Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 07.07.2015 12:50 |
So, und woher stammen jetzt diese Behauptungen? Welche Last gibt es denn da? Was für Kabel liegen denn wo in der Erde (Jeder Hausanschluss hat schon mehr als 10kW)? Wie sieht es zum Beispiel mit ebenfalls transportablen Dieselgeneratoren aus (z.B. in Containergröße aus dem Baugewerbe; als Beispiel)?Zitat
drstar
Klar macht ne mobile Laderampe keinen Sinn. Wo soll die ihren Strom herbekommen? Auf den Straßen sind ja nun nicht so viele Steckdosen, die für eine solche Last ausgelegt sind, und die Kabel sollte man auch nicht mal einfach so rumliegen lassen.
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 07.07.2015 13:13 |
Zitat
Lopi2000
Zitat
dubito ergo sum
Was soll an all der Energieverschwendung interessant oder alternativ sein?
Das eigentlich interessante daran ist auch nicht der Wirkungsgrad an sich, sondern die Integration der Energiespeicherung in die Mobilität. Die Energiegewinnung aus Wind und Sonne folgt leider nur bedingt dem Strombedarf. Daher ist eine Speichertechnologie, die es ermöglicht, zwischen Produktion und Nachfrage zu vermitteln, mit anderen Maßstäben zu messen als dem reinen Wirkungsgrad. Ebenso kann eine erhöhte Alltagspraktikabilität wichtiger sein als die reine Optimierung auf den Wirkungsgrad hin. Und um eben solche Forschungsfragen geht es bei den Projekten.
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 07.07.2015 13:26 |
Zitat
M2204
@ Markus H.
Sehr schöne Replik. Klar, alle Skeptiker sind Fortschrittsverweigerer.
Sicher wird der E-Bus seine Einsatznischen finden, aber bestimmt nicht auf hochbelasteten Innenstadtlinien. Hier - z.B. im Zuge der Potsdamer Straße - lohnt es sich, Kupfer zu verlegen. Und hier müsste man genau ansetzen, um messbare Effekte zu erreichen. Der Dieselbus als Restant in Randbereichen ist immer noch besser als Einzelfahrzeuge im MIV. Stichwort: Vorteil der Massenleistungsfähigkeit.
Zum Thema Testzeitraum:
In diesem Zusammenhang verweise ich immer wieder gerne auf die Versuche der Düsseldorfer Rheinbahn in den 70er Jahren. Die damalige Fahrzeugkonfiguration zeigte das Gewichtsproblem des mitgeführten Energiespeichers immer ganz transparent in Form eines Anhängers ;-):
[www.linied.net]
Heute testet man wieder auf der gleichen Linie mit E-Bussen (m.E. auch Solaris wie in B?), um genaue welche neuen Erkenntnisse zu erlangen? Es gibt eben Fördermittel zu verteilen, die m.E. in den Ausbau des elektrobetriebenen ÖPNV auf Hauptachsen besser investiert wären.
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 07.07.2015 13:38 |
Zitat
SaroEngels
Wie sieht es zum Beispiel mit ebenfalls transportablen Dieselgeneratoren aus (z.B. in Containergröße aus dem Baugewerbe; als Beispiel)?
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 07.07.2015 13:40 |
Zitat
Andreas Sebayang
Ohne Fördermittel würden solche Experimente nie ausprobiert. Ohne die zu verteilenden Fördermittel hätten wir keinen ÖPNV wie wir ihn kennen. Denn ÖPNV ist ein einziges Fördermittelsystem. Hat es was gebracht? Kann man dem Autofahrer, der es seit Jahrzehnten kritisiert, davon überzeugen, dass er wegen dieser Fördermittel nun endlich freie Straßen und Parkplätze überall findet? Oder steht er nicht weiter im Stau und denkt sich: Hätten die das Geld doch lieber in bewährte Straßen gesteckt. Nur wegen dem ÖPNV stecke ich jetzt im Stau, statt auf bewährten neuen Autobahnen zu fahren.
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 07.07.2015 15:33 |
Zitat
dubito ergo sum
Erst lobst du die Replik und dann widersprichst du ihr!
Den Elektrobus siehst du als Nischenanwendung - Skepsis am Ausmaß seiner Erforschung verbittest du dir aber.
Im nächsten Satz plädierst du für Oberleitungen wie ich - eine Ausweitung, wo Markus H. Einschränkung fordert.
Den Dieselbus siehst du als umweltfreundlicher an als den MIV - ein Verkehrsmittel, das nicht mehr erforscht werden muss, aber Kritk an Erforschung lehnst du ab.
Dann kommst du wie ich auf das Gewichtsproblem zu sprechen und verweist auf die ausbleibenden Fortschritte trotz jahrzehntelanger Forschung.
Und dann würdest du Fördermittel lieber in den Ausbau von Oberleitungsverkehrsmittel stecken, wenn ich das richtig verstanden habe.
Irgendwie fehlt mir da der rote Faden...
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 07.07.2015 16:47 |
Nein, meine Idee ging eher in eine andere Richtung: Sicherlich kann man auch immer noch Dieselbusse vorrätig halten (anmieten, irgendwo anders abziehen etc.), aber es ist meines Erachtens nicht komplett unmöglich die Ladestationen (temporär und kurzfristig) zu verlegen, im Gegensatz zum Beispiel zu einer Straßenbahn (wobei ich auch dort schon temporäre Gleise und Oberleitungen gesehen habe). Welche Lösung nachher angewandt wird, hängt ja vom verfügbaren Material, den Kosten, sonstigen Anforderungen (strikte Umweltzonen z.B.) etc. ab. Das Argument, das mit dem Übergang auf solche Ladestationen temporäre Endhaltestellen bei Baustellen nicht zu realisieren wären, stimmt aber halt nicht.Zitat
Logital
Zitat
SaroEngels
Wie sieht es zum Beispiel mit ebenfalls transportablen Dieselgeneratoren aus (z.B. in Containergröße aus dem Baugewerbe; als Beispiel)?
Ich habe ne neue Idee! Den Dieselgenrator in den Bus einbauen! Mal im Ernst, dein Dieselgenratorvorschlag würde den Zweck des ganzen ad absurdum führen.
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 07.07.2015 20:05 |
Zitat
M2204
Stadtplanung sollte zunächst berücksichtigen, dass unnötige Wege vermieden werden (z.B. Zersiedlung vermeiden, Konzentration entlang von bestehenden Achsen, Nachverdichtung etc.).
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 07.07.2015 20:07 |
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 08.07.2015 00:11 |
Zitat
M2204
Die alte Weisheit der Verkehrsplanung beherzigen: Verkehrsvermeidung vor Verkehrsverlagerung vor Verkehrsoptimierung. Ja, klingt etwas spaßverderbend und dogmatisch aber von der Stoßrichtung her passt es mMn.
Aktuell sehe ich aber eine Prioritätensetzung in der Verkehrsoptimierung. Man fängt also von hinten an und fördert mit viel Geld die Bewahrung eines eigentlich überkommenen Verkehrssystems. All' dies tut man m.E., um Tatendrang zu suggerieren und von den wahren Problemen abzulenken. Daher finde ich den Begriff "Schaufenster Elektromobilität" sehr schön. Auf dieses Schaufenster wird immer gern in Sonntagsreden verwiesen, während parallel die Projekte, die wirkliche Hebel zur Verbesserung der Verkehrsabwicklung sind, hinten runter fallen.
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 08.07.2015 09:16 |
Zitat
Lopi2000
Gäbe es derartige Forschungsprojekte nicht in Deutschland, würden sich die teilweise schon eingesetzten chinesischen Elektrobusse trotz gewisser Defizite vielleicht langfristig durchsetzen und die deutsche Busindustrie läge am Boden.
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 08.07.2015 09:48 |
Zitat
werkstattmeister
dir ist aber schon aufgefallen, dass bei allen bisher laufenden Forschungsprojekten kein Fahrzeug eines deutschen Herstellers dabei ist oder?
Allerdings hat man auch irgendwie das Gefühl, dass die deutschen Hersteller bisher auch kein wirkliches Interesse an diesem Markt haben.
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 08.07.2015 10:22 |
Zitat
M2204
Alle diese Ausführungen stellen natürlich meine Meinung und persönliche Priorisierung dar, die ich auf Basis der mir zur Verfügung stehenden Fakten- oder auch Stimmungslage gebildet habe. Dass dieses Weltbild nicht allen anderen 1:1 passt, verwundert mich immer wieder, aber lässt sich wohl nicht vermeiden (Achtung: Zum Abschluss nochmal Ironiedetektor schärfen!).
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 08.07.2015 12:41 |
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 08.07.2015 13:57 |
Zitat
Trittbrettfahrer
Mal grundsätzlich: Wenn die BVG auf der Homepage schreibt, dass pro Jahr 260 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden, werden bei so einer Rechnung die Emissionen zur Erzeugung des Stroms mit berücksichtigt?
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 08.07.2015 14:31 |
Zitat
Lopi2000
Zitat
Trittbrettfahrer
Mal grundsätzlich: Wenn die BVG auf der Homepage schreibt, dass pro Jahr 260 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden, werden bei so einer Rechnung die Emissionen zur Erzeugung des Stroms mit berücksichtigt?
Selbstverständlich: [www.berliner-zeitung.de]
Das Ganze funktioniert allerdings - wie alle derartigen Berechnungen auf dem Strom- und Wärmemarkt - vor allem bilanziell. Es wird zu großen Teilen emissionsfrei produzierter Strom eingesetzt und der nicht emissionsfrei produzierte Strom wird durch CO2-Zertifikate ausgeglichen. Das ist natürlich ein Stück weit Augenwischerei, denn letztlich kommt der Strom aus einem Verbundnetz, an dem auch andere Erzeuger hängen, aber dennoch wird durch derartige Aktionen in der Masse auch der Energiemix in diesem Netz entsprechend verändert.
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 08.07.2015 17:22 |
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 08.07.2015 18:14 |
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 08.07.2015 20:49 |
Zitat
dubito ergo sum
Elektromobilität richtet sich expressis verbis gegen bereits existente elektrische Verkehrsmittel!
Es wird nur neues gefördert, um bestehendes zu ersetzen! Gleise sollen unnötig werden, Oberleitungen, ÖPNV an sich (je nachdem, ob das Projekt Elektrobusse oder Elektroautos erforscht).
Zitat
dubito ergo sum
Das Elektroauto wird alle Probleme lösen, deswegen sollen Busspuren freigegeben werden, Parkplätze geschaffen, Vorrangschaltungen abgebaut, Verkehr individueller werden! Systeme ohne Oberleitung sind weniger effizient, sind also einstellungsgefàhrdeter, zumal weniger Infrastruktur erstellt wird und sie auf teureren Fahrzeug- und Betriebskosten beruhen - was beides die Einstellung notwendiger/einfacher macht. Busse sind praktischweise weniger leistungsfàhig als Strassenbahnen, wegen Mehrgewicht verkleinerte Busse noch weniger. Forschungsziel ist die schrittweise Abschaffung des OV!
Und diese Stoßrichtung kritisiere ich!
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 16.07.2015 23:22 |