Re: Verkehrspolitische Ansätze unter Rot-Rot-Grün 16.12.2016 14:57 |
Hier einen Bundesanteil bei der Finanzierung anzusetzen, wäre schon erstaunlich. In den üblichen Förderprogrammen (GVFG-Nachfolger) greift die Bundesfördrung erst bei Projekten ab 50 Millionen Euro Investitionssumme.Zitat
Nemo
Vermutlich hat man die Kosten halbiert, weil die Hälfte ja vom Bund kommen würde. Das ist zwar auch unser Steuergeld, aber eben rechte Tasche statt linke Tasche. Für BVG/Senat ist diese Rechnung ja sogar plausibel.
Der Fußweg vom Magdeburger Platz zur Philharmonie beträgt bei Nutzung aller versteckter Abkürzungen ca. 1,1-1,2 km. Also mitnichten eine Entfernung, die allgemein als Zugangsweg zum ÖPNV akzeptiert wird. Zum Vergleich: vom bereits ungünstig gelegenen U-Bahnhof Potsdamer Platz sind es knapp 600m. Und von den Bussen M48/M85 etwa 200/250m.Zitat
Stichbahn
Ich kenne allein etwa eine Handvoll Menschen, die die direkte Verbindung zum Magdeburger Platz recht regelmäßig nutzen würden: U4 -> [ggf. U3 ->] Umstieg zum M29; U4 -> [ggf. U3 ->] kleiner Fußweg von/zur Philharmonie.
Dann lasse mal 5 oder 7 Fahrgäste je Fahrt in den U-Bahn sitzen - das ist weiterhin wahnsinnig wenig. Da hat die BVG schon deutlich stärker genutzte Buslinien ersatzlos eingestellt aus Gründen der Wirtschaftlichkeit.Zitat
Stichbahn
...aber deutlich mehr als 1,6 Fahrgäste pro Fahrt generiert es ganz sicher - und das weißt Du auch ganz genau. Das heißt natürlich nicht, dass andere ÖPNV-Projekte nicht sinnvoller sind.
Und meine "faire" Einschätzung sagt: Absolut marginaler Nutzen bei im Verhältnis hohen Kosten für Bau und Betrieb.Zitat
Stichbahn
Versteh mich nicht falsch: ich sehe einen U-Bhf. Magdeburger Platz sicherlich nicht als oberste Priorität an, aber er sollte dennoch fair beurteilt werden. Und in Anbetracht des vergleichsweise geringen Ausbauaufwands sehe ich hier durchaus Potential.
Re: Verkehrspolitische Ansätze unter Rot-Rot-Grün 16.12.2016 15:26 |
Re: Verkehrspolitische Ansätze unter Rot-Rot-Grün 16.12.2016 15:31 |
Zitat
Logital
Bevor wir für nun 11-99 Mio € eine Bahnsteigkante mit beleuchteten Keller ans Abstellgleis nageln schlage ich vor, dass wir die zahlreichen Betriebsfahrten bei einigen Buslinien von der letzten Endhaltestelle zur Pausenhaltestelle mal produktiv schalten. Mir fallen da zum Beispiel die Fahrten des 260er vom S Adlershof zum Gewerbepark an der Haltestelle Otto-Franke-Str. ein.
Ob die BVG das nun offiziell vergütet kriegt und dafür der Wagenkilometersatz um 0,02 Cent abgesenkt wird oder über ne Pauschale für solche Fahrten wäre mir dabei reichlich egal.
Re: Verkehrspolitische Ansätze unter Rot-Rot-Grün 16.12.2016 15:36 |
Re: Peinlich, peinlicher, Verkehrspolitik in Berlin 16.12.2016 15:39 |
Zitat
DerMichael
Zitat
Trittbrettfahrer
In London wird in einem Milliardenprojekt ein neuer Tunnel durch die Stadt gebohrt und in der Hauptstadt Deutschlands wird überlegt, ob man nicht irgendwie eine Abstellanlage zu einem Bahnhof umbauen kann. Hauptsache spottbillig ohne großen Aufwand und ohne großen Nutzen. Das ist der Gipfel der Peinlichkeit der Verkehrspolitik in dieser Stadt.
Die Infrastruktur könnte so viel mehr leisten, wenn man sich mal international umschauen würde, wo wir heute stehen. Mit dem richtigen Willen könnten wir in ein paar Jahrzehnten ein ausgezeichnetes Nahverkehrssystem wie in Hong Kong oder Singapur haben. Dazu braucht es jahrelange Vorbereitung, um so ein altes System umzurüsten - aber es ist machbar.
Dafür sind die Systeme der Länder aber zu unterschiedlich. Während Paris und London nunmal die Hauptstädte mehr oder weniger zentralistischer Länder sind, ist Berlin eben nur eine Stadt unter vielen in Deutschland. In GB und F konzentriert sich nunmal alles in der Hauptstadt, während das Land den Bach runter geht. Warum wohl haben in GB außerhalb von London so viele gegen die EU gestimmt? Was meinst du wohl, wie die Bayern jammern würden, würde das viele Geld aus dem Bundesverkehrsministerium nicht zu einem großen Teil nach Bayern, sondern fast ausschließlich nach Berlin gehen.
Außerdem ist London um ein vielfaches größer als Berlin. Wo sollte man denn hier noch so einen Tunnel benötigen, wenn schon bei der U5 eine endlose Diskussion um Parallelverkehr los geht. Vielleicht ist hier schon alles so toll, dass man gar nicht mehr weiß, wo man noch was Sinnvolles bauen könnte...
Re: Verkehrspolitische Ansätze unter Rot-Rot-Grün 16.12.2016 15:55 |
Zitat
Joe
Aber ich habe ja bereits gelernt: Von London lernen heißt siegen lernen.
Re: Verkehrspolitische Ansätze unter Rot-Rot-Grün 16.12.2016 18:12 |
Zitat
Nemo
Wie sähe denn so ein billig-Bahnhof aus? 1 Seitenbahnsteig, 2 Seitenbahnsteige oder doch ein Mittelbahnsteig? Sind die Gleise eigentlich unter öpnvkarte.de richtig eingezeichnet?
Re: Verkehrspolitische Ansätze unter Rot-Rot-Grün 16.12.2016 19:56 |
Zitat
Ronny_Sommer
Zitat
schallundrausch
@Ronny - lies doch mal die Quelle bis zum Ende, bevor Du das Schimpfen anfängst. Ein wöchentlicher Turnus ist ja nun alles andere als einmalig. Also halt schon, aber in einem anderen Wortsinn :P
Ja ja ... ich werde dich daran erinnern wenn festgestellt wird, das der Aktionismus mehr kostet als er einbringt.
Re: Verkehrspolitische Ansätze unter Rot-Rot-Grün 16.12.2016 20:18 |
Re: Verkehrspolitische Ansätze unter Rot-Rot-Grün 16.12.2016 20:57 |
Zitat
schallundrausch
Ich glaube, wir missverstehen uns. Die Unbenutzbarkeit von Busspuren durch ständige nichtordungsgemäße Nutzung durch ruhenden Verkehr wurde doch von allen hier kritisiert und beklagt. Ein Abstellen dieses Zustandes ist eines der im Koalitionsvertrag formulierten Ziele. Was ist an der Umsetzung dieses Zieles aktionistisch?
Den wirtschaftlichen Nutzen habe ich doch gar nicht thematisiert. Er ist nämlich auch vollkommen irrelevant. Wenn in Zukunft weniger Falschparker den Busverkehr blockieren, dann ist das Handeln des Bezirks erfolgreich. Das Parken und halten auf der Busspur ist eine unerlaubte Handlung. Dies zu sanktionieren kann doch niemals ökonomischen Kriterien unterworfen werden. Anderenfalls müsste man ja jegliche Ahndung von Ordnungswidrigkeiten wie Rotlicht- oder Geschwindigkeitsverstößen einstellen wenn sich herausstellte, dass die Überwachung mehr Kosten verursacht als die Bußgelder an Einnahmen generieren.
Re: Peinlich, peinlicher, Verkehrspolitik in Berlin 16.12.2016 21:25 |
Zitat
Trittbrettfahrer
Ein simpler Knick der Routenführung der Straßenbahn am Ostkreuz hätte schon realisiert sein können. Mit einem wirklich enormen Mehrwert. Ein Lückenschluss wie Mexikoplatz oder Adenauerplatz wäre auch in anderen deutschen Städten schon längst passiert. In Berlin hingegen tut sich nichts.
Zitat
Trittbrettfahrer
Damit sich Berlin aus dem Moloch heraus entwickelt, das es eben ist, muss man investieren - und das eben auch massiv in den Nahverkehr. Ein neuer Flughafen, um den innerstädtischen zu schließen, ist ein Anfang.
Re: Verkehrspolitische Ansätze unter Rot-Rot-Grün 16.12.2016 22:30 |
Zitat
Ingolf
Zudem würden wir das gegenwärtige Linienkonzept im Kleinprofilnetz damit auf lange Zeit zementieren. Doch gerade in diesem Netzteil der U-Bahn zeigt sich aus jahrzehntelanger Erfahrung, dass hier immer wieder Anpassungen an den sich verändernden Bedarf erforderlich sind. Es kann durchaus sein, dass eine Weiterführung der U3 aus Richtung Zehlendorf nach Kreuzberg wieder auf die Tagesordnung kommt. Was machen wir dann mit dem Stummel? Die deutlich nachfrageschwächere U4 dort reinschicken? Und schon hätten wir eine Umlaufmehrung und damit Mehrkosten für kaum 1,6 Fahrgäste je Fahrt (siehe anderer Beitrag hier).
Ingolf
Re: Verkehrspolitische Ansätze unter Rot-Rot-Grün 16.12.2016 22:53 |
Zitat
Henning
Die jetzigen Kudamm U-Bahn soll Richtung Westen bis zum Adenauerplatz verlängert werden und Richtung Osten bis nach Falkenberg. An einigen Stationen gibt es schon Vorleistungen. Diese ganze Linie wird U3 heißen und in Großprofilform gebaut. Die Kudamm U-Bahn muss also komplett umgebaut werden. Der U1-Bahnsteig wurde bei der Inbetriebnahme 1961 gleich mit Großprofilform ausgestattet.
Re: Verkehrspolitische Ansätze unter Rot-Rot-Grün 16.12.2016 23:22 |
Re: Verkehrspolitische Ansätze unter Rot-Rot-Grün 16.12.2016 23:27 |
Zitat
Henning
Die jetzigen Kudamm U-Bahn soll Richtung Westen bis zum Adenauerplatz verlängert werden und Richtung Osten bis nach Falkenberg. An einigen Stationen gibt es schon Vorleistungen. Diese ganze Linie wird U3 heißen und in Großprofilform gebaut. Die Kudamm U-Bahn muss also komplett umgebaut werden. Der U1-Bahnsteig wurde bei der Inbetriebnahme 1961 gleich mit Großprofilform ausgestattet.
Re: Verkehrspolitische Ansätze unter Rot-Rot-Grün 16.12.2016 23:30 |
Zitat
angus_67
Zitat
Henning
Die jetzigen Kudamm U-Bahn soll Richtung Westen bis zum Adenauerplatz verlängert werden und Richtung Osten bis nach Falkenberg. An einigen Stationen gibt es schon Vorleistungen. Diese ganze Linie wird U3 heißen und in Großprofilform gebaut. Die Kudamm U-Bahn muss also komplett umgebaut werden. Der U1-Bahnsteig wurde bei der Inbetriebnahme 1961 gleich mit Großprofilform ausgestattet.
lol
Träum weiter...nach Fertigstellung der U5 zum "Hauptbahnhof" wird es bis sanktnimmerleinstag keinen einzigen U-Bahn-Kilometer mehr als jetzt geben.
Re: Verkehrspolitische Ansätze unter Rot-Rot-Grün 16.12.2016 23:42 |
Zitat
Henning
Zitat
angus_67
Zitat
Henning
Die jetzigen Kudamm U-Bahn soll Richtung Westen bis zum Adenauerplatz verlängert werden und Richtung Osten bis nach Falkenberg. An einigen Stationen gibt es schon Vorleistungen. Diese ganze Linie wird U3 heißen und in Großprofilform gebaut. Die Kudamm U-Bahn muss also komplett umgebaut werden. Der U1-Bahnsteig wurde bei der Inbetriebnahme 1961 gleich mit Großprofilform ausgestattet.
lol
Träum weiter...nach Fertigstellung der U5 zum "Hauptbahnhof" wird es bis sanktnimmerleinstag keinen einzigen U-Bahn-Kilometer mehr als jetzt geben.
Das ist eine langfristige Planung. Ob wir das noch erleben werden, ist absolut fraglich.
Re: Verkehrspolitische Ansätze unter Rot-Rot-Grün 17.12.2016 00:11 |
Re: Verkehrspolitische Ansätze unter Rot-Rot-Grün 17.12.2016 00:43 |
Zitat
Henning
Die Bauvorleistung am U5-Bahnhof Rotes Rathaus für die U3 wird realisiert. Die U3 soll, falls sie kommt, in der unteren Ebene halten.
Re: Verkehrspolitische Ansätze unter Rot-Rot-Grün 17.12.2016 11:28 |