Re: Verkehrspolitik in Berlin 04.04.2023 19:07 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 04.04.2023 19:24 |
Zitat
def
London hat z.B. die Zahl der Autofahrenden im Zentrum seit 1999 um 64 % gesenkt - vierundsechzig Prozent, kein Tippfehler. Wie sie das gemacht haben? Durch "MITEINANDER!", "Alle mitnehmen", "Angebote statt Verbote"? Nein, durch eine Citymaut und einen Umbau der Infrastruktur zugunsten des Radverkehrs.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 05.04.2023 09:46 |
Zitat
def
Und entlang der Spree zwischen Rummelsburg und Schöneweide gibt es auch noch jede Menge Flächenpotentiale, die sinnvoller genutzt werden könnten und die vorhandene Infrastruktur der 21 besser auslasten könnten (ggf. ergänzt um eine Neubaustrecke entlang der Rummelsburger Landstraße bis Edisonstraße).
Re: Verkehrspolitik in Berlin 05.04.2023 10:22 |
Zitat
marc-j
Der Motorisierungsgrad ist 2022 in Berlin um 1,9% gesunken, in 11 von 12 Bezirken gab es 2022 weniger Kfz pro 1000 EW als 2021.
Im Bezirk mit der höchsten Motorisierung (Steglitz-Zehlendorf) sank diese um 2,1%. Am stärksten sank die Motorisierung in Lichtenberg, um 4%. Am niedrigsten ist die Motorisierung in Friedrichshain-Kreuzberg mit 209,5 Kfz pro 1000 EW.
Quelle: [www.statistik-berlin-brandenburg.de]
In dem Zusammenhang finde ich erneut diese Visualisierung des Tagesspiegels interessant: [interaktiv.tagesspiegel.de]
Im Planungsraum in dem ich lebe, belegen Stellplätze trotz einer Motorisierung von <200 4,9% der Fläche, wogegen Spielplätze nur 1,1% und Grünflächen 1,9% der Fläche belegen.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 05.04.2023 10:36 |
Zitat
Global Fisch
Kurz: Großprojekt "Spreeküste" auf 29,5 Hektar zwischen Stichkanal beim Kraftwerk Klingenberg und Wilhelmstrand.
Ausschließtlich Gewerbebauten. 108000 Quadratmeter Geschossflächen, darunter ein 28-stöckiges Hochhaus.
8000 Arbeitsplätze, Wohnungen seien angeblich wegen der Nähe zum Kraftwerk Klingenberg nicht zulässig.
D.h., es sollte klar sein: man zieht damit massiv Einpendler an, von denen sicherlich ein Großteil mangels direkter S-Bahn-Anbindung per Auto kommen wird.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 05.04.2023 11:12 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 05.04.2023 11:26 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 05.04.2023 13:20 |
Zitat
def
Zitat
Global Fisch
Kurz: Großprojekt "Spreeküste" auf 29,5 Hektar zwischen Stichkanal beim Kraftwerk Klingenberg und Wilhelmstrand.
Ausschließtlich Gewerbebauten. 108000 Quadratmeter Geschossflächen, darunter ein 28-stöckiges Hochhaus.
8000 Arbeitsplätze, Wohnungen seien angeblich wegen der Nähe zum Kraftwerk Klingenberg nicht zulässig.
D.h., es sollte klar sein: man zieht damit massiv Einpendler an, von denen sicherlich ein Großteil mangels direkter S-Bahn-Anbindung per Auto kommen wird.
Uff, das ist schon eine ganze Menge. Aber wegen "nicht zulässig": Letztlich legt doch die zuständige Behörde fest, was zulässig ist? Die Frage ist schon, warum zumindest zur Spree hin, abgeschirmt durch ein paar Gewerbebauten, keine Wohn- oder zumindest Mischnutzung zugelassen werden sollte.
Zitat
Auf jeden Fall sollte unbedingt ein ÖPNV-Konzept erarbeitet werden, das zumindest den Schaden begrenzt:
Re: Verkehrspolitik in Berlin 05.04.2023 13:52 |
Zitat
Global Fisch
Der Zeitungsartikel schreibt, das ginge nicht, weil das der FNP ausschlösse.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 05.04.2023 16:49 |
Zitat
Lopi2000
Zitat
Global Fisch
Der Zeitungsartikel schreibt, das ginge nicht, weil das der FNP ausschlösse.
Der FNP alleine wird kein faktischer Hinderungsgrund sein, denn dieser kann ja geändert werden. Allerdings sind die Bezirke an die Vorgaben des FNP gebunden, der in der Zuständigkeit des Senats liegt.
Was das Kraftwerk angeht: Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses für das gesamte Entwicklungsgebiet jegliche Wohnnutzung verhindert. Eine abschirmende gewerbliche Bebauung zur Straße und zum Kraftwerk hin, sollte grundsätzlich den Uferbereich für Wohnen nutzbar machen, nicht zuletzt, da ja das Kraftwerk schon eine ganze Weile auf Gas statt Kohle umgestellt ist.
Grundsätzlich kann man aber natürlich trotzdem attraktive Gewerbeflächen planerisch verfolgen und hier gegenüber dem Wohnen vorziehen.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 05.04.2023 17:28 |
Zitat
Jay
Es ist vor allem absurd, weil man auf der anderen Seite ja genau das gemacht hat: Die Wohnbebauung bis an das Kraftwerk heran entwickelt. Vielmehr wurde ja der Wunsch geäußert hier Gewerbe & "Kreativwirtschaft" zu entwickeln, es handelt sich also um eine gezielte Planung und somit ein "wir wollen gar keine Wohnungen".
Re: Verkehrspolitik in Berlin 05.04.2023 22:00 |
Zitat
Jay
Es ist vor allem absurd, weil man auf der anderen Seite ja genau das gemacht hat: Die Wohnbebauung bis an das Kraftwerk heran entwickelt. Vielmehr wurde ja der Wunsch geäußert hier Gewerbe & "Kreativwirtschaft" zu entwickeln, es handelt sich also um eine gezielte Planung und somit ein "wir wollen gar keine Wohnungen".
Re: Verkehrspolitik in Berlin 05.04.2023 22:51 |
Zitat
Jay
es handelt sich also um eine gezielte Planung und somit ein "wir wollen gar keine Wohnungen".
Re: Verkehrspolitik in Berlin 05.04.2023 23:11 |
Zitat
phönix
Zitat
Jay
es handelt sich also um eine gezielte Planung und somit ein "wir wollen gar keine Wohnungen".
So lange jede nicht ganz unbedeutende gewerbliche Geräuschimmission im Wohngebiet zum faktischen Verbot des Gewerbes führt, bleibt der Stadtplanung gar nichts anderes übrig, als Wohnungen im Gewerbegebiet auszuschließen.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 06.04.2023 00:00 |
Warum "ohne Worte"? Ich sehe dort verdichteten Sandboden. Das Schild steht meistens in öffentlichen Grünanlagen / Parks mit Rasen, Bepflanzung etc. und wird vom Grünflächenamt gepflegt. Dort gelangen in der Regel auch keine Fahrzeuge hin. Auch schreibst Du nicht wo dieses Schild steht bzw. wie es im Umkreis aussieht. Daher könnte man eher davon ausgehen, dass das Schild seit Ewigkeiten keine Daseinsberechtigung mehr hat und nicht demontiert wurde.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 06.04.2023 01:17 |
Zitat
Nemo
Ich dachte, man wollte auch wieder urbane Mischgebiete ausweisen, die die Gründerzeit-Innenstadtviertel nachspielen?
Re: Verkehrspolitik in Berlin 06.04.2023 09:09 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 06.04.2023 09:11 |
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
Jay
Es ist vor allem absurd, weil man auf der anderen Seite ja genau das gemacht hat: Die Wohnbebauung bis an das Kraftwerk heran entwickelt. Vielmehr wurde ja der Wunsch geäußert hier Gewerbe & "Kreativwirtschaft" zu entwickeln, es handelt sich also um eine gezielte Planung und somit ein "wir wollen gar keine Wohnungen".
Was genau ist daran absurd oder schlecht? Irgendwo muss in dieser Stadt halt außer Wohnraum auch Platz für Gewerbe geschaffen werden - dafür ist der Bereich vom Kraftwerk Klingenberg bis zur Minna-Todenhagen-Brücke durchaus günstig.
Zitat
phönix
So lange jede nicht ganz unbedeutende gewerbliche Geräuschimmission im Wohngebiet zum faktischen Verbot des Gewerbes führt, bleibt der Stadtplanung gar nichts anderes übrig, als Wohnungen im Gewerbegebiet auszuschließen.Zitat
Jay
es handelt sich also um eine gezielte Planung und somit ein "wir wollen gar keine Wohnungen".
Re: Verkehrspolitik in Berlin 06.04.2023 09:12 |
Zitat
GraphXBerlin
Warum "ohne Worte"? Ich sehe dort verdichteten Sandboden. Das Schild steht meistens in öffentlichen Grünanlagen / Parks mit Rasen, Bepflanzung etc. und wird vom Grünflächenamt gepflegt. Dort gelangen in der Regel auch keine Fahrzeuge hin. Auch schreibst Du nicht wo dieses Schild steht bzw. wie es im Umkreis aussieht. Daher könnte man eher davon ausgehen, dass das Schild seit Ewigkeiten keine Daseinsberechtigung mehr hat und nicht demontiert wurde.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 06.04.2023 09:25 |
Zitat
Jay
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
Jay
Es ist vor allem absurd, weil man auf der anderen Seite ja genau das gemacht hat: Die Wohnbebauung bis an das Kraftwerk heran entwickelt. Vielmehr wurde ja der Wunsch geäußert hier Gewerbe & "Kreativwirtschaft" zu entwickeln, es handelt sich also um eine gezielte Planung und somit ein "wir wollen gar keine Wohnungen".
Was genau ist daran absurd oder schlecht? Irgendwo muss in dieser Stadt halt außer Wohnraum auch Platz für Gewerbe geschaffen werden - dafür ist der Bereich vom Kraftwerk Klingenberg bis zur Minna-Todenhagen-Brücke durchaus günstig.
Du hast schon den Beitragsbaum gelesen und verstanden? Wie kann man behaupten, Wohnbebauung wäre wegen des Kraftwerks (im gesamten Entwicklungsgebiet) nicht möglich, während man auf der anderen Seite die Wohnbebauung bis ans Kraftwerk heran entwickelt hat? Welches Wort würdest du dafür wählen?