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Jahresticket für 365 Euro?!
geschrieben von micha774 
Zitat
Logital
Weil Autofahren innerhalb der Stadt unattraktiv sein muss. Das ist zumindest meine ideologische Schranke hierzu. Wir haben bereits einen geschlossenen Autobahnring um die Stadt drum herum.

Genau das ist doch ideologischer Unfug. Autofahren muss nicht unattraktiv sein, sondern der ÖPNV muss attraktiv werden. Vom Start- und Zielpunkt der TVO zur A10 ist ein riesen Umweg und der Außenring wurde auch nicht gebaut um Stadtverkehr dahin umzuleiten, dafür gibt es die unvollständige A100.

Gruß aus dem Speckgürtel :-)

Regio + S-Bahn + U-Bahn + Tram + Bus = nur gemeinsam stark
Die Stadt besteht aber dann nur noch aus Infrastruktur wenn sowohl das Auto als auch der ÖPNV attraktiv ausgebaut werden. Zugleich könnte der attraktivste ÖPNV nicht gegen das im Minutentakt staufrei fahrende direkt verkehrende Auto anstinken.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.07.2019 15:52 von Logital.
Zitat
Logital
Die Stadt besteht aber dann nur noch aus Infrastruktur wenn sowohl das Auto als auch der ÖPNV attraktiv ausgebaut werden. Zugleich könnte der attraktivste ÖPNV nicht gegen das im Minutentakt staufrei fahrende direkt verkehrende Auto anstinken.

Vor allem könnte eine attraktive Nahverkehrstangente hier einmal deutliche Fahrzeitvorteile gegenüber dem MIV bieten. Aber wie gesagt: aktuell schafft man es ja noch nicht mal, den X69 sowie den 269er nördlich vom S-Bahnhof Kaulsdorf ganztägig verkehren zu lassen.

Wenn man es mit der Verkehrswende ernst meinte, müsste man sich m.E. gerade dem Bereich außerhalb der Ringbahn zuwenden.
Kann mir mal bitte jemand erklären, was das Land Brandenburg und der VBB mit dieser ganzen 365-Euro-Ticket-Geschichte zu tun hat? Und warum haben manche Angst, daß die Stadtgrenze von Pendlern aus Brandenburg zugeparkt wird?

Schon jetzt hat doch Berlin seinen höchstpersönlichen Jahrekartenpreis, der mit Brandenburg und dem VBB nicht das Geringste zu tun hat, im Gegenteil: Möchte ich als Inhaber einer Jahreskarte Berlin AB mal ins brandenburgische fahren, bin ich noch der Angeschissene, weil ich alles doppelt bezahlen muß. Und wenn das Land Berlin nun eine günstige Jahreskarte für Berlin AB beschließt und bezahlt, dann soll es diese Fahrkarte auch nur für die Einwohner der Stadt geben und nicht für irgendwelche Pendler aus dem Umland, für die kann man ja den alten Preis lassen, dann sparen sie immer noch, im Gegensatz zu Berlin ABC. In der Schweiz ist es Gang und Gäbe, daß Monatskarten für Eingeborene günstiger sind, als für Ausheimische, eben, weil diese von der Stadt für die Einwohner subventioniert werden.

Im Übrigen: Wenn der VBB gerne höhere Fahrpreise für das Land Brandenburg hätte, steht es ihm doch frei, diese durchzusetzen. Was hat das mit Berlin zu tun? In Berlin müssen doch nicht immer die Fahrpreise im gleichen Maße wie in Cottbus oder Frankfurt steigen?


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Logital
Zitat
Havelländer
Warum können nicht TVO und BAR S-Bahn verwirklicht werden? Gebraucht wird beides und außer ideologischer Schranken im Kopf fällt mir kein Grund ein.

Weil Autofahren innerhalb der Stadt unattraktiv sein muss. Das ist zumindest meine ideologische Schranke hierzu. Wir haben bereits einen geschlossenen Autobahnring um die Stadt drum herum.

Diese Ideologische Schranke kann heruntergelassen werden, wenn es etwa Schnellverkehr gibt der den ÖPNV Nutzer genauso wie für solche Tangenten wie die TVO befördert,
.z.b. von Hohenschöngrünkohl über Biesdorf nach Köpenick Mitte oder Schöneweide in 10-25 Minuten.
Eher nicht.
Doppelstockzüge in der Relation gab es zu Ostzeiten schon mal....
Gleichzeitig kann man den Transitverkehr aus der Stadtautobahn verbannen, da sollten sich Ideen für sammeln.

T6JP
Zitat
Alter Köpenicker
Kann mir mal bitte jemand erklären, was das Land Brandenburg und der VBB mit dieser ganzen 365-Euro-Ticket-Geschichte zu tun hat? Und warum haben manche Angst, daß die Stadtgrenze von Pendlern aus Brandenburg zugeparkt wird?
Also zum einen bekommen ja auch Brandenburgische Verkehrsunternehmen Geld aus den AB Verkäufen, zumindest soweit sie ins B-Gebiet hineinfahren, denke ich mal.
Ob die Einnahmen aus der AB Monatskarte komplett in Berlin verbleiben, oder zusammen mit den anderen Fahrgeld-Einnahmen inkl dem C-Gebiet in einen großen Topf kommen, aus dem dann alle im ABC-Gebiet verkehrenden Unternehmen nach einem Verteilschlüssel Geld bekommen, entzieht sich meiner Kenntnis.

Zum Zuparken: das ist doch eigentlich recht logisch.
Wenn nur das AB Monatsticket im Abo auf 365€ sinkt, das ABC-Ticket aber weiterhin fast 1000€ kostet, dann werden sich sicher noch mehr Menschen überlegen, ob sie nicht mit dem Auto zumindest bis ins B-Gebiet fahren, anstatt bei sich im Umland bereits in Bus oder Bahn zu steigen, wenn man da um die 600€ im Jahr sparen kann.

Die Frage ist, ob der Preis des ABC-Tickets so bleibt, oder ob man das dann auch günstiger macht. Wobei dann natürlich wieder die Fahrgeld-Einnahmen für die Unternehmen im C-Bereich sinken dürften, wenn das ABC Ticket plötzlich deutlich günstiger wird.

Man könnte das 365€ Ticket natürlich auch an einen Wohnsitz in Berlin koppeln und alle anderen deren bisherigen Preis weiterzahlen lassen - ist aber auch irgendwo unfair, dürfte die Kooperation Brandenburgs beim ÖPNV nicht unbedingt steigern, und ob es überhaupt rechtlich möglich wäre, da bin ich mir auch nicht sicher.

~ Mariosch
Zitat
Mariosch
Also zum einen bekommen ja auch Brandenburgische Verkehrsunternehmen Geld aus den AB Verkäufen, zumindest soweit sie ins B-Gebiet hineinfahren, denke ich mal.

Dieses Problem läßt sich recht einfach umschiffen, die schweizerischen Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft machen es vor: Beide Kantone erbringen die gleiche Verkehrsleistung im jeweils anderen Kanton, so daß sich ein Nullsummenspiel ergibt.

Zitat
Mariosch
Zum Zuparken: das ist doch eigentlich recht logisch.

Freilich ist das logisch, daher sprach ich mich ja für die Einschränkung aus, die 365-Euro-Fahrkarte nur an Einwohner des Landes Berlin auszugeben.

Zitat
Mariosch
Man könnte das 365€ Ticket natürlich auch an einen Wohnsitz in Berlin koppeln und alle anderen deren bisherigen Preis weiterzahlen lassen - ist aber auch irgendwo unfair, dürfte die Kooperation Brandenburgs beim ÖPNV nicht unbedingt steigern,

Warum ist es unfair, wenn das Land Berlin seinen Einwohnern eine halbe Jahreskarte spendiert? Das Land Brandenburg kann es Berlin doch gleich tun, dann haben auch Brandenburger eine günstige Fahrkarte.

Zitat
Mariosch
und ob es überhaupt rechtlich möglich wäre, da bin ich mir auch nicht sicher.

Nunja, beim "Berlin-Ticket S" wird es ja auch so gehandhabt, das gibt es nur für Einwohner Berlins.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Und wie hat dann ein Tourist (der ja aus Brandenburg stammen kann) die Möglichkeit an eine Monatskarte AB zu kommen?

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Und wie hat dann ein Tourist (der ja aus Brandenburg stammen kann) die Möglichkeit an eine Monatskarte AB zu kommen?

Die kann es ja weiterhin geben. Nur halt nicht zu dem günstigen Preis.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Der kauft einfach ein möglicherweise weiterhin erhältliches, nur im bisherigen Rahmen subventioniertes Monatsticket auf den üblichen Wegen. Kurz auf die Seite der Wiener Linien geschaut - auch da gibt es eine ganz normale Monatskarte zum Preis von 51€ für jedermann, der entweder nicht aus Wien stammt oder der keine Jahreskarte kaufen mag - denn dieses 365€-Jahresticket scheint es nur als solche zu geben, ähnlich wie es bei uns mit dem 65plus-Angebot ist. Wer kein Abo oder die Jahreskarte haben möchte, muss bei Bedarf die ganz normale Monatskarte kaufen.

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Zitat
Marienfelde

Ja, nach meiner Erinnerung wandte sich die damalige BI Autobahn Tegel seinerzeit leider ohne Erfolg gegen die Inanspruchnahme der Kremmener Bahn. In der Tat, mit den Autofahrzeiten ist das so eine Sache. Im Idealfall 30 Minuten, aus denen bei irgendeiner Störung oder Tunnelsperrung natürlich leicht 40 oder 50 Minuten werden können. Die Reisezeit im ÖV ist zwar länger, aber kalkulierbarer.

naja, auch die Ringbahn ist leider nicht so zuverlässig wie man sich das wünschen würde. Ganz allgemein hat die Bahn keinen guten Ruf in der Hinsicht. Vorteil Auto ist noch, dass ich nicht auf irgendeinen 20min Takt angewiesen bin, der dann auch mal verpasst werden kann.
Kleine Anekdote: Meine Frau musst mal von Moabit 1,5 Jahre nach Adlershof. Es gibt 3 Möglichkeiten (Nord-Ostring über Westhafen, Stadtbahn via Ostkreuz oder U9 via Bundesplatz). Unterschied waren keine 5min zwischen den Varianten. Sie hat jeden Morgen und Nachmittag geschaut, wo es aktuell keine Störung gibt, damit sie gut heimkommt und nicht plötzlich hängenbleibt, was dann immer noch oft genug passiert ist. Das ist doch kein Zustand. Ehrlich.

Aber sicherlich wird diese auch diese Beispielperson aus Schulzendorf niemals ihre 35 min benötigen mit den Auto (da gebe ich euch recht), sofern sie nicht komplett außerhalb der Berufsverkehrszeiten fährt. Die "ganz gewöhnliche Störung" heißt dichter bis stockender Verkehr mindestens von Hohenzollerndamm bis Spandauer Damm mit min. 10 min Verzögerung.
Zitat
T6Jagdpilot
[
Diese Ideologische Schranke kann heruntergelassen werden, wenn es etwa Schnellverkehr gibt der den ÖPNV Nutzer genauso wie für solche Tangenten wie die TVO befördert,
.z.b. von Hohenschöngrünkohl über Biesdorf nach Köpenick Mitte oder Schöneweide in 10-25 Minuten.
Eher nicht.
Doppelstockzüge in der Relation gab es zu Ostzeiten schon mal....

Es gab zu Ostzeiten 4,5 Zugpaare im Berufsverkehr von Nauen/Falkensee via Hennigsdorf Nord nach Berlin mit Halt in Hohenschönhausen, Lichtenberg nach Schöneweide. Mehr nicht.

Von Hohenschönhausen nach Schöneweide via Lichtenberg fährt nun stündlich die RB 24.

Ansonsten, ja: schnelle Regionalverkehrsverbindungen auf allen Achsen, wo das möglich ist, wünsche ich mir auch.
Zitat
Global Fisch
Es gab zu Ostzeiten 4,5 Zugpaare im Berufsverkehr von Nauen/Falkensee via Hennigsdorf Nord nach Berlin mit Halt in Hohenschönhausen, Lichtenberg nach Schöneweide. Mehr nicht.
Von Hohenschönhausen nach Schöneweide via Lichtenberg fährt nun stündlich die RB 24.
Ansonsten, ja: schnelle Regionalverkehrsverbindungen auf allen Achsen, wo das möglich ist, wünsche ich mir auch.

Mein Flohmarktfund Jahresfahrplan 1983/84 gibt 5 Fahrten früh von Albrechtshof über Falkenhagen nach Lichtenberg (mit Anschluß in Falkenhagen aus Nauen) an.
Abends gab es noch 4 Fahrten von Lichtenberg nach Albrechtshof/Nauen und nach Mitternacht noch einen Eilzug nach Nauen der nur in Hennigsdorf Nord hielt.

Ansonsten wurde bis Birkenwerder in einem großzügigen Stundentakt gefahren und in die S-Bahn umgestiegen. Birkenwerder - Ostkreuz war ~45min Fahrzeit. Falkensee - Birkenwerder ~40min

Gruß aus dem Speckgürtel :-)

Regio + S-Bahn + U-Bahn + Tram + Bus = nur gemeinsam stark
Anonymer Benutzer
Re: Jahresticket für 365 Euro?!
18.07.2019 23:10
Zitat
def

Aber machen wir uns nichts vor: jede Menge Mimimi ist auch dabei. :) Und jede Menge unhinterfragte, über Jahrzehnte eintrainierte Gewohnheiten.

Bei den Gewohnheiten stimme ich zu, beim "Mimimi" sage ich es mal so: es gibt eine Menge Hinderungsgründe, die ich aus persönlicher Sicht nicht nachvollziehen kann. Allerdings ist meine Schmerzgrenze beim ÖPNV auch offenbar recht hoch. Würde ich die als Maßstab für alle nehmen, würde ich 3/4 der ÖPNV-Kritik hier im Forum als "Mimimi" abstempeln und manchmal fällt es mir rein aus meiner Sicht als Fahrgast und nicht als Mitarbeiter tatsächlich auch schwer, den "Skandal", den andere Betroffene sehen, zu erkennen. Kommt der Bus ne Minute zu früh und ich verpasse ihn, ärgere ich mich in der Regel über mich selbst, dass ich wieder erst auf den letzten Drücker los bin. Steige ich in Baumschulenweg in die S-Bahn und brauche in Schöneweide einen 20-Minutenanschluss, schaue ich in der Regel vorher, in welche S-Bahn von beiden bereitstehenden ich einsteigen muss. Ich komme eben dadurch sehr selten in die hier oft beschriebenen Situationen, auch wenn ich sie aus der Sicht des Anderen trotzdem verstehe und auch durchaus für eine Verbesserung bin. Das Gleiche gestehe ich dann eben auch denen zu, die den ÖPNV, warum auch immer, meiden. Zwei wichtige Punkte hast du ja schon erfasst, der 3. wäre für mich noch das Thema Umsteigen und Anschlussattraktivität.

Andersrum ist es aber eben auch so. Es sagen ja auch Einige: Der Railroader mit seinem Türaufhalter-Mimimi, die paar Leute, kann doch nicht so schlimm sein. "Mimimi" ist halt sehr subjektiv, gerade die Leute aus NRW sagen doch häufig, dass sie unsere Luxusprobleme mit 10 Minuten warten gar nicht verstehen, bei dem, was die da haben. Bisher hat mir gegenüber noch keiner geäußert, dass er den ÖPNV meidet, weil die Sitze zu hart oder die Fahrstühle nicht schnell genug sind. Es waren immer Gründe, die ich aus Sicht des Anderen auch irgendwo nachvollziehen konnte.

Ich denke, man muss erstmal alles erfassen, ernstnehmen und dann schauen, was sinnvoll umsetzbar ist und was nicht und vor allem, was die breite Masse sich in einem realisierbaren Rahmen wünscht.

Zitat
def
Das fällt mir übrigens auch stark auf, wenn ich mit Österreichern, vor allem Wienern zu tun habe: es ist einfach viel selbstverständlicher, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen bzw. im Fernverkehr Bahn zu fahren.

Ich habe oft den Eindruck, dass die Nutzung des ÖPNV hierzulande mit einer gesellschaftlichen Stellung, einem Status, in Verbindung gebracht wird. So nach dem Motto: Der ÖPNV ist die Mobilität des kleinen Mannes. Ist aber schon besser geworden.

Zitat
def
z.B. die Elektronik der Anzeiger am Baumschulenweg so anzupassen, dass der zuerst abfahrende Zug angezeigt wird,

Wenn die Anzieger richtig funktionieren, wird es das übrigens indirekt. S46 fährt ein, wartet ne Minute auf die S9, S46 fährt raus, S9 folgt. Auf den Anzeigern steht dann in der Regel bei der S46 "1 Min" und bei der S9 "3 Min". Wäre aber auch für eine direkte Info. Wenn wir darüber weiter schreiben wollen, schlage ich aber eine Verlagerung in eines der S-Bahnthemen vor.

LG



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.07.2019 00:06 von Railroader.
Anonymer Benutzer
Re: Jahresticket für 365 Euro?!
18.07.2019 23:20
Zitat
PassusDuriusculus
Hmmm... Ich sag nur Volksentscheid Tempelhofer Feld und Brexit.
Insb. bei letzterem hat das auch nichts mit Doofheit zu tun, sondern mit nicht-in-der-Materie-stecken.

Ich denke: teils/teils. Es wird sicher auch nicht wenige Menschen geben, die sich der Folgen ganz klar bewusst sind, aber sie für die Durchsetzung eines aus ihrer Sicht wichtigeren Ziels hinnehmen. Das ist es ja eben immer: jeder denkt, sein Weg ist am Ende der einzig richtige.

Ich glaube hier aber persönlich, dass es wichtiger ist, sich mit einbringen zu können, gerade wenn es "nur" um eine Petition geht, die ja nichts entscheidet, sondern lediglich Druck macht. So gänzlich nur darauf vertrauen, dass die Politik schon das Richtige von sich aus machen wird, will ich nicht, da nehme ich dann eher diejenigen hin, die ohne Kenntnis der Materie für etwas stimmen. Finde aber beide Ansichten hierzu legitim.

Es ist ja nichts anderes als bei jeder Wahl auch. Wenn man verhindern will, dass Menschen ohne Berücksichtigung der Konsequenzen für irgendwas oder irgendwen stimmen, müsste man ja vorab einen Berechtigungstest durchführen und das Wissen der Leute abfragen, um sie zuzulassen. Anders ließe sich sowas nicht vermeiden.
Zitat
Alter Köpenicker
Warum ist es unfair, wenn das Land Berlin seinen Einwohnern eine halbe Jahreskarte spendiert?
Ich denke da zb an diejenigen, die aufgrund der Wohnungsnot in Berlin aufs direkte Umland ausweichen mußten, die werden dann auch noch dafür "bestraft", dass sie aus Berlin wegziehen mußten...

Zitat
Alter Köpenicker
Das Land Brandenburg kann es Berlin doch gleich tun, dann haben auch Brandenburger eine günstige Fahrkarte.
Na sicher - im Himmel ist Jahrmarkt und morgen schon ist Baubeginn für die S-Bahn Verlängerung nach Wühnsdorf und Brandenburg Stadt ;)

Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Mariosch
und ob es überhaupt rechtlich möglich wäre, da bin ich mir auch nicht sicher.

Nunja, beim "Berlin-Ticket S" wird es ja auch so gehandhabt, das gibt es nur für Einwohner Berlins.
Berlin Ticket S ist aber wiederum für Sozialhilfe-Empfänger, Arbeitslose usw.
Ob man einen Ticket-Preis aber wiederum einzig an den gemeldeten Wohnort koppeln kann, oder ob dem irgendwelche Gesetze, Vorschriften oder Richtlinien entgegen stehen, dass weiß ich nicht - würde mich aber auch nicht wundern, wenn dem so wäre.

~ Mariosch
Anonymer Benutzer
Re: Jahresticket für 365 Euro?!
18.07.2019 23:57
Zitat
Mariosch

Ich denke da zb an diejenigen, die aufgrund der Wohnungsnot in Berlin aufs direkte Umland ausweichen mußten, die werden dann auch noch dafür "bestraft", dass sie aus Berlin wegziehen mußten...

Dann könnte man aber auch sagen, dass diejenigen, die in Berlin mit hohen Mieten bestraft werden, ja auch an sich schon einen Nachteil gegenüber vielen Brandenburgern haben.

Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe geht es ja nicht darum, das Ticket der Brandenburger zugunsten der Berliner preislich höher anzusiedeln, sondern eine Seite zu entlasten. Im Zweifel wird keiner entlastet. Ich glaub, so eine hundertprozentige gerechte Lösung, die alle Faktoren berücksichtigt, wird man nie hinbekommen. Im Zweifel bleibt alles wie es ist und keiner hat was von.
Zitat
Railroader
Steige ich in Baumschulenweg in die S-Bahn und brauche in Schöneweide einen 20-Minutenanschluss, schaue ich in der Regel vorher, in welche S-Bahn von beiden bereitstehenden ich einsteigen muss. Ich komme eben dadurch sehr selten in die hier oft beschriebenen Situationen, auch wenn ich sie aus der Sicht des Anderen trotzdem verstehe und auch durchaus für eine Verbesserung bin.

Es geht nicht darum, erst in Baumschulenweg in eine S-Bahn einzusteigen, sondern mit einer der beiden bereitstehenden anzukommen. Und auch darum, auch mal spontan ohne vorheriges Fahrplanstudium den ÖPNV zu nutzen (was dann eher mit der Taktzeit zu tun hat).

Zitat
Railroader
Zitat
def
z.B. die Elektronik der Anzeiger am Baumschulenweg so anzupassen, dass der zuerst abfahrende Zug angezeigt wird,

Wenn die Anzieger richtig funktionieren, wird es das übrigens indirekt. S46 fährt ein, wartet ne Minute auf die S9, S46 fährt raus, S9 folgt. Auf den Anzeigern steht dann in der Regel bei der S46 "1 Min" und bei der S9 "3 Min". Wäre aber auch für eine direkte Info. Wenn wir darüber weiter schreiben wollen, schlage ich aber eine Verlagerung in eines der S-Bahnthemen vor.

Wahrscheinlich ist das Problem vorhanden, wenn die beiden Züge verspätet abfahren (dazu reicht ja, dass der zuerst abfahrende verspätet ankommt). Das System erkennt dann halt nur, dass der Zug bereitsteht und die Abfahrtszeit bereits überschritten ist - und lässt demzufolge die Minutenanzeigen weg (und der Umstand, dass die beiden nebeneinanderstehenden Züge nicht zeitgleich abfahren können, ist dem System unbekannt). Gerade in diesem Fall könnte man das relativ einfach beheben, indem der Tfz des zuerst abfahrenden Zuges "Nach … einsteigen bitte" ansagt und nicht maulfaul nur abklingelt und losfährt.

Richtig toll - aber davon wage ich in meinen kühnsten Träumen nicht zu träumen - wäre natürlich, wenn im zuletzt abfahrenden Zug bereits bei der Einfahrt angesagt werden könnte, dass der Zug vom gegenüberliegenden Gleis zuerst abfährt. Das wäre sogar eine Information, von der auch Ortskundige was hätten.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.07.2019 07:58 von def.
Zitat
Railroader
Zitat
Mariosch

Ich denke da zb an diejenigen, die aufgrund der Wohnungsnot in Berlin aufs direkte Umland ausweichen mußten, die werden dann auch noch dafür "bestraft", dass sie aus Berlin wegziehen mußten...

Dann könnte man aber auch sagen, dass diejenigen, die in Berlin mit hohen Mieten bestraft werden, ja auch an sich schon einen Nachteil gegenüber vielen Brandenburgern haben.

… und Pendler mit längeren Wegen dafür von einer höheren Pendlerpauschale profitieren.
Zitat
Mariosch
Zitat
Alter Köpenicker
Warum ist es unfair, wenn das Land Berlin seinen Einwohnern eine halbe Jahreskarte spendiert?

Ich denke da zb an diejenigen, die aufgrund der Wohnungsnot in Berlin aufs direkte Umland ausweichen mußten, die werden dann auch noch dafür "bestraft", dass sie aus Berlin wegziehen mußten...

Es ist doch aber ganz normal, daß man die Preise zahlen muß, die am jeweiligen Ort gelten. Wenn ich mit der Straßenbahn von Bochum nach Gelsenkirchen fahre, muß ich auch die geforderten sechs Euro bezahlen und kann mich nicht darauf berufen, in Berlin für eine vergleichbare Fahrt nur 2,80 zu zahlen. Außerdem ist ja unser ABC-Tarif auch heute schon ungerecht.

Zitat
Mariosch
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Mariosch
und ob es überhaupt rechtlich möglich wäre, da bin ich mir auch nicht sicher.

Nunja, beim "Berlin-Ticket S" wird es ja auch so gehandhabt, das gibt es nur für Einwohner Berlins.

Berlin Ticket S ist aber wiederum für Sozialhilfe-Empfänger, Arbeitslose usw.
Ob man einen Ticket-Preis aber wiederum einzig an den gemeldeten Wohnort koppeln kann, oder ob dem irgendwelche Gesetze, Vorschriften oder Richtlinien entgegen stehen, dass weiß ich nicht - würde mich aber auch nicht wundern, wenn dem so wäre.

Das Berlin-Ticket S ist an den Wohnort gekoppelt. Ein Arbeitsloser, der nicht wohnhaft in Berlin ist, bekommt es nicht.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
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