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Fragen VI - 2014 - Thema beendet (Überlänge)
geschrieben von Lehrter Bahnhof 
Re: Fragen VI - 2014
11.05.2014 21:00
Zitat
Philipp Borchert
Das Einsetzen der Stromabnehmer in diese Schienen ergibt das charakteristische Geräusch eines einfahrenden Zuges an einer Station in Dammlage, denn soweit ich weiß, gibt's das auf Brücken "auf der Strecke" nicht, vermutlich wäre da dann die Geschwindigkeit zu hoch.

Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, dass "auf der Strecke" das Gleis soweit höher gelegt werden konnte, dass der Stromabnehmer über die Brücke ragt. In Bahnsteignähe war das nicht möglich, weil dann der "Berg" zwischen Bahnsteigende und Brücke zu steil wäre.
Klingt auf jeden Fall schon mal logisch.

~~~~~~
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Zitat
Philipp Borchert
Das dürfte dann also nur Brücken betreffen, die noch aus der Zeit vor der elektrischen S-Bahn stammen.

Ja, und davon gibt es noch eine große Anzahl. Anders als bei den U-Bahnstrecken (bei denen Stromschienen von Anfang an Bestandteil der Bauplanung waren) war das der Preis für die nachträgliche Ausrüstung von bestehenden Eisenbahnstrecken mit seitlichen Stromschienen.
Innerhalb des Lichtraumprofils ging es nicht, sonst wären die elektrischen Strecken mit anderen Eisenbahnfahrzeugen nicht mehr befahrbar gewesen. Außerhalb des Profils befinden sich oft Brückenträger, gelegentlich andere Bauteile. Daher drücken die Leitschienen die Stromabnehmer soweit ins Profil, dass sie nicht anecken können.
Leitschienen, die länger als ein Viertelzug sind, wirken elektrisch wie eine Trennstelle. Überall, wo eine Trennstelle stört, sind die Leitschienen spannungsführend. Mittels Trennschalter kann die Kabelverbindung zur Leitschiene abgeschaltet werden.

Es gibt sogar an der neuesten S-Bahnstrecke nach Schönefeld BER eine Leitschiene an einer Brücke, die zur Entstehungzeit des Berliner Außenrings oder bei dessen viergleisigem Ausbau errichet wurde. Hier hatte sich deren Planer wohl in den kühnsten Träumen nicht vorstellen können, dass die S-Bahn jemals über Schönefeld hinaus verlängert wird.

so long

Mario
Jay
Re: Fragen VI - 2014
12.05.2014 09:56
Ergänzend: Nach meinem Kenntnisstand sind die Leitschienen generell als "spannungsführend" zu betrachten, egal ob sie tatsächlich aktiv versorgt werden. Dies gilt natürlich insbesondere bei einer Zugfahrt, da durch die Stromabnehmer natürlich auch "rückwärts" Strom aus dem Zug in die Leitschiene übertragen werden kann. Daher sind sie natürlich auch alle isoliert.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Re: Fragen VI - 2014
12.05.2014 19:11
Zitat
LariFari
Also gab es zu DDR-Zeiten genrell weder in S-Bahn noch in Ubahn, Tram und Bus eine Art FIS (egal ob optisch oder akustisch)?
Akustische Fahrgastinfomation gab es schon. Die BR485 verfügte von Beginn an über Beschallungsanlagen (per Mikrofon im Fühererstand). Soweit ich mich erinnern kann, gab es auch in den U-Bahnen vom Typ E Lautsprecher - allerdings bin ich mit diesen Fahrzeugen als West-Berlier kaum in Berührug gekommen, kann mir aber nicht vorstellen, dass man die nach der Wende noch nachgerüstet hat. Das mit der BR485 ist aber sicher - die kamen schließlich schon sehr bald nach der Stadtbahn-Durchbindung regelmäßig nach Westkreuz.

Ich glaube auch nicht, dass die Tatra-Bahnen und Ikarus-Busse keine Beschallugsanlagen hatten, die waren ja eigentlich recht jung...

Gruß
Salzfisch
Zitat
Salzfisch
Zitat
LariFari
Also gab es zu DDR-Zeiten genrell weder in S-Bahn noch in Ubahn, Tram und Bus eine Art FIS (egal ob optisch oder akustisch)?
Akustische Fahrgastinfomation gab es schon. Die BR485 verfügte von Beginn an über Beschallungsanlagen (per Mikrofon im Fühererstand). Soweit ich mich erinnern kann, gab es auch in den U-Bahnen vom Typ E Lautsprecher - allerdings bin ich mit diesen Fahrzeugen als West-Berlier kaum in Berührug gekommen, kann mir aber nicht vorstellen, dass man die nach der Wende noch nachgerüstet hat. Das mit der BR485 ist aber sicher - die kamen schließlich schon sehr bald nach der Stadtbahn-Durchbindung regelmäßig nach Westkreuz.

Ich glaube auch nicht, dass die Tatra-Bahnen und Ikarus-Busse keine Beschallugsanlagen hatten, die waren ja eigentlich recht jung...

Gruß
Salzfisch

Tatra und Ika hatten Beschallungsanlagen-
und es gab laut Dienstordnung sogar die Pflicht die Haltestellen anzusagen.
Hat man sich aber oft gekniffen-
die Fahrgäste damals hats genervt-schließlich waren es zu 90 % Berufspendler und der Rest Touristen,
heute hab ich öfters das Gefühl es ist umgekehrt...

T6JP
Re: Fragen VI - 2014
12.05.2014 19:36
Ich glaube auch nicht, dass die Tatra-Bahnen und Ikarus-Busse keine Beschallugsanlagen hatten, die waren ja eigentlich recht jung...

Im "Strassenbahn-Archiv" von Transpress existiert ein Foto von einem Armaturenbrett des KT4D, wo unterm Tachometer ein Abspielgerät für Magnetbandkassetten eingebaut war. Allerdings nur ein Einzelfall. Ist anzunehmen, dass die Chefs Angst hatten falls die Kollegen Fahrer/-innen ihre eigenen Bänder abspielten. Gruppe "Pankow" sang beim "Rock´n Roll im Stadtpark", Zitat: "Recorder gib´s wie Sand am Meer, und was da läuft bestimmen wir" . Als die 8 KT4D aus Leipzig nach Berlin umgesetzt wurden, waren noch die
leeren Einbauschächte zu sehen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.05.2014 19:45 von 1435mm.
Re: Fragen VI - 2014
12.05.2014 19:46
Demnach war offenbar auch die DDR keine "FIS-Wüste"... ;-)

Gruß
Salzfisch
Zitat
1435mm
Ich glaube auch nicht, dass die Tatra-Bahnen und Ikarus-Busse keine Beschallugsanlagen hatten, die waren ja eigentlich recht jung...

Im "Strassenbahn-Archiv" von Transpress existiert ein Foto von einem Armaturenbrett des KT4D, wo unterm Tachometer ein Abspielgerät für Magnetbandkassetten eingebaut war. Allerdings nur ein Einzelfall. Ist anzunehmen, dass die Chefs Angst hatten falls die Kollegen Fahrer/-innen ihre eigenen Bänder abspielten. Gruppe "Pankow" sang beim "Rock´n Roll im Stadtpark", Zitat: "Recorder gib´s wie Sand am Meer, und was da läuft bestimmen wir" . Als die 8 KT4D aus Leipzig nach Berlin umgesetzt wurden, waren noch die
leeren Einbauschächte zu sehen.

Die ersten gelieferten Tatra hatten sowas, auch die ersten G1 U-Bahnwagen.
Haben allerdings nicht lange gehalten, auch die ORWO-Magnetbandkassetten hielten nicht lange durch.

T6JP
Zitat
Salzfisch
Demnach war offenbar auch die DDR keine "FIS-Wüste"... ;-)

Gruß
Salzfisch

Nein, es gab auch Linienpläne, Fahrplanhefte,Zielschilder, Liniennummern,Seitenpappen, Stationsschilder usw-
und wie Mario richtig schrieb, die Menschen damals konnten sich anhand der vorhandenen Mittel orientieren und waren nicht hoffnungslos verloren,
im Gegensatz zur heutige Generation die fast kollabiert wenn das elektronische Raddadelzeugs nicht zu 100% verfügbar ist...

T6P
Re: Fragen VI - 2014
12.05.2014 20:00
Die legendären gelben "Abweichende Linienführung" konnten gar nicht so schnell nachbestellt werden, wie diese abhanden kamen.
@T6JP: 1000 Punkte und eine Waschmaschine von mir, die 1000 Punkte bekommst Du von mir, die Waschmaschine mußt Du Dir selbst kaufen ;-)

Ich kann dem Beitrag nur voll zustimmen. Wenn da Leute ohne elektronischen Schnickschnack nicht auskommen, da fällt mit nichts mehr dazu ein....

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Zitat
Wollankstraße
@T6JP: 1000 Punkte und eine Waschmaschine von mir, die 1000 Punkte bekommst Du von mir, die Waschmaschine mußt Du Dir selbst kaufen ;-)

Ich kann dem Beitrag nur voll zustimmen. Wenn da Leute ohne elektronischen Schnickschnack nicht auskommen, da fällt mit nichts mehr dazu ein....

Ok dann aber eine vom FORON- die hielten länger ;o))

T6JP

@ 1435- so ein Schild hab ich heut noch,
hilft aber nicht gegen Leute, die immer noch nicht richtig hingucken können... ;-)
Jay
Re: Fragen VI - 2014
13.05.2014 10:03
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
Salzfisch
Demnach war offenbar auch die DDR keine "FIS-Wüste"... ;-)

Gruß
Salzfisch

Nein, es gab auch Linienpläne, Fahrplanhefte,Zielschilder, Liniennummern,Seitenpappen, Stationsschilder usw-
und wie Mario richtig schrieb, die Menschen damals konnten sich anhand der vorhandenen Mittel orientieren und waren nicht hoffnungslos verloren,
im Gegensatz zur heutige Generation die fast kollabiert wenn das elektronische Raddadelzeugs nicht zu 100% verfügbar ist...

T6P

"Damals" stand an den Zügen aber meist auch das tatsächliche Fahrziel dran. Es wurde an jeder Haltestelle angehalten, sodass ein Abzählen der Stationen möglich war und selbstverständlich konnte man auch problemlos aus dem Fahrzeug gucken und wurde da nicht im Sichtfeld durch Lochfolie oder Brandenburger Tore beeinträchtigt. Und natürlich haben die modernen elektronischen Geräte auch das Ablenkungspotenzial erhöht, sodass der Informationsbedarf gestiegen ist.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay

"Damals" stand an den Zügen aber meist auch das tatsächliche Fahrziel dran. Es wurde an jeder Haltestelle angehalten, sodass ein Abzählen der Stationen möglich war und selbstverständlich konnte man auch problemlos aus dem Fahrzeug gucken und wurde da nicht im Sichtfeld durch Lochfolie oder Brandenburger Tore beeinträchtigt. Und natürlich haben die modernen elektronischen Geräte auch das Ablenkungspotenzial erhöht, sodass der Informationsbedarf gestiegen ist.

Ausreden ...

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***
Re: Fragen VI - 2014
14.05.2014 06:51
Und damals gab es auch für das Auto noch keinen Navi. Auch waren Autos noch nicht so komfortabel wie heute. Der Konkurrenzdruck zum Auto allgemein ein ganz anderer.
Wer die Meinung vertritt öffentliche Verkehrsmittel seien ohnehin nur dazu da den Leuten, die sich kein Auto leisten können oder wollen, eben auch eine Fortbewegungsmöglichkeit zu geben, den werde ich nicht vom Einsatz moderner Technik im ÖPNV überzeugen können.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.05.2014 06:55 von Logital.
Gab es in den 1960er Jahren in Berlin durchgehende S-Bahnzüge?

[www.zeit.de]

______________________

Nicht-dynamische Signatur
Re: Fragen VI - 2014
16.05.2014 17:04
Zitat
Lehrter Bahnhof
Gab es in den 1960er Jahren in Berlin durchgehende S-Bahnzüge?

[www.zeit.de]
Prototypen ET 170.0
[www.hisb.de]

Eine Serienbestellung unterblieb wegen dem durch den Mauerbau S-Bahn-Boykott in Westberlin schlagartig eingebrochenen Fahrzeugbedarf.
Zitat
Giovanni
Zitat
Lehrter Bahnhof
Gab es in den 1960er Jahren in Berlin durchgehende S-Bahnzüge?

[www.zeit.de]
Prototypen ET 170.0
[www.hisb.de]

Eine Serienbestellung unterblieb wegen dem durch den Mauerbau S-Bahn-Boykott in Westberlin schlagartig eingebrochenen Fahrzeugbedarf.

Hallo Giovanni,

das ist jetzt eine ganz neue, mir noch nicht bekannte Version der Geschichte. Bisher bin ich nach ausführlichem Quellenstudium davon ausgegangen, dass die DR und die Schienenfahrzeugindustrie in der DDR über Jahrzehnte hinweg technisch und ressourcenmäßig nicht dazu in der Lage waren, das Baumuster zu einem bahnfesten und serienfertigungstauglichen Konzept weiterzuentwickeln.

Die politische Situation mit dem Mauerbau hat möglicherwiese ein Stück weit zu dem Projektabbruch beigetragen. Der ET 170 wurde jedenfalls nicht dafür entwickelt, die S-Bahn im damaligen West-Berlin zu verbessern.

Viele Grüße
Manuel
Re: Fragen VI - 2014
17.05.2014 16:50
@Manuel: Ich habe mich praktisch gar nicht mit dieser Baureihe beschäftigt und kann daher auch nicht beurteilen, ob es neben dem eingebrochenen Fahrzeugbedarf (nicht mehr im Westen benötigte Fahrzeuge gelangten ja in den Osten) noch andere Gründe gab.

Wenn deine Recherchen weitere Problemfelder gezeigt haben wird dem wohl so gewesen sein.
Dieses Thema wurde beendet.