Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von krickstadt 
Zitat
Stichbahn
Zu der Absage der Finanzierung von Kiezblocks schreibt SenUMVK mit CDU-Schreiner nur dünn:

"Den Bezirken dürfte bewusst gewesen sein, dass ihre Anmeldungen den Haushaltsansatz deutlich überschreiten."


Kann der Senatorin mal jemand stecken, dass "der Senatsverwaltung bewusst sein dürfte, dass ihre Anmeldungen für U-Bahn-Planungen den Haushaltsansatz um ein Vielfaches des Vielfachen überschreiten"?

Diese/r Jemand müsste ihr dann bitte sehr gleichzeitig auch den erheblichen Sanierungsrückstand bei den bestehenden Anlagen der städtischen Hoch- und Untergrundbahn sowie den sich daraus ergebenden Finanzbedarf zur Kenntnis bringen. Als Juristin sollten ihr danach die straf- und zivilrechtlichen Folgen diesbezüglicher Unterlassungen wieder erinnerlich werden...

Soll heißen: Vor größeren Neubaustrecken kommt zwingend die Bestandssanierung. Außer der U3 nach Mexikoplatz kann da also nicht viel passieren.

Viele Grüße
Arnd
Zitat
der weiße bim
Zitat
VvJ-Ente
Wie man auf dem Foto gut sehen kann, wären die Unfallschäden an dem silbernen Fahrzeug längst nicht so schlimm ausgefallen, wenn da nicht Poller und so ein blödes Tempo-30-Zonen-Schild gestanden hätten. Pro Tempo 50 und freies Parken für freie Bürger überall!

Nicht nur einzelne Autofahrer verblöden zusehends, auch spezielle E-Rollerfahrer [www.morgenpost.de] und manche Fahrradfahrer [www.morgenpost.de].

Die nehmen sich alle nichts:
Zitat
Morgenpost
2023 brach ein Hundehalter in Friedrichshain, der gegen die Leinenpflicht verstieß, einer Einsatzkraft den Daumen. Ein Parksünder setzte sich im selben Jahr mit einer Pistole zur Wehr.
Herzlichen Glückwunsch!
Jetzt kommt sogar schon der Tagesspiegel und bescheinigt dem aktuellen Senat Unfähigkeit:

[www.tagesspiegel.de]


Zitat
Tagesspiegel
Wenn eine Landesregierung es jedoch über Monate nicht schafft, neue Vorhaben auf den Weg zu bringen, zeigt sich darin ein tiefergehendes Problem: Schwarz-Rot fehlen die Ambitionen für Berlin. Aufmerksamkeitsheischende Schlagworte wie die Magnetschwebebahn überdecken, dass es in der Praxis hapert. Und an Ideen mangelt, wie das Berlin von morgen aussehen soll.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.03.2024 18:12 von DerMichael.
Zitat
DerMichael
Jetzt kommt sogar schon der Tagesspiegel und bescheinigt dem aktuellen Senat Unfähigkeit:

[www.tagesspiegel.de]


Zitat
Tagesspiegel
Wenn eine Landesregierung es jedoch über Monate nicht schafft, neue Vorhaben auf den Weg zu bringen, zeigt sich darin ein tiefergehendes Problem: Schwarz-Rot fehlen die Ambitionen für Berlin. Aufmerksamkeitsheischende Schlagworte wie die Magnetschwebebahn überdecken, dass es in der Praxis hapert. Und an Ideen mangelt, wie das Berlin von morgen aussehen soll.

Im Wesentlichen haben die sich als Bremsklötze für bereits auf den Weg gebrachte Vorhaben betätigt und insbesondere die Verkehrspolitik in die 1950/60er Jahre zurück katapultiert. :-((

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
DerMichael
Jetzt kommt sogar schon der Tagesspiegel und bescheinigt dem aktuellen Senat Unfähigkeit:

[www.tagesspiegel.de]


Zitat
Tagesspiegel
Wenn eine Landesregierung es jedoch über Monate nicht schafft, neue Vorhaben auf den Weg zu bringen, zeigt sich darin ein tiefergehendes Problem: Schwarz-Rot fehlen die Ambitionen für Berlin. Aufmerksamkeitsheischende Schlagworte wie die Magnetschwebebahn überdecken, dass es in der Praxis hapert. Und an Ideen mangelt, wie das Berlin von morgen aussehen soll.

Ich will Auto-Manjas und Brummvrumm-Kais Bilanz mitnichten schönreden, aber
- Tram Schöneweide-Gropiusstadt,
- Tram Schöneweide-Hermannplatz-Mitte,
- Tram Jungfernheide-UTR-Kutschi,
- Tram Blankenburger Süden und
- S-Bahn-TVO
sind schon deutlich mehr als nichts...

Wichtiger als das Anstoßen ("auf den Weg bringen") zahlloser Projekte finde ich eingedenk bekannt limitierter personell-finanzieller Ressourcen zudem, sich primär auf die zügige Umsetzung planerisch bereits weit gediehener Vorhaben zu konzentrieren. Dazu gehört für mich auch zwingend, auf bayerische Spielzeugbahnen zu Gunsten etwa der "Tram Kulturforum" zu verzichten...

Ja, anderswo in Deutschland ist Max Bögl tatsächlich am Bau konventioneller Stadt- und Straßenbahninfrastruktur beteiligt. Wirtschaftlich angewiesen sind die auf ihr Nischenprodukt "TSB" also kaum.

Viele Grüße
Arnd
Der einzige Fortschritt, den ich da sehe: dass man bei der Nahverkehrstangente endlich die Systemfrage beantwortet hat. Ansonsten tut sie halt das, was sie gern tut: prüfen und ankündigen. Und machen wir uns nichts vor: wenn sich die Haushaltskrise verstärkt, sind doch die Projekte des Umweltverbundes zuerst dran. Bei Begegnungszonen und Radwegen spart man ja schon, der ÖV ist als nächstes dran. Ich würde auch nicht darauf wetten, dass alle "temporär" wegen der Personalkrise gekürzten Leistungen wiederkommen.

Was nicht kommen wird: flächendeckendes Anwohner:innen-Parken. Dabei könnte man dadurch wirklich Geld einnehmen - geht man etwas hemdsärmelig davon aus, dass von den in Berlin gemeldeten 1,24 Mio. Pkws 600.000 im öffentlichen Straßenraum abgestellt sind, und dass man dafür künftig auch 29 € pro Monat nimmt, wären das 17,4 Mio. Euro pro Monat. Nachdem das blödsinnige 29€-Ticket hoffentlich nicht kommt, würde ich den Deutschlandticket-Preis zugrunde legen, dann wären es schon knapp 30 Mio. € - pro Monat. Hinzu käme noch Kurzzeitparken, insofern würde ich hier locker von 50 Mio. € pro Monat ausgehen, 600 Mio. € pro Jahr, auf die das Land Berlin hier verzichtet.

Aber wir wissen, wie es wirklich laufen wird: der ÖV wird teurer und immer weiter zusammengestrichen, für Autofahrende bleibt alles, wie es ist.
R2G ist für die Tonne, ebenso Schwarz-Rot.

Blau und Gelb sind gar keine Option.

Und nun?

Als ob irgendjemand überhaupt ernsthaft daran interessiert und vor allem bereit dazu ist, den ÖV nachhaltig zu stärken.

Von der Bundesregierung ganz zu schweigen...
Zitat
Leyla
R2G ist für die Tonne, ebenso Schwarz-Rot.

Vielleicht ist es halt auch ein Problem, dass man das gleichsetzt. R2G ist zwar als Tiger gestartet und als Bettvorleger gelandet und hat sich z.B. bei der S-Bahn-Ausschreibung eher dämlich angestellt, aber im Großen und Ganzen ging es in die richtige Richtung: deutliche Leistungsausweitungen, U-Bahn-Fahrzeuge und Flexity-Nachfolger bestellt, (zu wenige) Radwege etc.

Bei Rot-Schwarz geht es nun komplett in die falsche Richtung. Aber wenn man auf dem Weg von Berlin nach Paris ist, ist es dann nicht besser, man ist in Wustermark und nicht in Minsk?

***

Nochmal zum Anwohner:innen-Parken für 49 € pro Monat - bevor nun die "DIE ARMEN, ARMEN AUTOFAHRENDEN"-Heulsusen wegen der angeblichen Nicht-mehr-Leistbarkeit kommen: das ist pro Quadratmeter gerade mal ein Drittel der durchschnittlichen Kaltmiete von Wohnungen. Und wenn euch die Mobilität Armer wirklich wichtig ist, setzt euch für besseren ÖV, bessere Rad- und Fußwege ein. Ein Auto und vor allem dessen Betrieb muss man sich erstmal leisten können.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.03.2024 09:12 von def.
Zitat
def

Bei Rot-Schwarz geht es nun komplett in die falsche Richtung. Aber wenn man auf dem Weg von Berlin nach Paris ist, ist es dann nicht besser, man ist in Wustermark und nicht in Minsk?

Es gab Zeiten, da konnte man in Minsk täglich in einen Zug nach Paris einsteigen. In Wustermark war das wohl nie der Fall. ;-)
Zitat
def
Zitat
Leyla
R2G ist für die Tonne, ebenso Schwarz-Rot.

Vielleicht ist es halt auch ein Problem, dass man das gleichsetzt. R2G ist zwar als Tiger gestartet und als Bettvorleger gelandet und hat sich z.B. bei der S-Bahn-Ausschreibung eher dämlich angestellt, aber im Großen und Ganzen ging es in die richtige Richtung: deutliche Leistungsausweitungen, U-Bahn-Fahrzeuge und Flexity-Nachfolger bestellt, (zu wenige) Radwege etc.

Bei Rot-Schwarz geht es nun komplett in die falsche Richtung. Aber wenn man auf dem Weg von Berlin nach Paris ist, ist es dann nicht besser, man ist in Wustermark und nicht in Minsk?

***

Nochmal zum Anwohner:innen-Parken für 49 € pro Monat - bevor nun die "DIE ARMEN, ARMEN AUTOFAHRENDEN"-Heulsuse wegen der angeblichen Nicht-mehr-Leistbarkeit kommen: das ist pro Quadratmeter gerade mal ein Drittel der durchschnittlichen Kaltmiete von Wohnungen. Und wenn euch die Mobilität Armer wirklich wichtig ist, setzt euch für besseren ÖV, bessere Rad- und Fußwege ein. Ein Auto und vor allem dessen Betrieb muss man sich erstmal leisten können.

R2G hat sich bei der S-Bahn-Ausschreibung nicht dämlich, sondern dogmatisch angestellt. Das lag vor allem daran, dass die Linke und Teile der SPD lieber eine Direktvergabe an die S-Bahn Berlin GmbH hätten. Eigentlich hat man sich in der damaligen Koalition auch darauf geeinigt die Übergangsphase zu einem Landesunternehmen einzuleiten, so dass dann eine Direktvergabe auch rechtlich unproblematisch wäre. Ausgerechnet diese "Übergangsphase" wurde nun aber maximal kompliziert gestaltet und die daraus entstehenden Verzögerungen kosten durch die Zinswende jetzt richtig viel Geld (ohne Mehrwert).

Bezüglich Anwohnerparken sei angemerkt, dass Schwarz-Rot nun die Freistellung u.A. für Pflege- und Einsatzkräfte beschlossen hat. Ich meine, auch Schichtarbeiter im ÖPNV/SPNV sind einbezogen.

Außer zu verzögern, hat die 'neue' Landesregierung allerdings bisher noch keine eigenen Akzente gesetzt. Alles, was jetzt an Projektweiterführungen beschlossen wurde, war von der Vorgängerregierung angestoßen worden. Ohne das Wahldebakel hätte ihr also R2G seine eigenen Früchte ernten können, wobei ich das angesichts der frühen Planungsphase kaum als großen Erfolg ansehen kann. Papier ist geduldig und in Berlin werden aus unerfindlichen Gründen ausufernde "Grundlagenermittlungen" und "Voruntersuchungen" durchgeführt. Selbst simple Ampelschaltungen ufern hier zu mehrjährigen Projekten aus. Völlig egal, wer der Verwaltung vorsteht.

Wenn man sich dann noch das Ergebnis der um mehrere Jahre verzögerten Entscheidung zur NVT anguckt, kann einem nur speiübel werden. Der Vergleich trägt so dermaßen dilettantisch den Stempel "S-Bahn", dass das den Verantwortlichen eigentlich peinlich sein müsste. Ist es aber nicht. Und nun haben (deswegen) bereits die Grabenkämpfe jener Fraktion begonnen, die die Regio-Lösung bevorzugen und die ihrerseits genauso manipulativ die S-Bahn schlecht rechnen. Mein Fazit war bereits vorher: Beide Varianten sind nahezu gleichwertig, es braucht eine politische Entscheidung, denn es gibt gute Gründe für und gegen beide Optionen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
Ohne das Wahldebakel hätte ihr also R2G seine eigenen Früchte ernten können, wobei ich das angesichts der frühen Planungsphase kaum als großen Erfolg ansehen kann.

Welches Wahldebakel? R2G hat bei der Wahl doch die eigene Mehrheit locker verteidigt und hätte auch nach aktuellen Befragungen noch eine (wenn auch etwas geschrumpfte) Mehrheit. Das Debakel war eher die Entscheidung der SPD, in die Betonkoalition zu gehen, was ihr lt. Befragungen erwartungsgemäß weitere Verluste einbringen dürfte.
Zitat
Lopi2000
Zitat
Jay
Ohne das Wahldebakel hätte ihr also R2G seine eigenen Früchte ernten können, wobei ich das angesichts der frühen Planungsphase kaum als großen Erfolg ansehen kann.

Welches Wahldebakel? R2G hat bei der Wahl doch die eigene Mehrheit locker verteidigt und hätte auch nach aktuellen Befragungen noch eine (wenn auch etwas geschrumpfte) Mehrheit. Das Debakel war eher die Entscheidung der SPD, in die Betonkoalition zu gehen, was ihr lt. Befragungen erwartungsgemäß weitere Verluste einbringen dürfte.

Das Debakel bezog sich auf die fehlerhafte Wahldurchführung, welche die Wiederholungswahl erst notwendig machte.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Das Deutsche Institut für Urbanistik hat sich im letzten Jahr mit dem Phänomen des induzierten Verkehrs bzw. dessen Umkehrung beschäftigt:

Zitat
DIfU
Die Umsetzung von konsequenten Verkehrsberuhigungsmaßnahmen wird in deutschen Städten immer populärer. Zugleich wachsen die Gegenstimmen. Ein vielgenanntes Argument ist, dass der Verkehr durch die ergriffenen Maßnahmen nicht abnimmt, sondern das benachbarte Straßennetz zusätzlich belastet. Der Beitrag liefert hierzu empirisch belegte Befunde aus zahlreichen nationalen und internationalen Projekten, die zeigen, dass diese Befürchtung nicht eintritt.

Vielmehr bestätigen fast alle Erhebungen das Phänomen der „traffic evaporation“: Das Kfz-Verkehrsaufkommen verringert sich insgesamt, „verpufft“ also in nennenswertem Maße. Die Größenordnung der „Verpuffung“ liegt in den analysierten flächenhaften Verkehrsberuhigungsprojekten zwischen 15 und 28 Prozent, bei gesamten Innenstädten zwischen 25 und 69 Prozent, im Umfeld einzelner umgestalteter Straßen zwischen 4 und 52 Prozent. Die Zahlen variieren je nach Projekt und Bezugsrahmen.

Der Effekt erklärt sich durch ein verändertes Verkehrsverhalten: Je attraktiver Fuß- und Radwege sind, desto häufiger nutzen Menschen sie. Und obgleich die Messungen durchaus Verlagerungseffekte in angrenzende Straßen zeigen, so sind diese meist moderat, der befürchtete Verkehrskollaps bleibt in fast allen Fällen aus. Die Erfahrungen europäischer Städte, die teilweise schon auf längere Interventionszeiträume zurückblicken können, zeigen außerdem, dass die positiven Entlastungseffekte mit der Zeit sogar zunehmen.

Im Grunde für verkehrspolitisch Interessierte erstmal nichts Neues; dennoch kann man nicht oft genug darauf hinweisen, nachdem der Mythos vom ewig gottgegebenen, nicht beeinflussbaren Verkehrs nicht totzukriegen ist. Die Schlussfolgerung "Verkehr ist mehr als reine Physik" passt dazu auch sehr gut.

Als Beispiel wird übrigens auch die Friedrichstraße genannt:

Zitat
DIfU
Wie Zählungen vor (13.08.2020) und während (19.08.2021) des Verkehrsversuchs zeigten, verlagerte sich der Kfz-Verkehr im Mittel zu 57 % aus der Friedrichstraße auf die anliegenden Parallelstraßen (Charlotten- und Glinkastraße). Ein erheblicher Teil (43 %) wich jedoch nicht dorthin aus (berechnet aus Daten aus: ebd., S. 45–48), obgleich die Glinkastraße aufgrund ihres Straßenquerschnitts durchaus geeignet wäre, die Ausweichverkehre aufzunehmen (ebd., S. 48). In der Friedrichstraße stieg der Radverkehr um 50 % (ebd., S.37). Der Fußverkehr in Längsrichtung nahm um 50 % (ebd., S. 33) und Querungen um 12 % zu (ebd., S. 29).

Vielleicht war ein großes Problem der Friedrichstraße, dass auch viele jener, die überbordenden Autoverkehr kritisieren, das Projekt und seine Folgen schlechter geredet haben als es letztlich war. 43 % "verschwundener" Autoverkehr und jeweils +50 % Rad- und Fußverkehr würde ich nun nicht als Misserfolg werten. Dass die Grünen im Wahlkampf eher defensiv waren und unwidersprochen alle falschen Aussagen über sich und ihre Projekte hingenommen haben, war auch hier ein Problem.

Als anderes Beispiel aus der Region dient die Konrad-Wolf-Allee in Potsdam (S. 10):

Zitat
DIfU
Durch die Maßnahmen verringerte sich der Kfz-Durchgangsverkehr in der Konrad-Wolf-Allee um 72 % (ebd., S. 5), im gesamten Wohngebiet im Vergleich von 2010 zu 2018 um 52 % (ebd., S. 8). Lärmbelastung (ebd., S. 6), Parkraumauslastung und Parksuchverkehr gingen deutlich zurück (ebd., S. 8). Die Nutzung des ÖPNV nahm zu, vor allem durch den Schülerverkehr. Auch der Radverkehr auf nahgelegenen Radrouten stieg deutlich an (ebd., S. 6).



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.03.2024 14:35 von def.
Ich finde es interessant, dass beim ÖPNV wahrscheinlich jeder die Logik des induzierten Verkehrs versteht. Guter/bequemer ÖPNV = mehr Nutzer*innen, schlechter/unbequemer ÖPNV = weniger Nutzer*innen. Trotzdem fehlt bei vielen die "Transferleistung", dass das beim Auto-/Fuß-/Radverkehr halt auch so ist.
Zitat
Jay
Zitat
Lopi2000
Zitat
Jay
Ohne das Wahldebakel hätte ihr also R2G seine eigenen Früchte ernten können, wobei ich das angesichts der frühen Planungsphase kaum als großen Erfolg ansehen kann.

Welches Wahldebakel? R2G hat bei der Wahl doch die eigene Mehrheit locker verteidigt und hätte auch nach aktuellen Befragungen noch eine (wenn auch etwas geschrumpfte) Mehrheit. Das Debakel war eher die Entscheidung der SPD, in die Betonkoalition zu gehen, was ihr lt. Befragungen erwartungsgemäß weitere Verluste einbringen dürfte.

Das Debakel bezog sich auf die fehlerhafte Wahldurchführung, welche die Wiederholungswahl erst notwendig machte.

Ok, aber prinzipiell hätte die SPD zu jedem beliebigem Zeitpunkt einen Koalitionswechsel durchführen können. Das wäre noch schwerer zu vermitteln gewesen als jetzt (meinem Eindruck nach leidet die SPD nun weit mehr als ihre Exe), aber dennoch möglich.

Du meinst das richtige, keine Frage, und weißt was die Sache ist. Aber man sollte die Konnotation vermeiden "R2G wurde abgewählt". Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube, deswegen betone ich das. Aber eben ein Irrglaube.
Zitat
Jay
R2G hat sich bei der S-Bahn-Ausschreibung nicht dämlich, sondern dogmatisch angestellt. Das lag vor allem daran, dass die Linke und Teile der SPD lieber eine Direktvergabe an die S-Bahn Berlin GmbH hätten.

Hier finde ich "dämlich" doch treffender. Die Dogmatik träfe nach deiner Lesart nur auf die genannten Teil von Linke und SPD zu.
Die Dämlichkeit kommt daher, dass sich die Beiteiligten nicht auf einen funktionierenden Kompromiss, sondern auf irgendwelchen Unsinn geeinigt haben.

Zitat
Jay
Eigentlich hat man sich in der damaligen Koalition auch darauf geeinigt die Übergangsphase zu einem Landesunternehmen einzuleiten, so dass dann eine Direktvergabe auch rechtlich unproblematisch wäre. Ausgerechnet diese "Übergangsphase" wurde nun aber maximal kompliziert gestaltet und die daraus entstehenden Verzögerungen kosten durch die Zinswende jetzt richtig viel Geld (ohne Mehrwert).

Hat man eine solche Übergangsphase zu einem Landesunternehmen eingeleitet? Wäre mir neu. Dem steht auch entgegen, dass dazu zwei gehören, und dass es eine enorme Summe kosten würde, die DB zur Aufgabe ihres Eigentums zu bewegen.

Zitat

Wenn man sich dann noch das Ergebnis der um mehrere Jahre verzögerten Entscheidung zur NVT anguckt, kann einem nur speiübel werden. Der Vergleich trägt so dermaßen dilettantisch den Stempel "S-Bahn", dass das den Verantwortlichen eigentlich peinlich sein müsste. Ist es aber nicht. Und nun haben (deswegen) bereits die Grabenkämpfe jener Fraktion begonnen, die die Regio-Lösung bevorzugen und die ihrerseits genauso manipulativ die S-Bahn schlecht rechnen. Mein Fazit war bereits vorher: Beide Varianten sind nahezu gleichwertig, es braucht eine politische Entscheidung, denn es gibt gute Gründe für und gegen beide Optionen.

Jetzt mal inhaltlich, meine Meinung zu den beiden Optionen: es hat in so vielen Korridoren Streitigkeiten gegeben, ob nun S-Bahn oder Regionalbahn. Und fast immer hätte ich ins Umland die Regionalbahn bevorzugt. Die Berliner S-Bahn ist eben von der Anlage her alt und langsam, viel langsamer als etwa die in München. Bis Falkensee könnte ich mir eine S-Bahn vorstellen (wenn die RE/RB blieben), aber nach Nauen bestimmt nicht. Aber bei der NVT? Ja doch, wir sind hier immer noch in Berlin, und wohin sollte eine Regionalbahn von dort sinnvollerweise fahren? Ich fände es wichtiger, wenn Bernau/Oranienburg etc. mehr Regionalverbindungen direkt in die Stadt kriegen würden. Bei der NVT böte sich auch für mich eine S-Bahn an.
Zitat
Global Fisch
Du meinst das richtige, keine Frage, und weißt was die Sache ist. Aber man sollte die Konnotation vermeiden "R2G wurde abgewählt". Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube, deswegen betone ich das. Aber eben ein Irrglaube.
Da sind wir uns völlig einig. R2G hatte auch nach der Wiederholungswahl eine Mehrheit und das ja sogar unter Beibehaltung des Führungspostens für die SPD. "Abgewählt" habe ich daher nie in den Mund genommen.

Zitat
Global Fisch
Zitat
Jay
R2G hat sich bei der S-Bahn-Ausschreibung nicht dämlich, sondern dogmatisch angestellt. Das lag vor allem daran, dass die Linke und Teile der SPD lieber eine Direktvergabe an die S-Bahn Berlin GmbH hätten.

Hier finde ich "dämlich" doch treffender. Die Dogmatik träfe nach deiner Lesart nur auf die genannten Teil von Linke und SPD zu.
Die Dämlichkeit kommt daher, dass sich die Beiteiligten nicht auf einen funktionierenden Kompromiss, sondern auf irgendwelchen Unsinn geeinigt haben.
Dämlich setzt für mich Unwissen voraus. Quasi "dumm gelaufen". Hier wurde aber völlig bewusst eine sehr komplizierte Ausschreibungskonstellation trotz aller Warnungen auf den Weg gebracht und inzwischen wurden handwerkliche Fehler gerichtlich bestätigt, auch wenn die Urteilsbegründung noch aussteht. Und ein Stück weit haben hier auch die Grünen dogmatisch gehandelt und so diesen faulen Kompromiss geschlossen und letztlich auch mit zu verantworten. Die Vorlage dazu kam ja unter grüner Hausleitung zustande.

Zitat
Global Fisch
Zitat
Jay
Eigentlich hat man sich in der damaligen Koalition auch darauf geeinigt die Übergangsphase zu einem Landesunternehmen einzuleiten, so dass dann eine Direktvergabe auch rechtlich unproblematisch wäre. Ausgerechnet diese "Übergangsphase" wurde nun aber maximal kompliziert gestaltet und die daraus entstehenden Verzögerungen kosten durch die Zinswende jetzt richtig viel Geld (ohne Mehrwert).

Hat man eine solche Übergangsphase zu einem Landesunternehmen eingeleitet? Wäre mir neu. Dem steht auch entgegen, dass dazu zwei gehören, und dass es eine enorme Summe kosten würde, die DB zur Aufgabe ihres Eigentums zu bewegen.

Ich glaube da hast du etwas falsch interpretiert. Die Infrastruktur verbleibt beim Bund, hier ist in der Tat weiterhin keinerlei Bereitschaft zu einem Transfer zu erkennen. Was die Länder aber in der Hand haben, ist der Betrieb. Und hier wurde der Übergang eingeleitet, indem eine Landesfahrzeuggesellschaft gegründet wurde, die die Fahrzeuge für die beiden Ausschreibungsnetze beschaffen soll. Im Netz Ring ist zudem festgelegt, dass die Fahrzeuge in den Landesbesitz übergehen. Ob diese Option am Ende tatsächlich gezogen wird, ist natürlich eine andere Frage. Zu guter Letzt wurde aus diesem Grund auch die S75-Verlängerung bei i2030 aufgenommen und priorisiert, um einen gemeinsamen Werkstattstandort in Landesobhut zwischen Bucher und Schönerlinder Str. aufbauen zu können. Für den Ring wurde ein solcher Standort in Waßmannsdorf identifiziert.

[...] Den Rest kopiere ich mal in den TVO-Thread.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.03.2024 00:12 von Jay.
NVT

Bitte bei nicht alltäglichen Abkürzungen kurze Erklärung.
Nicht jeder ist der Sprache Aküfi mächtig.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Die NahVerkehrsTangente, das geschiente Gegenstück zur TVO, ist nun aber auch nicht wirklich dem Aküfi entsprungen. :)
Zitat
Wutzkman
Die NahVerkehrsTangente

Und ich dachte, es geht um Niederflur-Verbrennungs-Triebwagen. ;-)
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen