... und es ist weiterhin nichts am Horizont sichtbar, was das richtig beschriebene Dilemma aufeinander folgender Fachplanungen anstelle einer Gesamtkoordination (zeitlich, gestalterisch, funktional...) auflösen lassen könnte: es bleibt als Analyse weiterhin gültig, dass die gegebenen planungsseitigen Bedingungen (Fachplanungsrecht Eisenbahn, Zersplitterung der Eisenbahn-Tochterunternehmen, die fehlende Durchsetzbarkeit stadtplanerischer und städtebaulicher Belange durch Stadt/Bezirk bzw. Land/Senat keine zeitgemäße Gesamtkonzeption und Gesamtumsetzung ermöglichen. Es ist Resultat politischer Entscheidungen in Deutschland und in Berlin zusätzlich erschwert/verunmöglicht.
Was andernorts noch an guten integrierten Lösungen möglich ist, ist in Berlin einfach nicht denkbar: alle Beispiele übergeordneter ÖPNV-Knoten bleiben hinter den gängigen Standards zurück. Ostkreuz, Hauptbahnhof, Schöneweide, Schönefeld, selbst Hackeschen Markt... nicht ein Bahnhof erfüllt mehr als minimale Ansprüche und ist von "Nachhaltigkeit, Förderung des Umweltverbandes, Nutzer-Bequemlichkeit..." meilenweit entfernt und wird einer ehemals innovationsgetriebenen Metropole nicht gerecht.
Will sagen: Politik und Verwaltung sind für das "Elend" verantwortlich und zuständig. Die anstehenden Projekte, die auch Arnd nennt, lassen dasselbe Spiel erwarten, und Bezirks- und Senatpolitik kann wieder nur einzelne Verbesserungen anmahnen, aber weder von vorn herein sektorenübergreifend denken und agieren ("Senatsverwaltung-für-dies-und-das zuständig") noch später durchsetzen...
Jungfernheide... (S-Bahn, Tram...)
Gartenfeld (S-Bahn, Tram...)
Pankow-Heinersdorf...
Blankenfelde...
... nur zum Verständnis: es gibt auch positive (Einzel-)Beispiele für gute Verknüpfungsanlagen hierzulande (Bahnhof Erfurt, S-Bahnhof Dresden-Strehlen/Wasaplatz, Chemnitz-Hbf...), aber sie können die unbefriedigenden Lösungen an vielen Stellen nur als das entlarven, was sie sind: nicht im mindesten geeignet, Leute für den ÖPNV zu gewinnen...
Abschließend zu Schöneweide: Stadtplanung würde als Anspruch setzen, nicht nur die verschiedenen Verkehrsträger (DB, S-Bahn, Tram, Bus, MIV, Rad, Fußgänger etc.) integriert zu behandeln, sondern auch das Umfeld als Lebens- und Wohnort zu entwickeln. Stattdessen: private Einfamilienhäuser direkt am Regionalbahnhof (aberwitzig), wo eine dichte städtische Bebauung stadtwirtschaftlich geboten ist, statt ausschließlicher Sicherung des Status quo (Kleingärten, Garagenruinen und nicht in Frage gestellte Schlammwege als Wegeverbindungen in die Kieze).
Wo ist eine auch gestalterischen Ansprüchen genügende Straßenbahn-Wendestelle jenseits einer rein technischen Lösung (und willkürlichen Anordnen von Masten und Einbauten...)...
Wo ist die angemessene, vor dem Denkmal Bahnhofsgebäude respektvolle Einordnung von Ergänzungsbauten zwischen Empfangsgebäude und Bahndamm... stattdessen Vermarktungslogik DB)
Wo ist eine Tram-Haltestellenanlage mit ausreichend Wartefläche und angenehmen Aufenthaltsflächen für ÖPNV-Nutzer vor dem Einkaufszentrum...
Wo ist der notwendige Rückbau einer Fahrspur auf der Nordseite der M-Brückner-Straße, die die angrenzende Bebauung und deren Bewohner und Nutzer angemessen berücksichtigt... und den Radverkehr nicht nur als "auch-noch-unterzubringen" behandelt.
Es ist insgesamt der Ausfall stadtplanerischer Ansprüche an einen wichtigen Stadtraum des Berliner Südostens. Die Belastungen für alle Nutzer werden durch die Nichtkoordination maximal gestreckt: ständig ist Baustelle, die ewig grüßenden Plastik-Absperrbaken künden von der Dauerbelastung des sowieso sozial schwachen Schöneweides...
ich höre schon auf... sorry, aber der Ärger sitzt tief und das Vertrauen auf eine vernunftgetriebene Stadt- und Verkehrspolitik in Berlin ist mir abhanden gekommen...