Mathias Hiller schrieb:
-------------------------------------------------------
> An dieser Stelle höre ich für heute auf, auf den
> Begriffsunterschied zwischen (städtischer)
> Nordsüdbahn und der Untergrundbahn der Reichsbahn,
> die den Eigennamen Nordsüd-S-Bahn trägt,
> hinzuweisen. Du weißt es nun besser. :-)
>
Als wenn wir alle das hier nicht wüssten.
Da die U6 nur kurz die einzige Nord-Süd-Linie der U-Bahn war, wurde der Begriff im Sprachgebrauch durch Linie C, später U6 ersetzt.
Die Nordsüd-S-Bahn ist die einzige Nord-Süd-Linie, dass sie eine S-Bahn-Linie ist, ist so selbstverständlich, dass selbst die DB sie Nordsüdbahn nennt.
Aufgrund dieses Sprachgebrauchs sind Verwechselungen so gut wie ausgeschlossen.
> Da wäre ich mir nicht so absolut sicher. Zwar
> zeigen Germania-Gleispläne nur eine
> Streckenführung von Görlitzer nach dem Anhalter
> Bahnhof [1, vom April 1938], aber auf den späteren
> Plänen [2] taucht nordwestlich des nun viergleisig
> geplanten S-Bf Lützowstraße ein Abzweig auf. Ein
> Indiz für eine S-Bahnstrecke nach Moabit, an die
> man an einer geeigneten Stelle die Stecke von
> Görlitzer Bahnhof hätte anfügen können?
Moabit sollte einen Haltepunkt an der Stadtbahn bekommen und mit der Linie E erschlossen werden.
Vorleistungen für eine Linie Görlitzer Bahnhof- Moabit sind nirgendwo erkennbar, es wären aber mehrere Kreuzungsbauwerke und Umsteigebahnhöfe notwendig gewesen.
Der westliche Abzweig Lützowstr. ist offensichtlich trotz der immensen Umgestaltungen der gesamten Berliner Bahninfrastruktur nur eine Vorleistung für eine spätere Bauphase, Angaben zu seiner Weiterführung sind mir nicht bekannt.
Wenn es Planungsvarianten für eine Weiterführung nach Moabit gegeben haben sollte, dann sicher als Ersatz für eine Verbindung Görlitzer Bahnhof Moabit, nicht als Ergänzung dieser.
Erkennbar ist dagegen, dass beide Linien Hornstr. halten sollten, dem S-Bahnkreuz, das man für so wichtig hielt, das man Bestand und Planungen auf dieses hin umstrukturieren wollte.
Zwischen Hornstr. und Südbahnhof sollten Eisenbahnlandschaft und Stadtviertel in einem noch viel größeren Maß Germania weichen, als anderswo.
Auf die dortige einzigartige Massierung von Prunkbauten wurden die unterirdischen S-Bahnen ausgerichtet, das Zentrum Germanias.
> Warum sollte sich die Reichsbahn die
> SO--NW-Durchmesserlinie verbauen?
Weil die gesamte bestehende Infrastruktur auf Germania ausgerichtet worden wäre.
Am Zentrum Germanias vorbeilaufende Streckenführungen wurden gestrichen, nicht ermöglicht.
> In der Nachkriegsplanung Zehlendorfer Plan u.ä. taucht
> sie wieder auf. Und von den Germanian-Planungen
> ist bis auf viel Papier und der Vorleistung am
> Anhalter Bf nichts S-Bahnrelevantes entstanden.
Stettiner Bf. - Unter den Linden wurde zur Olympiade fertig.
Die Fertigstellung der gesamten Strecke wurde durch Planungsänderungen bis 1939 verschleppt.
Vorleistungen für Linien, die nur in Germania Sinn machen, nicht in Berlin, entstanden am Potsdamer Platz, Anhalter Bahnhof und südlich davon für die unterirdische Verlängerung der Nordsüd-S-Bahn.
Statt Wünsdorf wurde Rangsdorf Endpunkt der S-Bahn, weil man erst Zossen als Kreuzungsbahnhof niveaufrei machen wollte.
Die Verlängerung der Lichterfelder Vorortbahn bis Ludwigsfelde wurde ebenfalls verzögert und nur bis Lichterfelde Süd abgeschlossen.
Einige Verlängerungen von S-Bahnstrecken konnten so erst im Krieg begonnen, aber nicht mehr abgeschlossen werden, beispielsweise nach Strausberg und KW.
Vieles wurde aufgrund der neuen Prioritäten durch Germania nicht einmal angefangen, im Gegensatz zu den diversen Vorleistungen für Germania.
> > Nicht mehr Kopfbahnhöfe sollten durch
> > unterirdische S-Bahnen angebunden werden,
> sondern
> > die Nord-Süd-Achse.
>
> Unglücklich formuliert: Zwischen Nord- und
> Südbahnhof sollte wohl eine unterirdische
> S-Bahnstrecke verlaufen.
Die als Durchgangsbahnhöfe als beiderseitiger Abschluß der Nord-Süd-Achse die Kopfbahnhöfe am Rande der Innenstadt ersetzen sollten.
Alle Fernstrecken sollten an den Nord- bzw. Südbahnhof herangeführt werden und dann den Ost- oder Westbahnhof auf jeweils eigenen Gleisen erreichen, bevor sie in Rummelsburg oder Grunewald als BW enden.
Alle 4 Bahnhöfe liegen an der Ringbahn, 2 an der Stadtbahn.
Jeder Fernzug hätte Ringbahn und Stadtbahn erreicht, die 2.Nord-Süd-S-Bahn lässt sich nicht allein als zusätzliche Anbindung der Fernbahnhöfe betrachten, das dürfte der am wenigsten ausschlaggebende Grund gewesen sein.
Die Nord- und Südstrecken sollten verlegt werden, weil die Nord-Süd-Achse nicht Papestr. und Gesundbrunnen enden sollte, sondern östlich bzw. westlich davon.
> > An dieser Stelle wäre der Generalszug
> geradlinig
> > durchgezogen(ohne den Umweg Yorckstr.) und die
> > S-Bahn an den östlichen Rand der ehemaligen
> > Eisenbahnlandschaft verlegt worden.
>
> Wirklich an den östlichen Rand? Ich hätte eher auf
> westlich getippt (zumindest für Yorckstraße), habe
> im Augenblick aber keine genaue Karte zur Hand.
>
Dort wo heute Hornstr. und Bebauung enden, siehe Quelle S.18.
> > Die Stadtbahn war viel stärker
> belastet(120s-Takt)
> > und erreichte ihre Kapazitätsgrenze dennoch nur
> > während der Olympiade(90s-Takt).
>
> Während der Olympiade (Zeitraum zwischen den
> Spielen) nicht, wohl aber während der Olympischen
> Spiele.
Dient dieses Forum Inhalten oder Formalien?
Selbst du scheinst es verstanden zu haben.
>
> > Auch für Germania war mehr Betrieb auf der
> > 1.Nordsüdbahn als auf der 2.(S21) vorgesehen.
>
> Nördlich Potsdamer Platz nur eine Zuggruppe mehr.
> [2]
Deine Quelle mag eine mehr zeigen.
Meine zwei mehr.
Beides ist mehr Betrieb.
>
> > Und auf die Sanierung der Nordsüdbahn zu
> > verzichten hätte nur die heute wichtigste
> Berliner
> > S-Bahn-Strecke stillgelegt.
>
> So gerne ich die Nordsüd-S-Bahn mag: Dieser Platz
> geht an die Stadtbahn. Oder habe ich was falsch
> verstanden?
S1 Oranienburg - Wannsee
S1 Frohnau - Wannsee
S1 Zehlendorf - Potsdamer Platz - (Nordbahnhof)
S2 Blankenfelde - Bernau
S2 Lichtenrade - Buch
S25 Teltow-Stadt - Hennigsdorf
S25 Lichterfelde-Süd - Gesundbrunnen
vs.
S5 Strausberg/Strausberg Nord - Westkreuz
S5 Hoppegarten - Charlottenburg
S7 Ahrensfelde- Potsdam Hbf.
S7 Ahrensfelde- Potsdam Hbf.
S75 Wartenberg - Spandau
S9 Schönefeld - Spandau
6:5 Zuggruppen
Obwohl mehr Zuggruppen auf die Stadtbahn zulaufen, als auf die Nordsüd-S-Bahn, letztere wird stärker befahren, also ist sie wichtiger.