Re: Jahresticket für 365 Euro?! 08.07.2019 23:42 |
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 08.07.2019 23:47 |
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 08.07.2019 23:49 |
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 08.07.2019 23:50 |
Schwachsinn. Warum gleich kompliziert machen?Zitat
Mont Klamott
Vielleicht wäre es ein Anfang, das 365 Euro Ticket zunächst nur für den Tarifbereich A (S-Bahn Ring) einzuführen. Es gibt bisher kein Angebot nur für Tarifbereich A. Wenn ich in B möchte, muss ich eben einen Ergänzungsfahrschein kaufen.
Anonymer Benutzer
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 09.07.2019 00:03 |
Zitat
GraphXBerlin
Um letzteres zu lösen muß die Bezahlung attraktiver / besser werden. Es bringt nichts mehr Fahrgäste zu gewinnen wenn die Fahrzeuge und Fahrer fehlen. Also letztendlich kostet die ganze Sache wieder mehr Geld.
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 09.07.2019 01:07 |
Zitat
Nemo
Zitat
Logital
Zitat
Havelländer
Interessant wird dann die preisliche Gestaltung der anderen Tickets. Gibts dann nur noch AB-Tageskarten für 1€ und was passiert mit dem C-Anteil, wird das dann 1€+C?
Ich bezweifle dass die anderen Fahrkartenpreise angepasst würden. Das Abo würde nur einen höheren Rabatt erhalten.
Eben, Touris sind ja auch die einzigen, die man ungestraft angemessen bezahlen lassen kann, bei allen anderen heißt es ja dann immer "Abzocke!!".
Ich denke aber, dass man dann im C-Bereich den ÖPNV als Berlin-Zubringer sowieso einstellen könnte. Die Leute würden dann natürlich lieber das billige Ticket nehmen und ansonsten die Stadt zuparken, sofern man da nicht reagiert.
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 09.07.2019 01:14 |
Zitat
DaniOnline
Man sollte Berlin ABC als einen Tarifbereich umstellen und dort gemeinsam mit dem Umland die 365 € günstigen Jahreskarten anbieten. In Hamburg endet der Großbereich auch nicht an der Stadtgrenze. Ohne Einbezug des Speckgürtels wäre in der Tat ein hohes MIV-Aufkommen bis nach Berlin rein zu erwarten, am Stadtrand wären Abertausende P+R-Plätze notwendig.
Da Berlin und Brandenburg ohnehin eng zusammenarbeiten, sollte es möglich sein, Berlin ABC als einen Tarifbereich festzulegen.
Anonymer Benutzer
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 09.07.2019 01:19 |
Zitat
schallundrausch
Wie eben schon geschrieben, Autoprobleme löst man mit Parkplatzpolitik, nicht mit ÖPNV-Preisen.
Anonymer Benutzer
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 09.07.2019 01:46 |
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 09.07.2019 01:51 |
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
micha774
Einen Euro am Tag. Mehr sollen Fahrgäste künftig nicht zahlen wenn es nach Bürgermeister Müller geht.
[www.morgenpost.de]
Muß man das kommentieren/ ernst nehmen?
Zur Kenntnisnehmen und kommentieren in Nahverkehrskreisen sollte man das schon.
Denn wenn Müller A sagt, muss er auch B sagen- sprich sich einen Kopf machen,
wie er die Einnahmeausfälle der Verkehrsbetriebe kompensieren will-
das trifft ja nicht nur DB und BVG, sondern auch die kleineren, auf jeden Euro angewiesenen Unternehmen.
Ob aus der Schatulle des Bundesfinanz oder Verkehrsministers für solche Preisgestaltungen
bzw den daraus notwendigen Ausbau/Mehrbedarf von Infrastruktur, Personal und Fuhrparks Fördergelder kommen, glaube ich nicht.
In Wien sind mir 20min Takte noch nicht untergekommen, eine Verbilligung der Tickets könnte hierzulande
durchaus Umsteigewillige bei Verbesserung des Fahrtenangebots vom PKW wegholen,
ohne das grüne Gedankenfürze das künstliche Erschweren von Autofahrten nötig machen.
Eben läuft in der Abendschau auch ein Beitrag dazu.
T6JP
Anonymer Benutzer
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 09.07.2019 02:12 |
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 09.07.2019 02:26 |
Zitat
Mont Klamott
Zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg gibt es praktisch in der Verkehrspolitik kaum Zusammenarbeit.
Auch wenn es den VBB gibt, aber die führen nur aus, was die Länder beschließen. Wenn der Plan nur für den Bereich AB gilt, gibt es wohl am Stadtrand Verlehrschaos, ohne neue P&R Flächen.
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 09.07.2019 03:26 |
Zitat
Arnd Hellinger
Ganz im Ernst jetzt: Umgerechnet auf den Leistungsumfang (Netzlänge und Fahrmöglichkeiten) liegt eine Umweltkarte "Berlin AB" der VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH mit 730,-- € pro Jahr oder 2,-- € pro Tag sogar deutlich _unter_ dem Wiener Preisniveau. Vielleicht solltet Ihr auch erst einmal nachrechnen, bevor Ihr Forderungen aufstellt...?
(Die Frage richtet sich auch an diverse Mitglieder der derzeitigen Koalition im Abgeordnetenhaus.)
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 09.07.2019 03:44 |
Zitat
T6Jagdpilot
Denn wenn Müller A sagt, muss er auch B sagen- sprich sich einen Kopf machen,
wie er die Einnahmeausfälle der Verkehrsbetriebe kompensieren will-
das trifft ja nicht nur DB und BVG, sondern auch die kleineren, auf jeden Euro angewiesenen Unternehmen.
T6JP
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 09.07.2019 04:13 |
Zitat
Wollankstraße
Zitat
GraphXBerlin
Zitat
Nemo
Das wichtigste ist aber, dass die Fahrzeug- und Personalkrise bis dahin gelöst sein muss, das heißt, es geht sowieso erst irgendwann nach 2025. Da man aber einen Gesamtplan braucht, ist heute allerdings schon der richtige Zeitpunkt, mit der Planung zu beginnen.
Das ist der Knackpunkt an den ich sofort dachte. Die Idee von Müller bzgl. Wien finde ich sehr attraktiv. Aber! Wenn mehr Fahrgäste von der Straße zum ÖPNV wechseln braucht es Fahrzeuge und Fahrer. Um letzteres zu lösen muß die Bezahlung attraktiver / besser werden. Es bringt nichts mehr Fahrgäste zu gewinnen wenn die Fahrzeuge und Fahrer fehlen. Also letztendlich kostet die ganze Sache wieder mehr Geld.
Bei dem Knackpunkt der Kapazitäten bin ich völlig bei Dir. Hab ja das Chaos im ÖPNV mit überraschend vielen Fahrgästen nach dem Mauerfall erlebt. Man musste sich teilweise auf der Straße anstellen, um mit der U-Bahn zu fahren.
Also erstmal ÖPNV massiv stärken und ausbauen.
Daß die Sache Geld kostet ist klar. In der Presse kursieren Zahlen von um die 100 Millionen pro Jahr.
Jetzt mal OT: Mit jeder Milliarde, die in die Bauruine BER gesteckt wurde und wird, könnte man das 365-Euro-Ticket für 10 Jahre finanzieren.
Es kommt eben darauf an, wofür man das Geld ausgibt, ist aber eine politische Entscheidung.
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 09.07.2019 04:24 |
Zitat
Railroader
@Schallundrausch: Die Wiener machen es uns vor. Lt. deren Aussage wurden mittlerweile mehr Jahreskarten verkauft als PKW zugelassen, die gesellschaftliche Akzeptanz für den ÖPNV ist gestiegen, Schnellbahnstrecken (hauptsächlich U-Bahnstrecken) wurden ausgebaut. Warum willst du also alles nur über die "Autosünder" regeln? Das Nachbarland zeigt dir doch ganz deutlich, wie es funktionert?
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 09.07.2019 04:43 |
Zitat
Railroader
Der Unterschied ist, in Wien fordert man nicht nur, sondern liefert auch. ;-) Welcher Partei ist der U-Bahnausbau dort zu verdanken?
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 09.07.2019 07:19 |
Zitat
schallundrausch
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
micha774
Einen Euro am Tag. Mehr sollen Fahrgäste künftig nicht zahlen wenn es nach Bürgermeister Müller geht.
[www.morgenpost.de]
Muß man das kommentieren/ ernst nehmen?
Zur Kenntnisnehmen und kommentieren in Nahverkehrskreisen sollte man das schon.
Denn wenn Müller A sagt, muss er auch B sagen- sprich sich einen Kopf machen,
wie er die Einnahmeausfälle der Verkehrsbetriebe kompensieren will-
das trifft ja nicht nur DB und BVG, sondern auch die kleineren, auf jeden Euro angewiesenen Unternehmen.
Ob aus der Schatulle des Bundesfinanz oder Verkehrsministers für solche Preisgestaltungen
bzw den daraus notwendigen Ausbau/Mehrbedarf von Infrastruktur, Personal und Fuhrparks Fördergelder kommen, glaube ich nicht.
In Wien sind mir 20min Takte noch nicht untergekommen, eine Verbilligung der Tickets könnte hierzulande
durchaus Umsteigewillige bei Verbesserung des Fahrtenangebots vom PKW wegholen,
ohne das grüne Gedankenfürze das künstliche Erschweren von Autofahrten nötig machen.
Eben läuft in der Abendschau auch ein Beitrag dazu.
T6JP
Um Dich beim Wort zu nehmen und mal ein Paar Mythen zu entzaubern:
Mythos 1: Bei der Wiener Jahreskarte handelt es sich um einen dieser 'Grünen Gedankenfürze'. "Öffis fahren um 1 Euro am Tag" war nämlich eine der Hauptforderungen der Wiener Grünen zu den Gemeinderatswahlen 2010, woraufhin sie prompt die seit 37(!) Jahren bestehende SPÖ-Alleinherrschaft brechen und eine Regierungsbeteiligung erstreiten konnten. Da sich Tageskarten um (wienerisch für 'für') 1,- Euro als inpraktikabel erwiesen, wurde das bewusst uneindeutig gehaltene Wahlkampfmotto in die 365-Euro-Jahreskarte überführt.
Mythos 2: Es geht auch ohne 'künstliches Erschweren von Autofahrten'. Lustig. Die oben verlinkte Quelle gibt an, dass die Steigerungen im ÖPNV genau nicht maßgeblich auf die 365-Euro-Karte zurückzuführen waren. Vielmehr dürfte ein anderer Grüner Gedankefurz eine Einfluss gehabt haben: die flächendeckende Kurzparkzone, die in 18 von 23 Bezirken gilt. Ebenfalls von den Grünen durchgedrückt, ebenfalls ein Daueraufreger, bei Einführung, ebenfalls heute unumstritten. Anwohnerparken kostet über 100,- Euro im Jahr (Vergleich: in Berlin 10,-), in allen anderen Zonen ist das Parken dann kostenpflichtig (2,-/h) und ist auf maximal 3h, in der Innenstadt 2h, in Geschäftsstraßen 1,5h beschränkt. Danach muss der Parkplatz geräumt werden.
Ich komm dir jetzt nicht mit der verkehrsberuhigten Mariahilferstraße, auch noch so ein grüner Pups. Hat aber zugegebenermaßen eher lokale als gesamtstädtische Auswirkungen.
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 09.07.2019 07:25 |
Zitat
schallundrausch
Zitat
T6Jagdpilot
Denn wenn Müller A sagt, muss er auch B sagen- sprich sich einen Kopf machen,
wie er die Einnahmeausfälle der Verkehrsbetriebe kompensieren will-
das trifft ja nicht nur DB und BVG, sondern auch die kleineren, auf jeden Euro angewiesenen Unternehmen.
T6JP
Von welchen Unternehmen redest Du hier? Der Stern Und Kreis?
Wir reden hier von einer vergünstigten Jahreskarte im AB-Bereich. Wie Brandenburg seinen ÖV finanziert, ist ja nicht das primäre Problem von Michael Müller.
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 09.07.2019 07:34 |
Zitat
schallundrausch
Zitat
Mont Klamott
Zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg gibt es praktisch in der Verkehrspolitik kaum Zusammenarbeit.
Auch wenn es den VBB gibt, aber die führen nur aus, was die Länder beschließen. Wenn der Plan nur für den Bereich AB gilt, gibt es wohl am Stadtrand Verlehrschaos, ohne neue P&R Flächen.
Das ist Behauptung ohne Begründung. Guck's Dir gerne in Wien an, kein Chaos an der Stadtgrenze, trotz teurem Umland- und billigem Stadttarif.
Noch so ein Mythos: P+R-Parkplätze lösen das Pendlerproblem.
Nein.
Parkraumbewirtschaftung löst das Pendlerproblem.
Du kommst mit Pull alleine nicht weiter solange es keinen noch so kleinen Push gibt.
Konkreter: Wenn du ein Problem mit 'Fremdparkern' hast, dann musst du das Problem sanktionieren. Du kannst gleichzeitig ein Ausweichangebot schaffen. Das ist aber der zweite Schritt, vor dem notwendigerweise der erste stehen muss.
Noch konkreter: warum sollte sich ein Pendler auf einen kostenpflichtigen P+R-Platzt stellen, wenn er wie heute daneben kostenlos wildparken kann?
Das führt zum nächsten Punkt: kostenloses P+R. Das ist eine Illusion.
Die Errichtung eines Parkplatztes kostet in der Größenordnung 10.000 Euro. Bei Einpendlerzahlen aus Brandenburg von über 200.000 täglich reden wir, um signifikante Entlastungen zu erzielen, über die NEUerrichtung von mehreren 10.000 Parkplätzen. Da hierfür aber der Platz fehlt müssen die zwingend in Parkhäusern untergebracht werden, was noch einmal teurer ist. Damit sind wir bei Investitionskosten von mehreren hundert Millionen bzw. schon bald im Milliardeneurobereich.
Diese Investitionen müssen über Parkgebühren refinanziert werden, sonst würde Berlin die Brandenburger Autopendler auch noch subventionieren. Das geht aber nur, wenn das P+R-Parken immer noch billiger ist, als das Straßenparken.
In Wien funktioniert das alles leidlich gut (nicht perfekt). Hier kostet das Tagesticket im P+R-Parkhaus rund 3,60, im Monat rund 60 im Jahr rund 600 Euro. Hier sieht man schön auch die Kosten im Vergleich zur Öffi-Jahreskarte. Das geht aber nur, weil Parken auf der Straße teurer (über 2,-/h) oder unmöglich (nach drei Stunden umparken, sonst Strafzettel) ist.
Erst muss man Parkraumbewirtschaftung einführen, dann kann man über P+R nachdenken. Oder noch deutlicher:
Wer selber in seiner Straße umsonst parkt, hat kein Recht, sich über Parkplatzklau durch Umlandpendler aufzuregen!