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Barrierefreier ÖPNV in Berlin
geschrieben von der weiße bim 
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VvJ-Ente
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def
An größeren Bahnhöfen braucht es Redundanzen, sprich: zweite Aufzüge, die oft auch eine dringend notwendige Entlastung sind. (Selbst am U-Bahnhof Tierpark, der ja von der Bedeutung her nun wahrlich nicht an den Hauptbahnhof oder den Alex heranreicht, müssen Menschen zuweilen ein, zwei Fahrten am Aufzug abwarten, weil er so gut nachgefragt ist.)
Ich würde vor einem zweiten Aufzug eher Rampen und Fahrtreppen einbauen. Gut an Bahnhöfen wie Jungfernheide oder Messe Nord zu beobachten, wo es nur aufwärts Fahrtreppen gibt: Aufwärts nutzen eigentlich nur Personen den Aufzug, die auf die Nutzung angewiesen sind, während sie abwärts oft warten müssen, bis die Leute, die noch ganz gut laufen können und dementsprechend schneller an der Tür sind, abtransportiert sind.

Das Phänomen gibt es am Tierpark auch, wo es ja auch aufwärts laufende Rolltreppen gibt. Wobei die natürlich zwar durchaus entlastend auf Aufzüge wirken, aber nicht im Störungsfall kein Ersatz sind.

Menschen können übrigens auch auf Fahrtreppen oder Aufzüge angewiesen sein, ohne dass man es ihnen ansieht. Man denke z.B. an Long Covid oder Probleme mit der Hüfte.

Was auch ein Problem ist: wenn der Aufzug den Weg gegenüber Treppen extrem abkürzt. Dann neigen auch viele, die wirklich nicht darauf angewiesen sind, zur Nutzung des Auszugs.
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M48er
Irgendwie mag ich mir nicht vorstellen, dass alle vier Umsteige von der S5 zu Schnellbahnlinien und Straßenbahnen nach Pankow wirklich defekt waren und man wirklich zweieinhalb Stunden brauchte. Man kann ja die S8, die U2, die M1 oder die S2 nutzen. Und es gibt ja auch noch an manchen Bahnhöfen Umfahrungsmöglichkeiten, etwas über andere Bahnsteige (Regio am Ostkreuz, Alex wie von Arnd beschrieben.

Hmm laut Artikel waren für Ostkreuz an jenem Tag - leider gar nicht so abwegig - 3 Aufzüge als defekt gemeldet. Da kann es also schon so gewesen sein, dass er auf dem S-Bahnsteig stadteinwärts "gefangen" war und schlicht keinen der beiden Ringbahnsteige erreichen konnte. Und ja, es gibt die Varianten mit M1 etc., aber hat man die - zumal als Gelegenheitskunde oder unter Zeitdruck - tatsächlich immer auf dem Schirm? Du und ich vielleicht, aber Otto Normalfahrgast...?

Evtl. wäre ja ein erster Schritt, an Knotenbahnhöfen wie Alex oder Ostkreuz mit mehreren Aufzügen neben denselben Monitore zu installieren, auf denen bei Defekten Alternativwege angezeigt würden. Ob die im Wurstkäse aber funktionierten sowie gelesen und richtig verstanden werden könnten, wäre hierzustadt dann natürlich noch die ganz andere Frage.

Ich plädiere ja nun auch schon seit Ewigkeiten dafür, am Alex die Bahnsteige von S-Bahn, U2 und U8 sowie der S-Bahn in Friedrichstraße (hier beide Ebenen), Hauptbahnhof (dort auch der U5), Hermannplatz (U7 und U8) sowie Zoo (S-bahn) jeweils mit einem weiteren Aufzug von/zur Straßenebene auszurüsten, um sowohl Wartezeiten im Normalbetrieb zu reduzieren als auch Redundanzen zu schaffen. Dies wurde von SenMVKU (oder vorige Bezeichnungen) bisher aber stets mit der Begründung abgelehnt, man wolle zuvor sämtliche vorhandenen Bahnhöfe barrierefrei ausbauen - damit verkennt der Aufgabenträger aber m. E. eindeutig die realen Bedarfe...

Viele Grüße
Arnd
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def
Naja, gut, soll man ausprobieren, wo gerade mal zur Abwechslung der Aufzug funktioniert?
Werden eigentlich defekte Aufzüge in der Fahrplanauskunft berücksichtigt, wenn man "barrierefrei" eingestellt hat?

Ja, das geht so. Wähle in der VBB App die Barrierefreiheit mindestens "bedingt barrierefrei" aus. Nehmen wir als Beispiel aktuell den defekten Aufzug in Grünau. Die App weist aufs den Ausfall hin und schlägt eine Alternative vor.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Ein ehemaliger Verkehrssenator aus Karlshorst beklagt gegenüber seiner mittelbaren Amtsnachfolgerin die unzureichende Barrierefreiheit bestimmter S-Bahnhöfe...

Mir ist ebenso wie Herrn G. unverständlich, warum man damals bei DB StuS (oder war das noch die S-Bahn alleine?) entschieden hat, in S Betriebsbahnhof Rummelsburg die offensichtlich nicht bahnfeste Sonderlösung "Schmid People Mover" zu verbauen, statt Standardaufzüge oder evtl. ein Rampenbauwerk zu realisieren. Mir erschließt sich ebenso wenig, warum man das Ding jetzt nach erwiesener Ungeeignetheit nicht durch eine andere Lösung ersetzen lassen kann oder möchte - spielt dabei evtl. die zeitliche Bindungsfrist der "Innovationsförderung" eine Rolle?

Unschön auch, dass die Barrierefreiheit von S Nöldnerplatz noch bis 2030 auf sich warten lassen soll... :-(

Wie sieht es aber derzeit eigentlich auf der Baustelle S Gehrenseestraße ganz real aus?

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Mir ist ebenso wie Herrn G. unverständlich, warum man damals bei DB StuS (oder war das noch die S-Bahn alleine?) entschieden hat, in S Betriebsbahnhof Rummelsburg die offensichtlich nicht bahnfeste Sonderlösung "Schmid People Mover" zu verbauen, statt Standardaufzüge oder evtl. ein Rampenbauwerk zu realisieren. Mir erschließt sich ebenso wenig, warum man das Ding jetzt nach erwiesener Ungeeignetheit nicht durch eine andere Lösung ersetzen lassen kann oder möchte - spielt dabei evtl. die zeitliche Bindungsfrist der "Innovationsförderung" eine Rolle?

Das ist die Art und Weise von Vorwürfen, die dazu geführt hat, dass sich Planungszeiten immer weiter hinziehen, niemand sich an pragmatische oder gar neue Lösungen wagt und sich überhaupt 100x absichert. Hinterher kommt nämlich garantiert irgendwer, der mit dem Wissen 15 Jahre später genau weiß, warum das eine schlechte Lösung ist. Woher hätte man denn wissen sollen, ob eine Lösung "bahnfest" ist oder nicht, wenn man sie nie ausprobiert?

Dem Einbau eines klassischen Aufzugs waren halt räumlich enge Grenzen gesetzt - wahrscheinlich hätte es eine ganz große Lösung gebraucht, vielleicht mit einem ganz neuen Bahnsteigzugang. Das Ganze bei einem mäßig wichtigen S-Bahnhof, der überhaupt nur auf einer Seite (und nach ein paar hundert Metern Park) ein nennenswertes Einzugsgebiet hat. Insofern war er doch quasi prädestiniert, eine solche Lösung dort mal auszuprobieren, zumal man auf eine klassischen Lösung wahrscheinlich noch mal ein paar Jahre hätte warten können.

Zitat
Arnd Hellinger
Unschön auch, dass die Barrierefreiheit von S Nöldnerplatz noch bis 2030 auf sich warten lassen soll... :-(

Auch hier wäre Pragmatismus angebracht, z.B. in Form einer Lösung wie beim Provisorium in Schöneweide (am östlichen Bahnsteigende zum Archibaldweg hin, auch wenn dann wahrscheinlich ein Baum und - schlimmer noch - ein paar Parkplätze dran glauben müssten). Aber nachdem Pragmatismus ja nicht erwünscht ist und immer irgendwer laut aufheult, wenn eine einmal gefundene Lösung nicht mindestens 150 Jahre hält, brauchen wir darüber wahrscheinlich nicht zu rechnen. Und so passiert wieder das, was immer passiert: es wird noch mal (mindestens) ein halbes Jahrzehnt geredet, geplant, diskutiert, es werden vor allem tausende Gründe gefunden, warum irgendwas nicht funktioniert oder geht und warum es nun nochmal ein paar Jahre länger dauert.

Einer Lösung kommen wir damit nicht näher, aber immerhin ist niemand an etwas schuld.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.02.2024 18:33 von def.
Ich bin in diesem Fall mal voll und ganz bei def. Die Lösung in Betriebsbahnhof Rummelsburg war damals innovativ und der Standort durchaus sinnvoll gewählt. Alternativ wäre der Bau von zwei Aufzügen und einer neuen Brücke inklusive Treppenanlage notwendig gewesen. Vermutlich hätte der Standort dann bis heute noch keinen Aufzug erhalten. Und ich gehe noch einen Schritt weiter und stelle die Henne-Ei-Frage: Ist die Anlage tatsächlich nicht "bahnfest" oder ist es der Exotenstatus, der zur mangelhaften Anlagenverfügbarkeit führt?

Nöldnerplatz empfinde ich ebenso als Armutszeugnis und meine Idee ist seit Jahren identisch zu der, die def hier formuliert hat: Am östlichen Bahnsteigende wäre ein zweiter Zugang sowieso sinnvoll, so dass dort auch eine provisorische Treppen- und Aufzugsanlage installiert werden könnte. Hier scheitern wir dann aber daran, dass es nur die 50%-Lösung ist und der Zugang vom Kaskelkiez her weiterhin nicht barrierefrei wäre. Am vorhandenen Ausgang müsste nicht nur der Zugangstunnel (tiefer) neu gebaut werden, sondern auch die Zugangstreppe zum Bahnsteig schmaler werden, wenn man dort einen Aufzug installieren möchte.

Dass der Bahnhof Marienfelde nicht im Rahmen der Ausbaumaßnahmen Dresdener Bahn auf einen aktuellen Stand gebracht wird, war schon im Rahmen der Planfeststellung (und vorab) erfolglos moniert worden.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Moin.

Zum barrierefreien Zugang zum S-Bahnhof Kaulsdorf wurde wieder eine parlamentarische Anfrage vom gleichen Abgeordneten nebst Antworten veröffentlicht (die Antworten zu der letzten Anfrage vom 14.4.2023 sind hier zu finden):

Zitat

Anfrage des Abgeordneten Stefan Ziller (Bündnis 90 / Die Grünen) vom 15.1.2024 und Antwort vom 29.1.2024: Planungsstand der barrierefreien Brücke am S-Bahnhof Kaulsdorf auf die Südseite der Bahnanlagen

Vorbemerkung der Verwaltung: Die Schriftliche Anfrage betrifft (zum Teil) Sachverhalte, die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl um eine sachgerechte Antwort bemüht und hat daher die Deutsche Bahn AG (DB) um Stellungnahme gebeten. Sie wird in der Antwort an den entsprechend gekennzeichneten Stellen wiedergegeben.

Frage 1: Wie ist der Planungsstand der barrierefreien Brücke am S-Bahnhof Kaulsdorf auf die Südseite der Bahnanlagen?

Frage 2: Welche Mittel in welcher Höhe stehen dafür zur Verfügung?

Frage 3: Welche Priorität wird dem Vorhaben durch den Senat beigemessen und wie wurde dies der DB kommuniziert?

Antwort zu 1. bis 3.: Die Fragen 1 bis 3 werden aufgrund ihres Sachzusammenhanges gemeinsam beantwortet.

Die Maßnahme ist Bestandteil der Rahmenvereinbarung "Bahnhofsmodernisierungsprogramm Berlin" zwischen der DB und dem Land Berlin. Zu den Projekten der Rahmenvereinbarung finden monatliche Abstimmungen zwischen den Projektbeteiligten statt. Das Projekt wird gemeinsam mit den anderen Maßnahmen aus der Rahmenvereinbarung vorangetrieben. Eine konkrete Priorisierung gegenüber anderen Maßnahmen ist derzeit nicht gegeben.

Die Verlängerung des bestehenden barrierefreien Zugangs auf die Südseite befindet sich derzeit in der Phase der Projektkonsolidierung und Grundlagenermittlung.

Eine Übersicht der für die Umsetzung benötigten Mittel kann erst nach Abschluss der Entwurfsplanung (Lph 3), der bestätigten Bauplanungsunterlage sowie dem abgeschlossenen Finanzierungsvertrag übermittelt werden.

Die DB teilt hierzu Folgendes mit: "Im vergangenen Jahr ist die DB einem Bauprojekt für Kaulsdorf einen großen Schritt nähergekommen. Es liegen u.a. Abstimmungen mit wichtigen Akteuren für das Bauprojekt vor, darunter mit dem Investor am Wilhelmsmühlenweg. Darüber hinaus wurde das Projekt mit anderen parallel laufenden Bauprojekten der DB koordiniert."

Frage 4: Liegt eine Entwurfsplanung vor und wurden bereits notwendige Sperrpausen angemeldet?

Antwort zu 4.: Nein.

Die DB teilt hierzu Folgendes mit: "Zum aktuell frühen Zeitpunkt des Projekts kann derzeit noch keine verlässliche Auskunft über eine Entwurfsplanung und potenzielle Sperrpausen gegeben werden."

Frage 5: Wann ist frühestens mit der Realisierung des Vorhabens zu rechnen?

Antwort zu 5.: Die DB teilt hierzu Folgendes mit: "Das Bauprojekt am S-Bahnhof Kaulsdorf wird derzeit an wichtigen Stellen vorangetrieben. Die Vorbereitungen laufen unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen nach Plan. Dennoch ist mit Beginn der Umsetzung des Südzugangs am S-Bahnhof Kaulsdorf erst zu Beginn der 2030er-Jahre zu rechnen."

Frage 6: Welche Stellen sind in das Vorhaben involviert? Welche Zuständigkeiten hat das Land Berlin, welche die Deutsche Bahn?

Antwort zu 6.: Sowohl die DB InfraGO AG als auch das Land Berlin sind in das Vorhaben involviert. Die Maßnahme ist zwischen DB und Land in der Rahmenvereinbarung "Bahnhofsmodernisierungsprogramm Berlin" aufgenommen und abgestimmt. Das Land übernimmt die Finanzierung. Die DB InfraGO AG agiert als Vorhabenträgerin.

Frage 7: Welchen aktuellen Stand haben die Planungen des Eigentümers auf dem benachbarten Grundstück Wilhelmsmühlenweg 3?

Antwort zu 7.: Nach hiesigem Kenntnisstand soll das Vorhaben in diesem Jahr begonnen werden.

Frage 8: Liegen aktuelle Einschätzungen vor, welche Auswirkungen die südliche barrierefreie Erschließung am S-Bahnhof Kaulsdorf auf das Vorhaben des Eigentümers haben wird?

Antwort zu 8.: Die DB als Vorhabenträgerin steht im Austausch mit dem Investor. Zum derzeitigen Zeitpunkt können keine verlässlichen Informationen zu den Auswirkungen auf das Vorhaben des Eigentümers gegeben werden.
.

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Welche Aufzüge werden denn voraussichtlich 2024 fertig? Und gibt es eigentlich inzwischen Pläne für U Deutsche Oper?
Moin,

heute wurde eine parlamentarische Anfrage nebst Antworten zu Sanierungsvorhaben im Berliner U-Bahnnetz veröffentlicht (Zuordnungen von Unterfragen und -Antworten in den Fragen und Antworten 5 und 6 sowie Druckfehler in den Unterfragen 6 korrigiert):

Zitat

Anfrage des Abgeordneten Kristian Ronneburg (Die Linke) vom 6.2.2024 und Antwort vom 26.2.2024: Sanierungsbedarf des Berliner U-Bahnnetzes (II)

Vorbemerkung der Verwaltung: Die Schriftliche Anfrage betrifft Sachverhalte, die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl um eine sachgerechte Antwort bemüht und hat daher die Berliner Verkehrsbetriebe AöR (BVG) um Stellungnahme gebeten, die bei der nachfolgenden Beantwortung berücksichtigt ist bzw. an den entsprechend gekennzeichneten Stellen wiedergegeben wird.

Frage 1: Auf welche Summe wird nach derzeitigem Stand der Sanierungsbedarf im Berliner U-Bahnnetz und der U-Bahnhöfe insgesamt geschätzt? Welche Veränderungen hat es in Bezug auf die Beantwortung der Schriftlichen Anfrage Drs. 19/13457 gegeben?

Antwort zu 1.: Die BVG teilt hierzu mit: "Der Sanierungsbedarf im Berliner U-Bahnnetz und der U-Bahnhöfe wird auf Basis der aktuellen Vorhabenplanung für den Zeitraum 2024 bis 2035 für alle bautechnischen und elektrotechnischen Anlagen auf insgesamt 2.831,9 Mio. EUR geschätzt. Davon entfallen für bautechnische Anlagen 1.718,3 Mio. EUR und für elektrotechnische Anlagen 1.113,6 Mio. EUR. Risikozuschläge für noch nicht kalkulierbare Baupreissteigerungen sind hier nicht enthalten. Die Ansätze in der Vorhabenplanung haben sich gegenüber der letzten Schriftlichen Anfrage reduziert, da ein kürzerer Betrachtungszeitraum zugrunde liegt und bei der Maßnahmenplanung verfügbare Ressourcen und aktuelle Zeitbedarfe berücksichtigt wurden."

Frage 2: Welche Sanierungsbedarfe bestehen derzeit für die einzelnen U-Bahnlinien? Welche Veränderungen hat es in Bezug auf die Beantwortung der Schriftlichen Anfrage Drs. 19/13457 gegeben?

Antwort zu 2.: Die BVG teilt hierzu mit: "Auf allen U-Bahnlinien von der U1 bis zur U9 besteht ein kontinuierlicher Erneuerungsbedarf. Dieser ergibt sich aus dem natürlichen Alterungs- bzw. Verschleißprozess (vorwiegend bauliche Anlagen) sowie der Anpassung an technische Weiterentwicklungen und Innovationen (vorwiegend elektrotechnische und Kommunikationsanlagen). Die geplanten Erneuerungszyklen ergeben sich aus den prognostizierten Soll-Laufzeiten der jeweiligen Anlagengruppe. Regelmäßige Zustandsbeurteilungen und effiziente Instandhaltung führen zu längeren technischen Nutzungsdauern der jeweiligen Anlagen und somit kann der tatsächliche Investitionsbedarf angepasst werden.

Bei den baulichen Anlagen (Tunnel, Brücken, Bahnhöfe) erfolgt in der Regel eine zustandsbezogene Sanierung, da keine definierten Nutzungsdauern vorliegen. Der bauliche Sanierungsbedarf im Kleinprofilnetz der Linien U1 bis U4 sowie auf den Altbauabschnitten der Großprofillinien U5 bis U9 (Abschnitte der Vorkriegsstrecken) fällt aufgrund des Alters höher aus. Im Großprofilnetz der Linien U5 bis U9 ist der Sanierungsbedarf aufgrund der jüngeren Entstehungszeit (Abschnitte der Nachkriegsstrecken) insgesamt als etwas geringer einzuschätzen.

Nach derzeitigem Planungsstand sind für den Zeitraum 2024 bis 2035 folgende Ansätze für die Sanierung und Grunderneuerung der baulichen und elektrotechnischen Anlagen in der Wirtschaftsplanung enthalten. Davon entfallen ca. 30% auf Bahnhöfe und ca. 70% auf Streckenabschnitte:
                                   2024-2035 (in TSD EUR)

U-Bahnlinie U1                            201.374,6
U-Bahnlinie U2                            327.330,8
U-Bahnlinie U3                            137.733,3
U-Bahnlinie U4                             14.006,0
U-Bahnlinie U5                            231.486,9
U-Bahnlinie U6                            445.523,0
U-Bahnlinie U7                            293.933,5
U-Bahnlinie U8                            398.294,8
U-Bahnlinie U9                             42.103,4

Sammelansatz Netz                         740.083,8
Summe                                   2.831.870,1
Davon bauliche Maßnahmen *              1.718.290,2
Davon elektrotechnische Maßnahmen **    1.113.579,9

*  Tunnel, Brücken, Bahnhöfe, Gleise
** Stromversorgung, Signalanlagen, Kommunikationstechnik
Frage 3: Welche Sanierungsmaßnahmen haben auf den einzelnen U-Bahn-Linien seit Beantwortung der Schriftlichen Anfrage Drs. 19/13457 stattgefunden?

Frage 5: Wie ist der Umsetzungsstand folgender Maßnahmen, die aus Sicht der BVG die höchste Priorität im Hinblick auf die Standsicherheit haben? Bitte Angabe von Zeitplänen, aktualisierten Kostenschätzungen und ob die Finanzierung gesichert ist. Welche Maßnahmen sind neu aufgrund aktualisierter Zustandsbewertungen in die Maßnahmen höchster Priorität aufgenommen worden?

Antwort zu 3. und 5.: Die Fragen 3 und 5 werden Aufgrund ihres Sachzusammenhangs gemeinsam beantwortet.

Die BVG teilt hierzu mit: "Bei laufenden Sanierungsvorhaben sind Bauzeiten und Kostenbedarfe ständigen Anpassungen unterzogen. Aus vertrags- und vergaberechtlichen Gründen können keine Aussagen zu Einzelbudgets getroffen werden. Die Finanzierung ist durch Fördermittel des Landes und des Bundes nach aktuellem Kenntnisstand gesichert."

Frage 5a: Damm- und Brückensanierung U6 Nord

Antwort zu 5a.: "Maßnahme in Umsetzung bis 2025"

Frage 5b: Neubau Waisentunnel unter der Spree, Nähe Jannowitzbrücke

Antwort zu 5b.: "Eine Bauplanungsunterlage befindet sich in Abstimmung mit SenMVKU. In der Vergangenheit wurden Kosten bereits benannt. Veränderungen auf der Kostenseite, die sich durch eine detailliertere Planungstiefe ergeben, werden derzeit ermittelt. Da sich die BVG unmittelbar vor der Ausschreibung der Bauleistungen und damit dem europaweiten Vergabeverfahren befindet, können derzeit keine Kosten benannt werden. Für die Finanzierung finden derzeit Abstimmungen im Rahmen der Prüfung der BPU mit der Senatsverwaltung statt."

Frage 5c: Tunnelsanierung Karl-Marx-Straße bis Hermannplatz

Antwort zu 5c.: "Aktuelle Maßnahme in Umsetzung bis vsl. 2026, weitere Abschnitte in Planung"

Frage 5d: Tunnelsanierung Chausseestraße

Antwort zu 5d.: "Aktuelle Maßnahme in Umsetzung bis vsl. Ende 2024, weitere Abschnitte in Planung"

Frage 5e: Tunnelsanierung zwischen Wittenbergplatz und Nollendorfplatz

Antwort zu 5e.: "Aktuelle Maßnahme in Umsetzung bis April 2024, weitere Abschnitte in Planung"

Frage 4: Welche Sanierungsmaßnahmen sind auf den einzelnen U-Bahn-Linien mit welchen jeweiligen Kosten und wann geplant?

Frage 6: Wie ist der Umsetzungsstand von Sanierungsmaßnahmen, die aus Sicht der BVG mittelfristig umzusetzen sind? Bitte Angabe von Zeitplänen, aktualisierten Kostenschätzungen und ob die Finanzierung gesichert ist.

Antwort zu 4. und 6.: Die Fragen 4 und 6 werden Aufgrund ihres Sachzusammenhangs gemeinsam beantwortet.

Die BVG teilt hierzu mit: "Bei laufenden bzw. den mittelfristig geplanten Sanierungsvorhaben sind Bauzeiten und Kostenbedarfe ständigen Anpassungen unterzogen. Aus vertrags- und vergaberechtlichen Gründen können keine Aussagen zu Einzelbudgets getroffen werden. Die Finanzierung ist durch Fördermittel des Landes und des Bundes nach aktuellem Kenntnisstand gesichert."

Frage 6a: Sanierung Rampenbauwerk Kurfürstenstraße

Antwort zu 6a.: "Maßnahme in Umsetzung bis Ende 2024"

Frage 6b: Tunnelsanierung im Bereich Spittelmarkt

Antwort zu 6b.: "Maßnahme in Umsetzung bis Ende 2024"

Frage 6c: Neubau Brücke über den Gleisdreieckpark (U1/U3)

Antwort zu 6c.: "Maßnahme in Vorbereitung. Umsetzung in Abhängigkeit vom Planfeststellungsverfahren vsl. 2027 bis 2029"

Frage 6d: Tunnelsanierung Müllerstraße von U-Bhf. Wedding bis U-Bhf. Seestraße

Antwort zu 6d.: "Maßnahme in Abhängigkeit des Umbaus der Müllerstr. Verschoben auf vsl. 2028 bis 2031"

Frage 6e: Tunnelsanierung im Bereich Weinmeisterstraße

Antwort zu 6e.: "Maßnahme zwischen Weinmeisterstr. und Rosenthaler Platz in Vorbereitung. Umsetzung geplant 2025 bis 2029"

Frage 6f: Tunnelsanierung im Bereich Tempelhofer Damm von U-Bhf. Platz der Luftbrücke bis S-Bhf. Tempelhof

Antwort zu 6f.: "Maßnahme in Zusammenarbeit mit Berliner Wasserbetriebe, Umsetzung geplant 2025 bis 2030"

Frage 6g: Tunnelsanierung im Bereich Klosterstraße

Antwort zu 6g.: "Maßnahme in Umsetzung bis 2026"

Frage 6h: Tunnelsanierung im Bereich U-Bhf. Gneisenaustraße

Antwort zu 6h.: "Maßnahme in Vorbereitung, Umsetzung geplant 2025 bis 2027"

Frage 7: Welche Grundinstandsetzungsmaßnahmen von U-Bahnhöfen sind geplant? Bitte Angabe von Zeitplänen, aktualisierten Kostenschätzungen und ob die Finanzierung gesichert ist.

Antwort zu 7.: Die BVG teilt hierzu mit: "In der folgenden Auflistung sind Bahnhöfe aufgeführt, auf denen eine Grundinstandsetzung in den Jahren 2024 bis 2029 beginnen soll. Die endgültigen Bautermine sind abhängig von den Planungskapazitäten sowie der Dauer der Genehmigungs- und Vergabeverfahren. Zu den Kostenschätzungen siehe Aussagen in Punkt 6. Die Finanzierung der Maßnahmen ist in der Regel durch Landes- bzw. Bundesmittel gesichert.
U1: Uhlandstraße ab vsl. 2027
    Nollendorfplatz ab vsl. 2025

U2: Kaiserdamm ab vsl. 2025
    Zoologischer Garten ab vsl. 2029
    Klosterstraße ab 2024
    Rosa-Luxemburg-Platz ab vsl. 2025

U3: Augsburger Straße ab vsl. 2026

U6: Alt-Tegel ab 2024
    Holzhauser Straße ab 2024
    Scharnweberstraße ab 2024
    Seestraße, 2. Bahnsteig ab vsl. 2025
    Hallesches Tor ab vsl. 2027
    Mehringdamm ab vsl. 2026
    Paradestraße ab vsl. 2026
    Ullsteinstraße ab vsl. 2026

U7: Adenauerplatz ab vsl. 2028
    Möckernbrücke ab vsl. 2029
    Gneisenaustraße ab vsl. 2026
    Grenzallee ab vsl. 2025
    Johannesthaler Chaussee ab vsl. 2028
    Lipschitzallee ab vsl. 2028
    Zwickauer Damm ab vsl. 2027

U8: Franz-Neumann-Platz ab vsl. 2027
    Heinrich-Heine-Straße ab vsl. 2025
    Schönleinstraße ab vsl. 2027

U9: Spichernstraße ab vsl. 2025
    Schlossstraße ab vsl. 2026"

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.03.2024 08:41 von krickstadt.
Moin,

heute wurde die fünfte parlamentarische Anfrage von Herrn Geisel nebst Antworten veröffentlicht, und siehe da: Man denkt über Alternativen zum "People Mover" nach:

Zitat

Anfrage des Abgeordneten Andreas Geisel (SPD) vom 22.2.2024 und Antwort vom 11.3.2024: Barrierefreier Zugang zum Betriebsbahnhof Rummelsburg V

Vorbemerkung der Verwaltung: Die Schriftliche Anfrage betrifft (zum Teil) Sachverhalte, die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl um eine sachgerechte Antwort bemüht und hat daher die Berliner Verkehrsbetriebe AöR (BVG) und die Deutsche Bahn AG (DB AG) um Stellungnahmen gebeten, sie werden in der Antwort an den entsprechend gekennzeichneten Stellen wiedergegeben.

Frage 1: Wie hoch war die Ausfallquote des Aufzugs am S-Bahnhof Betriebsbahnhof Rummelsburg seit der 35 Kalenderwoche 2023 bis heute (bitte nach Kalenderwochen aufschlüsseln)? Wie hoch war die Ausfallquote im Jahr 2023 im Jahresdurchschnitt?

Antwort zu 1.: Die DB AG teilt hierzu Folgendes mit: "Die Verfügbarkeit für das Jahr 2023 lag bei 95,6 %.

Im Folgendem die Aufschlüsselung nach Kalenderwochen, Verfügbarkeit in %:
2023   KW 35: 95,7 %   KW 44: 96,1 %      2024   KW  1: 94,4 %
       KW 36: 95,2 %   KW 45: 93,6 %             KW  2: 93,9 %
       KW 37: 95,4 %   KW 46: 93,7 %             KW  3: 91,1 %
       KW 38: 96,1 %   KW 47: 95,3 %             KW  4: 95,4 %
       KW 39: 96,3 %   KW 48: 90,3 %             KW  5: 94,8 %
       KW 40: 96,4 %   KW 49: 90,5 %             KW  6: 95,3 %
       KW 41: 95,2 %   KW 50: 91,9 %             KW  7: 95,3 %
       KW 42: 95,9 %   KW 51: 93,7 %             KW  8: 96,0 %
       KW 43: 96,5 %   KW 52: 93,4 %             KW  9: 96,0 %
Frage 2: Wie viele Fahrten der Muva-Aufzugersatz-Busse vom oder zum S-Bahnhof Betriebsbahnhof Rummelsburg gab es seit der Einführung des Angebotes bis heute? (bitte nach Kalenderwochen aufschlüsseln)

Antwort zu 2.: Der S-Bahnhof Betriebsbahnhof Rummelsburg wurde am 27.6.2023 in das Bediengebiet des Aufzugersatzes aufgenommen. Die Statistik zum Aufzugersatz wird monatsweise geführt, eine Aufschlüsselung nach Kalenderwochen liegt daher nicht vor. Zudem beschränkt sich die dem Senat vorliegende bahnhofsbezogene Statistik auf die jeweils vom Bahnhof ausgehenden Fahrtwünsche. Die nachfolgende Tabelle zeigt monatsweise die für den Startpunkt Betriebsbahnhof Rummelsburg erfolgten Buchungen. Aktuellere Daten lagen dem Senat zum Zeitpunkt der Bearbeitung der Anfrage nicht vor.
          Anzahl
         Buchungen

Jun 23       0
Jul 23       0
Aug 23       0
Sep 23       3
Okt 23       3
Nov 23       6
Dez 23       1
Die BVG teilt ergänzend mit: "Seit Betriebsstart gab es am Betriebsbahnhof Rummelsburg 25 Fahrtbuchungen vom oder zum Bahnhof."

Frage 3: Anfang Februar waren umfangreichere Reparaturarbeiten am Aufzug des S-Bahnhofs Betriebsbahnhof Rummelsburg zu beobachten, welche Arbeiten wurden durchgeführt? Wann wird der Aufzug voraussichtlich wieder in Betrieb gehen?

Antwort zu 3.: Nach Auskunft der DB AG wurde im Rahmen von Reparaturen ein defektes Bauteil festgestellt. Ein Ersatzteil wurde umgehend bestellt, ist aber durch seine Spezifizierung nur mit längerer Lieferzeit verfügbar. Daher muss die Aufzugsanlage nach Auskunft der DB AG nach derzeitigem Stand bis vsl. Kalenderwoche 12 außer Betrieb bleiben.

Frage 4: Gibt es nach Ansicht des Senates oder die S-Bahn Berlin Alternativen zum sogenannten "Peoplemover", der am Betriebsbahnhof Rummelsburg zum Einsatz kommt? Wurden andere Varianten wie etwa der Bau einer Rampe vom Vorplatz des S-Bahnhofes bis unter den Bahnsteig und dort der Einbau eines regulären Aufzuges geprüft? Wenn ja, mit welchem Ergebnis? Wenn Nein, warum nicht?

Antwort zu 4.: Nach Auskunft der DB AG werden aktuell alternative Überlegungen im Sinne der Fragestellung geprüft. Den Ergebnissen kann nicht vorgegriffen werden.
.

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
[www.notesofberlin.com]


Moin,

hier noch ein heute veröffentlichtes Followup auf die parlamentarische Anfrage vom Abgeordneten Andreas Geisel zum PeopleMover in Betriebsbahnhof Rummelsburg:

Zitat

Anfrage des Abgeordneten Andreas Geisel (SPD) vom 19.3.2024 und Antwort vom 9.4.2024: Barrierefreier Zugang zum Betriebsbahnhof Rummelsburg VI

Vorbemerkung der Verwaltung: Die Schriftliche Anfrage betrifft Sachverhalte, die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl um eine sachgerechte Antwort bemüht und hat daher die Deutsche Bahn (DB) um Stellungnahme gebeten. Sie wird in der Antwort an den entsprechend gekennzeichneten Stellen wiedergegeben.

Vorbemerkung des Abgeordneten: Ich habe erhebliche Zweifel an der Richtigkeit der Beantwortung meiner schriftlichen Anfrage Nr. 19/18371 durch die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Die Deutsche Bahn hat darin zur Beantwortung der Frage 1 in ihren Angaben zur Funktionsfähigkeit des barrierefreien Aufzugs am Betriebsbahnhof Rummelsburg jeweils Verfügbarkeiten von über 90% angegeben. Das ist aufgrund der mir vorliegenden Informationen ausgeschlossen. Neben übereinstimmenden gegenteiligen Angaben von Anwohnerinnen und Anwohnern ist das auch mit einem mir vorliegenden Foto vom 16.12.2023 belegbar. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war der Aufzug am Betriebsbahnhof Rummelsburg außer Betrieb und die DB Station&Service AG kündigte per üblichem Aufkleber eine Wiederinbetriebnahme für die 47. KW an (20. – 26.11.2023). Es ist offensichtlich so, dass der Aufzug vor der 47. KW außer Betrieb ging und mindestens bis zum 16.12.23 (50 KW) außer Betrieb blieb. Weiter ist mir bekannt und durch ein weiteres Foto belegt, dass am 6.2.24 (KW 6) Arbeiten am Aufzug durchgeführt wurden. Mir liegen auch weitere Fotos vom 12.2.24 und vom 17.2.24 (jeweils KW 7) vor, die belegen, dass auch mindestens zu diesen Zeitpunkten der Aufzug außer Betrieb war und eine Wiederinbetriebnahme per Aufkleber für die 8. KW angekündigt wurde. Was ja auch der Senat in seiner Antwort auf die Frage 3 der schriftlichen Anfrage Nr. 19/18371 bestätigte und eine Wiederinbetriebnahme sogar erst für die 12. KW in Aussicht stellte.

Dennoch hat Deutsche Bahn in ihrer Auflistung für die KW 6 - 9 des Jahres 2024 angebliche Verfügbarkeiten von jeweils über 95% angegeben. Wenn das der Realität entspräche, wäre es ja eine erhebliche Verbesserung gegenüber den Vorjahren, denn im Jahr 2021 lag die Ausfallquote des barrierefreien Aufzuges bei 33,3 %, im Jahr 2022 bei 31,8 % und im Jahr 2023 bei 27,4 %. Leider ist aber belegbar, dass hier für die Beantwortung meiner Anfrage offenbar lediglich die Statistik geschönt wurde und eben nicht die Realität verbessert. Nach wie vor ist es so, dass der barrierefreie Aufzug am Betriebsbahnhof Rummelsburg enorme Ausfallzeiten hat. Direkt an diesem Bahnhof liegt das Wohngebiet Friedrichsfelde Süd mit ca. 20.000 Bewohnerinnen und Bewohnern. Durch die hohen Ausfallquoten des barrierefreien Aufzuges ist der Betriebsbahnhof Rummelsburg für mobilitätseingeschränkte Menschen aus diesem Wohngebiet nach wie vor praktisch nicht nutzbar. Da die Menschen mit Mobilitätseinschränkungen davon ausgehen müssen, dass der Aufzug so oft ausfällt, dass er fast an einem Drittel des Jahres nicht funktioniert, verzichten sie von vornherein auf die Nutzung dieses Bahnhofs, um nicht unnötige Wege zurücklegen zu müssen.

Frage 1: Wie erfolgt die Ermittlung der Ausfallquote bei Aufzügen an Berliner S-Bahnhöfen durch die Deutsche Bahn oder von ihr beauftragte Unternehmen? Wie wird ein Ausfall registriert und wie eine Wiederinbetriebnahme?

Antwort zu 1.: Nach Auskunft der DB AG wechselt die über ein Modul der Gebäudeautomation eingespielte Analysedatenbank den Betriebszustand bei Störung einer Anlage (Ausfall) von grün auf rot. Mit dem Betriebszustand rot erfolgt eine automatische Störmeldung mit inkludierter Beauftragung an den Dienstleister zur Instandsetzung der Anlage. Mit der Wiederinbetriebnahme erfolgt ein Wechsel vom Betriebszustand rot auf grün, dies wird systemisch erfasst.

Frage 2: An welchen Tagen waren Techniker zu Arbeiten am Aufzug des S-Bahnhofs Betriebsbahnhof Rummelsburg vor Ort? Ich bitte um konkrete Auflistung aller Einsätze mit Datum, ab der 35. KW 2023.

Antwort zu 2.: Nach Auskunft der DB AG ist eine Auflistung kurzfristig nicht lieferbar.

Frage 3: Wie werden Nutzerinnen und Nutzer darüber informiert, wenn die Wiederinbetriebnahme eines Aufzuges länger als ursprünglich geplant dauert?

Antwort zu 3.: Nach Auskunft der DB AG schalten sich Anlagen bei erkannter Störung automatisch ab und rote Zeichen leuchten als sichtbarer Hinweis für eine Sperrung. Bei längeren Ausfallzeiten sowie zur geplanten Wiederinbetriebnahme informieren im Allgemeinen vor Ort angebrachte Informationsschilder. Die Verfügbarkeit von Aufzügen kann online auf bahnhof.de aktuell abgefragt werden.

Frage 4: Wenn es sich bei den Angaben zur Verfügbarkeit des Aufzuges aus der Antwort auf die schriftliche Anfrage Nr. 19/18371 nicht um ein Versehen gehandelt hat, wie werden der Senat und die Deutsche Bahn zukünftig eine plausible und wahrheitsgetreue Erfassung von Ausfällen sicherstellen?

Frage 5: Möchte der Senat seine Antwort auf die schriftliche Anfrage Nr. 19/18371 an dieser Stelle korrigieren oder ergänzen?

Frage 6: Gibt sich der Senat weiterhin mit dieser desolaten Situation zufrieden und führt eine mal mehr und mal weniger zutreffende Statistik oder ist er an einer grundhaften Verbesserung der Barrierefreiheit am Betriebsbahnhof Rummelsburg interessiert? Und wenn ja, was gedenkt er konkret dafür zu tun?

Antwort zu 4. bis 6.: Die Fragen 4 bis 6 werden wegen des Sachzusammenhangs gemeinsam beantwortet.

Nach Auskunft der DB AG wurden zur Antwort auf die Schriftliche Anfrage Nr. 19/18371 die mitgeteilten Daten aus dem Datenanalyseprogramm übermittelt, welche die Betriebszustände erfassen - diese waren offenbar fehlerhaft. Das Modul zur Erfassung des Betriebszustands an der betroffenen Anlage wurde daraufhin umgehend ausgetauscht. Rückwirkend lässt sich die korrekte Verfügbarkeit leider nicht ermitteln. Der Aufzug dieses Typs wurde seinerzeit im Rahmen eines Pilotprojekts eingebaut. Aufgrund der technischen Unzuverlässigkeit müssen Alternativen gefunden werden.

Das Land Berlin verweist auf die Ausführungen in der Vorbemerkung.
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Viele Grüße, Thomas

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
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