Zitat
Stefan Metze
Wenn die BVG an einem Ende lieber mehr
Marketing-Agentur sein will, dann kommt's am anderen Ende oder besser beim Kerngeschäft eben schon mal zu Personalmangel.
Nur wären diese "Künstler" und andere Protagonisten des Markenauftritts gar nicht fähig oder willens, Linienfahrzeuge im Großstadtverkehr zu führen oder Fahrgäste angemessen zu betreuen. Die Unternehmensberater behaupten ja stets, dass durch eine zeitgemäße Selbstdarstellung in den Medien Scharen von zahlenden Kunden zu gewinnen oder an Unternehmen zu binden sind.
Wir wissen natürlich, dass vielmehr andere Faktoren wie gute Angebote, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Sauberkeit, Sicherheit, kurze Reisezeit, Bezahlbarkeit und gewisser Komfort/Bequemlichkeit den meisten Fahrgästen viel wichtiger sind. Das alles gleichzeitig zu schaffen, ist jedoch unter den gegebenen Umständen völlig realitätsfremd. Und der Verkehrsbetrieb mit seinem nach Berliner Betriebegesetz stark eingeschränkten Entscheidungsspielraum kann sich gegenüber dem Aufgabenträger kaum durchsetzen.
Immerhin gibt die BVG nach ihren Geschäftsberichten viel weniger für Eigenwerbung aus als sie an Fremdwerbung einnimmt. Und die "hippe Rekrutierungkampagne" läuft gar nicht so schlecht, weckt aber offenbar zu hohe Erwartungen an die Fahrdiensttätigkeiten. Es wurden dieses Jahr die geplanten Einstellungszahlen fast erreicht. Leider ist die Abbruchquote bei und nach der Ausbildung sehr viel höher als angenommen. Das teilweise miese Betriebsklima führte zu einer großen Fluktuation bei Neu- und auch schon länger Beschäftigten, dazu ein hoher Krankenstand, der auch Bände spricht. Dazu kam der tariflich vereinbarte Einstieg in die Arbeitszeitverkürzung mit Lohnausgleich. Unterm Strich fehlt es an Personal, das sich auch durch Fremdbeauftragung nicht ersetzen lässt.
Das Problem wird im nächsten Jahr eskalieren, wenn Tarifverhandlungen zu den Arbeitsbedingungen beginnen. Damit tut sich ja auch die DB Chefetage schwer, wollte anfangs mit der GdL darüber gar nicht sprechen, was umgehend zum Warnstreik führte.
Dann folgen 2024 weitere (außer Bayern) bundesweite Aktion für einen einheitlichen TV-N, um mehr staatliche Gelder im Sinne der Mobilitätswende für mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit ins System zu kriegen. Wen es interessiert: [
www.verdi.de]
so long
Mario