S-Bahn - eine Berlin-Collage - SFB 1970

Eine zeitgenössische Fernseh-Doku aus der Zeit der Teilung, aber ohne Propaganda...

Viele Grüße
Arnd

Wer meint, verschleppte Planungsverfahren, Zuständigkeitsgerangel sowie deutliche Zeit- und Kostenüberschreitungen bei Berliner Bahnbauprojekten seien "innovative Entwicklungen" unserer Tage, möge sich die Doku "Eisenbahnmetropole Berlin?" des SFB aus dem Jahre 2000 zu Gemüte führen...

[www.youtube.com]

"Ähnlichkeiten mit heutigen Vorgängen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt."

Viele Grüße
Arnd

Danke für den Link, ich werde leider erst im Laufe der Woche dazu kommen, mir die ganze Doku anzusehen.

Aber der Einstieg scheint mir aus heutiger Sicht etwas übertrieben, wird doch suggeriert, dass in den zehn Jahren seit der Wende nichts passiert sei. Nur zur Erinnerung, was in den zehn Jahren vor der Doku passierte:

S-Bahn

- Frohnau - Hohen Neuendorf
- Lichtenrade - Blankenfelde
- Priesterweg - Lichterfelde Süd
- Westkreuz - Spandau
- Schönholz - Hennigsdorf
- der Süd- und Westring zwischen Treptower Park und Westhafen, samt Abzweig nach Baumschulenweg
- deutliche Verjüngung des Fahrzeugparks, Ausmusterung der BR 475 und 476

Regional- und Fernverkehr

- Einführung des RE1 und nach Modernisierung der Stadtbahn überhaupt des schnellen RE-Verkehrs zwischen dem Berliner Zentrum und dem Umland, m.E. einer der wichtigsten Meilensteine seit der Wende
- Lückenschluss auf der Hamburger Bahn zwischen Falkensee und Spandau
- Elektrifizierung und Ausbau der Strecke Berlin - Magdeburg - Helmstedt für 160 km/h
- Elektrifizierung und Ausbau Berlin - Hamburg
- Schnellfahrstrecke Berlin - Hannover
- Neubau Bahnhof Spandau

Ja, wie sich gezeigt hat, wurde einiges davon (z.B. der Bahnhof Spandau und die Altstrecke Hannover - Berlin) zu knapp ausgebaut. Meines Erachtens aber doch eine beachtliche Leistung; auch die dann gut anderthab Jahrzehnte bis zur Fertigstellung des Pilzkonzepts mögen aus damaliger Sicht als Fehlkalkulation erscheinen; aus heutiger Sicht, wenn ein simpler Aufzug am S-Bahnhof Johannisthal schon alle Beteiligten komplett überfordert, würde ich es eher als Meisterleistung sehen.

Der Unterschied ist: Anfang der 90er hatte man ambitioniert Zeit- und Kostenpläne, die man dann nicht eingehalten hat. Heute hat man überhaupt gar keinen Anspruch mehr an nichts, und wird dann nicht später, sondern gar nicht fertig. Den Verantwortlichen ist es noch nicht mal mehr peinlich, wenn sie Termine immer weiter verschieben. Wenn es 2028 nicht fertig wird, dann vielleicht 2032. Oder 2047. Völlig egal.

Fun Fact: Ziemlich zu Anfang sieht man einen RE1 mit einem einzelnen Reichsbahnwagen in Reichbahn-Lackierung. Ich hatte neulich drüber nachgedacht - hat mich meine Erinnerung doch nicht getrübt - der RE1 war recht schnell Opfer seines Erfolges, die Züge zu kurz, aber es gab nicht genug moderne Doppelstockwagen; und um sie kurzfristig verlängern zu können, bis weitere Doppelstockwagen geliefert wurden, wurde je RE1 ein alter DR-Wagen, der auch für 160 km/h zugelassen war, beigestellt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.04.2024 23:07 von def.

Als ich heute früh losfuhr am Hbf, dachte ich das ganze Ding ist doch arg unterdimensioniert für den dichten Verkehr.

Trotz Umwegfahrt der Strecke Fulda - Hanau (wird wohl gerade ertüchtigt) war der Zug pünktlich und die Reise ok, wenn auch mit über 6 Stunden zu lang. Es wird halt jedes Dorf an der Strecke, welches gefühlt natürlich Hauptstadt eines Bundeslandes ist, angefahren.

Wenn du nicht 6 Stunden still sitzen kannst, empfiehlt sich eher eine Reiseunterbrechung.

Und das hältst Du für ein attraktives Fernbahn-Angebot?

Wieso still sitzen?

Zitat
Heidekraut
Und das hältst Du für ein attraktives Fernbahn-Angebot?

Du schreibst von sechs Stunden Fahrt, aber hast nicht geschrieben, wohin die Fahrt ging. Frankfurt am Main?

Ich finde den Hauptbahnhof von Berlin eigentlich nicht als zu klein dimensioniert. Vor allem die unteren Bahnsteige bieten ordentlich Platz und es gibt diverse Zu- und Abgänge. Durch die etwas diffizile Struktur verteilen sich die Fahrgäste in den verschiedenen Geschossen, sodass keine zu starken Lenkungswirkungen zu "Staus" führen. Die oberen Bahnsteige leiden am (an sich lobenswerten) Anspruch an viel Tageslicht für die unteren Geschosse, einhergehend mit den riesigen Öffnungen.

Da gibt es aber deutlich schlimmeres. Ich erinnere an die viel zu klein bemessenen Zu- und Abgänge am Potsdamer Hauptbahnhof.

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.

Mannheim, also ein bisschen weiter, aber im Prinzip richtig. Die Fahrt war ok,der Umweg, besser,als der Streik der letzten Woche, oder sonstiger Ausfall. Also meckern auf hohem Niveau. Es sind ja auch nicht alle Züge, die an jeder Milchkanne halten.

Auch dieses Thema wird durch Erika mal wieder zerschossen....

Zitat
Heidekraut
Und das hältst Du für ein attraktives Fernbahn-Angebot?

Die Möglichkeit, bei unzulänglicher Ausstattung mit eigenem Sitzfleisch, jederzeit aussteigen und eine Pause einlegen zu können mit dem guten Gewissen, in einer Stunde oder zwei geht es weiter? Anstatt gezwungen zu sein, bis zur nächsten Metropole mitfahren zu müssen, damit Heidekraut 3 Minuten Fahrzeitgewinn hat? Ja, durchaus.

Zitat
PassusDuriusculus
Wieso still sitzen?

Im Ruhebereich ist das durchaus angebracht.
Man beachte den Unterschied zwischen still sitzen (sitzen und leise sein) und stillsitzen (nicht zappeln/hampeln).

---

Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.

Tschuldigung für das Schießen. Aber es geht ja nicht nur um 3 Minuten.

Zitat
Heidekraut
Und das hältst Du für ein attraktives Fernbahn-Angebot?

Versuche mal, die Strecke per Auto zu fahren. Da bist Du im Normalfall Berlin - Mannheim länger unterwegs. Oder noch schöner: Ein Vergleich mit dem Jahr 1990? Irgendwo gab es doch noch die alten Fahrpläne zur Ansicht im Netz?

Ja, ohne Frage und mit meinem Senioren Super-Sparpreis mit BC25 ist es ja auch viel billiger, als mit dem Auto. Das ist ja auch der Grund, warum ich vernünftig geworden bin im Alter. ;-) Allerdings im TGV fährt man bedeutend ruhiger, ohne Schaukeln, und fast immer direkt von Stadt zu Stadt.

Inwiefern ist das jetzt anders als im ICE?

Zitat
Heidekraut
Es wird halt jedes Dorf an der Strecke, welches gefühlt natürlich Hauptstadt eines Bundeslandes ist, angefahren.

Zitat
Heidekraut
Allerdings im TGV fährt man bedeutend ruhiger, ohne Schaukeln, und fast immer direkt von Stadt zu Stadt.

Beides in Kombination wird aber schwierig. Ich weiß ja jetzt nicht, welche "Dörfer" Du im ersten Zitat so meinst, aber wenn man die auslässt, ist's zumindest für deren Einwohner ganz schnell vorbei mit "direkt von Stadt zu Stadt".

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.

Auch hier sind wir inzwischen äußerst weit im Off-Topic gelandet. Mit irgendwelchen TV-Tipps hat das hier schon lange nichts mehr zu tun..

Überlegt doch bitte einmal vor dem Absenden, ob man auf jeden Unsinns-Beitrag antworten muss.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.04.2024 13:50 von Latschenkiefer.

Historische Berliner Ikarusbusse werden in Schmergow bei Brandenburg restauriert.
rbb-Bericht von gestern, nur 1 Woche verfügbar: [www.rbb-online.de]

Wieso DDR-Bus? Ist doch ne ungarische Firma.