Re: Steintorbebauung historisch betrachtet 26.11.2015 14:09 |
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Jules
Historisch gesehen ist die aktuell geplante Steintor-Bebauung keine Neuheit. Wer im Neuen Rathaus die Stadtmodelle besucht, wird feststellen, dass die heutige als Halbrund angelegte Freifläche früher dicht bebaut war. Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde auf eine Neubebauung verzichtet
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Jules
An diesem Anspruch muss Projekt 10 17 gemessen werden!
Re: Steintorbebauung historisch betrachtet 27.11.2015 08:53 |
Re: Steintorbebauung historisch betrachtet 28.11.2015 00:44 |
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Amarok
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Jules
Historisch gesehen ist die aktuell geplante Steintor-Bebauung keine Neuheit. Wer im Neuen Rathaus die Stadtmodelle besucht, wird feststellen, dass die heutige als Halbrund angelegte Freifläche früher dicht bebaut war. Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde auf eine Neubebauung verzichtet
Teilweise aus guten Gründen. Während andere Städte sich fast 1:1 wieder auf alten Straßenstrukturen aufgebaut haben und dann im (gesamten) Verkehr erstickt sind, hatte Hannover die Gelegenheit genutzt und sich Platz geschaffen. Teils schon mit Weitblick, denn die geschwungenen Cityring-Straßen hatten schon U-Bahnen und deren Rampen im Blick, die ohne Platzangst noch relativ stadtnah platziert werden konnten, ohne dass weiterer Verkehr verdrängt werden würde. Stuttgart z. B. ächzt noch immer unter einer Verkehrslast, weil Straßenzüge wie nach dem Krieg schön sperrig wieder angelegt wurden. Dafür aber – und das muss man auch deutlich erwähnen! – hat Stuttgart ein ausgebautes und fertiges Stadtbahnnetz, dass an vielen Stellen Tunnelstrecken bietet und braucht. Und es wächst stetig weiter, weil es dort gelingt, alle Parteien und Anlieger an einen Tisch zu bringen, um alles auszuloten und das Beste aus einer geplanten Strecke herauszukriegen. Hier in Hannover haben einige wenige seit einem Vierteljahrhundert nur Contra-Politik betrieben, und nicht wenige Koalitionäre haben sich davon anstecken lassen... Stuttgart schafft es, ÖPNV gegen den Stadtverkehr auszubalancieren. In Hannover brauchen wir das nicht, weil der Verkehr im Großen und Ganzen recht gut fließen kann und aus gutem Grund in der City die Bahnen unterirdisch fahren.
Re: Steintorbebauung historisch betrachtet 28.11.2015 01:27 |
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Amarok
Warum also Stadtbaurat Bodemann zu den 1:1-Strukturen der eng bebauten Vorkriegszeit zurückkehren möchte, bleibt mir zumindest unergründlich, weil es dafür keinen Bedarf gibt. Würde er sich zuerst um eine Vereinheitlichung und Aufwertung der Randbebauung kümmern, bekäme er meinen uneingeschränkten Applaus. Und wenn die Stadt schon dabei ist, mittels Straßenumbenennungen die Stadtgeschichte zu waschen, warum dann muss man erst recht zu der engen Bebauung der 1930er zurückkehren, die in der gesamten Altstadt nur eine qualvolle Enge geschaffen hat? Was meinen Sie, warum man u. a. die Karmarschstraße angelegt hatte... Die einzigen echten Stadtplätze, die es zu dieser Zeit gab, waren der Ernst-August-Platz, der Opernplatz und der Trammplatz. Wollen wir zu derartig engen Strukturen zurück, mit kalten Häuserschluchten und moderner – langweiliger – Schießscharten-Architektur fauler Planer, die 500 mal das gleiche Fenster kopieren? Wenn ich von der Stadtbibliothek zum Theater am Aegi am Deloitte-Gebäude vorbeigehe, kriege ich eine kalte, abweisende Architektur zu spüren, an der ich schnell vorbeihusche, weil mir fröstelt. Soll sowas Standard für ganz Hannover werden? Keine Plätze mehr zum Sitzen und Durchatmen?
Re: Steintorbebauung historisch betrachtet 28.11.2015 01:37 |
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Amarok
Wie sehr so manchem Bürger die Bebauung des Steintors aufregt, lässt sich auch an Leserbriefen ablesen, hier ein kleine Sammlung der Neuen Presse der letzten November-Tage:
Re: Steintorbebauung historisch betrachtet 28.11.2015 16:33 |
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Jules
Ich habe von Bodemann noch nie gehört, dass er zu der eng bebauten Vorkriegszeit zurückkehren möchte. Wann soll er das denn gesagt haben?
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Jules
dank Projekt 10 17 ist es auch den Benutzern des ÖPNV weiterhin vergönnt, diese auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen bewundern zu dürfen. Zumindest die Bauwerke entlang der Linie 10 17. Zum Beispiel die Clemenskirche, die Marstallbrücke (seit 2010 Martin-Neuffer-Brücke), den modernen Gehry-Tower oder das Anzeiger-Hochhaus, um nur einige Beispiele zu nennen.
Re: Steintorbebauung historisch betrachtet 30.11.2015 21:57 |
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Amarok
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Jules
Ich habe von Bodemann noch nie gehört, dass er zu der eng bebauten Vorkriegszeit zurückkehren möchte. Wann soll er das denn gesagt haben?
Er muss es nicht sagen, es reicht, wenn er es in den Präsentationen stets hervorhebt, dass es mal die Nordmannstraße gab oder eine echte Münzstraße. Aber es besteht kein Grund, das als Grundlage zu nehmen. Das ist 80 Jahre her. Genauso gut könnte er die Karmarschstraße wieder vernageln, die gab es früher auch nicht.
Re: Steintorbebauung historisch betrachtet 01.12.2015 07:13 |
Re: Steintorbebauung historisch betrachtet 04.12.2015 01:33 |
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Amarok
Deswegen nochmals die Frage, warum Bodemann das Rad der Zeit ins Vorkriegsalter zurückdrehen möchte und derart enge Straßenschluchten etablieren will.
Re: Steintorbebauung historisch betrachtet 06.12.2015 14:31 |
Re: Steintorbebauung historisch betrachtet 06.12.2015 20:02 |
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reini
o Geldsegen vom Investor zulasten klammer Haushalte, man wirkt volkswirtschaftlich kompetent
o Angesichts der offensichtlichen Probleme mit 10/17 ist man dank vollendeter Tatsachen die leidige (D-Tunnel)-Debatte los
o Drittens kann man dem Volk die Aufwertung und Belebung des Areals verkaufen, sofern es das glaubt.
Letzteres ist aber für mich zweifelhaft, da Rotgrün schon soviel am Bürger vorbei diktiert hat, dass das Vertrauen hin sein dürfte.
Re: Steintorbebauung historisch betrachtet 06.12.2015 21:20 |
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reini
Letzteres ist aber für mich zweifelhaft, da Rotgrün schon soviel am Bürger vorbei diktiert hat, dass das Vertrauen hin sein dürfte.
Re: Steintorbebauung historisch betrachtet 06.12.2015 22:00 |
Re: Steintorbebauung historisch betrachtet 06.12.2015 22:11 |
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Jules
Im übrigen wurde von der Stadtverwaltung ausdrücklich darauf hingewiesen, dass eine leicht veränderte unterirdische Linienführung sehr wohl auch für die Zukunft den Bau einer unterirdischen D-Linie ermöglicht.
Re: Steintorbebauung historisch betrachtet 06.12.2015 22:13 |
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Jules
Kann sich reini auch eine andere Regierungsform als Diktatur vorstellen? Und kommt es für ihn nur darauf an, dass der für ihn richtige Diktator im Sattel sitzt?
Re: Steintorbebauung historisch betrachtet 06.12.2015 22:47 |
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Amarok
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Jules
Im übrigen wurde von der Stadtverwaltung ausdrücklich darauf hingewiesen, dass eine leicht veränderte unterirdische Linienführung sehr wohl auch für die Zukunft den Bau einer unterirdischen D-Linie ermöglicht.
Was ein Komplettumbau der Station Steintor ohne jegliche Vorleistungen und unter laufendem Verkehr der C-Strecke (inklusive topographisch vollkommen unsinniger Umsteigeströme) für zusätzliche Kosten und bauliche Probleme aufwerfen würde, die den Schutz einer bestehenden Vorleistung bei weitem übersteigen würden, konnte Herr Bodemann bislang nicht vorlegen. Stattdessen hat er die sehr peinliche Aussage losgelassen, sein Amt wäre heute personell nicht in der Lage zu berechnen, was derartige Bauten einst mal kosten würden. Mit einer Aussage "Investorkosten mit zusätzlicher Gründung zum Trassenschutz = x Mio. €, Stationsum- und Neubau = y Mio. €" könnten wir alle besser schlafen. Insofern ist dieses Theater noch eine Spur fadenscheiniger. Topographisch und bautechnisch geht sicherlich alles, nur was solch ein Unsinn zusätzlich kosten würde, vermag der Zubaurat nicht konsequent zu sagen.
Re: Steintorbebauung historisch betrachtet 06.12.2015 23:13 |
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reini
Diktiert war schon so gewollt, weil Grün Rot offensichtlich erpresst hat, wozu aber bekanntlich 2 Parteien gehören.
zur Beliebtheit der Steintorplatzbebauung hagelt es in den letzten NP-Ausgaben Protestleserbriefe von "notorischen Nörglern", hier ist noch einer aus der morgigen Ausgabe:
Re: Steintorbebauung historisch betrachtet 06.12.2015 23:16 |
Re: Steintorbebauung historisch betrachtet 06.12.2015 23:25 |
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reini
Das anliegende Bild über eine morgentlich (7.45Uhr) völlig überfüllte Linie 10 sollte jedem zu Denken geben.
Re: Steintorbebauung historisch betrachtet 06.12.2015 23:33 |
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reini
Brandschutzbestimmungen können nur an einer bestehenden Station, die unter Betrieb steht, umgesetzt werden, nicht aber an einem Rohbau mit Betondecke. Und die beidseitigen Abgänge an einer möglichen Station Steintor bieten inkl. Mitteltreppenaufgang 3 Fluchtwege, mindestens ein Fluchtweg mehr als am geplanten Hochbahnsteig Rosenstraße, der völlig überfüllt sein wird. Wenn sie natürlich Rettungssprünge aus 82cm Höhe als Fluchtweg definieren, dann haben sie bei 10/17 2 Fluchtsprungmöglichkeiten mehr. Mist nur, dass sie dabei Knochenbrüche erleiden können und vor eine fahrende Straßenbahn plumpsen. Soviel zum Thema Personengefährdung bei 10/17, die für mich ein Fall für die Staatsanwaltschaft ist.