Re: Umgestaltung Straßenbahnendstelle Bahnhof Lichtenberg 23.04.2022 19:00 |
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der weiße bim
Zitat
def
Anderthalb Jahre ab jetzt, wir wissen ja nicht, wie lange die Buslinie schon geplant ist. Und ich finde es viel zu lang. Nein, es muss nicht von Anfang an die super barrierefreie Haltestelle sein, eine asphaltierte Fläche oder ein (mittels provisorischer Rampe erreichbarer) Bussteig aus Holz mit Ersatz-Haltestelle tun es anfangs auch.
Merkwürdiges Rechtsverständnis. Für den ÖPNV gilt das Personenbeförderungsgesetz, insbesondere für die Konzessionierung von Neuanlagen. Die Duldung noch nicht barrierefreier Zugänge mit den im Nahverkehrsplan festgeschriebenen Ausnahmen bezieht sich auf bestehende Linien.
Anderenfalls werden Betroffene den Klageweg beschreiten und ja, auch wenn sie damit eine Verbesserung für alle verhindern, haben sie Anspruch auf diskriminierungsfreien Zugang.
Re: Umgestaltung Straßenbahnendstelle Bahnhof Lichtenberg 23.04.2022 19:08 |
Re: Umgestaltung Straßenbahnendstelle Bahnhof Lichtenberg 23.04.2022 20:01 |
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Arnd
Es ist doch niemandem gedient, wenn ich morgen irgendwo ein H-Schild einpflanze, obwohl der Kasseler Bord sowie das Blindenleitsystem wegen Arbeiten der Wasserbetriebe erst in 4 Monaten gesetzt werden kann und die Haltestelle dann deshalb eh nochmal für 6 Wochen verlegt/aufgehoben werden muss...
Re: Umgestaltung Straßenbahnendstelle Bahnhof Lichtenberg 23.04.2022 20:32 |
Also so wie im Kindergarten, wenn ich nicht haben darf, darf keiner haben. Mit dieser Verhinderungstaktik wird niemanden geholfen, aber Hauptsache man hat dann Recht bekommen.Zitat
der weiße bim
Anderenfalls werden Betroffene den Klageweg beschreiten und ja, auch wenn sie damit eine Verbesserung für alle verhindern, haben sie Anspruch auf diskriminierungsfreien Zugang.
Re: Umgestaltung Straßenbahnendstelle Bahnhof Lichtenberg 23.04.2022 20:46 |
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Philipp Borchert
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Arnd
Es ist doch niemandem gedient, wenn ich morgen irgendwo ein H-Schild einpflanze, obwohl der Kasseler Bord sowie das Blindenleitsystem wegen Arbeiten der Wasserbetriebe erst in 4 Monaten gesetzt werden kann und die Haltestelle dann deshalb eh nochmal für 6 Wochen verlegt/aufgehoben werden muss...
Doch. In einem Gebiet, in dem es ansonsten gar keine Haltestellen gibt, hätte ein großer Teil der potenziellen Nutzer sofort einen - provisorischen - haustürnäheren Zugang zum ÖPNV. Auch Menschen mit Einschränkungen hätten diesen Zugang, sie wären jedoch anfänglich möglicherweise auf fremde Hilfe angewiesen, im Falle einer Rollstuhlnutzung sogar verpflichtend durch das Fahrpersonal der Busse.
Der Gesetzgeber hat es auch akzeptiert, dass die Straßenbahnhaltestelle am Hauptbahnhof anfänglich ein Provisorium war. Ist das barrierefrei gewesen? Und wenn ja - dann kann man sicherlich auch provisorische Haltestellen für den Kiezbus einrichten.
Ende 2023 - frühestens - als "demnächst" zu bezeichnen, finde ich nicht besonders sinnvoll.
Zitat
Davon abgesehen - was ist eigentlich mit dem Gebiet südlich der Frankfurter Allee? Ecke Schulze-Boysen-Straße/Buchberger Straße ist weit außerhalb des Ziels, in 400 Metern einen ÖPNV-Zugang aufzuweisen. Und hier stehen riesige Hochhäuser...
Re: Umgestaltung Straßenbahnendstelle Bahnhof Lichtenberg 23.04.2022 21:01 |
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def
Gut, freuen wir uns also auf die Eröffnung des Großprojekts "Buslinie im 20-min-Takt" im Jahre 2050. Kein Wunder, dass der Flughafen ewig dauert, wenn man schon für ein paar Haltestellen zu blöd ist.
Und vergiss bitte nicht, gegen die provisorischen Haltestellen auf dem 163er zu klagen, die sicher nicht den aktuellen Anforderungen an Barrierefreiheit entsprechen. Du erweist Deiner Sache sicher einer großen Dienst, wenn die nochmal so lange aufgehoben werden, bis sie zu 120 Prozent barrierefrei sind.
Re: Umgestaltung Straßenbahnendstelle Bahnhof Lichtenberg 23.04.2022 21:31 |
Zitat
Philipp Borchert
Davon abgesehen - was ist eigentlich mit dem Gebiet südlich der Frankfurter Allee? Ecke Schulze-Boysen-Straße/Buchberger Straße ist weit außerhalb des Ziels, in 400 Metern einen ÖPNV-Zugang aufzuweisen. Und hier stehen riesige Hochhäuser...
Re: Umgestaltung Straßenbahnendstelle Bahnhof Lichtenberg 23.04.2022 22:07 |
Zitat
def
Gut, freuen wir uns also auf die Eröffnung des Großprojekts "Buslinie im 20-min-Takt" im Jahre 2050. Kein Wunder, dass der Flughafen ewig dauert, wenn man schon für ein paar Haltestellen zu blöd ist.
Und vergiss bitte nicht, gegen die provisorischen Haltestellen auf dem 163er zu klagen, die sicher nicht den aktuellen Anforderungen an Barrierefreiheit entsprechen. Du erweist Deiner Sache sicher einer großen Dienst, wenn die nochmal so lange aufgehoben werden, bis sie zu 120 Prozent barrierefrei sind.
Re: Umgestaltung Straßenbahnendstelle Bahnhof Lichtenberg 23.04.2022 22:10 |
Zitat
Philipp Borchert
Der Gesetzgeber hat es auch akzeptiert, dass die Straßenbahnhaltestelle am Hauptbahnhof anfänglich ein Provisorium war. Ist das barrierefrei gewesen? Und wenn ja - dann kann man sicherlich auch provisorische Haltestellen für den Kiezbus einrichten.
Ende 2023 - frühestens - als "demnächst" zu bezeichnen, finde ich nicht besonders sinnvoll.
Zitat
PBefG §8
(3) Für die Sicherstellung einer ausreichenden den Grundsätzen des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit entsprechenden Bedienung der Bevölkerung mit Verkehrsleistungen im öffentlichen Personennahverkehr sind die von den Ländern benannten Behörden (Aufgabenträger) zuständig. Der Aufgabenträger definiert dazu die Anforderungen an Umfang und Qualität des Verkehrsangebotes, dessen Umweltqualität sowie die Vorgaben für die verkehrsmittelübergreifende Integration der Verkehrsleistungen in der Regel in einem Nahverkehrsplan. Der Nahverkehrsplan hat die Belange der in ihrer Mobilität oder sensorisch eingeschränkten Menschen mit dem Ziel zu berücksichtigen, für die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs bis zum 1. Januar 2022 eine vollständige Barrierefreiheit zu erreichen. Die in Satz 3 genannte Frist gilt nicht, sofern in dem Nahverkehrsplan Ausnahmen konkret benannt und begründet werden. Im Nahverkehrsplan werden Aussagen über zeitliche Vorgaben und erforderliche Maßnahmen getroffen. Bei der Aufstellung des Nahverkehrsplans sind die vorhandenen Unternehmer frühzeitig zu beteiligen; soweit vorhanden sind Behindertenbeauftragte oder Behindertenbeiräte, Verbände der in ihrer Mobilität oder sensorisch eingeschränkten Fahrgäste und Fahrgastverbände anzuhören. Ihre Interessen sind angemessen und diskriminierungsfrei zu berücksichtigen. Der Nahverkehrsplan bildet den Rahmen für die Entwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs. Die Länder können weitere Einzelheiten über die Aufstellung und den Inhalt der Nahverkehrspläne regeln.
Re: Umgestaltung Straßenbahnendstelle Bahnhof Lichtenberg 23.04.2022 22:15 |
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Florian Schulz
Warum so zickig? Ob die Buslinie alle 10 oder 20min fährt, ändert nix daran, dass erst die Befahrbarkiet sichergestellt werden muss und dazu bestimmte genehmigungsrechtliche Prozesse durchlaufen werden müssen. Wir wissen doch aktuell gar nicht, was für Arbeiten konkret wo ausstehen. Diese können nämlich schon beim Fahrbahnbelag losgehen, der für die Lasten eines regelmäßigen Busverkehrs erst ertüchtigt werden müsste, was dann entsprechende Sperrungen und Umleitungen bedingt.
Zitat
Florian Schulz
Ich empfinde es müßig, über einen Zeitraum zu urteilen wo gar nicht klar ist, welche Prozesse dieser beinhaltet. Ja, mir erscheint im ersten Augenblick der Zeitraum auch sehr lange. Aber entsteht der Eindruck nicht eher aus unserem beschränkten Wissen heraus, da wir keine Vorstellung haben was in den anderthalb Jahren gemacht werden muss? Ist er grundsätzlich bei Linienneueinrichtungen so lang oder nur hier?
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Florian Schulz
Die Corona-Popup-Busspuren haben wir im Übrigen auf Straßen wo die Busse schon vorher gefahren sind. Also die Befahrbarkeit längst sichergestellt ist. Das ist bei der Neueinrichtung einer Buslinie nunmal anders. Zumal wenn sie wie hier einen anderen Verlauf nehmen soll als die vor x Jahren eingestellte Linie.
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Florian Schulz
Ich verstehe das nicht. Sonst wird immer gejammert wenn in Provisorien gedacht wird, weil die ohnehin anstehenden Arbeiten Jahre später einem in doppelter Planungskomplexität und doppelten Budget wieder einholen.
Re: Umgestaltung Straßenbahnendstelle Bahnhof Lichtenberg 23.04.2022 22:26 |
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Philipp Borchert
Der Gesetzgeber hat es auch akzeptiert, dass die Straßenbahnhaltestelle am Hauptbahnhof anfänglich ein Provisorium war. Ist das barrierefrei gewesen? Und wenn ja - dann kann man sicherlich auch provisorische Haltestellen für den Kiezbus einrichten.
Re: Umgestaltung Straßenbahnendstelle Bahnhof Lichtenberg 23.04.2022 22:30 |
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Arnd Hellinger
Die Linie 163 kenne ich nicht und ich habe auch keinerlei Bilder oder textliche Beschreibungen der dortigen provisorischen Haltestellen vorliegen, so dass ich deren Barrierefreiheit jetzt nicht einschätzen kann. Daher weiß ich auch nicht, ob eine Klage gegen deren Genehmigung überhaupt Erfolgsaussichten hätte.
Re: Umgestaltung Straßenbahnendstelle Bahnhof Lichtenberg 23.04.2022 22:40 |
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Jay
Das sehe ich ganz genauso. Die Zeitspannen, die inzwischen selbst für Linienmaßnahmen beim Bus angesetzt werden, sind absurd lang.
Re: Umgestaltung Straßenbahnendstelle Bahnhof Lichtenberg 23.04.2022 22:51 |
Re: Umgestaltung Straßenbahnendstelle Bahnhof Lichtenberg 23.04.2022 22:56 |
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def
Und sollte die Thematik, wie von Florian und Jay vermutet, eigentlich die Endhaltestelle an der Frankfurter Allee sein: wieso nicht erstmal den 193er wie vor 2012 betrieben wieder in Betrieb nehmen, ggf. ohne Stichfahrt zum Zentralfriedhof? Wenn da bis 2012 jahrzehntelang Busse unterwegs und Haltestellen eingerichtet waren, was muss da jetzt eigentlich groß geprüft und geplant werden?
Re: Umgestaltung Straßenbahnendstelle Bahnhof Lichtenberg 23.04.2022 23:10 |
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Florian Schulz
Mauerfall, Pandemie, jetzt China. Fehlt nur noch, dass in Afrika die Kinder hungern müssen während wir uns hier jahrelang über eine Buslinie ausmären!!1
Man kanns auch übertreiben.
Re: Umgestaltung Straßenbahnendstelle Bahnhof Lichtenberg 23.04.2022 23:38 |
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Micha
Die Verlegung der Straßenbahnhaltestelle direkt zum Ausgang des Bahnhofes Lichtenberg finde ich sehr gut. Eigentlich wird erst durch diesen Umbau die Straßenbahn wieder an den Bahnhof angeschlossen. Das lässt mich den Wegfall der Einrichtungszüge verschmerzen.
Re: Umgestaltung Straßenbahnendstelle Bahnhof Lichtenberg 23.04.2022 23:50 |
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def
Was würdest Du denn angesichts solch absurd langer Zeiträume antworten?
Zitat
def
Nochmal: schon zu dem Zeitpunkt, als der alte 193er eingestellt wurde, war eine Nachnutzung des Krankenhausgeländes absehbar - insofern war die Einstellung ein Fehler. Schon zu diesem Zeitpunkt, also vor mittlerweile zehn Jahren, gab es ein Erschließungsdefizit in der Bornitz- und Ruschestraße (insbesondere durch die Arbeitsagentur, die immerhin für ein Gebiet mit mehreren hunderttausend Einwohner/innen zuständig ist) - insofern war es ein Fehler, damals nicht über eine Weiterentwicklung des 193ers nachzudenken.
Zitat
def
Und ein ganzes Jahrzehnt später hat man es noch nicht mal geschafft, die Linie so zu planen, dass sie schnellstmöglich in Betrieb gehen kann? Selbst nach zehn Jahren braucht man nochmal mindestens anderthalb Jahre, bis das was wird?
Zitat
def
Mit den genannten möglichen Gründen für diese Verzögerung (Endstellensuche an der Frankfurter Allee, Untersuchung der Fahrbahnen etc.) hätte man vielleicht noch erklären können, wieso die Erweiterung des nicht eingestellten 193ers nicht im Sommer 2012, sondern im Dezember 2013 stattfindet - aber jetzt, zehn Jahre später? Es spricht halt für eine Mischung aus Desinteresse und Inkompetenz in der Berliner Politik und Verwaltung.