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Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von krickstadt 
Wie undurchdacht der Vorschlag ist, zeigt doch die Tatsache, dass sich so eine Straßenbahn irgendwann auch von ihrer Haltestelle entfernt und dann ist da plötzlich so eine Haltestellenkante mitten auf der Fahrbahn. Ist bestimmt lustig, wenn man dann auf der erhöhten Fahrbahn nach links oder neben der erhöhten Fahrbahn plötzlich nach rechts ausweichen muss und sich dann die Felge ruiniert oder mit der Ölwanne aufschlägt.
Zitat
Philipp Borchert
Rein praktisch wüsste ich nicht wie man es schaffen könnte, Fahrschülerinnen und Fahrschüler von überall aus unserer Gegend mit der Straßenbahn bekannt zu machen. Nicht mal räumlich wird es sinnvolle Möglichkeiten geben, um wen aus Staaken in eine Straßenbahngegend fahren zu lassen. Und wenn doch und dann gerade gar keine kommt, ist's am Ende sinnlos gewesen...

Ihre Fahrschüler:innen mit der Straßenbahn bekannt machen, sollte auch für Staakener Fahrschulen kein Problem sein: Meine Lübecker Fahrschule hat es durch Bündelung vieler Überland-, Autobahn- und Nachtfahrstunden sogar geschafft, uns an einem "richtigen" Berg anfahren zu üben. Wir haben damals mit 2 Autos a 2 Fahrschülern einen Tagesausflug in den Harz gemacht. Eine Straßenbahn habe ich aber in meiner Fahrschulzeit auch nicht in der Praxis erlebt.

Ich denke, das einmalige Erleben einer Straßenbahn aus PKW-Perspektive wird aber ohnehin nicht viel mehr bringen als der Theorieunterricht, insofern wird das Problem, dass viele Verkehrsteilnehmenden das Nebeneinander dieser Verkehrsmittel nicht gewohnt sind, dauerhaft bestehen bleiben. Ob diese Unkenntnis das alleinige Problem ist, wage ich aber zu bezweifeln, da es doch recht häufig einheimische Kennzeichen, aber Fahrzeugtypen sind, die gern durch egoistische Fahrweise auffallen.

Vielleicht sollte man auch neben Markierungen auch über deutlichere Signale hinten an den Straßenbahnen nachdenken (ampelartige Lichter oder ausklappbare Stoppschilder wie bei amerikanischen Schulbussen). Die Zeit, aus der viele Verkehrsregeln kommen, war eine in der es viele Straßenbahnen und wenige Autos gab, so dass man auch diese Regeln mal in Erinnerung rufen und/oder optimieren sollte. Sinnvoll wäre wohl auch, eine kurze "Verkehrserziehungssendung" im TV, wie es der "7. Sinn" war, wieder zu etablieren. Es gibt ja auch etliche Änderungen in den Verkehrsregeln, die viel zu wenig kommuniziert werden.

Um zu ermitteln, ob es eine systematische Häufung gibt, könnte man im Unfallatlas [unfallatlas.statistikportal.de] nachschauen, wie viele Unfälle mit Fußgänger-Beteiligung für diese Bereiche dokumentiert sind und dies mit den Umfeldern anderer Haltestellen vergleichen. (Wenn man sich stark genug reinzoomt, werden im Unfallatlas einzelne Unfallorte angezeigt und durch den Klick auf einen Ort werden weitere Details angezeigt. Im Atlas sind nur Unfälle mit mindestens einer leicht verletzten Person dokumentiert, die von der Polizei bearbeitet wurden, d.h. "ganz einfache" gefährliche Alltagssituationen nicht, so dass es vermutlich eine erhebliche Grauzone gibt.
Zitat
DerMichael
Wie undurchdacht der Vorschlag ist, zeigt doch die Tatsache, dass sich so eine Straßenbahn irgendwann auch von ihrer Haltestelle entfernt und dann ist da plötzlich so eine Haltestellenkante mitten auf der Fahrbahn. Ist bestimmt lustig, wenn man dann auf der erhöhten Fahrbahn nach links oder neben der erhöhten Fahrbahn plötzlich nach rechts ausweichen muss und sich dann die Felge ruiniert oder mit der Ölwanne aufschlägt.

Das Risiko dürfte bei verkehrsgerechtem Fahren ohnehin gering sein:
- man muss ohnehin immer mal mit Unebenheiten der Fahrbahn rechnen
- man muss der Situation und der Verkehrslage angemessen fahren
- die 50 km/h innerorts sind keine Empfehlung, sondern die gesetzliche Höchstgeschwindigkeit, entsprechend muss man diese "Hindernisse" dann so bauen, dass man mit 50 km/h noch rüber kommt oder eine geringere Höchstgeschwindigkeit anordnen - beides sinnvoll und machbar.
- wer ein besonders tief auf der Straße liegendes Fahrzeug fährt, muss seine Fahrweise eben besonders auf dieses Problem anpassen
Zitat
Lopi2000
Zitat
DerMichael
Wie undurchdacht der Vorschlag ist, zeigt doch die Tatsache, dass sich so eine Straßenbahn irgendwann auch von ihrer Haltestelle entfernt und dann ist da plötzlich so eine Haltestellenkante mitten auf der Fahrbahn. Ist bestimmt lustig, wenn man dann auf der erhöhten Fahrbahn nach links oder neben der erhöhten Fahrbahn plötzlich nach rechts ausweichen muss und sich dann die Felge ruiniert oder mit der Ölwanne aufschlägt.

Das Risiko dürfte bei verkehrsgerechtem Fahren ohnehin gering sein:
- man muss ohnehin immer mal mit Unebenheiten der Fahrbahn rechnen
- man muss der Situation und der Verkehrslage angemessen fahren
- die 50 km/h innerorts sind keine Empfehlung, sondern die gesetzliche Höchstgeschwindigkeit, entsprechend muss man diese "Hindernisse" dann so bauen, dass man mit 50 km/h noch rüber kommt oder eine geringere Höchstgeschwindigkeit anordnen - beides sinnvoll und machbar.
- wer ein besonders tief auf der Straße liegendes Fahrzeug fährt, muss seine Fahrweise eben besonders auf dieses Problem anpassen

Außerdem ist es auch nicht so, dass die völlig neu im innovativ ist. Es gibt in anderen Städten viele solcher Haltestellen.
Zitat
DerMichael
Wie undurchdacht der Vorschlag ist, zeigt doch die Tatsache, dass sich so eine Straßenbahn irgendwann auch von ihrer Haltestelle entfernt und dann ist da plötzlich so eine Haltestellenkante mitten auf der Fahrbahn. Ist bestimmt lustig, wenn man dann auf der erhöhten Fahrbahn nach links oder neben der erhöhten Fahrbahn plötzlich nach rechts ausweichen muss und sich dann die Felge ruiniert oder mit der Ölwanne aufschlägt.

Auf einer einspurigen Fahrbahn kann man nicht ausweichen, also schlägt sich auch niemand die Ölwanne auf. In der Realität hat man bei solchen Haltestellen dann beide Fahrspuren in eine Richtung für die Länge der Haltestelle per Markierung und 30cm hohem Bordstein getrennt, man hat dann also zwei einzelne Fahrspuren in eine Richtung.

Wer den (edit: Bordstein) übersieht, der hat ein Problem mit den Augen und sollte sich überlegen, ob er weiter Auto fahren sollte und er sollte sich weniger Gedanken über seine Felgen machen.

Warum sollte man da auch ausweichen müssen? Wegen eines Falschparkers? Der hat in der Haltestelle sowieso nichts verloren und gehört schleunigst abgeschleppt. Alle anderen Störungen sind temporär.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.10.2023 14:44 von Nemo.
Zitat
DerMichael
Wie undurchdacht der Vorschlag ist, zeigt doch die Tatsache, dass sich so eine Straßenbahn irgendwann auch von ihrer Haltestelle entfernt und dann ist da plötzlich so eine Haltestellenkante mitten auf der Fahrbahn. Ist bestimmt lustig, wenn man dann auf der erhöhten Fahrbahn nach links oder neben der erhöhten Fahrbahn plötzlich nach rechts ausweichen muss und sich dann die Felge ruiniert oder mit der Ölwanne aufschlägt.

Für jede Lösung ein Problem, herzlich Willkommen in der Berliner Verkehrsverwaltung.

Dass dieser 'undurchdachte' Vorschlag auf Beispielen aus anderen Städten fußt, hast du geflissentlich überlesen. Passt übrigens auch zu einem Spruch aus Berlin: "Vielleicht machen es ja auch alle anderen falsch."

Überfahrbare Kaphaltestellen sind kein Hexenwerk und anderswo schon vor mehr als einer Dekade gebaut worden. Nebenbei sind barrierefreie Haltestellen seit Januar 2022 gesetzlich vorgeschrieben. Von der Umsetzung ist Berlin weit entfernt, u.a. weil solch gängige Lösungen verweigert werden.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Philipp Borchert
Nicht mal räumlich wird es sinnvolle Möglichkeiten geben, um wen aus Staaken in eine Straßenbahngegend fahren zu lassen.

Ist Potsdam eine für Staakener verbotene Zone? Da käme man doch locker während einer (Doppel-)Fahrstunde hin und wieder zurück.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Na ja, wird aber auch knapp. Unmöglich ist es natürlich nicht. Man müsste es allerdings bis in die Innenstadt schaffen, um Straßenbahnen auf der Straße erleben zu können-

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Viele ahnen es, doch Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) gibt ja meist nur Puddingaussagen von sich: Es steht schlecht um den Ausbau der Straßenbahn. Mahlsdorf, Blankenburger Süden, einflussreiche CDU-Politiker wollen fast jede Planung noch einmal aufmachen. Am Görlitzer Park soll geprüft werden, wie das Sicherheitskonzept hineinspielt. Immerhin hat die BVG an der Strecke zum Potsdamer Platz den Planungsauftrag für ein Unterwerk am Leipziger Platz vergeben.

Ich habe mal das Elend in einem Artikel in nd.Der Tag aufgeschrieben.

Edit: Link korrigiert, er führte auf einen alten Artikel zum Ostkreuz, jetzt auf den Stand der Dinge allegemein.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.10.2023 10:44 von nicolaas.
Zitat
Philipp Borchert
Na ja, wird aber auch knapp. Unmöglich ist es natürlich nicht. Man müsste es allerdings bis in die Innenstadt schaffen, um Straßenbahnen auf der Straße erleben zu können-

Aber wenn man's bis zur Charlottenstraße schafft, kann man gleich mal so eine angehobene Fahrbahn erfahren (Haltestelle Dortustraße)
Zitat
Jay
Zitat
DerMichael
Wie undurchdacht der Vorschlag ist, zeigt doch die Tatsache, dass sich so eine Straßenbahn irgendwann auch von ihrer Haltestelle entfernt und dann ist da plötzlich so eine Haltestellenkante mitten auf der Fahrbahn. Ist bestimmt lustig, wenn man dann auf der erhöhten Fahrbahn nach links oder neben der erhöhten Fahrbahn plötzlich nach rechts ausweichen muss und sich dann die Felge ruiniert oder mit der Ölwanne aufschlägt.

Für jede Lösung ein Problem, herzlich Willkommen in der Berliner Verkehrsverwaltung.

Dass dieser 'undurchdachte' Vorschlag auf Beispielen aus anderen Städten fußt, hast du geflissentlich überlesen. Passt übrigens auch zu einem Spruch aus Berlin: "Vielleicht machen es ja auch alle anderen falsch."

Überfahrbare Kaphaltestellen sind kein Hexenwerk und anderswo schon vor mehr als einer Dekade gebaut worden. Nebenbei sind barrierefreie Haltestellen seit Januar 2022 gesetzlich vorgeschrieben. Von der Umsetzung ist Berlin weit entfernt, u.a. weil solch gängige Lösungen verweigert werden.

Ich meine ja nur. Geht das hier auch?

Google Maps

Die rechte Hälfte der Spur erhöht, die linke Hälfte niedrig? Und ja: wenn da eine Straßenbahn steht, passt da ein Auto vorbei. Etwas anderes wäre es, wenn hier einfach die Fahrspur so weit verengt werden würde, dass überhaupt kein Auto an der Bahn vorbeipassen würde und man hinter der Bahn herfahren müsste. Weiter hinten biegt die sowieso rechts ab.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.10.2023 17:23 von DerMichael.
Zitat
nicolaas
Ich habe mal das Elend in einem Artikel in nd.Der Tag aufgeschrieben.

Wobei bei dem Projekt am Ostkreuz die Verzögerungen nun wirklich nicht auf einflussreiche CDU-Politiker zurückgehen. Die gleiche Diskussion zum Ostkreuz hatten wir hier schon mehrfach zu Zeiten der rot-rot-grünen Senate. Die für die Planung der Straßenbahnstrecke federführende Verkehrsverwaltung war in den vergangenen Jahren immer bei SPD und Grünen angesiedelt.
In irgendeiner Zeitung habe ich letztens gelesen, dass innerstädtische Infrastrukturmaßnahmen kaum noch gerichtsfest planbar zu machen seien, da es eine Vielzahl von sich gegenseitig ausschließenden Vorschriften für die Durchführung des Vorhabens und des nachfolgenden Betriebs der Maßnahme gäbe, die immer irgendjemand für sich nutzen kann. Ich finde den Artikel jetzt nicht mehr, aber ihr könnt mich gern vom Gegenteil überzeugen.

Die Planung der Verkehrsverbindungen um das Ostkreuz könnte sogar schon unter Ingeborg Junge-Reyer begonnen haben, denn der Ostkreuzumbau startete um 2006.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.10.2023 17:47 von phönix.
Zitat
DerMichael

Ich meine ja nur. Geht das hier auch?

Google Maps

Die rechte Hälfte der Spur erhöht, die linke Hälfte niedrig? Und ja: wenn da eine Straßenbahn steht, passt da ein Auto vorbei.

Gerade letztens ins Schwerin gesehen: [www.google.com]
Mal auf der rechten Fahrbahnseite die Haltestelle bewundern. Das ist nicht die einzige Haltestelle der Straßenbahn in Schwerin, die so gestaltet ist.
Zitat
nicolaas
Viele ahnen es, doch Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) gibt ja meist nur Puddingaussagen von sich: Es steht schlecht um den Ausbau der Straßenbahn. Mahlsdorf, Blankenburger Süden, einflussreiche CDU-Politiker wollen fast jede Planung noch einmal aufmachen. Am Görlitzer Park soll geprüft werden, wie das Sicherheitskonzept hineinspielt. Immerhin hat die BVG an der Strecke zum Potsdamer Platz den Planungsauftrag für ein Unterwerk am Leipziger Platz vergeben.

Ich habe mal das Elend in einem Artikel in nd.Der Tag aufgeschrieben.

Irgendwie hast du einen älteren Artikel von dir verlinkt.
Ich vermute, du wolltest folgenden verlinken:
[www.nd-aktuell.de]
Ist zwar schon ein paar Posts her, aber trotzdem mag ich noch anmerken, dass die Formulierung "dass man an Straßenbahnen nicht vorbei fahren darf" auch für eine an einer Haltestelle haltende Straßenbahn falsch ist. Man muss anhalten, den Fahrgastwechsel abwarten und darf dann in Schrittgeschwindigkeit vorbeifahren.
Der Punkt, dass das durchgesetzt werden muss, bleibt natürlich.
Ich persönlich nehme es allerdings als absolute negative Ausnahme wahr, dass diese Regel gebrochen wird (außer, dass 10-15 km/h scheinbar auch von vielen Autofahrern als Schrittgeschwindigkeit empfudnen werden).
Zitat
Rob
Ist zwar schon ein paar Posts her, aber trotzdem mag ich noch anmerken, dass die Formulierung "dass man an Straßenbahnen nicht vorbei fahren darf" auch für eine an einer Haltestelle haltende Straßenbahn falsch ist. Man muss anhalten, den Fahrgastwechsel abwarten und darf dann in Schrittgeschwindigkeit vorbeifahren.
Der Punkt, dass das durchgesetzt werden muss, bleibt natürlich.
Ich persönlich nehme es allerdings als absolute negative Ausnahme wahr, dass diese Regel gebrochen wird (außer, dass 10-15 km/h scheinbar auch von vielen Autofahrern als Schrittgeschwindigkeit empfudnen werden).

Stimmt, danke für die Klärung - wobei es sogar noch schlimmer ist, denn selbst während des Fahrgastwechsels muss man nicht zwangsläufig anhalten:

Zitat
§20 StVO
(2) Wenn Fahrgäste ein- oder aussteigen, darf rechts nur mit Schrittgeschwindigkeit und nur in einem solchen Abstand vorbeigefahren werden, dass eine Gefährdung von Fahrgästen ausgeschlossen ist. Sie dürfen auch nicht behindert werden. Wenn nötig, muss, wer ein Fahrzeug führt, warten.

Da lobe ich mir die letztjährige StVO-Novelle in Österreich:

Zitat
oesterreich.gv.at

Vorbeifahren an Bus und Straßenbahn in Haltestelle

Die Lenkerin/der Lenker eines Fahrzeuges darf an einem Bus (Straßenbahn), der in eine Haltestelle einfährt oder dort steht, auf der Seite für Ein- und Ausstiege (rechts) nicht vorbeifahren. Das Fahrzeug muss stehen bleiben, solange Fahrgäste ein- und aussteigen. Es darf erst weiterfahren, wenn alle Türen wieder geschlossen sind und keine Personen mehr zu Bus oder Straßenbahn zulaufen. Selbst dann muss in Schrittgeschwindigkeit gefahren und angehalten werden, wenn es die Sicherheit erfordert.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.10.2023 22:11 von def.
Ja, richtig erkannt. Habe den Ursprungspost korrigiert und bitte um Entschuldigung für den Fehler.

Hier nochmal der richtige Link auf den Artikel zum aktuellen Elend.
Danke, Nicolaas, für diesen guten Artikel.

Du hast ja die "Argumente" der CDU-Politiker sehr gut herausgearbeitet. Wobei man es in jedem Einzelfall betrachten muss.

Bei Czaja gibt es ja zumindest inhaltliche Argumente, nämlich lieber eine verlegte Tram-Trasse statt einer Hauptverkehrsstraße vor einer Schule und einem Wohngebiet zu haben. Und das Umgehungsstraßen-Projekt "An der Schule" ist durchaus eine fragwürdige, teilweise noch aus DDR-Zeiten stammende Planung. Hier wird auch der ÖV-Ausbau im Sinne des 10-Minuten-Taktes nicht grundsätzlich in Frage gestellt. Eine Umplanung würde halt nur ein halbes Jahrzehnt Zeitverzug kosten, dann aber auch für den MIV.

Bei Stettner wird es dagegen ganz absurd, weil dort eine so alleinige MIV- und Einzelanliegerbrille aufgesetzt wird, die aber bei anderen Ausbauten von der CDU sofort fallen gelassen wird. Vermutlich würde Herr Stettner den Abriss von 80 Kleingärten für eine TVN sofort rechtfertigen, während er 20 wegfallende Kleingärten für eine Tram als Unding ansieht.

Dennoch sehe ich hier nicht nur die Schuld der CDU an diesem Projektchaos in Blankenburg. Es war ein SPD-Senator mit seinem Abteilungsleiter, der in der ersten Bürgerversammlung zum Blankenburger Süden die Tram zum zentralen Element des Blankenburger Südens gemacht hat ("ohne Tram-Bau kann es keinen Blankenburger Süden geben") und so mit dafür gesorgt hat, dass sich alle Siedlungsbau-Kritiker in diesem Bezirk auf die Tram eingeschossen haben. Und man hat es auch nach vielen Jahren noch nicht geschafft, dort eine so exakte Vorzugstrasse zu benennen, dass man den Kern der wirklichen Tram-Betroffenen auf ein paar exakt bekannte Parzellen eingrenzen könnte.
Und es waren auch Grüne und Linke, die mit der Absage der Elisabethauer gezeigt haben: Man knickt bei ersten Anwohnerprotesten ein und sucht dann den nächsten Acker zum Bauen. Das befördert ja ganz klar den Protest überall.
Danke, M48. Trotz der Länge hatte ich ein Platzproblem. Es stimmt, dass sowohl in Blankenburg als auch in Mahlsdorf die Probleme noch vielschichtiger sind. In Mahlsdorf kann es eigentlich ohne eine deutliche Reduzierung des Autoverkehrs keine wirklich gute Lösung geben. Letzlich ist da alles unbefriedigend. Bloß dass die CDU seit vielen Jahren mit der unrealistischen Hoffnung, dass die Gemeinde Hoppegarten sich schon den Verkehr für viel Geld auf ihr Gebiet holt, jegliche Verbesserung für die Straßenbahn blockiert.
Im Blankenburger Süden ist natürlich die immer noch fehlende genaue Trasse ein Problem. Bizarr ist bei der Depotfrage. Dass es schon ein Aufreger ist, dass das Depot "direkt neben einer Schule" entstehen soll, spricht Bände. Als handele es sich um ein Stahlwerk.
Zitat
nicolaas
Danke, M48. Trotz der Länge hatte ich ein Platzproblem. Es stimmt, dass sowohl in Blankenburg als auch in Mahlsdorf die Probleme noch vielschichtiger sind. In Mahlsdorf kann es eigentlich ohne eine deutliche Reduzierung des Autoverkehrs keine wirklich gute Lösung geben. Letzlich ist da alles unbefriedigend. Bloß dass die CDU seit vielen Jahren mit der unrealistischen Hoffnung, dass die Gemeinde Hoppegarten sich schon den Verkehr für viel Geld auf ihr Gebiet holt, jegliche Verbesserung für die Straßenbahn blockiert.
Im Blankenburger Süden ist natürlich die immer noch fehlende genaue Trasse ein Problem. Bizarr ist bei der Depotfrage. Dass es schon ein Aufreger ist, dass das Depot "direkt neben einer Schule" entstehen soll, spricht Bände. Als handele es sich um ein Stahlwerk.

Ich schrieb es ja schon mal. Das Ding mit der Umgehungsstraße in Mahlsdorf ist komplett absurd. Damit würden andere Teile von Mahlsdorf zusätzlich belastet. Der Kern der Verkehrsuntersuchung war aber, dass der größte Teil des MIV dort eben gar kein Durchgangsverkehr ist, sondern sein Quell-/Zielgebiet in den Flächen rundum hat. Ist ja auch logisch, wenn es weit und breit keine weitere Querung der Bahn gibt. Die Querung an der Landsberger Str. wird ja auch blockiert und der BÜ Lemkestraße läuft nur noch mit Ausnahmegenehmigung.

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