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Dokumentation der BVG-Ausfälle
geschrieben von Forummaster Berlin 
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Philipp Borchert
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Holger
(...) dann sind es laut BVG und S-Bahn immer noch um die 97%, wie sagte Frau Reetz, es sind seit Jahresbeginn 97% aller Straßenbahnfahrten durchgeführt worden.

Das hört sich im ersten Moment auch unglaubwürdig an. Andererseits muss man auch feststellen, dass Berlin Deutschlands größtes Straßenbahnnetz besitzt und somit auch eine riesige Menge Fahrten anbietet. (...)

Die "knapp 97%" sind nur gezielte Kommunikation, weil das nach "so gut wie alles" klingt. Im Jahr 2013 erreichte die Straßenbahn laut Bericht des CNB 99,6% Zuverlässigkeit, Vorgabe laut Verkehrsvertrag sind 99,7%. Anders ausgedrückt: Im Jahr 2013 sind 0,4% aller Fahrten ausgefallen, im laufenden Jahr reden wir von mehr als 3%. Der Anteil ausgefallener Fahrten hat sich also innerhalb von zwei Jahren in etwa verachtfacht und ist mehr als 10-mal so hoch wie gefordert. Die Zahlen klingen auf einmal ganz anders, der Sachverhalt bleibt der gleiche.

97% des größten deutschen Straßenbahnnetzes sind ein Riesenbatzen, keine Frage. Die Größe des Netzes bedeutet aber auch, dass 3% davon immer noch ganz schön viel sind. Man sieht ja an den aktuellen Kürzungen, wie viel da eigentlich zusammenkommt.
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M48er
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Arec
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Jay
@Tradibahner: Besitzer der BVG ist die Senatsverwaltung für Finanzen. Leider besteht offenbar nur da die Möglichkeit von außen auf die BVG einzuwirken.
Hey Jay,

du hast das jetzt schon mehrfach behauptet, meinen Recherchen nach ist das aber so nicht richtig, siehe z.B. hier:
[www.bahninfo-forum.de]

Du musst es wie folgt unterscheiden:
Eigentümer der BVG ist das Land Berlin (und keine einzelne Verwaltung). Die Eigentümerfunktion über die BVG übt aber die Finanzverwaltung (Beteiligungsmanagement) aus, die Rechtsaufsicht über die BVG AöR liegt bei der Wirtschaftsverwaltung, und den Verkehrsvertrag mit der BVG hat die Stadtentwicklungsverwaltung als für Verkehr zuständige Verwaltung abgeschlossen.

Grünau. Und da Geld die Welt regiert, liegt die eigentliche Macht eben bei SenFin, was sowohl Sarrazin, als auch Nußbaum (in ihrer Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender) mehr als deutlich gemacht haben.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Wowereit sagte doch 2001 so schön: "Sparen, bis es quietscht!" Nun haben wir den Salat.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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Periculator

Die "knapp 97%" sind nur gezielte Kommunikation, weil das nach "so gut wie alles" klingt. Im Jahr 2013 erreichte die Straßenbahn laut Bericht des CNB 99,6% Zuverlässigkeit, Vorgabe laut Verkehrsvertrag sind 99,7%. Anders ausgedrückt: Im Jahr 2013 sind 0,4% aller Fahrten ausgefallen, im laufenden Jahr reden wir von mehr als 3%. Der Anteil ausgefallener Fahrten hat sich also innerhalb von zwei Jahren in etwa verachtfacht und ist mehr als 10-mal so hoch wie gefordert. Die Zahlen klingen auf einmal ganz anders, der Sachverhalt bleibt der gleiche.

Um es mal in Zahlen auszudrücken.
Lt. BVG-Zahlenspiegel 2015 fanden im letzten Jahr 181 100 000 Fahrgastfahrten im Bereich der Straßenbahn statt.

0,4% davon wären 724 400 was 1984 Fahrten täglich und 82 Fahrten stündlich wären bei aktuell 22 Straßenbahnlinien. Kommt mir aber arg hoch vor.
Zitat
micha774
Zitat
Periculator

Die "knapp 97%" sind nur gezielte Kommunikation, weil das nach "so gut wie alles" klingt. Im Jahr 2013 erreichte die Straßenbahn laut Bericht des CNB 99,6% Zuverlässigkeit, Vorgabe laut Verkehrsvertrag sind 99,7%. Anders ausgedrückt: Im Jahr 2013 sind 0,4% aller Fahrten ausgefallen, im laufenden Jahr reden wir von mehr als 3%. Der Anteil ausgefallener Fahrten hat sich also innerhalb von zwei Jahren in etwa verachtfacht und ist mehr als 10-mal so hoch wie gefordert. Die Zahlen klingen auf einmal ganz anders, der Sachverhalt bleibt der gleiche.

Um es mal in Zahlen auszudrücken.
Lt. BVG-Zahlenspiegel 2015 fanden im letzten Jahr 181 100 000 Fahrgastfahrten im Bereich der Straßenbahn statt.

0,4% davon wären 724 400 was 1984 Fahrten täglich und 82 Fahrten stündlich wären bei aktuell 22 Straßenbahnlinien. Kommt mir aber arg hoch vor.
Die von dir zitierte Zahl scheinen aber die von der BVG bzw. dem VBB bezeichneten "Betriebsbeförderungsfälle", also Fahrten von Fahrgästen in Fahrzeugen, nicht Fahrten von Fahrzeugen für die Fahrgastbeförderung zu sein. Das bedeutet, sofern dein Stundenwert stimmt, dass im Durchschnitt82 Fahrgäste stündlich je Straßenbahnlinie eine Fahrt beginnen oder beenden.
Personalnot bei der BVG - Berlin leiht sich Straßenbahn-Fahrer aus anderen Städten aus

Der Fahrermangel bei der Berliner Straßenbahn spitzt sich weiter zu. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)
bekommt die Lage kaum alleine in den Griff. Aus Mainz, Frankfurt (Oder) und Augsburg hat sich Rettung angekündigt:
Die drei Städte wollen Aushilfsfahrer entsenden. [www.berliner-zeitung.de]

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



...irgendwoher müssen ja die Fahrer kommen für die Eröffnung zum Hauptbf.
Ich glaube auch deswegen werden auf einigen Linien die Einschränkungen gemacht. Das ganze ist ein Skandal oder anders gesagt "be Berlin".

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Zitat
Tradibahner
Personalnot bei der BVG - Berlin leiht sich Straßenbahn-Fahrer aus anderen Städten aus

Der Fahrermangel bei der Berliner Straßenbahn spitzt sich weiter zu. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)
bekommt die Lage kaum alleine in den Griff. Aus Mainz, Frankfurt (Oder) und Augsburg hat sich Rettung angekündigt:
Die drei Städte wollen Aushilfsfahrer entsenden. [www.berliner-zeitung.de]

Wie früher, wenn zu Ostzeiten größere politische Aufmarschveranstaltungen stattfanden ;-))

Tut aber Not, weil die Forderung der BVG Spitzen, die täglichen Arbeitszeiten der Fahrer noch weiter zu erhöhen,
vom Personalrat mit Recht abgelehnt wurden,
da jetzt schon die Zeitkorridore der Wochenarbeitszeiten stark überschritten werden.

T6JP
Ernsthaft? Die BVG möchte das ihr mehr arbeitet? Was bietet sie dafür?
Zitat
T6Jagdpilot
Tut aber Not, weil die Forderung der BVG Spitzen, die täglichen Arbeitszeiten der Fahrer noch weiter zu erhöhen,
vom Personalrat mit Recht abgelehnt wurden,
da jetzt schon die Zeitkorridore der Wochenarbeitszeiten stark überschritten werden.

T6JP

Hierzu mal zwei Fragen:

Was bedeutet "noch weiter"? Hat sich an den 36,5 Wochenstunden für die Altbeschäftigten und den 39 Stunden für die neu eingestellten Mitarbeiter seit 2005 (?) etwas geändert?

Mit "überschrittenen Korridoren" sind sicher Mehrarbeit- oder Überstunden gemeint, die in bestimmten Zeiträumen abgebaut bzw. bezahlt werden müssen, oder?
Zitat
M2204
Zitat
T6Jagdpilot
Tut aber Not, weil die Forderung der BVG Spitzen, die täglichen Arbeitszeiten der Fahrer noch weiter zu erhöhen,
vom Personalrat mit Recht abgelehnt wurden,
da jetzt schon die Zeitkorridore der Wochenarbeitszeiten stark überschritten werden.

T6JP

Hierzu mal zwei Fragen:

Was bedeutet "noch weiter"? Hat sich an den 36,5 Wochenstunden für die Altbeschäftigten und den 39 Stunden für die neu eingestellten Mitarbeiter seit 2005 (?) etwas geändert?

Mit "überschrittenen Korridoren" sind sicher Mehrarbeit- oder Überstunden gemeint, die in bestimmten Zeiträumen abgebaut bzw. bezahlt werden müssen, oder?

An den zu erbringenden Sollarbeitszeiten 36,5 bzw 39h hat sich nichts geändert.

Praxis ist zur Zeit, das sich aufgrund des erheblichen Anteils an langen Diensten,
und der Tatsache das es kaum kurze Dienste gibt ( u.a.die ausfallenden E-Wagen
mit denen der Ausgleich zu den langen Diensten erreicht werden sollte,
damit es sich möglichst um die zu erbringenden Sollarbeitszeiten herum bewegt),
bei den Fahrern erhebliche Pluszeiten auf dem Arbeitszeitkonten ansammeln.

Da eben kurze Dienste Mangelware sind,
weil eben zugunsten von Tourenwagen E-Wagen stehenbleiben,
bzw wie jetzt in den Schul und Semesterferien gar nicht im Fahrplan vorgesehen sind,
müssen den Fahrern freie Ausgleichstage gewährt werden-und das verschärft wieder den Personalmangel.
Also fast ein perpetuum mobile ;-)

Demzufolge hat der Personalrat abgelehnt,
das die Bandbreite für Plusminuten weiter erhöht wird, damit weniger Ausfälle auf Strecke entstehen.
Die Belastung aufgrund der aktuellen Arbeitsbedingungen haben das zumutbare Limit erreicht-
meßbar auch am hohen Krankenstand.

Bezahlte Überstundendienste bzw Dienst auf "Frei" der wiederum in Freiminuten an anderen Tagen gewährt wird,
sind davon unberührt.

T6JP
Zitat
micha774
Ernsthaft? Die BVG möchte das ihr mehr arbeitet? Was bietet sie dafür?

Außer den tariflichen Entlohnungen wird nichts weiter geboten...

T6JP
Danke für diese perfekte Erklärung. Der Dienstschnitt passt also nicht mehr, da die kurzen Dienste aus dem Plan gestrichen wurden. Ok, dann wird's eng mit dem Personal.

Würde die BVG denn theoretisch die Plusminuten, wenn von den Fahrern akzeptiert bzw. sogar gewünscht, auch auszahlen oder muss mit Freizeit gegengesteuert werden?
Ich vermute mal das die Fahrer das nicht ausbezahlt haben wollen wg. Versteuerung,
bzw. die BVG in Schwierigkeiten käme wenn sie die Ü-Stunden doch bezahlt, der Fahrer aber nach bspw. 14 Tagen am Stück ohne frei einen Unfall baut.

T6JP, danke für die Auf- bzw. Erklärung.
Wieviele Züge verkehren denn ab September weniger ?
Alleine die Streichungen der E-Wagen auf der M5 M6 M8 dürften doch schon an die 25 rankommen.
Zitat
M2204
Würde die BVG denn theoretisch die Plusminuten, wenn von den Fahrern akzeptiert bzw. sogar gewünscht, auch auszahlen oder muss mit Freizeit gegengesteuert werden?

Mit Freizeit bringt doch nichts. Also nicht der BVG.

~~~~~~
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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.08.2015 23:50 von Philipp Borchert.
Zitat
DonChaos
Jetzt die Frage: Was will man denn für größere Fahrzeuge auf der M10 verwenden, als kurze Flexity?

Doofe Nachfrage: Warum gehen denn auf der M10 nur F6Z?
Ist Warschauer Straße immer noch so kurz? Dort sollte doch irgendwas so umgepfriemelt werden, daß da auch F8Z verkehren können...

Gruß Ingo
Zitat
Jay
Der Einsatz von Studenten/Professoren dient dem Abfangen von Lastspitzen, wie Veranstaltungen, Urlaub und Grippewelle. Sie sollen ja gerade keine Vollzeitstelle ersetzen. Nun, wo das Kind im Brunnen liegt, muss selbstverständlich erst einmal bei den Vollzeitkräften wieder aufgestockt werden. Die Maßnahmen dazu wurden aber viel zu spät ergriffen, insofern könnte man nun mit der Ausbildung von Teilzeitkräften erst dann sinnvoll beginnen, wenn der größte Berg abgearbeitet ist.

Wie würde man sich denn im Hause BVG verhalten, wenn sich schlagartig 100 Leute auf eine Teilzeitstelle mit 20...30 h/Wo bewerben würden und gleichzeitig nur 5...10 Interesse an einer Vollzeitstelle bekunden? 25-Stunden-Stellen sind doch besonders für Mütter interessant, deren Kinder eben nicht den ganzen Tag fremdbespaßt werden sollen.

Mir ist ein Fall bekannt, daß eine Bewerberin zurückgestellt wurde, weil man eben derzeit erstmal 40-Stunden-Kutscher ausbilden muß. Diese Bewerberin -- Mutter einer 5-Jährigen -- wohnt zufällig in Spuckweite (plus 3x lang Hinschlagen) eines Strab-Betriebshofes. Sie hat in ihrer Bewerbung ausdrücklich angegeben, daß sie auch mal als Springerin fahren könnte, wenn die Bespaßung des Kindes gewährleistet sei (also sofort geht nicht, aber zB morgen abend [Daddy muß eben auch mal Pausenclown spielen]). Die Frau hat von der BVG keine ausdrückliche Absage bekommen -- aber eben auch keine Einstellungszusage für den Fall, daß ein Fahrschulplatz frei würde. Inzwischen hat die Frau einen Arbeitsplatz im Handel gefunden mit arbeitszeitlich ähnlichen Konditionen (und sogar ein paar Euro mehr als Jobneuling gegenüber dem Tram-Job).

Gruß Ingo
Ich habe eh den Eindruck (nicht nur bei meinem Arbeitgeber) das Frauen ohne Kind(ern) denen mit Kind(ern) bevorzugt werden, schon allein wg. der Krankschreibungen bei Erkrankung des Kindes.

Wenn mein Chef die Wahl hat, stellt er die Dame ohne Kind bzw. erwachsenem Kind ein.
Zitat
micha774
Ich habe eh den Eindruck (nicht nur bei meinem Arbeitgeber) das Frauen ohne Kind(ern) denen mit Kind(ern) bevorzugt werden, schon allein wg. der Krankschreibungen bei Erkrankung des Kindes.

Wenn mein Chef die Wahl hat, stellt er die Dame ohne Kind bzw. erwachsenem Kind ein.

Frauen mit Kind(ern) haben aber einen Vorteil, so sie nicht gerade alleinerziehend sind: Die Familienplanung ist meist abgesprochen. Auch Alleinerziehende legen sich nicht so schnell weiteren Nachwuchs zu, sofern sie nicht in einer neuen Beziehung leben.
Jene (noch) ohne Kinder können jederzeit mittelfristig für einen mehr oder weniger langen Zeitraum ausfallen -- wobei mit mittelfristig ein Zeitfenster von etwa 7,5 Monaten gemeint ist.

Außerdem muß man entsprechende Fragen weder im Bewerbungsverfahren noch in Einstellungsgesprächen wahrheitsgemäß beantworten. Ein Fall von arglistiger Täuschung -- das den AG zum Widerruf des Einstellungsvertrages berechtigt -- liegt nur dann vor, wenn bei bereits bestehender Schwangerschaft aufgrund berufsbedingter Arbeitsverbote der Job nicht vollumfänglich ausgeübt werden kann. Das trifft zwar hier im Falle einer Fahrdienstmitarbeiterin nicht zu, aber in meinem vor 30 Jahren mal erlernten Beruf: Schwangere dürfen keinesfalls in naturwissenschaftlichen Laboratorien arbeiten.

Gruß Ingo
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