Ganz so negativ wie einige hier würde ich die Situation in Berlin (bei aller Kritik im Detail) nicht sehen. Immerhin sehe ich durchaus ein Bemühen (und darin auch Erfolge), Umsteigesituationen zu verbessern. Um mal einige Projekte aus den letzten 15, 20 Jahren zu nennen:
- Verlegung S Charlottenburg Richtung U7
- leichte Verschiebung des U5-Bahnsteigs Lichtenberg Richtung S-Bahn bei der Erneuerung in den Nullerjahren
- direkter U-Bahn-Zugang zur M10-Haltestelle am Frankfurter Tor
- Friedrichsfelde Ost
- Karlshorst
- Baumschulenweg
- Schöneweide (trotz allem verkürzen sich ja viele Umsteigewege deutlich, v.a. zwischen S-Bahn und "Johannisthaler" Bussen)
- Verlängerung des 164ers in Kaulsdorf über den Galgen und seines Nachfolgers 269 nach Kaulsdorf-Nord
- leichte Verschiebung (bzw. Verlängerung) des S-Bahnhofs Spindlersfeld Richtung Straßenbahn (und direkterem Zugang zu ihr)
Auch der Dauerbrenner Ostkreuz-Straßenbahn gehört letztlich in diese Kategorie. In anderen Städten würde man vielleicht einfach ein Schild hinstellen und die 300 m Umsteigeweg hinnehmen und noch nicht mal den Gedanken haben, die Straßenbahntrasse zu verlegen.
Wie es auch, nämlich schlechter, laufen kann, zeigt Leipzig, wo man ja vor 10, 15 Jahren ein ganz neues S-Bahnnetz aufgebaut hat. Leider hat man die Chance, auch S-Bahn und Stadtverkehr zu verknüpfen, verschlafen. Die Stationen MDR und Connewitz wurden nicht jeweils unter der Straßenbrücke mit ÖV angelegt, sondern etwas davon entfernt. Dadurch war auch der Idealfall, beidseitige Zugänge zur Brücke mit Haltestellen auf der Brücke, nicht möglich, die Wege sind gerade in Connewitz entsprechend lang. In Stötteritz hat es die Stadt Leipzig in nun über einem Jahrzehnt nicht geschafft, die Straßenbahnhaltestelle stadtauswärts direkt an den S-Bahnhof zu verlegen.
1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.02.2024 23:32 von def.