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ÖPNV-Wünsche-Thread
geschrieben von simfanatic 
Lopi2000 schrieb:
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> > Idealerweise würde Brandenburg dabei mitmachen

Ich denke mal, wenn der Tourismus in Berlin dadurch attraktiver werden würde, würde das Land Brandenburg zwangsläufig mitmachen müssen.
Warum soll ich mir das Schloss Sanscoussi in Potsdam anschauen und mir dafür eine Fahrkarte kaufen, wenn ich zum Schloß Charlottenburg kostenlos komme (abgesehen davon, das Sanscoussi interessanter ist)?
Chr17 schrieb:
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> Hallo wollt mal nach Fragen ob jemand noch Wüsche
> hab egal ob Pläne oder Text

Hier mal ein Plan von mir, mit Coreldraw auf BVG-Plan drübergemalt.
Der Plan zeigt veränderte Buslinien bei neuen Straßenbahnstrecken.
Natürlich nur fiktiv.



Viel Spaß beim Entdecken. Zossener Str. und Allee der Kosmonauten im Uhrzeigersinn, Wartenberg und Marzahner Str. entgegen.
Könnt ihr euch denken, wo die Straßenbahnstrecke über den Blumberger Damm hinführt?

MetroTramBerlin



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.10.2008 17:47 von MetroTramBerlin.
Genau meine Meinung Lopi2000!
Keine andere Maßnahme würde ein stärkeres umsteigen auf Öffentliche Verkehrsmittel bewirken, als ein Nulltarif.
Sämtliche Kosten des Straßenverkehrs würden stark zurückgehen, ebenso Umweltbelastung, Zahl der Unfälle, Verletzter und sonstwie Geschädigter(Lärm, Emissionen...).
Volkswirtschaftlich überwiegt der Nutzen des Nulltarifs die Kosten bei weitem.

Die Straßen würden leerer werden - für alle die weiterhin Auto fahren eine bessere Perspektive, als eine Straßenausbaupolitik, die von Jahr zu Jahr mehr dem Bedarf hinterherhinkt, weil sie nicht finanzierbar ist.
Viele Autofahrer fordern, dass ihre Steuern und Abgaben in den ÖV investiert werden, um eine Alternative zu haben bzw. leerere Parkplätze und Straßen, was einiges an Fahrzeit sparen dürfte.

All die Subventionen des Straßenverkehrs würden infrage gestellt und könnten anderen Zwecken zur Verfügung stehen.
Das Paradox, dass man für die Benutzung umweltfreundlicher und volkswirtschaftlich sinnvoller Verkehrswege bezahlen muss, während Unterhalt und Folgekosten des Straßenverkehrs von der Allgemeinheit bezahlt werden, würde ein Ende finden.

Investitionen ließen sich auf einen deutlich besser ausgelasteten(=wirtschaftlicheren) ÖPNV konzentrieren.
Statt mit mäßiger Rentabilität in konkurrierende Systeme zu investieren, ließe sich mit einer geringeren Gesamtsumme mehr Gesamtnutzen erwirtschaften.

Ebenso bei den Unterhalts-/Betriebskosten.
Es muss weniger Verkehrsfläche unterhalten werden, die zu geringeren Kosten mehr Nutzen bringt.
Ein Teil der heute nötigen Parkplätze und Fahrspuren kann anderen Nutzungen zugeführt werden, was für die Lebensqualität in der Stadt auch dringend geboten ist.

Die Berliner Schienenverkehrsmittel dagegen wurden für höhere Belastungen ausgelegt und genutzt, als heute gefahren werden, finanzieller Mehraufwand dürfte also v.a. in einer neuen(alten) Größe des Wagenparks bestehen.
Die Umstellung stark genutzter Buslinien auf Straßenbahn rentiert sich schon heute, ein Nulltarif würde den nötigen politischen Willen und die notwendige Konzentration von Investitionsmitteln mit sich bringen.

Emissionshandel, Feinstaub- und CO2-Reduzierung sind Leitlinien der Politik.
Umweltfreundlichen Verkehr stärker zu fördern ist eine politische Notwendigkeit, Lopi 2000 hat die daraus erwachsenden Finanzierungsmöglichkeiten und -verpflichtungen schon angerissen.
Bisher bringen Emissionsgutscheine nur den Kraftwerksbetreibern etwas, die deren Kosten am Markt an den Kunden weitergeben, obwohl sie ausreichend von der Politik mit kostenlosen Gutscheinen beschenkt werden.
Sobald diese Gutscheine grundsätzlich Kosten verursachen, werden sie Emissionsvermeidung auch betriebswirtschaftlich profitabel machen bzw. Projekte dazu, wie den Nulltarif, fördern.
Höhere Steuern sind durchaus machbar - sie müssen nicht einmal das sinken der Aufwendungen der Bürger für Mobilität aufwiegen, aufgrund der Einsparungen, die der Nulltarif mit sich bringt.
Man würde lediglich von einer Mischfinanzierung durch Staat und Fahrgäste zu einer rein staatlichen Finanzierung übergehen.
Die bei Mischfinanzierung üblichen Zusatzkosten würden entfallen - etwa für einen Fahrkartenverkauf und ein Kontrollsystem die mit vollen Kosten zu Buche schlagen, obwohl sie nur einen Teil der Einnahmen erbringen.

Verkehr ist heute eine Dienstleistung, die völlig selbstverständlich subventioniert wird.
Ineffektiv und wenig nutzbringend ist diese Subvention v.a., weil alle Verkehrsmittel gleichzeitig(und damit deren Konkurrenz) subventioniert werden und daher alle Verkehrsmittel chronisch unterfinanziert sind.
Man sollte die dafür eingesetzten Mittel auf Verkehrsmittel beschränken, die den volkswirtschaftlichen Nutzen des Verkehrs zu den geringsten volkswirtschaftlichen Kosten erbringen.
Das kann auf dem platten Land auch eine Straße sein, meist sind es öffentliche Verkehrsmittel.

Auch wenn Brandenburg sich einen Berliner Nulltarif nicht anschliessen sollte, würde der dortige ÖV gestärkt.
Für alle, die in beiden Ländern unterwegs sind, wird der ÖV attraktiver, sowohl finanziell, als auch in Bezug auf das der wachsenden Nachfrage in beiden Ländern anzupassende Angebot.
Berlin als Preistreiber im VBB würde entfallen, von so manchem Brandenburger Tarif können Berliner bisher nur träumen.
"Grenzüberschreitende" Fahrten würden nur mit den Kosten auf Brandenburger Seite zu Buche schlagen.
Brandenburg müsste weniger in Strassenbau und -instandhaltung investieren, der Verkehrsanteil von/aus Berlin ist erheblich.
Die steigenden Fahrgastzahlen hingegen würden auch in Brandenburg zur Konzentration von Mitteln für den ÖV führen.
Auch ohne einen Nulltarif einführen zu wollen, dürfte die aufgrund der steigenden Nachfrage höhere Rentabilität Spielraum für ein besseres Angebot und/oder sinkende Tarife bringen(was letztlich beides eine Investition in noch mehr Nachfrage und damit Rentabilität ist).
Ein Berliner Nulltarif würde sich sehr positiv auf die Brandenburger Kassenlage auswirken, demzufolge dürfte Brandenburg diesem sehr positiv gegenüberstehen, auch wenn es keinen Brandenburger Nulltarif einführen will.
Die positiven Effekte sind ohne einen ergänzenden Brandenburger Nulltarif geringer, dürften aber dennoch zu spürbaren Verbesserungen führen.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.10.2008 19:14 von dubito ergo sum.
@ dubito ergo sum: Du hast den Ironie-Button vergessen zu drücken...
Platte schrieb:
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> @ dubito ergo sum: Du hast den Ironie-Button
> vergessen zu drücken...

davon wüsste ich...

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Also die Idee an sich ist ja wirklich sehr schön @ kostenloser ÖPNV...

ich seh auf mindestens 5 Relationen jedoch dabei riesige Probleme:

(Falkenberg-HSH-Weißensee-Greifswalder Str.-Alexanderplatz
Alexanderplatz-Leipziger Str.-Potsdamer Pl.
Potsdamer Pl.-Hauptstraße-Innsbrucker Pl.-Schlossstr.-Steglitz
Zoo-Kantstr.-Messe Nord/ICC-Th.-Heuss-Pl.
Messe Nord/ICC-Th.-Heuss-Pl.-Heerstraße-Alt-Pichelsdorf-Wilhelmstadt)

Ich denke, dass die in den jeweiligen Relationen angesprochenen Verkehrsmittel jeweils nicht ausreichen. Weder die Busse, noch die Straßenbahn in der Greifswalder!

Da kann man ja noch so sehr durchrechnen, ob eine 100%ige Fahrpreissenkung mehr oder weniger kostenneutral, gesellschaftsneutral oder wie auch immer ist, wenn kein Geld da ist für die notwendigen Infrastrukturausbauten.

=/


MfG
Robert


Edit: Von den "Einsparungen" am Personal für Kontrolleure wird nix übrig bleiben, durch den Mehraufwand. (Fahrpersonal, Sicherheitskräfte)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.10.2008 17:16 von RobertM.
RobertM schrieb:
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> Da kann man ja noch so sehr durchrechnen, ob eine
> 100%ige Fahrpreissenkung mehr oder weniger
> kostenneutral, gesellschaftsneutral oder wie auch
> immer ist, wenn kein Geld da ist für die
> notwendigen Infrastrukturausbauten.

Das Nichtvorhandensein von Geld ist ja bei öffentlichen Investionen immer relativ. Es ist politischer Wille und keine naturgesetzliche Notwendigkeit, dass öffentliche Ausgaben zurückgefahren werden. Nach keynesianischer Wirtschaftslehre sollte der Staat bei schwächelnder Nachfrage selbst mehr nachfragen. Dies kann auch eine Steigerung von ÖPNV-Investitionen führen, wenn jemand mal die entsprechenden Impulse verknüpfen würde. Angesichts des Klimawandels spräche einiges dafür, diesmal keine Auto- sondern Straßenbahnen zu bauen.
Lopi, ich stimme dir mehr als zu... (ich erinnere mich mit Gruseln an meine Vorlesung in Politik über Keynes)...

Aber ich sehe halt kein Umdenken in der Politik.
Und ganz ehrlich, selbst wenn einer aus diesem Forum mal auch nur halben Einfluss hätte... würde sich was ändern?
(Warum macht mich Alkohol so pessimistisch?)


MfG
Robert
RobertM schrieb:
-------------------------------------------------------
> Also die Idee an sich ist ja wirklich sehr schön @
> kostenloser ÖPNV...
>
> ich seh auf mindestens 5 Relationen jedoch dabei
> riesige Probleme:
>
> (Falkenberg-HSH-Weißensee-Greifswalder
> Str.-Alexanderplatz
> Alexanderplatz-Leipziger Str.-Potsdamer Pl.
> Potsdamer Pl.-Hauptstraße-Innsbrucker
> Pl.-Schlossstr.-Steglitz
> Zoo-Kantstr.-Messe Nord/ICC-Th.-Heuss-Pl.
> Messe
> Nord/ICC-Th.-Heuss-Pl.-Heerstraße-Alt-Pichelsdorf-
> Wilhelmstadt)
>
> Ich denke, dass die in den jeweiligen Relationen
> angesprochenen Verkehrsmittel jeweils nicht
> ausreichen. Weder die Busse, noch die Straßenbahn
> in der Greifswalder!

Bevor Autos, U-Bahnen und S-Bahnen nennenswerten Anteil am modal split bekamen, wurde der Verkehr auch von Straßenbahn und Bus bewältigt.
Das wäre auch heute noch möglich, zumal beide Systeme seitdem leistungsfähiger geworden sind.
Maximal mit einer Verdoppelung der Fahrgastzahlen auf manchen Relationen würde ich rechnen.
Auf keiner der von Dir angesprochenen Strecken würde ich eine Halbierung der Takte als unmöglich bezeichnen, zumal das nur erforderlich wird, wenn der MIV und die Konflikte mit ihm drastisch zurückgehen.
Die dafür zu beschaffenden neuen Fahrzeuge dürften aber im Schnitt deutlich größer sein, als die vorhandenen, so dass die absolute Fahrtenzahl kaum verdoppelt werden muss.
Doppelgelenkbusse beispielsweise dürften den Großteil des erhöhten Beförderungsvolumens auffangen, Taktverdichtungen würden sich in Grenzen halten.
Das dann vergleichsweise leere Straßennetz wird konsequent auf die Bedürfnisse des ÖV ausgerichtet werden, alles andere wäre weder wirtschaftlich, noch wahltaktisch (die erdrückende Mehrheit der Wähler wären dann vorrangig ÖV-Nutzer) sinnvoll.
Damit steigen die Beförderungsgeschwindigkeiten und sinkt der Mehrbedarf an Fahrzeugen weiter.
All diese Effekte und eine bessere Auslastung rund um die Uhr eingerechnet, dürften die Steigerungen beherrschbar sein.
>
> Da kann man ja noch so sehr durchrechnen, ob eine
> 100%ige Fahrpreissenkung mehr oder weniger
> kostenneutral, gesellschaftsneutral oder wie auch
> immer ist, wenn kein Geld da ist für die
> notwendigen Infrastrukturausbauten.

Es wird doch jedes Jahr in die Berliner Verkehrsinfrastruktur investiert. Für Großflughäfen, Autobahnen, Hauptbahnhöfe, U-Bahnen und andere Projekte, deren Rentabilität bestimmt nicht über der von Neubaustrecken der Straßenbahn liegt, war und ist Geld vorhanden.
Dieses vorhandene Geld müsste nur konsequent für die Umstellung nicht mehr wirtschaftlich zu betreibender Buslinien auf Straßenbahn eingesetzt werden.
Gegenwärtig liegt das maximale Beförderungsvolumen der M4 in der HVZ bei 2x6x200(2Kt4D) plus 6x300(2GT6N), also 4200 Fahrgästen pro Stunde.
Matschke hat beim Straßenbahnsprechtag gesagt, dass man kaum Fahrzeuge brauchen wird, die mehr als 250 Fahrgäste fassen(Flexity) und man, wenn plötzlich alle Autofahrer umsteigen, ohnehin ganz neu planen muss.
Deswegen bekommen die Flexity keine Kupplungen, die Traktionen ermöglichen, da auch noch die GT6N-Doppeltraktionen für 300 Fahrgäste pro Zug zur Verfügung stehen.
Planen wir doch einmal neu für den Fall unseres Nulltarifs:
Die Serienfahrzeuge von Flexity sind noch lange nicht ausgeliefert, eine 60m-Variante wäre leicht zu realsieren.
Entweder als zwei gekuppelte 30m-Wagen oder ein einziges 60m-Fahrzeug mit noch größerem Fassungsvermögen, da es weniger Raum für seine Technik benötigt, als zwei incl. ihrer Kupplung.
Flexity-Züge, die die volle Bahnsteiglänge ausnutzen, würden also bei weiterhin 18 Fahrten/Stunde auf der M4 die Beförderungskapazität mehr als veranderthalbfachen.
Sollte noch mehr Steigerung notwendig sein, kann man den Takt verdichten, Bahnsteig- und Zuglängen verlängern(wie seinerzeit für 2GT6N) und weiterhin in die Breite gehen.
Die Fahrzeuge werden ohnehin schrittweise auf 2,65m verbreitert, eine breitere Flexity wäre noch leistungsfähiger.
Quantitativ gibt es also keine Potentiale in Berlin, die nicht zu bewältigen wären.
Qualitativ wäre der Nulltarif die beste Weichenstellung für die ohnehin überfällige flächendeckende Beschleunigung analog zu anderen Städten.
Die Durchschnittsgeschwindigkeit bei MIV, Bus und Straßenbahn liegt heute jeweils um 19km/h und damit auf dem vorletzten Platz in Europa, nur der Londoner Verkehr ist noch langsamer.
Das kann nur besser werden, wenn der Verkehr besser organisiert wird.

> Edit: Von den "Einsparungen" am Personal für
> Kontrolleure wird nix übrig bleiben, durch den
> Mehraufwand. (Fahrpersonal, Sicherheitskräfte)

Wie oben gezeigt, lässt sich mit größeren Fahrzeugen und kürzeren Umlaufzeiten ein Mehraufwand an Fahrpersonal stark in Grenzen halten.
Ich würde eher von weniger Sicherheitskräften ausgehen, da es weniger Zeiten schwacher Auslastung geben dürfte, als heute.
Das System öffentlicher Verkehrsmittel würde stärker als heute als Gemeingut betrachet und von größeren Massen geschützt werden, da sie stärker darauf angewiesen sind.
Einen nennenswerten Mehraufwand würde ich also nicht ohne weiteres zugrundelegen.
Sollte dem dennoch so sein, steht dem ein geringerer Personalbedarf bei Verkehrspolizei, Gerichten, Versicherungen, Straßeninstandhaltung etc. gegenüber.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
dubito ergo sum schrieb:
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> Die Durchschnittsgeschwindigkeit bei MIV, Bus und
> Straßenbahn liegt heute jeweils um 19km/h

Diese Aussage ist so nicht richtig. Die durchschnittliche Geschwindigkeit des Autoverehrs in Berlin liegt bei ca. 25 km/h und hat einen der höchsten Werte unter europäischen Metropolen bzw. deutschen Laneshauptstädten.
Beim Oberflächen-ÖPNV stimmt dieser Wert in etwa, auch wenn es hier starke Unterschiede zwischen einzelen Korridoren gibt. So erreichen die stark genutzten Straßenbahnstrecken (z.B. M4) bei hohem Eigentrassenanteil auch in der Innenstadt Werte um die 20 km/h, während bei den stark genutzten Bussen (auch bei hohem Busspuranteil) in der Innenstadt Werte um die 10-15 km/h rauskommen (M48, M29) - in einigen Fällen auf Teilabschnitten unter 10 km/h. Aber darüber habe ich auch hier schon öfter mal geschrieben... ;-)

Mehr zur Geschwindigkeit des Autoverkehrs in Berlin und anderswo:
[stadtentwicklung.berlin.de]
Ingolf schrieb:
-------------------------------------------------------
> dubito ergo sum schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
>
> > Die Durchschnittsgeschwindigkeit bei MIV, Bus
> und
> > Straßenbahn liegt heute jeweils um 19km/h
>
> Diese Aussage ist so nicht richtig.

Die 19km/h entstammen einem Vergleich der Innenstädte von London und Berlin und sind incl. Parkplatzsuchzeiten.
Bei den genannten 5 Korridoren mit erwarteten Kapazitätsengpässen im Oberflächenverkehr handelt es sich v.a. um Innenstadtstrecken bzw. mit diesen vergleichbare Strecken.
Bezieht man Autobahnen und an der Verkehrsbelastung gemessen gut ausgebaute Straßen mit ein, kommt man natürlich auf 25 km/h.

Die
> durchschnittliche Geschwindigkeit des Autoverehrs
> in Berlin liegt bei ca. 25 km/h und hat einen der
> höchsten Werte unter europäischen Metropolen bzw.
> deutschen Laneshauptstädten.

Bemerkenswerter Weise wird beides in der Quelle nicht mit Zahlen belegt(Vielleicht hatte man keine?).
Zahlen gibt es nur für eine willkürliche Auswahl (meist deutlich) kleinerer Städte im In- und Ausland.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Was noch vergessen wurde: Wenn durch den Nulltarif das lästige Fahrausweis vorzeigen/kaufen wegfällt und man wieder alle Türen zum ein- und aussteigen nutzen kann, steigt die Reisegeschwindigkeit und die Fahrer können sich aufs fahren konzentrieren.

Der ÖV würde schneller und weniger umständlich, mithin attraktiver, gerade für Autofahrer.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.10.2008 13:39 von dubito ergo sum.
Erkläre mal einen Steuerzahler, daß er für eine Leistung bezahlen soll, die er nicht nutzt. Das kann man nicht. Das Prinzip, für eine Beförderung auch zu bezahlen hat sich bewährt, und es gibt keinen vernünftigen Grund, dieses zu kippen. Sollen die Steuern vielleicht ins unermessliche erhöht werden? Wer soll das zahlen? Lassen wir das doch und beschäftigen wir uns nicht weiter mit pseudogrünen Möchtegernfantasieen, gern auch Ideen genannt.
Mäuserich schrieb:
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> Erkläre mal einen Steuerzahler, daß er für eine
> Leistung bezahlen soll, die er nicht nutzt. Das
> kann man nicht.

Das ist alles lediglich eine Definitionssache. Es gibt so viele Dinge, die man nicht nutzt und trotzdem über Steuern mit finanziert. Erkläre im Gegenzug doch einem Bus- und Bahnfahrer, warum Autobahnen über Steuern und nicht zu 100% über Maut finanziert werden. Oder einem Innenstadtbewohner, warum er für seinen DSL-Anschluss die selben Anschlusskosten hat wie für ein Dorfbewohner, obwohl der Erschließungsaufwand ein Vielfaches beträgt.

Zudem hat profitieren ja auch die verbleibenden Autofahrer davon, dass für sie mehr Platz auf den Straßen ist, wenn der ÖPNV-Anteil erhöht wird.

> Das Prinzip, für eine Beförderung
> auch zu bezahlen hat sich bewährt, und es gibt
> keinen vernünftigen Grund, dieses zu kippen.

Doch, es gibt zahlreiche vernünftige Gründe dafür, etliche wurden schon genannt, die Liste könnte man noch deutlich verlängern.

> Sollen die Steuern vielleicht ins unermessliche
> erhöht werden? Wer soll das zahlen? Lassen wir das
> doch und beschäftigen wir uns nicht weiter mit
> pseudogrünen Möchtegernfantasieen, gern auch Ideen
> genannt.

Zumindest wäre man mit einer grünen Regierungsbeteiligung schon etwas weiter in diese Richtung geschritten. In Hamburg gibt es ja inzwischen dank schwarz-grün interessante Zusatzangebote im ÖPNV - zum Teil umgesetzt, zum Teil in Planung. Ich würde mir ja nach der nächsten Abgeordnetenhauswahl einen rot-rot-grünen Senat wünschen und halte ihn auch nicht für unrealistisch, wobei auch der aktuelle seinen Job nicht schlecht macht.
Was sind denn das für Arumente? Sollen die vielleicht überzeugen? Rot-Rot-Grün als Wunschregierung; den Rest kann man sich denken. Nulltarif ist doch bestenfalls eine billige Wahlkampffloskel. Niemand kann diese Vision wahr machen, und jeder weiß das.
Mäuserich schrieb:
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> Erkläre mal einen Steuerzahler, daß er für eine
> Leistung bezahlen soll, die er nicht nutzt.

Ich nehme weder das Bundeswehrkontingent in Afghanistan, noch die jetzt zu rettenden Banken in Anspruch.
Die Produkte, auf die ich Mehrwertsteuer bezahle, werden dadurch mitnichten mehr wert.
Etc., etc., etc.
Jeder Steuerzahler zahlt für mehr Leistungen, die er nicht in Anspruch nimmt, als
für solche, die ihm persönlich Nutzen bringen.

Das
> kann man nicht.

Jeder von uns tut es und empfindet es als so normal, dass man es ihm nicht einmal mehr davon überzeugen muss, es zu tun.
Aber wenn es ausnahmsweise um eine Maßnahme geht, die allen nützt, dann muss man natürlich die höchsten Kriterien anwenden, sie zu diskreditieren.

Das Prinzip, für eine Beförderung
> auch zu bezahlen hat sich bewährt, und es gibt
> keinen vernünftigen Grund, dieses zu kippen.

Der ÖPNV würde doch weiterhin über Steuern bezahlt werden, nur eben nicht mehr zusätzlich über den Ticketverkauf.

> Sollen die Steuern vielleicht ins unermessliche
> erhöht werden?

Als wenn die zu ersetzenden Fahrgasteinnahmen unermesslich wären, von den Synergie- und Einspareffekten mal ganz abgesehen.

Wer soll das zahlen?

Wir alle, wie bisher.

Lassen wir das
> doch und beschäftigen wir uns nicht weiter mit
> pseudogrünen Möchtegernfantasieen, gern auch Ideen
> genannt.

Dich zwingt keiner, dich damit zu beschäftigen, warum willst du dann nicht, das andere sich damit beschäftigen?

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Mäuserich schrieb:
-------------------------------------------------------
> Was sind denn das für Arumente? Sollen die
> vielleicht überzeugen? Rot-Rot-Grün als
> Wunschregierung; den Rest kann man sich denken.
> Nulltarif ist doch bestenfalls eine billige
> Wahlkampffloskel. Niemand kann diese Vision wahr
> machen, und jeder weiß das.

Na immerhin ist es jetzt schon eine Vision!
Und warum bitte kann niemand sie wahr machen?
Die Ticketeinnahmen bewegen sich im Rahmen der heutigen Finanzpolitik, man müsste nur sinnvollere Schwerpunkte setzen.
Die Bürger würden entlastet, was Raum für wahlweise höhere Steuern oder mehr Kaufkraft, Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und Steuereinnahmen schafft.
Es ist ein Nullsummenspiel (wenn man die erzielbaren Einsparungen einmal außen vor lässt).
Also nur eine Frage der Verteilung von Finanzen und damit ganz alltägliche Politik.
Subventionieren wir den gesamten Verkehr teilweise oder einen Teil ganz?
Ein hochpolitsche, aber mehrere umsetzbare Antwworten implizierende Frage.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Mäuserich schrieb:
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> Erkläre mal einen Steuerzahler, daß er für eine
> Leistung bezahlen soll, die er nicht nutzt.
Moment mal, willst Du mir ernsthaft einreden, dass alle Steuerzahler immer mit dem Verwendungszweck der Steuereinnahmen einverstanden sind?

> Das Prinzip, für eine Beförderung
> auch zu bezahlen hat sich bewährt, und es gibt
> keinen vernünftigen Grund, dieses zu kippen.
Es gibt mehrere vernüftige Gründe
1. Man gibt Autofahrern einen Anreiz, Bus und Bahn zu nutzen
2. Man spart sich den Verkauf von Fahrkarten, Kontrollen
3. Der "Preis" ist angemessen

> Sollen die Steuern vielleicht ins unermessliche
> erhöht werden? Wer soll das zahlen?
Hm, aber die Steuern, die auf Benzin erhoben werden, stören Dich nicht?

> Lassen wir das
> doch und beschäftigen wir uns nicht weiter mit
> pseudogrünen Möchtegernfantasieen, gern auch Ideen
> genannt.

Nun ja, die Fahrpreise dürfen ins unermessliche steigen.
Betrifft ja nur die armen Würstchen, die sich kein Auto leisten können...
Tut mir leid, es wirkt auf mich wie Doppelmoral, denn sonst stört es Dich gar nicht, wie die Steuergelder ausgegeben und verschwendet werden...

Mit besten Grüßen
Wuhletal
---------------------
Säh Dohrs will oupänn onnsä läft zeit.
Hallo Leute.

Ich wollte mal zum Ursprungsthema zurückkommen und auch einen Wunsch äußern.

Ich wünsche mir, dass die BVG nach erfolgreichen Testfahrten der Flexity-Züge auch die GT6N(Z) verkauft, das Geld dem Senat zur Verfügung stellt und damit weitere Flexity finanziert, sodass der Fahrzeugpark komplett auf Flexity umgestellt wird, vielleicht auch noch in anderen Varianten als die bisher geplanten vier, vielleicht noch als 20- oder 25m-Zug für Linien wie die 21. Und damit verbunden natürlich auch ein Komplett-Umbau des gesamten Berliner Straßenbahn-Netzes, sodass Flexity ungehindert überall hin kann.

Ich weiß, das ist unrealistisch (solche Kommentare sind also überflüssig), aber es ist ja ein Wünsche-Thread.

MfG
182 004 Porsche-Taurus
Ich habe 4 Wünsche und 2 Maßnahmen die Pflicht sein müssen!!

Pflicht: U7 zum Flughafen Berlin-Schönefeld!!
Und Schönefeld wieder den B-Bereich zuordnen!!

Meine Wünsche:
U6 nach Lichtenrade, zumindest bis Barnetstraße..
U8 endlich (wie schon lange versprochen) bis ins Märkische Viertel verlängern!!
Endlich den S-Bahnhof Borsigwalde bauen!!
die Heidekrautbahn von Basdorf über Mühlenbeck, Schildow, Märkisches Viertel / Wilhelmsruh bis möglicherweise Gesundbrunnen bauen!!


BVG = Alle meckern drüber, aber ohne geht es nicht !

Jut jemeinte Jrüße
Nico



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.03.2009 05:31 von BVG_Berlin.
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