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Tram-Netz der Zukunft - Thema beendet
geschrieben von FlexiFan 
Zitat
hansaplatz
Da muss ich ausnahmsweise unseren Träumern zustimmen (blindes Huhn und so). Kennt ihr die Verbindungen nach Kladow? Ich benutze sie täglich und habe mir schon oft Gedanken darüber gemacht, wie man die vorhandenen Verbindungen verbessern könnten. 134 und X34 wären vom Aufkommen nicht nur in der Hauptverkehrszeit (in der alle Busse durch Schüler und Studenten brechend voll sind, denn der Anteil an jungen Menschen ist in Gatow/Kladow berlinweit mit am höchsten) durchaus tramwürdig bzw. sind dies Ortsteile, die in den letzten Jahren extrem an Einwohnern gewonnen haben.

Ja, ne Tram für die "Landstadt" (<-- woher der Name wohl kommt...?). Wir habens ja!
Schüler haben aber nur sehr "eingeschränkte Betriebszeiten" und sind damit wohl kaum ein alleiniges Kriterium für eine Straßenbahn.

Zitat
hansaplatz
Eine Tram nach Kladow war übrigens bereits in Planung, dürfte in den 20er oder 30er gewesen sein. Der große Grünstreifen neben dem Kladower Damm zwischen Breitehornweg und Neukladower Allee war dafür vorgesehen.

Gähn, in den 30ern plante man im Größenwahn sogar eine U-Bahn dahin. Warum forderste nicht gleich die?

Zitat
hansaplatz
Eine intelligent geplante Tram könnte die Fahrzeiten auf den entsprechenden Relationen verringern, was durchaus dazu führen könnte, dass sie für bisherige Autofahrer attraktiver wird und diese daher zur Tram wechseln.

Warum sollten sie? Die Bahn dürfte auch nur 50km/h fahren (eigene Gleiskörper kaum bis gar nicht möglich) und würde den
Autoverkehr dann mit ihren Zeitinseln dort massiv behindern. Dazu wäre eine Strecke ohne eigenen Bahnkörper wohl nicht förderfähig.

Zitat
hansaplatz
Sollte Spandau jemals wieder eine Tram sehen und kein Inselbetrieb stattfinden soll, muss Spandau ans bisherige Netz angebunden werden, da böte sich der M49-Korridor über die Heerstraße an, auf der auch der X34 fährt. So könnte auch diese Linie komplett auf Tram umgestellt werden.

Dann fährt der X34er eben bis zum S-Bhf. Pichelsberg und der Drops ist gelutscht.

Zitat
hansaplatz
Und was den schönen Dorfkern angeht. Klappt in Pankow und Köpenick doch auch.

Die Strecken sind aber schon ein wenig älter und der breite Ortskern in Pankow ist etwas gewaltig anderes als das "Straßendorf Gatow"!

Zitat
hansaplatz
Gut, Kladower sind extrem spießig und dazu rechts-reaktionär, Kleinbürger eben, da ist Widerstand vorprogrammiert, aber realistisch betrachtet wäre eine Tram gegenüber einem Bus keine Verschlechterung.

Das wäre sie. Denn eine Straßenbahn würde wohl kaum bis Hottengrund fahren und würde in Kladow Umsteigezwänge herbeiführen.

Zitat
hansaplatz
- Schienen in der Straße -> stört nicht mal einen Kladower.

Natürlich nicht...

Zitat
hansaplatz
- störende Oberleitung -> wäre zumindest technisch kein Problem, die 2 km im Ort könnten entsprechende Fahrzeuge batteriebetrieben elektrisch zurücklegen.

Genau - wir beschaffen Bahnen, die diese teuere Technologie 99% der Zeit unnütz mit rumschleppen!

Zitat
hansaplatz
- "lärmende" Straßenbahn -> jeder beschleunigende X34-DD ist lauter, bei uns wackelt alle 10 Minuten der eine Wandschrank.

Dann liegt das aber an der Straße und weniger am Bus.

Zitat
hansaplatz
Der X34, die Linie, die ich fast jeden Tag zur Uni benutze, hat zudem ein ziemliches Stauproblem vor allem auf der Heerstraße.

Also wenn ich den mal nutze geht es eigentlich schnell. Ansonsten sollte man zwischen Gatower Straße und Alt-Pichelsdorf (zumidenst morgens in Richtung Zoo ist es da immer zugestaut) über eine Führung durch die Nebenstraße nachdenken.

Zitat
hansaplatz
Fahrzeiten wurden mit mir an Bord noch nie eingehalten. 10 Minuten, also einen ganzen Takt, Verspätung sind normal. Muss die BVG da eigentlich Strafzahlungen leisten? Eine Tram auf der Heerstraße im eigenen Gleisbett, welches auf dem breiten Grünstreifen wie bis in die 60er praktiziert wurde und sofort wieder so praktiziert werden könnte, täte der Pünktlichkeit sehr gut und könnte sogar die heutigen Fahrplan-Fahrzeiten unterbieten, so dass Alt-Kladow bis Zoo in 40 Minuten machbar wäre.

Naja, selbst eine Straßenbahn mi 70km/h die Stunde dürfte wohl kaum die Fahrzeiten der ExpressBusse unterbieten!
Sieben Minuten für Alt-Pichelsdorf - S-Bhf. Heerstraße sind für eine überall haltende Straßenbahn utopisch!

Zitat
hansaplatz
Dies wäre eine ernste Konkurrenz zum Auto, welches ja zur Rushhour und darüber hinaus immer im Stau steht.

Während die Straßenbahn auf der Gatower Straße und dem Kladower Damm ja darüber fliegen könnte...

Zitat
hansaplatz
Schlussplädoyer: aus verkehrlicher und passagierlicher Sicht wäre eine Tram nach Kladow gar nicht verkehrt. Da es im Netz aber weitaus wichtigere Baustellen gibt, sei es Instandhaltung, Verlängerung (Turmstraße, Schöneweide, Kulturforum/Steglitz usw.) und die BVG eh kein Geld hat, ist dies alles natürlich reine Träumerei. Aber dafür ist dieser Thread doch gedacht, oder? Verstehe daher auch nicht die Wortwahl gegenüber unseren jungen "Visionären".

Dem kann ich mich anschließen. Aber eine Straßenbahn nach Kladow ist sinnfrei!
Zumal ein Akkusystem wie Anton schon sagt nur unnützes Gewicht für den Rest der Strecke bedeuten würde. Zumal bis dieses System dann funktionieren würde etliche Jahre vergehen können. Siehe dazu etliche Betriebe in Frankreich unter anderem in Nizza,Bordeaux (Stromschiene) usw.. Auch in München soll oder Fährt schon zumindest auf einem Teilstück die Straßenbahn im Akkubetrieb.

Hier der Link zur Straßenbahn Nizza: [de.wikipedia.org]

Ich sehe es so es ist nur unnützes Gewicht also kann man es sich auch sparen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.12.2012 01:54 von Sasukefan86.
Hi!


Zitat
manuelberlin
Ein paar Leute dort haben anscheinend stets entsprechende Textbausteine zur Hand. Wenn man die Foren verfolgt, es sind immer dieselben. Was die Straßenbahn mit "dem Osten" oder mit "Kommunismus" zu tun haben soll; auf so etwas kommen weltweit wohl nur "West-Berliner".

Ach Manuel, jetzt schimpf doch nicht so...! Es ist natürlich Fakt, dass man in Berlin West (ja auch fast unverändert) seit den 60ern keiner Straßenbahn begegnet.
Wenn nun Trude Müller seit 1955 jeden Tag zum Kiosk geht, um die BZ zu kaufen, dann brennt sich diese These halt ein. Denn Trude Müller weiß natürlich, wo es gescheites Hackfleisch gibt, wann das "Glücksrad" kommt und sie fährt sogar einmal die Woche mit ihrem kleinen Auto ins Altersheim drei Straßen weiter.
Aber einer Straßenbahn ist sie höchstens vor 20 Jahren mal auf Mallorca begegnet und mit Schienenverkehr befasst sich eigentlich auch nicht.
Ich würde unserer Trude Müller aber keinen Vorwurf daraus machen wollen.

Kleine Nebenanekdote zum Thema:
Vor einiger Zeit nahm ich mal jemandem, der sein ganzes Leben in Hamburg verbracht hat, nach Friedrichshain mit. Wir unterhielten uns eigentlich ganz nett, aber als ich dann irgendwann durch die Boxhagener Straße fuhr, bemerkte ich dann. dass mein bisher recht gesprächiger Beifahrer sehr angespannt in den rechten Außenspiegel starrte.
Ein erneuter Blick in den Rückspiegel brachte mir keine wirklich plausible Erklärung, also ...

Ich: Äh, du...? Alles in Ordnung mit dir?
Er: Mit *MIR* schon. Aber wo auch immer du deinen Führerschein gekauft hast ... du behinderst schon die ganze Zeit so'nen gelben Zug hinter uns.
Jetzt fahr bitte SOFORT rechts ran!

...

Zitat

Der eigentliche Witz dazu ist, dass Walter Ulbricht selbst Ende der 60er in den DDR-Medien die Straßenbahn als "ein Überbleibsel des Kapitalismus" gegeißelt hat.

Wenn es um vernünftige Aussagen und zuverlässige Prognosen geht, hat sich dieser Herr aber doch wirklich schon Anfang der 60er disqualifiziert.

Grüße
Nic
Ich sag nur '' Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten! ''.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.12.2012 11:51 von Sasukefan86.
@Wilmersdorfer:

Da du ja von einer Ringlinie M6 sprichst und hier irgendwo anfangs schonmal den genauen Streckenverlauf beschrieben hast... wie rechtfertigst du eigentlich den sinnvollen Nutzen zwischen Schönefeld und Potsdam*, was ja immerhin etwa ein Drittel der Strecke ausmachen würde? Ich lese hier immer nur was von "Nutzen" zwischen Potsdam und Berlin-Spandau...

(* für einen Straßenbahnverkehr parallel zur bereits bestehenden, 120-160km/h schnellen RB22)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.12.2012 13:11 von S5 Mahlsdorf.
Die M6 würde den Flughafen besser mit Potsdam verbinden. Zudem wird die stark belastete Buslinie X1 zwischen
Potsdam und Teltow über Stahnsdorf ersetzt.
Zitat
Wilmersdorfer
Die M6 würde den Flughafen besser mit Potsdam verbinden. Zudem wird die stark belastete Buslinie X1 zwischen
Potsdam und Teltow über Stahnsdorf ersetzt.

nicht dein ernst? Du denkst ernsthaft ein Flugreisender, der in Potsdam wohnt, fährt von Schönefeld nach Potsdam mit der Tram anstatt die RB zu nutzen?

-----------
Tscheynsch hier vor Ju-Tu wis Sörvis tu Exebischn-Raunds änd Olümpick-Staydium
Zitat
hansaplatz
Da muss ich ausnahmsweise unseren Träumern zustimmen (blindes Huhn und so). Kennt ihr die Verbindungen nach Kladow? Ich benutze sie täglich und habe mir schon oft Gedanken darüber gemacht, wie man die vorhandenen Verbindungen verbessern könnten. 134 und X34 wären vom Aufkommen nicht nur in der Hauptverkehrszeit (in der alle Busse durch Schüler und Studenten brechend voll sind, denn der Anteil an jungen Menschen ist in Gatow/Kladow berlinweit mit am höchsten) durchaus tramwürdig bzw. sind dies Ortsteile, die in den letzten Jahren extrem an Einwohnern gewonnen haben. Eine Tram nach Kladow war übrigens bereits in Planung, dürfte in den 20er oder 30er gewesen sein. Der große Grünstreifen neben dem Kladower Damm zwischen Breitehornweg und Neukladower Allee war dafür vorgesehen. Eine intelligent geplante Tram könnte die Fahrzeiten auf den entsprechenden Relationen verringern, was durchaus dazu führen könnte, dass sie für bisherige Autofahrer attraktiver wird und diese daher zur Tram wechseln. Sollte Spandau jemals wieder eine Tram sehen und kein Inselbetrieb stattfinden soll, muss Spandau ans bisherige Netz angebunden werden, da böte sich der M49-Korridor über die Heerstraße an, auf der auch der X34 fährt. So könnte auch diese Linie komplett auf Tram umgestellt werden.

Und was den schönen Dorfkern angeht. Klappt in Pankow und Köpenick doch auch. Gut, Kladower sind extrem spießig und dazu rechts-reaktionär, Kleinbürger eben, da ist Widerstand vorprogrammiert, aber realistisch betrachtet wäre eine Tram gegenüber einem Bus keine Verschlechterung.
- Schienen in der Straße -> stört nicht mal einen Kladower.
- störende Oberleitung -> wäre zumindest technisch kein Problem, die 2 km im Ort könnten entsprechende Fahrzeuge batteriebetrieben elektrisch zurücklegen.
- "lärmende" Straßenbahn -> jeder beschleunigende X34-DD ist lauter, bei uns wackelt alle 10 Minuten der eine Wandschrank.

Der X34, die Linie, die ich fast jeden Tag zur Uni benutze, hat zudem ein ziemliches Stauproblem vor allem auf der Heerstraße. Fahrzeiten wurden mit mir an Bord noch nie eingehalten. 10 Minuten, also einen ganzen Takt, Verspätung sind normal. Muss die BVG da eigentlich Strafzahlungen leisten? Eine Tram auf der Heerstraße im eigenen Gleisbett, welches auf dem breiten Grünstreifen wie bis in die 60er praktiziert wurde und sofort wieder so praktiziert werden könnte, täte der Pünktlichkeit sehr gut und könnte sogar die heutigen Fahrplan-Fahrzeiten unterbieten, so dass Alt-Kladow bis Zoo in 40 Minuten machbar wäre. Dies wäre eine ernste Konkurrenz zum Auto, welches ja zur Rushhour und darüber hinaus immer im Stau steht.

Schlussplädoyer: aus verkehrlicher und passagierlicher Sicht wäre eine Tram nach Kladow gar nicht verkehrt. Da es im Netz aber weitaus wichtigere Baustellen gibt, sei es Instandhaltung, Verlängerung (Turmstraße, Schöneweide, Kulturforum/Steglitz usw.) und die BVG eh kein Geld hat, ist dies alles natürlich reine Träumerei. Aber dafür ist dieser Thread doch gedacht, oder? Verstehe daher auch nicht die Wortwahl gegenüber unseren jungen "Visionären".


Dem sind nur noch ein paar Saachen hinzuzufügen:

1. Die Einwohnerzahl gerade von Kladow wird durch zahlreiche Neubauten ständig größer (siehe die Gebiete um den Ritterfelddamm und den Kladower Damm), die jetzigen Verkehrswege (Wilhelmstraße/Postdammer Chaussee/Ritterfelddamm und Gatower Straße/Kladower Damm) sind aber stark begrenzt. Entstehen nun dadurch bedingt immer häufiger Staus, stehen nun mal auch die Busse im Stau.
2. Bis man den wirklichen Ortskern Kladow erreicht, ist man schon in Alt-Kladow und hat damit schon mindestens acht Kilometer von der Heerstraße aus gebaut
3. Wer sagt denn, dass eine Straßenbahn an allen Haltestellen zwischen Alt-Pichelsdorf und S Heerstraße halten müsste
4. Beim X34 ist der Unterschied zwischen theoretischer und praktischer Fahrzeit wirklich immens. Die Heerstraße ist ja z.B. auch nicht immer frei von jeglichem Verkehr..


Zusammengefasst wäre hier - langfristig gesehen - eine Straßenbahn (am besten mit Ästen Richtung Spandau und Zoo und evtl. einem kurzen Abzweig zum Ritterfelddamm) absolut wünschenswert, nur eben auch absolut utopisch, schon allein weil man einen Inselbetrieb schaffen müsste, man sowieso kein Geld hat und es noch viele andere wichtige Verkehrsprojekte gibt. Die einzige Möglichkeit, die halbwegs realistisch ist und eine Verbesserung wäre, wäre hier ein Ausbau des Fährverkehrs mit modernen Schiffen (diese sollten z.B. auch die Möglichkeit eines schnelleren Fahrgastwechsels bieten) auf Wannsee und Havel.
Eine Straßenbahn ist für die "Landstadt" Gatow ebenso wie Kladow wohl das denkbar ungeeignetste Verkehrsmittel, was es gibt.
In diesen "ländlichen Strukturen" mit weit verstreuten Eigenheimen ist der Bus die Nummer Eins!

Natürlich stehen die Busse im Stau, aber die Straßenbahn würde das dort auch tun! Oder fordert hier jemand ernsthaft den Abriss einer ganzen Straßenseite nur um einen eigenen Gleiskörper zu bauen?
Zitat
Anton Banasch
Oder fordert hier jemand ernsthaft den Abriss einer ganzen Straßenseite nur um einen eigenen Gleiskörper zu bauen?

Gebt mir Geld und ein Schild in die Hand und stell mich in hin und fordere das. ;-)

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
222
Re: Tram-Netz der Zukunft
25.12.2012 11:49
Zitat
Anton Banasch
Eine Straßenbahn ist für die "Landstadt" Gatow ebenso wie Kladow wohl das denkbar ungeeignetste Verkehrsmittel, was es gibt.
In diesen "ländlichen Strukturen" mit weit verstreuten Eigenheimen ist der Bus die Nummer Eins!

Man könnte für die Erschließung von Kladow bei den Buslinien nach Hottengrund, 135 und 234 bleiben. Zum Zoo und zum Bhf Spandau könnte die Tram den Verkehr übernehmen. Mit einer gut angelegten Umsteigehaltestelle in Alt-Kladow (bahnsteiggleiches Umsteigen) und garantierten Anschlüssen würde das funktionieren.
Was für eine Komfortgewinn! Erst hält man mit der Straßenbahn an jeder Milchkanne und dann darf man auch noch für die letzten Meter umsteigen.

Wahrlich attraktiv!
Ich schlage vor bei allen 'Spinnereien' hier zu beachten, in welchen Stadtbezirken in den kommenden Jahren mit einem starken Bevölkerungswachstum zu rechnen ist. Reinickendorf, Spandau und Steglitz-Zehlendorf werden dabei das geringsten Wachstum haben. Also warum dort in Straßenbahnnetze oder in gar in Verlängerung zb der U3 oder U2/U7 investieren? Und in Kladow reichen die vorhandenen Buslinien nun wirklich aus.
Der Link dazu: [www.stadtentwicklung.berlin.de]
Zitat
Stephan66
Da Du gerade das Beispiel mit München und Alexanderplatz in Bezug auf Einwohnerzahl und Fahrziel angesprochen hast. Es wollen eben nicht alle zum Alexanderplatz, ist für mich ein Grund mehr, warum die Straßenbahn sich nicht in der Innenstadt bewegen sollte.

Du willst mich nicht verstehen, oder? In den Bereichen, in denen die Straßenbahn heute fährt, da ist der Alexanderplatz natürlich schon ein wichtiges Ziel. Aber das gilt nicht für ganz Berlin. DAS war meine Aussage. Insofern, quetscht sich nicht aller Verkehr über das Nadelöhr "Stadtmitte", wie es in München, (wie du ja schreibst - es ist kleiner) eher der Fall ist. Somit wird dann die insgesamt geringere bevölkerungszahl eher ausgeglichen. Die Tram gehört in die Innenstadt. Als Zubringer vom weit entfernten Stadtrand sind allein aufgrund ihrer Fahrtzeiten Schnellbahnen viel eher geeignet.

Zitat
Stephan66
Straßenbahn über die Leipziger Straße zum Potsdamer Platz. Ansich keine schlechte Idee. Nur wird die Leipziger Straße rückgebaut und es entstehen besagte Engstellen.
Ich darf dich daran erinenrn, dass in den 60er Jahren die Straßenbahn...nun sagen wir mal "zurückgebaut" wurde um dem Autoverkehr Platz zu machen. Danach entstanden im Nahverkehr...naja gewisse "Engstellen". Das geht natürlich auch andersherum. Und ist vielleicht aus ökologischer und stadtverträglicher Sicht auch nicht immer der verkehrte Weg. An anderen Stellen werden Straßen ausgebaut.

Zitat
Stephan66
Was heist ausbremsen? Ich stehe auf dem Standpunkt eines gemeinsamen Miteinanders.
Klingt vernünftig. Aber gemeinsames Miteinander ist es oft nicht. Da kann man aber am Bestand durch minimalste Eingriffe (und dazu gehört NICHT umlegen der Trasse - wer soll das bezahlen?! ) eine Menge verbessern, da bin ich mir sicher. An vielen Stellen wird das Auto unnötig an Ampeln ausgebremst, weil die Schaltung mit ihrem Vorrang für die Tram (den ich prinzipiell nicht in Frage stelle, sondern befürworte, aber RICHTIG GEMACHT!) unnötig lange Tramphasen kennt oder die Straße blockiert, bevor es nötig ist. Dafür wird im Gegenzug auch oft die Tram unnötig blockiert, weil sie minutenlang an Ampeln steht, obwohl eine kurze Sekundengenaue Schaltung das ganze für alle erträglicher gemacht hätte.
Wird die Tram auf diese Weise ausgebaut und man schaut sich mal im Umland um, wie man es richtig macht, dann hätten alle was davon. Die BVG mehr Fahrgäste, die Anwohner weniger Autolärm, die Kuriere weniger störenden Autoverkehr, das Klima weniger CO2-Ausstoß....usw usf.
@deejay

Das die Straßenbahn in den 60igern in der Leipziger Straße zurückgebaut wurde, war auf Grund der Ereignisse 1961 sicher nicht, um den Autoverkehr Platz zu machen. Und Dieser war dort bis zum Mauerfall eher gering.

Das Thema Ampel und Vorrangschaltung, wie der Name schon sagt "Vorang" bedeutet gleichzeitig auch Nachrang für andere Verkehrsteilnehmer, nicht nur Autofahrer, sondern auch Radfahrer und Fußgänger. Damit bin ich wieder am Punkt, ein Verkehrsmittel aufzuwerten, zum Nachteil Anderer ist kein gemeinsames Miteinander.

Mit CO2-Ausstoß, wäre ich aber Vorsichtig. Moderne Fahrzeuge des MIV besitzen ein "i-stop", Motor wird ausgeschaltet und produziert kein CO2. Während für Stromerzeugung der Starßenbahn und auch anderer elektrisch betreibener Verkehrsmittel, Kraftwerke laufen, welche auch bei Nichtbedarf, den Strom vorhalten müssen.

Stephan
Zitat
Stephan66
Während für Stromerzeugung der Starßenbahn und auch anderer elektrisch betreibener Verkehrsmittel, Kraftwerke laufen, welche auch bei Nichtbedarf, den Strom vorhalten müssen.

Und Du glaubst wirklich, was Du schreibst? Wie halten sie denn den Strom vor? In Fässern?
Zitat
nicolaas
Zitat
Stephan66
Während für Stromerzeugung der Starßenbahn und auch anderer elektrisch betreibener Verkehrsmittel, Kraftwerke laufen, welche auch bei Nichtbedarf, den Strom vorhalten müssen.

Und Du glaubst wirklich, was Du schreibst? Wie halten sie denn den Strom vor? In Fässern?

Lol, danke für die geniale Antwort!

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Stephan66
Das die Straßenbahn in den 60igern in der Leipziger Straße zurückgebaut wurde, war auf Grund der Ereignisse 1961 sicher nicht, um den Autoverkehr Platz zu machen. Und Dieser war dort bis zum Mauerfall eher gering.
Das war jetzt auch nicht auf die Leipziger Straße im speziellen, sondern auf die Gesamtstadt im sarkastischen Sinne bezogen.

Zitat
Stephan66
Das Thema Ampel und Vorrangschaltung, wie der Name schon sagt "Vorang" bedeutet gleichzeitig auch Nachrang für andere Verkehrsteilnehmer
Den die Starßenbahn an anderer Stelle oft genug hat. Zudem möchte ich zumindest folgende These einmal vortragen:
Würden alle Autofahrer (ich weiß, funktioneirt nicht, aber mal angenommen) auf den ÖPNV umsteigen, gäbe es keine Staus mehr. Der durchschnittliche Platzverbrauch pro beförderter Person würde eklatant sinken. Pkw: ca 8m² in der Regel für eine Person. Ein durchschnittlich besetzter Busmit 16 Fahrgästen (das sind Zahlen des VDV, zur HVZ natürlich deutlich höher) kommt da auf ca 1,5 - 2 m² pro Person.

Warum also, stelle ich die Frage, sollen Fahrgäste des ÖPNV eigentlich im gleichen Stau stehen, den sie gar nicht zu verschulden haben, sondern all die Menschen, die tagtäglich mit dem Auto fahren (von denen es 60-80% NICHT müssten)? SOnst wär ich nämlich auch dafür, Fuß- und Radwege abzuschaffen, damit Fußgänger und Radfahrer dann auch im gleichen Stau stehen, wie die Autofahrer.

Nur so als Gedankenspiel.........

Zitat
Stephan66
Mit CO2-Ausstoß, wäre ich aber Vorsichtig. Moderne Fahrzeuge des MIV besitzen ein "i-stop", Motor wird ausgeschaltet und produziert kein CO2.
Stimmt, da wäre ich vorsichtig. Dass ein Auto trotzdem ca 150g CO2 pro Kilometer erzeugt und damit rund DREIMAL so umweltschädlich ist, wie ein durchschnittlich bestzter Bus (16 Fahrgäste, von der vollbesetzten Tram wollen wir lieber gar nicht erst reden) muss ich dann ja nicht mehr erwähnen. Wer glaubt, dass ein Auto umweltfreundlich wird, weil es an der Ampel seinen Motor ausmacht, der wirkt auf mich ein wenig realitätsfern.....



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.12.2012 15:03 von deejay.
Zitat
Stephan66
@deejay

Das die Straßenbahn in den 60igern in der Leipziger Straße zurückgebaut wurde, war auf Grund der Ereignisse 1961 sicher nicht, um den Autoverkehr Platz zu machen. Und Dieser war dort bis zum Mauerfall eher gering.

Wann bitte wurde für den Autoverkehr nur dann Platz geschaffen, wenn Bedarf bestand?
Die Ideologie der autogerechten Welt musste systematisch alle Alternativen zurückdrängen, damit überhaupt ein Anreiz zur Massenmotorisierung entstand!
Wer brauchte Autobahnen in den 30'ern oder straßenbahnfreie (Innen-)Städte in der Nachkriegszeit?
Jedes andere Verkehrsmittel benötigt weniger Fläche, als der Autoverkehr - zugunsten des letzteren anhand der zur Verfügung stehenden Fläche zu argumentieren ist sinnfrei.

Zitat


Das Thema Ampel und Vorrangschaltung, wie der Name schon sagt "Vorang" bedeutet gleichzeitig auch Nachrang für andere Verkehrsteilnehmer, nicht nur Autofahrer, sondern auch Radfahrer und Fußgänger. Damit bin ich wieder am Punkt, ein Verkehrsmittel aufzuwerten, zum Nachteil Anderer ist kein gemeinsames Miteinander.

Stur durchlaufende Ampelphasen für die Straßenbahn "benachteiligen" den Autoverkehr bei jeder Phase, Vorrangschaltungen nur die paar Mal, bei denen tatsächlich eine Straßenbahn über die Kreuzung muss.
Aber darum gehst es dir auch überhaupt nicht.
Dich stört, dass jemand Vorrang bekommt, ungeachtet der Vorteile, die dir das bringt: Nicht jede Ampelphase eine Straßenbahnphase und ein attraktiver ÖPNV, der dir Straßen beschert, die ohne ihn deutlich voller wären.
Stell dir einfach mal vor, wenn du das nächste Mal vor Wut ins Lenkrad beisst, weil eine Straßenbahn vor dir über die Kreuzung fährt, dass du ohne sie bis zu 300 Autos weiter hinten im Stau stehen würdest.
Absolut gerecht und absoluter Schwachsinn!

Zitat


Mit CO2-Ausstoß, wäre ich aber Vorsichtig. Moderne Fahrzeuge des MIV besitzen ein "i-stop", Motor wird ausgeschaltet und produziert kein CO2. Während für Stromerzeugung der Starßenbahn und auch anderer elektrisch betreibener Verkehrsmittel, Kraftwerke laufen, welche auch bei Nichtbedarf, den Strom vorhalten müssen.

Stephan

Selbst wenn dem so wäre, bliebe der Energiebedarf pro Person beim ÖPNV gegenüber dem Auto konkurrenzlos günstig.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Wie der Strom vorgehalten wird. Ganz einfach, Kraftwerke laufen im Leerlauf obwohl diese (als Beispiel Kohle) zu 100% befeuert werden. Soetwas ist werder Recourcen- noch Umweltschonend. Dazu gab es mal einen schönen Beitrag vor einigen Jahren im Fernsehen.
Aber sicherlich wollt hier davon nichts hören, weil andere Meinungen und Ansichten von Euch nicht geduldet werden.
Dieses Thema wurde beendet.