuss-Liste" stehen.

Das ein BRT-System kein echter Ersatz für eine Stadtbahn ist, brauchst du denke ich in diesem Forum niemandem zu erklären, die Zusammenhänge sollten mittlerweile allgemein bekannt sein. Tatsache ist aber leider, das eine Stadtbahn zur Zeit politisch nicht durchsetzbar und auch der Bevölkerung kaum zu vermitteln ist. Das sich die Stadt mit dieser speziellen Hamburger Psychose mittelfristig selber schadet begreifen leider die wenigsten. Aber es bringt nichts, darüber zu jammern, was den alles nicht möglich ist, sondern man muss gerade bei solchen günstigen Gelegenheiten, wie der Aufstellung eines neuen Verkehrsentwicklungsplanes, zusehen, das man das maximal mögliche, sowohl hinsichtlich politischer Mehrheiten, als auch der Finanzierbarkeit umgesetzt wird.

Nachtrag:

Hast du eine Quelle bezüglich der XXL-Busse in Zürich? Das mit Kopenhagen war mir auch schon zu Ohren gekommen, dass Zürich da jetzt ähnliche Schritte geht, höre ich das erste mal.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.09.2011 13:22 von Asimov.
Kein Wunder dass in Zürich XXL-Obusse zugunsten von Tram abgelöst werden. Zürich hat ein großes Tramnetz. Genau wie Karlsruhe sich kann neue Straßenbahnlinien in Provinzdörfchen leisten (Spöck), weil man ein hochwirtschaftliches Straßenbahnnetz damit noch etwas wirtschaftlicher macht. Spöck ist als ob man ne Straßenbahn nach Grande baut. Das hat nichts mit dem System Stadtbahn zu tun. Es hat was damit zu tun dass eine Ausweitung eines wirtschaftlichen Systems billig ist. In Hamburg fängt man aber mit Straßenbahn bei Null an. Keine der Buslinien in Zürich würde heute ersetzt wenn es keine Tram in Zürich geben würde. Nicht vergleichbar.

Kopenhagen soll eine Tangentaillinie werden weit draußen etwa auf der Trasse von einem Ring 3. Auch nicht vergleichbar.


Hamburger Psychose und solche Begriffe bringen auch nichts. Man kann das Rad nicht über Nacht zurückdrehen wenn man die Stadt seit 55 Jahren auf Autoverkehr eingestellt hat. Damit werden Hamburger Straßen auch nicht breiter. Sie sind nun mal schmäler als Straßen in Berlin oder München. Da wo in München die 23 abfährt an der Freiheit ist die Straße so breit wie der Steindamm bei der Lohmühlenstraße. Aber in Hamburg sind so breite Straßen nun mal selten.

Aber wir kommen vom Thema ab.

Uli
Hallo Asimov,

Zitat
Asimov
Die Antwort auf die Frage, wozu die Haltestellen gut sein sollen, gibst du doch quasi selber, in dem du aufzählst, welche Busse die Gegend erschließen, obwohl man dort mit wenig Aufwand dafür sorgen könnte, das die Leute eben nicht erst aufwendig mit dem Bus zur nächsten Haltestelle fahren müssen. Und wenn man sich anguckt, wie dicht die Bebauung in beiden Fällen ist, dürfte wohl am Passagierpotential dieser Haltestellen kein Zweifel bestehen.

Denke bitte einmal ganz ruhig nach. Die beiden Haltestellen sind so ungünstig gelegen, dass man den Bau nicht ernsthaft fordern sollte.

Schlankreye liegt praktisch im Vorfeld von Schlump. Außer, dass für die ganzen Umsteiger in Kellinghusenstraße und Schlump die Anschlüsse schlechter werden und man jeden Tag mit diesem unnötigen Stop jede Menge Geld versenkt, hat die Station für die Allgemeinheit keinen Nutzen.

Die Station Fuhlsbüttler Straße hat ebenfalls eine sehr ungünstige Lage. Auch hier wäre der deutlich wichtigere Umstieg in Wandsbek-Gartenstadt (und teilweise der in Barmbek zur S-Bahn und Richtung Westen) verschlechtert, abgesehen von der ebenfalls nur kurzen Strecke weiter bis Habichtstraße. Treffen täte sie eh nicht das richtige Gebiet weiter nördlich, denn Hermann-Kauffmann-Straße steigen mindestens so viele ein, wie vorher ausgestiegen sind (beide Fahrtrichtungen). Es herrscht also ein ziemlicher Binnenverkehr auf der "Fuhle". Signifikant würde sich also kaum etwas ändern, allenfalls würde sich der Umsteigepunkt zum Bus an die Haltestellen Hellbrookstraße und Hermann-Kauffmann-Straße verlagern, aber darüf den ganzen Aufwand? Da gibt es eindeutig wichtigere Dinge.



Grüße
Boris
Zumal man die Kurzläufer der Li. 172 zwichen Barmbek und Ohlsdorf wieder von Gelenbusbetrieb auf Solobetrieb zurück genommen hatte...
Zitat
Asimov

Das ein BRT-System kein echter Ersatz für eine Stadtbahn ist, brauchst du denke ich in diesem Forum niemandem zu erklären, die Zusammenhänge sollten mittlerweile allgemein bekannt sein. Tatsache ist aber leider, das eine Stadtbahn zur Zeit politisch nicht durchsetzbar und auch der Bevölkerung kaum zu vermitteln ist. Das sich die Stadt mit dieser speziellen Hamburger Psychose mittelfristig selber schadet begreifen leider die wenigsten. Aber es bringt nichts, darüber zu jammern, was den alles nicht möglich ist, sondern man muss gerade bei solchen günstigen Gelegenheiten, wie der Aufstellung eines neuen Verkehrsentwicklungsplanes, zusehen, das man das maximal mögliche, sowohl hinsichtlich politischer Mehrheiten, als auch der Finanzierbarkeit umgesetzt wird.

Nachtrag:

Hast du eine Quelle bezüglich der XXL-Busse in Zürich? Das mit Kopenhagen war mir auch schon zu Ohren gekommen, dass Zürich da jetzt ähnliche Schritte geht, höre ich das erste mal.

Ein BRT-System würde in Hamburg vermutlich dieselben "Psychosen" oder gar noch stärkere hervorrufen als die verflossene Stadtbahn-Planung. Es ist ja bereits erwähnt worden, dass Busspuren oder -trassen mehr Platz beanspruchen würden als Stadtbahnstrecken. Wenn ich mich jetzt nicht täusche, haben die Stadtbahn-Gegner in Winterhude auch schon ihren Unmut gegenüber angedachten Busspuren kundgetan. Doch keine "Sorge": Bei DER Landesregierung in Hamburg wird sich vermutlich weder irgend etwas in Richtung BRT noch Stadtbahn tun, sondern schlichtweg nichts. Das dürfte man dann als "vernünftige Politik" verkaufen oder Sparzwänge als Ausrede vorschieben. Lieber eben mehr Geld für das jetzige Bussystem ausgeben als mit modernen Stadtbahnen sparen. Diese Zusammenhänge durchschauen ja eh die wenigsten Menschen nicht nur in Hamburg, und die Mehrheit scheint mit den jetzigen Gegebenheiten auch zufrieden zu sein oder stört sich zumindest nicht daran. Insoweit liegt Herr Scholz durchaus richtig.

Zu Zürich noch in Kürze: Die jetzige Doppelgelenkbuslinie 31 soll auf Tram umgestellt werden, allerdings erst in knapp 15 Jahren (erinnert an Berliner Termine, was Straßenbahnstrecken angeht ... :-( ). Inzwischen scheint es allerdings einen Bürgerentscheid pro Umweltverbund gegeben zu haben, der die Dinge vielleicht doch in unserem Sinne voranbringt.

Hier ein paar Links für alle von Euch, die sich für Zürich interessieren (ich war mit meiner Partnerin im Juli dort - wir hatten ein Quartier an einem O-Bus-Kreuz. War schon beeindruckend, das Klacken der Stromabnehmer im "Spinnennetz" über der Kreuzung, gelegentliche Funkenschläge inklusive :-) :

[www.tagesanzeiger.ch]

[www.skyscrapercity.com]

[www.tagesanzeiger.ch]
Zitat
Asimov
Die Antwort auf die Frage, wozu die Haltestellen gut sein sollen, gibst du doch quasi selber, in dem du aufzählst, welche Busse die Gegend erschließen, obwohl man dort mit wenig Aufwand dafür sorgen könnte, das die Leute eben nicht erst aufwendig mit dem Bus zur nächsten Haltestelle fahren müssen. Und wenn man sich anguckt, wie dicht die Bebauung in beiden Fällen ist, dürfte wohl am Passagierpotential dieser Haltestellen kein Zweifel bestehen.
Also ich sehe keinen Aufwand. Außerdem kann man, von der Bogenstraße aus, auch über Kaiser-Friedrich-Ufer locker zur Haltestelle Hoheluftbrücke gehen. Sind nur ca. 5 Minuten Fußweg, also kann man das bisschen bummeln ja verschmerzen. Wer in der Bundesstraße in der Nähe des ETV wohnt, kann auch über Hohe Weide zur Haltestelle Christuskirche gehen, auch gefühlte fünf Minuten Gehweg (zzgl. Ampelwartezeit am Weidenstieg und in der Fruchtallee).

Ich bleibe dabei, es gibt keinen Grund für eine "Nachverdichtung" zwischen Schlump und Hoheluftbrücke. Die gegenwärtigen Anbindungen mit dem Bus und die kurzen Fußwege rechtfertigen auch nicht eine solche Investition.

Grüße,

Richie

"Auftrag ausgeführt. Dieser Zug ist garantiert schwarzfahrerfrei!" - Amboss, der Kontrolator
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