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Hochbahnsteige auf der Limmerstraße - Chancen und Möglichkeiten für Hannovers kultigste Flaniermeile!
geschrieben von Jules 
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TWhanno
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Jules
Ich sehe vor allem den Umstand, dass nur einige Türen barrierefrei sind an dem alten Bahnsteig auf deinem Bild, als problematisch.

Viele andere sehen den Umstand, dass die Linie 10 so "verbaut" (man könnte auch "versaut" schreiben) wird, wie man aktuell plant, als sehr problematisch. Ohne jegliche Erweiterungsmöglichkeiten durch die verkürzten Hochbahnsteige mit 45m, wo grad mal 2-Wagenzüge dran passen. An anderen Stellen im Netz ist man so schlau und verlängert die vorhandenen HBS, damit Langzüge dranpassen und dem Fahrgastaufkommen gerecht werden und bei diesem "tollen" 10/17 baut man NEUE Hochbahnsteige, die schon beim Bau zu kurz sind.
Kann man sich gar nicht ausdenken, is aber so.

Bezogen auf die hier diskutierte Limmerstraße stellt sich doch in dem von dir angeschnittenen Thema die Frage, ob es unproblematisch möglich wäre, drei Hochbahnsteige von je 70m Länge zuzüglich jeweils der Rampen in der Limmerstraße zu errichten.
Schließlich werden die geplanten Hochbahnsteige von vielen Anwohnern und Besuchern der Limmerstraße als stark störende Betonbarrieren eher befürchtet als herbeigesehnt.

Christian hatte die inzwischen veraltete "Manchester-Lösung" ins Spiel gebracht. Tatsächlich hat man in Frankfurt an den Haltestellen Glauburgstraße und Musterschule solch eine "Manchester-Lösung" mit 70 m langen Teil-Hochbahnsteigen umgesetzt. (Trotzdem diese Lösung in Manchester schon längst überholt war.) Zu Lasten der Menschen mit Behinderungen, die auf einen ebenen Ausstieg angewiesen sind. (Siehe Zeitungsbericht unten und diesen Video, in dem der eine Teil der Haltestelle Glauburgstraße zu sehen ist. [www.youtube.com])

Bei 70 m langen Hochbahnsteigen wäre vermutlich auch in Linden die Diskussion darüber sehr viel stärker entflammt, ob es denn wirklich Not tut, die Hochbahnsteige über die gesamte Länge als Hochbahnsteig auszuführen. Möglicherweise wäre die Frankfurter Lösung für Glauburgstraße und Musterschule verstärkt für die Limmertraßen-Haltestellen eingefordert worden. Bislang spielten diese Varianten in der Diskussion nur eine untergeordnete Rolle.

Es gibt allerdings auch Anwohner, die sagen, so lange es die Stadtbahnwagen mit den Klapptrittstufen gibt, gäbe es keine Notwendigkeit in der Limmerstraße Hochbahnsteige zu bauen, die die ganze Zuglänge abdecken. Die fordern dann Haltestellen mit unterschiedlichen Bahnsteig-Höhen. Da halte ich jedoch nichts von. Du vielleicht? Oder willst du tatsächlich drei jeweils 70 m lange Hochbahnsteige (jeweils zuzüglich der Rampen) in der Limmerstraße bauen?

Mit 45 m langen Hochbahnsteigen auf der Linie 10 ist nichts und wird auch zukünftig nichts verbaut und schon gar nicht etwas "versaut". Vielmehr entspricht die Länge dem Bedarf eines Zwei-Wagen-Zuges. Und diese Zwei-Wagen-Züge werden auch auf lange Sicht die Linie 10 befahren, eine der kürzesten Linien im Üstra-Netz, für die der Einsatz von Drei-Wagen-Zügen nicht zur Debatte steht. Denn die Drei-Wagen-Züge werden auf den langen Linien benötigt, wo bei einer Fahrt viel mehr Menschen zusteigen.

Selbst eine Erweiterung der Linie 10 bis zum Bismarck-Bahnhof in der Südstadt, die beim OB-Wahlkampf einmal mehr Thema war, wird die Linie 10 nicht wesentlich verlängern. Es kämen dann zu den vorhandenen ca. 6 km Länge nocheinmal ca. 3 km hinzu, so dass die Linie 10 dann auf eine Gesamtlänge von rund 9 km kommt.

Die Linie 4 von Garbsen nach Roderbruch zum Beispiel ist mit rund 19 km mehr als doppelt so lang, als eine Linie 10 von Ahlem zum Bismarckbahnhof, die gerade mal auf 9 km käme. (Vom Ahlem zum Hauptbahnhof, die aktuelle Streckenlänge, sind es rund 6 km.) Warum also 70 m lange Hochbahnsteige in der Limmerstraße bauen? Nur aus Prinzip?

Hier noch eine Beurteilung der "Manchester-Lösung", bzw. der "Frankfurt-Lösung" aus der Regionalpresse im Raum Frankfurt: "Schließlich entschied man sich dafür, die rund 73,5 Meter langen Plattformen in drei Sektionen zu unterteilen, von denen nur die mittlere den barrierefreien Ein- und Ausstieg ermöglicht. 'Die ungewöhnliche Bastionsbauweise wurde gewählt, um einen massigen optischen Eindruck und eine stadteiltrennende Wirkung der Bahnsteige in der engen Eckenheimer Landstraße zu vermeiden', hieß es 2016 in der Pressemitteilung.
Wichtig: Vor Fahrtbeginn wissen, wo man einsteigen will
Allerdings setze sie Achtsamkeit der Fahrgäste voraus. Und man müsse schon vor Fahrtbeginn wissen, wo man einsteigen muss. Dafür aber gebe es an den stadtein- und -auswärts führenden Stationen (Hauptbahnhof bis Konstablerwache und Preungesheim bis Deutsche Nationalbibliothek) entsprechende Markierungen."
Diese Kritik an den Hochbahnsteigen Glauburgstraße und Musterschule in Frankfurt stammt aus der Giesener Allgemeinen vom 24.3.2018 [www.giessener-allgemeine.de]
Schorse, was hat denn die Streckenlänge einer Stadtbahnlinie mit der Länge der Hochbahnsteige zu tun? Genau: NICHTS!
Die Auslastung der Linie 10 ist derzeit schon grenzwertig an der Belastung angelangt! Ein zusätzlicher dritter Wagen könnte zu einer Entlastung führen und diese Linie 10 zukunftsfähig machen! Ja, ich bin für drei 70m-Hochbahnsteige, weil diese diese Linie 10 zukunftsfähig machen. In der Diskussion um die HBS in der Limmerstraße meckern die vermeintlichen Anwohner dieses bedauernswerten Stadtteils über die Barrierewirkung der HBS. Wenn diese Barriere aber aktuell schon besteht, weil zig Gemüsehändler ihre Auslagen als Barriere aufgebaut haben, ist das natürlich völlig in Ordnung? Seltsame Denke!

Wie soll denn Deiner Meinung nach die Linie 10 weiterhin zukunftsfähig sein? Aktuell sind die Bummelzüge der Linie 10 an der obersten Auslastung angelangt. Mehr als 2-Wagenzüge gehen aber bei Deinen Planungen nicht, was also dann?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.12.2019 11:41 von TWhanno.
Barrierfrei tut not. Immer mehr Menschen sind mit Rollatoren und anderen Hilfsmitteln mobil und damit im ÖPNV unterwegs. Hier eine Frau beim Einsteigen in die Stadtbahn an der Haltestelle Küchengarten. Hoffentlich hat sie beim Aussteigen bereits einen Hochbahnsteig! Dank der tatkräftigen Mithilfe der anderen Stadtbahngäste gelingt der Einstieg:


Nanu! Was ist das denn? Ein ungewöhnlicher Anblick: Ein TW 6000 Stadtbahnwagen fährt durch die Limmerstraße. Es ist ein Fahrschulfahrzeug.
Seit 2017 als der Hochbahnsteig Hauptbahnhof/ZOB in Betrieb gegangen ist, verkehren auf der Linie 10 Zweiwagenzüge vom Typ TW 2500.
Der Anblick eines grünen TW 6000 Fahrzeuges, früher die Regel auf der Limmerstraße, ist heute die Ausnahme.
Und wenn man jüngere Passanten darauf anspricht, dann kann sich kaum noch jemand daran erinnern, dass hier früher alle Stadtbahnfahrzeuge grün waren.


Ich halte es auch für eine schwere Fehlentscheidung von grün auf Silber zu wechseln, der Werbewert der Bahnen sit doch deutlich gesunken...
Zitat
christian schmidt
Ich halte es auch für eine schwere Fehlentscheidung von grün auf Silber zu wechseln, der Werbewert der Bahnen sit doch deutlich gesunken...
Als die grünen TW6000 Fahrzeuge nach Hannover kamen, hatte die Üstra die älteren bis dato beigefarbenen Breitraumwagen mit dem selben Grünton umgestalten lassen. Das war ein gestalterisches "Fiasko", denn die Farbe passte einfach nicht zu der Form.
Die sogenannten Silberpfeile, die TW2000 und TW2500 Fahrzeuge würden vermutlich ebenfalls in grün verheerend aussehen. Kennst du ein Beispiel dafür, dass die Üstra mal versucht hat, einen solchen TW2000 in grüner Farbe zu gestalten wie die alten TW6000-Fahrzeuge?

Hier ist ein Link zu zwei alten Üstra-Straßenbahnen, die eine in Beige, die andere in Grün: [www.uestra.lokfoto.de]
Passend zum Thema ein aktueller Youtube-Video, der die Fahrt auf der Linie 10 zeigt:
"[Doku] Linie 10 Hannover: Hauptbahnhof/ZOB - Ahlem"
[www.youtube.com]
In dem Film wird bei Minute 14:00 die Aussage getroffen, dass die Haltestellen auf der Limmerstraße aufgrund der beengten Platzverhältnisse noch nicht "erhöht" worden seien.
Eine Aussage, die einmal mehr zeigt, dass es keine einfache Aufgabe sein wird, die Hochbahnsteige auf der Limmerstraße zu realisieren.
Zumindest so viel ist klar: Abgerissen wird dafür nichts. Allerdings müssen einzelne Bäume entfernt werden. Ob dafür Ersatzpflanzungen an anderer Stelle in der Limmerstraße stattfinden?
Das hängt nicht zuletzt davon ab, wie der Teil zwischen Kötnerholzweg und Freizeitheim neu gestaltet wird.
Auf jeden Fall ist da auch noch Platz für Bäume, wenn dafür Autostellplätze entfallen.
Anders als auf der Linie 10, sind auf der Linie 9 nach Empelde ausschließlich die grünen TW 6000 Fahrzeuge unterwegs. Die TW2000 und 2500-Fahrzeuge sind 2,65 m breit und für diese breiten Züge ist die Strecke von Empelde zum Fasanenkrug noch nicht überall ausgebaut. Damit es im Begegnungsverkehr nicht zu eng wird, fahren dort die mit 2,40 m etwas schmaleren TW 6000 Fahrzeuge.
Auch hier an der Haltestelle Nieschlagstraße soll es in Zukunft einmal möglich sein, an einem Hochbahnsteig barrierefrei ein- und auszusteigen.
In einem HAZ-Bericht vom 7.6.2019 wurde eine Liste der zunächst geplanten Hochbahnsteige veröffentlicht. Erwähnt werden die Haltestellen Glocksee, Küchengarten, Leinaustraße und Ungerstraße der Linie 10. Die Haltestelle Nieschlagstraße und die benachbarte Haltestelle Lindener Marktplatz müssen noch warten. Diese beiden Haltestellen werden nicht erwähnt. In dem HAZ-Artikel heißt es: "Infra-Chef Christian Weske sprach denn auch davon, 2030 „könne aus derzeitiger Sicht ein realistisches Datum sein“ für die Herstellung einer vollständigen Barrierefreiheit an Stadtbahnen." [www.haz.de]
Hier ein Foto von einem grünen TW 6000-Zweiwagenzug an der Haltestelle Nieschlagstraße. Fans der grünen Stadtbahnenwagen bekommen bei einer Pause in den angrenzenden Cafés viele davon zu sehen! Später angehängt: Ein weiteres Foto mit einem TW 6000 Fahrzeug ganz in grün.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.06.2020 00:28 von Jules.


Jetzt geht's los!
Vergangenes Wochenende wurde die erste Ausgabe der Infra-Zeitung Nachbargleis in Linden verteilt.
Demnach beginnt der Hochbahnsteigbau mit Leitungsarbeiten im Bereich der Haltestelle Ungerstraße im Juni 2021.
Der Hochbahnsteig Ungerstraße selbst soll nach Abschluss der Leitungsarbeiten im Herbst 2023 beginnen und im Frühjahr 2024 in Betrieb gehen.
Leider habe ich im Internet keinen Link gefunden, der zu der Ausgabe 1 der Zeitung Nachbargleis vom April 2021 führt.

Dafür aber den Übersichtslageplan:
[www.infra-hannover.de]

und den Querschnittsplan:
[www.infra-hannover.de]

und den Lageplan des Hochbahnsteiges:
[www.infra-hannover.de]

Der Hochbahnsteig wird 45 m lang und 4 m breit. Die beiden Rampen an den Stirnseiten des Hochbahnsteiges haben jeweils eine Länge von 15,50 m.
[www.infra-hannover.de]

Das ist die Download-Adresse für die Ausgabe 1/2021 der Infra-Zeitung Nachbargleis.

Auf Seite 1 heißt es:

"Nach langen und intensiven Diskussionen sowie umfangreichen Planungen geht es nun los mit den Arbeiten für den Bau der Hochbahnsteige auf der Limmerstraße. Der
Hochbahnsteig an der Haltestelle Ungerstraße wird als erster gebaut. Es folgen die Haltestellen Leinaustraße und Am Küchengarten. Danach wird das unbequeme und für viele Fahrgäste sogar unmögliche Erklimmen der Stadtbahnstufen hier ein Ende haben. Der stufenlose Einstieg kommt allen zugute, die vorübergehend oder dauerhaft beim Gehen eingeschränkt sowie mit Kinderwagen oder Gepäck unterwegs sind.
Ein barrierefreier Einstieg in die Bahnen ist zudem gesetzlich gefordert."

Im Fahrtenbuch der Üstra habe ich folgenden Hinweis gefunden:
Vor 45 Jahren wurde am damaligen Endpunkt Lahe, heute Paracelsusweg, der erste Hochbahnsteig im üstra Netz eröffnet. Üstra-Fahrtenbuch
[fahrtenbuch.uestra.de]
Weiß jemand ob das zutrifft? Ich hatte immer angenommen, dass der älteste Hochbahnsteig in Hannover der in Empelde ist.
Nach einer Liste auf Wikipdia wurde die Strecke nach Lahe 1976 geöffnet. Aber gab es da schon einen Hochbahnsteig in Lahe?
Die Strecke nach Empelde wurde 1979 geöffnet. Und ich meine damals bereits mit Hochbahnsteig am Endpunkt Empelde.
[de.wikipedia.org]

Einen Hinweis auf den Hochbahnsteig in Lahe habe ich hier gefunden:
[www.bahnbilder.de]
Auf dem Foto ist ein langer überdachter Mittelhochbahnsteig zusehen. Allerdings auch ein zusätzliches, ein drittes Gleis mit einer ebenerdigen Ausstiegsfläche.
Hier eine streetview-Aufnahme von 2009 aus etwa der selben Perspektive: [www.google.com]



Wenn der Hochbahnsteig voraussichtlich im Früjahr 2024 in Betrieb geht, dann haben die Lindener fast 50 Jahre auf einen barrierefreien Zugang zu ihrer Stadtbahn gewartet. Immerhin: Jemand, der als junger Hüpfer in den 70er Jahren mit Leichtigkeit die steilen Stufen der Straßenbahn und später der TW6000 Triebwagen hinaufgesprungen ist, der darf sich jetzt drauf freuen, im hohen Alter in die Stadtbahn barrierfrei einsteigen zu können! Drei Jahre wird es allerdings noch dauern, bis der erste Hochbahnsteig in der Limmerstraße, an der Haltestelle Ungerstraße in Betrieb geht. Allen eine gute Gesundheit!
Der Hochbahnsteig Lahe war nur in der Form ein Mittelbahnsteig, dass auf der einen Seite die Stadtbahnen ankamen und anfuhren, auf der anderen Seite die Busse ihre Haltepunkte hatten, ähnlich, wie es heute an der Haltestelle Vier Grenzen stadteinwärts ausschaut.
Die Inbetriebnahme erfolgt mit der Eröffnung des Streckenabschnittes nach Lahe.

Die Stadtbahnen aus der Innenstadt fuhren an das "hintere" Ende des sehr langen Hochbahnsteiges, ließen dort die Fahrgäste aussteigen, wo auch die Abfahrtsposition der Busse war. Anschließend zogen die Bahnen an den vorderen Teil des HBS vor, wo sich Ankunftspositon der Busse und Abfahrtsposition der Bahnen Backe an Backe befanden. Also ähnlich wie in der Schliefe Empelde, nur nicht als Schleife, sondern hintereinander angeordnet.
Der Niedrigbahnsteig auf dem Foto war nicht das dritte Gleis, sondern eine Art Ersatzaustieg, wenn beide Postionen am HBS besetzt waren.
Erst später wurde der Endpunkt Lahe zu einer Schleife umgebaut. Das mal als Abstellgleis geplante Gleis, dass um den innenliegenden Parkplatz führte, wurde in die Schleife integriert und als Anfahrstrecke zur Ausstiegsposition am HBS genutzt.

Der anstelle von Lahe in Betrieb genommende HBS Paracelsusweg befindet sich seit der Inbetriebnahme an völlig anderer Stelle als die ehemalige Umsteigeanlage Lahe in der Straßenmitte und nicht mehr in Seitenlage quer vor der HDI.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.04.2021 09:44 von TWhanno.
Danke für die Hinweise, TWhanno,

dann ist also der Hochbahnsteig in Lahe von 1976 tatsächlich der erste oberirdische Hochbahnsteig in Hannover. Und der älteste heute noch bestehende Hochbahnsteig ist der in Empelde von 1979.
Zitat
TWhanno
Der Hochbahnsteig Lahe war nur in der Form ein Mittelbahnsteig, dass auf der einen Seite die Stadtbahnen ankamen und anfuhren, auf der anderen Seite die Busse ihre Haltepunkte hatten, ähnlich, wie es heute an der Haltestelle Vier Grenzen stadteinwärts ausschaut.
Die Inbetriebnahme erfolgt mit der Eröffnung des Streckenabschnittes nach Lahe.
Mir ist gerade eingefallen, dass am Anfang von Hannovers Stadtbahngeschichte unklar war, ob rechtzeitig genug ausreichend Zweirichtungsfahrzeuge zur Verfügung stehen würden für den Stadtbahnbetrieb. In den ersten unterirdischen Stadtbahnstationen gibt es unter anderem deshalb keine Mittel-Hochbahnsteige. So sollte die Möglichkeit offen gehalten werden, dass umgebaute Breitraumwagen, die mit Klapptrittstufen ausgestattet waren, zum Einsatz kommen können. Die Breitraumwagen waren Einrichtungsfahrzeuge und hatten deshalb nur an einer Seite Türen.
Und auf dem alten Foto von der früheren Endhaltestelle in Lahe sieht es etwas wunderlich aus, dass ein oberirdischer Hochbahnsteig so gebaut ist, dass er wie ein Mittelhochbahnsteig aussieht. Aber er wird nicht so genutzt. Vielmehr halten nur die abfahrenden Züge so, dass man sie über den Hochbahnsteig betreten konnte.
Die ankommenden Züge aber verlässt man über einen tief gelegenen Bahnsteig.
Das heißt, es müsste früher auch eine Wendeschleife in Lahe gegeben haben.
Oder man verzichtete auf den Bau der Wendeschleife, weil 1975 dann doch rechtzeitig genug ausreichend Zweirichtungsfahrzeuge vom Typ TW 6000 zur Verfügung standen? Die Endhaltestelle Lahe wurde ja erst 1 Jahr später eröffnet, als klar war, dass der Betrieb mit Zweirichtungsfahrzeugen erfolgen würde, für die man keine Wendeschleife braucht.

Wurde denn zu einem späteren Zeitpunkt als das Foto zeigt, der alte Hochbahnsteig an der alten Endhaltestelle Lahe auch noch einmal so genutzt wie ein moderner Mittelhochbahnsteig?
Auch die ankommenden Stadtbahnen haben am Hochbahnsteig gehalten und die Fahrägste aussteigen lassen.
Auf dem Foto sieht man drei Züge. Die Linie 3 "Lahe" im Vordergrund entlässt die Fahrgäste nur am Niedrigbahnsteig, weil der Hochbahnsteig direkt daneben noch mit einem anderen Zug belegt ist.
In den meisten Fällen sind die aus der Innenstadt kommenden Bahnen über einen Gleiswechsel in der Mitte des Hochbahnsteiges direkt an den HBS gefahren, der auf dem Foto mit der Linie 3 Mühlenberg belegt ist. An dieser Position war nur der Ausstieg aus der Stadtbahn und Backe-an-Backe der Einstieg in die Busse.
Ganz weit im Hintergrund sieht man auf dem Foto (hinter der Personenmenge am Ende der Bahn im Vordergrund). Dorthin setzte die Bahn dann nach der Wendezeit vor und die Fahrgäste die aus den Bussen ausstiegen, konnte in die Bahn Richtung Innenstadt einsteigen.

Hier wird es auch nochmal näher erläutert:
Hochbahnsteig Lahe
Vielen Dank für den Hinweis auf das weitere Foto. Das ist ja auf der selben Internetseite direkt unter dem ersten angeordnet. Irgendwie habe ich das übersehen.
Aber ohne die Erläuterungen wäre ich sicher nicht drauf gekommen, wie der Betrieb dort ablief.
Auf dem zweiten Foto sieht man auch, dass der Hochbahnsteig mit seinem mächtigen Betondach sehr lang war. Es mussten ja zwei Doppelwagenzüge hintereinenader Platz finden. Und dazwischen auch noch Platz für die Weichen sein.
Vom Stil hätte der Hochbahnsteig gut vor das Ihmezentrum gepasst. "Beton brut" in Hochkultur.

Würde man den in die Limmerstraße bauen, dann wäre dort wirklich alles dicht.
Zum Glück hat das niemand vor.
Dort wird man vielmehr darauf achten müssen, eine sehr filigrane Gestaltung zu wählen!
Blick in die Zukunft der Limmerstraße:
Anfang Mai fuhr ein TW 3000 als Fahrschulwagen durch die Limmerstraße.
Mit den Hochbahnsteigen, die in den kommenden Jahren gebaut werden, wird dann auch ein Linienbetrieb mit den TW 3000 Fahrzeugen möglich sein.

Die Aufnahme entstand dort, wo der neue Hochbahnsteig für die Haltestelle Leinaustraße gebaut werden soll.


So weit ist der Bau des neuen Hochbahnsteiges an der Haltestelle Ungerstraße bereits vorangeschritten, Bilder (oben stadtauswärts, unten stadteinwärts) von Anfang Oktober 2023:


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