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StadtRegionalBahn Kiel
geschrieben von KVG Kiel 
jwn
Re: StadtRegionalBahn Kiel
21.06.2012 16:26
Zitat
Biene
Heute veröffentlichen die KN auf Seite drei ein ausführliches Interview mit unserem neuen Ministerpräsidenten. Zur SRB nennt er als Beispiel, "dass solche Projekte Wirtschaftswachstum fördern", ausgerechnet Kassel und Bielefeld. Beides sind Städte, die auf einem bestehenden Straßenbahnnetz aufbauen konnten.

Und was hat das damit zu tun, dass solche Stadtbahnen einfach ein
sehr guter Standortvorteil sind? In den nächsten 20 Jahren werden
nur die Städte attraktiv sein, die ein vernünftiges Nahverkehrssystem
haben. Die beiden Städte mögen schon ein Straßenbahnnetz gehabt haben,
aber es ist ja nun erwiesen, dass die SRB wirtschaftlich - trotz vollständigen
Neubaus - betrieben werden kann. Und ein Standortvorteil wird sie so
oder so.

Zitat
Biene
Saarbrücken ist ein nicht vergleichbarer Sonderfall,

Warum?

Zitat
Biene
und Brest liegt in Frankreich. Dass dort Straßenbahnnetze neu entstanden sind, ist bekannt.

Und was bedeutet das? Für mich ist Frankreich schlicht ein
Musterbeispiel, weil die Tram-Train-Systeme da sehr erfolgreich
sind.

Zitat
Albig
Wir haben schon viel zu viel Zeit verloren durch eine
Landesregierung, die die Stadt-Regional-Bahn
als Bimmelbahn-Projekt diffamiert hat.
Zitat
Biene
Sachliche Argumente gegen die SRB werden als "diffamierend" abgetan,

Du reißt das aus dem Kontext. Der SRB den Stempel "Bimmelbahn" aufzudrücken,
ohne sachliche Argumente zu bringen und dabei noch ein eindeutig
abwertendes Wort zu benutzen, ist einfach diffamierend.

Zitat
Biene
Auch wenn der Förderungsanteil des Landes wirklich von 15 auf 25 % aufgestockt würde, rettet das die SRB nicht.

Nicht zwangsläufig, richtig. Aber es ist eine Menge Geld. Bisher fehlt es an Kooperation
in den Kreisen. Aber wer sagt denn, dass die nicht einfach die Wahl abgewartet haben?
Bisher haben sie das Projekt ja nicht grundsätzlich abgelehnt, sondern nur ihren
Finanzierungsanteil. Der schrumpft jetzt aber.

Zitat
Biene
Jetzt erklärt der MP sie sogar zum "wichtigsten Wachstumshebel der Region" !

Ist sie das denn nicht? Die Gutachten zur SRB haben das eindeutig gezeigt und wenn
man das Projekt objektiv betrachtet und nicht per se ablehnt, weil man das Lieblingsprojekt
(Flugzug) stattdessen finanziert sehen will, erkennt man das auch.

Übrigens: die Wirtschaftlichkeit der SRB ist bestätigt und sie hat jetzt fast 2 Jahrzehnte
Planung hinter sich. Der Flugzug ist ein Gedankenspiel gewesen, das nach erster Euphorie
massiven Zweifeln ausgesetzt gewesen ist. Jetzt zu behaupten, dass hier und da
ein bisschen Tunnelstrecke reichen werde und die Einwohner der umliegenden
Städte zusammenzurechnen, reicht nicht. Sachlichkundige Beurteilung und Standardisierte
Bewertung, bitte.

Zitat
Biene
Übrigens. wenn die hiesigen "beiden größten nationalen LOK-Hersteller" sich einbringen wollen, können sie das doch auch im Rahmen der realistischen Fortschritte, z.B. eine Lok für die Strecke nach Schönberg zur Verfügung stellen.

Es geht hier meine ich um 35 Stadtbahnwagen und Infrastruktur (Vossloh macht auch
Infrastruktur). Und nicht nur um eine Lok. Weder Voith noch Vossloh stellen auch meines
Wissens Triebwagen her. Vossloh baut dagegen Stadtbahnen.

Im Idealfall ergibt sich für SH laut Gutachten eine geschätze Bruttowertschöpfung von
134,8 Mio €. Auch entfällt der Vorteil für den Stadtverkehr, wenn nur Schönberg
reaktiviert wird.
Großbritannien als Vorbild für Kiel? Das wünscht du dir nicht wirklich. Der erste Tram-Train kommt erst 2015 als Probeversion in Sheffield hab ich vor einigen Wochen gelesen. Die Zahl der Stadtbahnsysteme kann man an einer Hand abzählen und der Ausbau ist Schneckentempo. Vier Tram-Train-Systeme in Frankreich sind auch nicht gerade die Masse. International kann man auch schnell Gegenbeispiele finden. Frankreich hat z.B. eine ganz andere Finanzierung des ÖPNV.


Biene meint wahrscheinlich dass nur Saarbrücken wie Kiel keine Stadtbahn vorher hatte. Heilbronn ist nur eine Verlängerung des Karlsruher Systems Oberhausen von Mülheim.

Richtige Experten rechnen nüchtern Politiker leider nicht. Wenn der SSW in der Debatte sagt dass alles förderfähig ist dann hat er leider das Problem noch nicht verstanden wie CDU und FDP nicht.
Die Kreise brauchen Sicherheit dass am Ende die Kosten für sie die nächsten 25 Jahre beherrschbar bleiben. Ohne Bundeszuschüsse passiert nichts dazu kam bisher nichts.

Den Sinn des Projekts wurde hoffentlich ehrlich ausgerechnet. Der wirtschaftliche Nutzen für die Region hängt erheblich davon ab ob Vossloh die Fahrzeuge baut oder nicht hat das Gutachten dazu gesagt. Das weiss man erst nach einer Ausschreibung...


Uli
jwn
Re: StadtRegionalBahn Kiel
22.06.2012 00:56
Zitat
Glinder
Großbritannien als Vorbild für Kiel? Das wünscht du dir nicht wirklich. Der erste Tram-Train kommt erst 2015 als Probeversion in Sheffield hab ich vor einigen Wochen gelesen. Die Zahl der Stadtbahnsysteme kann man an einer Hand abzählen und der Ausbau ist Schneckentempo. Vier Tram-Train-Systeme in Frankreich sind auch nicht gerade die Masse. International kann man auch schnell Gegenbeispiele finden. Frankreich hat z.B. eine ganz andere Finanzierung des ÖPNV.

Großbritannien? Davon war nie die Rede. Brest liegt in Frankreich und dort wird
der ÖPNV anders finanziert, ja und? Und daraus, dass so ein System nicht immer
ein Erfolg sein muss, kann nicht zwangsläufig im Umkehrschluss auf Kiel geschlossen werden.

Zitat
Glinder
Richtige Experten rechnen nüchtern Politiker leider nicht.

Also Politikern allgemein jegliche Kompetenz abzusprechen, geht nun
wirklich zu weit. Albig war mal Kämmerer und das Interview von heute morgen
hat einen sachkundigen, sachlich und schlüssig argumentierenden
Politiker gezeigt (nach meiner Einschätzung).

Jemandem das ohne Begründung pauschal abzusprechen, geht gar nicht.

Zitat
Glinder
Den Sinn des Projekts wurde hoffentlich ehrlich ausgerechnet. Der wirtschaftliche Nutzen für die Region hängt erheblich davon ab ob Vossloh die Fahrzeuge baut oder nicht hat das Gutachten dazu gesagt. Das weiss man erst nach einer Ausschreibung...

Er wurde ehrlich ausgerechnet. Aus genau dem Grund waren drei Varianten Gegenstand des Gutachtens:
optimierter Fall ohne SRB, SRB mit Fahrzeugbau in Kiel und ohne. Deswegen "Idealfall".
Keine Fahrzeugvergabe im Kieler Raum hat dabei dem Endergebnis nicht sehr geschadet,
wäre aber natürlich die schönste Variante.
Danke für die Erdkundestunde und den Nachweis wie wenig du die Beiträge anderer Leute liest. Vierachser hatte Großbritannien als Vorbild genannt und das halte ich für keine so gute Idee. ;-)


jwn: "Und daraus, dass so ein System nicht immer ein Erfolg sein muss, kann nicht zwangsläufig im Umkehrschluss auf Kiel geschlossen werden."

Klar. Nur Positivbeispiele sind immer auf Kiel übertragbar und Negativbeispiele haben mit Kiel nichts zu tun... ;-)

Wahrscheinlich hast du Gründe dafür dass du Albig verteidigen musst obwohl von ihm bisher nicht die Rede war. ;-)

Wenn du weisst dass das Gutachten ehrlich ausgerechnet wurde musst du dabei gewesen sein... Dann kannst du sicher leicht ergänzen wie hoch der Nutzen mit und ohne Fahrzeugbau in der Region ist. Bei 35 Fahrzeugen und Stückpreis von 3 Millionen tippe ich auch 100 Millionen Unterschied. ;-)

Uli
Zitat
jwn
Zitat
Biene
Heute veröffentlichen die KN auf Seite drei ein ausführliches Interview mit unserem neuen Ministerpräsidenten. Zur SRB nennt er als Beispiel, "dass solche Projekte Wirtschaftswachstum fördern", ausgerechnet Kassel und Bielefeld. Beides sind Städte, die auf einem bestehenden Straßenbahnnetz aufbauen konnten.

Und was hat das damit zu tun, dass solche Stadtbahnen einfach ein
sehr guter Standortvorteil sind? In den nächsten 20 Jahren werden
nur die Städte attraktiv sein, die ein vernünftiges Nahverkehrssystem
haben. Die beiden Städte mögen schon ein Straßenbahnnetz gehabt haben,
aber es ist ja nun erwiesen, dass die SRB wirtschaftlich - trotz vollständigen
Neubaus - betrieben werden kann. Und ein Standortvorteil wird sie so
oder so.

Zitat
Biene
Saarbrücken ist ein nicht vergleichbarer Sonderfall,

Warum?

Zitat
Biene
und Brest liegt in Frankreich. Dass dort Straßenbahnnetze neu entstanden sind, ist bekannt.

Und was bedeutet das? Für mich ist Frankreich schlicht ein
Musterbeispiel, weil die Tram-Train-Systeme da sehr erfolgreich
sind.


Zumindest Brest hat laut Wickipedia lediglich eine 14 km lange reine Straßenbahnlinie gebaut, die in diesen Tagen in Betrieb genommen werden soll. Von tram-train las ich da nichts. Also auch kein Vergleich zur SRB.
Saarbrücken ist ein Sonderfall, weil es dort auch kein "Netz", sondern lediglich eine Strecke gibt, die Richtung Süden auf früheren DB-Gleisen nach Frankreich führt.
Die Uni ist dort übrigens nach wie vor lediglich durch Busse angeschlossen.
Moin Moin

Ich bin zwar "Konservativ" eingestellt aber die fast, sture Ablehnung des Projektes von Seiten der FDP und auch der CDU kann ich nicht ganz nach vollziehen.
Wenn ich mir die Entwicklung des PKW und LKW Verkehrs in Kiel anschau, (seit den letzten 5 Jahren), mit regelmässigen stau-ungen am Theodor-Heuss-Ring oder mittlerweile, auch im Bereich Holstein-knoten von Gettorf nach Kiel fahrend, beim zusammentreffen der B76 und B503, (Holtenau richtung Süden), oder am Ostring sollte man eigentlich froh darüber sein, das ein, hoffentlich, ernster Versuch unternommen wird, die SRB Kiel auf die Gleise zu heben.
Dazu kommt noch die "nervige" Parkplatz-sucherei in manchen Stadtteilen wie Blücherplatz, Ravensberg, Altstadt. Um nur drei zu nennen.
Mit dem Bus herum fahren ist für mich persönlich unattraktiv.

In der Holtenauerstraße fuhr die Strassenbahn Kiel, meist auf eigenem Gleiskörper mit einigen unterbrechungen für PKWs.
Wie man auf alten Bildern noch gut erkennen kann.
Allerdings ist das auch nicht überall in Kiel möglich.

Die Akzeptanz für die SRB Kiel wird wohl dann erst steigen, wenn sie fährt und gut angenommen wird
Als 1. Neubaustrecke innerhalb Kiels soll wohl die gute alte Linie 4 nach gebaut werden.

Ich bin auf die weotere Entwicklung der SRB Kiel gespannt und vielleicht fahren ja die ersten Züge im Jahr 2ß20 bereits.
Zitat
interessierter
Moin Moin

Ich bin zwar "Konservativ" eingestellt aber die fast, sture Ablehnung des Projektes von Seiten der FDP und auch der CDU kann ich nicht ganz nach vollziehen.
Wenn ich mir die Entwicklung des PKW und LKW Verkehrs in Kiel anschau, (seit den letzten 5 Jahren), mit regelmässigen stau-ungen am Theodor-Heuss-Ring oder mittlerweile, auch im Bereich Holstein-knoten von Gettorf nach Kiel fahrend, beim zusammentreffen der B76 und B503, (Holtenau richtung Süden), oder am Ostring sollte man eigentlich froh darüber sein, das ein, hoffentlich, ernster Versuch unternommen wird, die SRB Kiel auf die Gleise zu heben.
......

Die Akzeptanz für die SRB Kiel wird wohl dann erst steigen, wenn sie fährt und gut angenommen wird
Als 1. Neubaustrecke innerhalb Kiels soll wohl die gute alte Linie 4 nach gebaut werden.

Ich bin auf die weotere Entwicklung der SRB Kiel gespannt und vielleicht fahren ja die ersten Züge im Jahr 2020 bereits
.

Mit anderen Worten: die nächsten 8 Jahre ist mit den schon seit vielen Jahren überfälligen grundsätzlichen Verbesserungen des Busverkehrs in und um Kiel nicht zu rechnen.
jwn
Re: StadtRegionalBahn Kiel
25.06.2012 13:32
Zitat
Glinder
Danke für die Erdkundestunde

Der Satz »Brest liegt in Frankreich« kam nicht von mir.

Zitat
Glinder
und den Nachweis wie wenig du die Beiträge anderer Leute liest. Vierachser hatte Großbritannien als Vorbild genannt und das halte ich für keine so gute Idee. ;-) 

Den Beitrag habe ich in der Tat übersehen.

Zitat
Glinder
jwn: "Und daraus, dass so ein System nicht immer ein Erfolg sein muss, kann nicht zwangsläufig im Umkehrschluss auf Kiel geschlossen werden." 

Klar. Nur Positivbeispiele sind immer auf Kiel übertragbar und Negativbeispiele haben mit Kiel nichts zu tun... ;-) 

Also ich hoffe wir können uns darauf einigen, dass viele der bisher gebauten Stadtbahnen oder vergleichbare Systeme häufig ausgesprochen erfolgreich gewesen sind. Daraus gleich zu schließen, dass das auch in Kiel funktioniert oder dass Kiel ein solches System braucht, funktioniert nicht, da gebe ich dir Recht.
Weswegen ja auch keiner diese Vergleiche bisher schwer gewichtet hat.

Für diese Annahme sprechen aber die bisherigen Gutachten und Einschätzungen, die bisher ja - soweit ich weiß - nicht substantiell angegriffen worden sind.
Der Bund wird das Geld ja wohl nicht umsonst freigegeben haben.

Was aber auch nicht funktioniert sind diese Einwände wie »In sowieso hat man eingesehen, dass kein Geld da ist..«, »in Brest wird der Nahverkehr ganz anders finanziert« oder »Saarbrücken ist ein Sonderfall«, da sie bisher nicht einmal an konkreten Tatsachen mit Kiel verglichen wurden.

Zitat
Glinder
Wahrscheinlich hast du Gründe dafür dass du Albig verteidigen musst obwohl von ihm bisher nicht die Rede war. ;-) 

Ich muss ihn nicht verteidigen, will es auch gar nicht, sondern habe ihn nur als Beispiel aufgeführt. 

Du hast behauptet, Politiker könnten nicht nüchtern kalkulieren, was ich bei Albig auf keinen Fall erkennen erkennen kann. Dass er die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, will ich auch nicht behaupten, ich teile z.B. nicht ganz seine Ansichten zum Nutzen und Sinn der A20 (die er befürwortet, auch wenn man nach den suggestiven Behauptungen der jetzigen Opposition einen anderen Eindruck haben kann). Nur war seine Argumentation in dem Interview sachlich, sachkundig und gut nachvollziehbar.

Dann lege also bitte dar, wo er nicht nüchtern kalkuliert.

Zitat
Glinder
Wenn du weisst dass das Gutachten ehrlich ausgerechnet wurde musst du dabei gewesen sein... Dann kannst du sicher leicht ergänzen wie hoch der Nutzen mit und ohne Fahrzeugbau in der Region ist. Bei 35 Fahrzeugen und Stückpreis von 3 Millionen tippe ich auch 100 Millionen Unterschied. ;-) 

Ich meine, dass das sogar 110 Mio. € sind. Und nein, so hoch ist der Unterschied logischerweise nicht. In SH landen ja nicht 100% der Kosten, sondern »nur« ein Teil in Form von Steuern, Beschäftigung, Investitionen..
Materialkosten und Gewinne landen ja sicher woanders.
Das Gutachten hat Werte für die Bruttowertschöpfung von 134,8 Mio. € (mit) und 109,4 Mio. € (ohne) geschätzt. In beiden Fällen also nicht gerade wenig.

Und die ökonomischen Effekte, die durch den Betrieb entstehen, stehen auf einem anderen Blatt.
Zitat
Biene; 25.06.2012 10:50
Mit anderen Worten: die nächsten 8 Jahre ist mit den schon seit vielen Jahren überfälligen grundsätzlichen Verbesserungen des Busverkehrs in und um Kiel nicht zu rechnen.

Das ist ja mal wieder vollkommener Blödsinn!

Es wird doch ständig verbessert. Z.B. Linie 11 durchgehender 10 Min. Takt, neue Linie 60S bis Dietrichsdorf usw. Aber Du wirst sowieso nichts so grundlegendes verändern, das das einen Fahrgastzuwachs bringt. Den braucht man aber zwingend. Ansonsten treibt es nur die Kosten in die Höhe, ohne zusätzliche Einnahmen. Und das kann sich die KVG/Stadt Kiel nunmal nicht leisten.
So funktioniert nämlich die SRB, die Kostenerhöhung für den ÖPNV fangen dann auch wieder die Fahrgastzuwächse auf. Und die werden höher ausfallen als sie in der standartisierten Bewertung mit max. 30% angenommen werden dürfen.

Gruß vom vierachser
@jwn: Da ich Albig nicht erwähnt habe muss ich ihm auch nichts darlegen. Ich habe nur allgemein festgehalten dass Experten nüchtern rechnen und Politiker leider nicht. So steht es da und dazu muss man nur in diesem Forum lesen: Wehe ein Politiker sagt mal was gegen Bahnen dann geht die Beschimpfung doch sofort los. Politiker haben ihre Klientel zu bedienen und da gibt es täglich in den Nachrichten genug Beispiele dafür dass Entscheidungen nicht unbedingt aus rationellen Gründen fallen.

Wir können uns gern darauf einigen dass Positivbeispiele nicht automatisch übertragbar sind und Negativbeispiele auch nicht. Frankreich wird immer als Beispiel genannt und dann wird nicht erwähnt dass die Finanzierung in Frankreich anders läuft. ÖPNV hat es dort leichter heute. Vor 30 Jahren haben die meisten französischen Trambefürworter noch neidisch nach Deutschland geschaut.

Endlich mal konkrete Zahlen es ist schon lange her dass ich das Gutachten gelesen hatte. 25 Millionen sind auch nicht ohne.

Der Newsletter von den SRB-Befürwortern sagt selbst dass Papier geduldig ist und man die Politiker antreiben muss. Das war mein Ausgangspunkt in der Diskussion über den Koalitionsvertrag...

Ich wiederhol nicht nochmal wo die finanziellen Probleme sind. Egal wie hoch der Nutzen der SRB ist man muss den Bau immer noch bezahlen können. Es läuft auf S4 oder SRB raus. Die S21 hat sich mit der Bestellung von Dieselfahrzeugen im nächsten Jahr schon erledigt.

Uli
Morgen(04.07.2012) geht es im Schleswig-Holstein-Magazin (19:30Uhr NDR) um den aktuellen Stand der Planungen zur SRB Kiel.
Danke Matthias für den Tipp.

[www.ndr.de]

Gruß vom vierachser
jwn
Re: StadtRegionalBahn Kiel
04.07.2012 17:19
Dank auch von mir! Ich hätte das sonst wieder verpasst.

Übrigens:

LVS - Kiels Partnerstadt Brest feiert feiert neue Straßenbahn

Darin sehr interessant und mir noch nicht bekannt:

Zitat
Wikipedia
Der Versement transport (VT) ist eine Transportsteuer, die in Frankreich von Kommunen oder Kommunalverbänden zweckgebunden zur Finanzierung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) erhoben werden kann. Die eingenommenen Gelder können sowohl für den laufenden Betrieb als auch für Investitionen eingesetzt werden.

Die Transportsteuer wurde versuchsweise 1971 erstmals in Paris erhoben. 1973 wurden alle Ballungsgebiete mit mehr als 300.000 Einwohnern einbezogen. Bis 1992 wurde der Geltungsbereich schrittweise auf alle Kommunen mit mehr als 20.000 Einwohnern ausgedehnt. Juristischer Hintergrund der Steuer war die Überlegung, dass die durch die Verbesserung des ÖPNV entstehenden Kosten teilweise von den Begünstigten übernommen werden sollte. Hierbei wurde auf die Arbeitgeber zurückgegriffen, da diese für Kunden und Mitarbeiter besser erreichbar werden, sie weniger Parkplätze bauen müssen und sich Investitionen für Filialen sparen können. Steuerpflichtig sind alle Arbeitgeber mit mehr als neun Beschäftigten, wobei der Versement transport bezogen auf die Lohnsumme erhoben wird.

[de.wikipedia.org]

Zitat
FIS
Der "BREEF Report" von 1994 zeigt, dass die versement transport keinen signifikanten Einfluss auf die Arbeitskosten und die Standortwahl eines Unternehmens hat. Diese Unternehmensabgabe stellt ein sehr wirkungsvolles Instrument für die Finanzierung und die Entwicklung des ÖPNV in Frankreich dar. Fast 40 % der Kosten des ÖPNV werden über diese Steuer finanziert.

[www.forschungsinformationssystem.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.07.2012 17:25 von jwn.
Guten Abend,

[www.ndr.de] (Thema: Eine Straßenbahn für Kiel?, vom 04.07.2012)

ich weiss nicht so recht, was ich von dem Beitrag halten soll. Teilweise sehr merkwürdig geschnitten. Denke schon, dass Herr Todeskino meint, dass die "alte" Straßenbahn nicht hätte abgeschafft werden sollen... ;)
Bei den Betriebskosten für die SRB ist das letzte Wort ja auch noch nicht gesprochen. Aber für all die offenen Fragen wäre es halt wichtig, dass endlich die/eine Planungsgesellschaft ihre Arbeit aufnehmen kann.
Nun ja...

Aber die Idee, alle an einen Tisch zu holen, ist gut.

Gruß
Robert



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.07.2012 22:17 von nag-havi83.
Zitat
vierachser
Zitat
Biene; 25.06.2012 10:50
Mit anderen Worten: die nächsten 8 Jahre ist mit den schon seit vielen Jahren überfälligen grundsätzlichen Verbesserungen des Busverkehrs in und um Kiel nicht zu rechnen.
Das ist ja mal wieder vollkommener Blödsinn! Es wird doch ständig verbessert. Z.B. Linie 11 durchgehender 10 Min. Takt, neue Linie 60S bis Dietrichsdorf usw. Aber Du wirst sowieso nichts so grundlegendes verändern, das das einen Fahrgastzuwachs bringt. Den braucht man aber zwingend. Ansonsten treibt es nur die Kosten in die Höhe, ohne zusätzliche Einnahmen. Und das kann sich die KVG/Stadt Kiel nunmal nicht leisten. ......

Gruß vom vierachser

Was heißt hier "mal wieder vollkommener Blödsinn" ?

Zur Begründung verweise ich auf den 3. Regionalverkehrsplan der Stadt Kiel. Dort heißt es unter Punkt 3.8.3 Untersuchungen zur StadtRegionalBahn Kiel (S. 20):
Im Falle eines endgültigen negativen Votums bzw. Beschlusses zur SRB sollte eine Überplanung des ÖPNV-Netzes in größeren Ausmaßen erfolgen. Ziel sollten Aspekte der Vereinheitlichungen im Taktgefüge, eine stärkere Differenzierung von Haupt- und Nebenlinien, geringere Fahrzeiten (Schnellbusse und Ausbau der ÖPNV-Bevorrechtigungen) sowie insgesamt eine größere Transparenz des Angebotes sein. Dieses wird nicht ohne eine deutliche Ausweitung des Verkehrsangebotes zu bewerkstelligen sein und wird daher an dieser Stelle noch nicht detalliert betrachtet.

Den letzten Satz würde ich allerdings nicht unterschreiben. Vieles könnte sogar kostenneutral verbessert werden.

Außerdem schaue man sich die dort im Anhang veröffentlichte Tabelle der "zu prüfenden und gegebenenfalls umzusetztenden Maßnahmen" an. Die meisten der dort erhobenen Forderungen bzw. Gedanken finden sich bereits ebenso im sieben Jahre früher vorgelegten 2. Regionalverkehrsplan der Stadt. Es ist erschütternd, wie wenig davon bisher verwirklicht wurde.
Zitat
biene, 05.07.2012 00:43
...Zur Begründung verweise ich auf den 3. Regionalverkehrsplan der Stadt Kiel...

Bitte mal den Link angeben, damit man das auch mal nachlesen kann.
Auf der Homepage der Stadt Kiel, Tiefbauamt finde ich nur den aktuellen Verkehrsentwicklungsplan (VIP) vom 2008. [www.kiel.de]
Und dort stehen Deine Ausführungen so nicht drin.

Gruß vom vierachser
jwn
Re: StadtRegionalBahn Kiel
05.07.2012 10:17
Ich find den Beitrag eindeutig. Landrätin Ladwig sagt dass es mit den Betriebskosten so nichts wird. 3,2 Millionen nur für die SRB oder für SRB und Bus? In 2011 ist 3,2 Mio der gesamte ÖPNV-Haushalt vom Kreis Plön. Defizit 700.000 Euro.

Todeskino redet sich mit dem Versprechen von 60 Prozent Bundeszuschuss in Sackgasse ohne Wendemöglichkeit. Dafür müsste der Bund eine Viertel Milliarde bereitstellen zusätzlich zur S4.... Wer zahlt wenn der Bund nicht zahlt? Darüber reden kann man nicht mehr weil sonst die Kreise gleich abwinken.

Uli



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.07.2012 10:20 von Glinder.


Danke für die Hilfe. Ich wusste keinen link, hatte den Text auf meiner Festplatte. Tabelle 14 (Stellungnahmen der angeschriebenen Partner und EBKs Erwiderungen) war mir bisher unbekannt. Sehr lesenswert. Tabelle 13 (Finanzierungsbedarf) findet sich übrigens auf S. 73 im Text des Planes.
Zitat
vierachser
Zitat
Biene; 25.06.2012 10:50
Mit anderen Worten: die nächsten 8 Jahre ist mit den schon seit vielen Jahren überfälligen grundsätzlichen Verbesserungen des Busverkehrs in und um Kiel nicht zu rechnen.

Das ist ja mal wieder vollkommener Blödsinn!

Es wird doch ständig verbessert. Z.B. Linie 11 durchgehender 10 Min. Takt, neue Linie 60S bis Dietrichsdorf usw. Aber Du wirst sowieso nichts so grundlegendes verändern, das das einen Fahrgastzuwachs bringt. Den braucht man aber zwingend. Ansonsten treibt es nur die Kosten in die Höhe, ohne zusätzliche Einnahmen. Und das kann sich die KVG/Stadt Kiel nunmal nicht leisten.....
Gruß vom vierachser




Das war wohl eher eine Notmaßnahme. Andernfalls hätte der ASTA vermutlich den Semester-Ticket-Vertrag gekündigt, da die Verhältnisse schon lange unzumutbar waren. Außerdem habe ich schon mal geschrieben: dadurch gewinnt man keine neuen zahlenden Kunden, die Studies haben ja das Semesterticket sowieso. Bleiben einige sonstige Universitäts- bzw. Fachhochschul-Bedienstete: Professoren, Küchenpersonal, Hausmeister, Bürokräfte.


Aber: Das Semesterticket gilt nicht bis Osdorf, Gettorf, Bredenbek, Westensee, Bordesholm, Klein- und Großbarkau, Ponsdorf, Preetz, Dobersdorf, Probsteierhagen, Brodersdorf, Laboe. Es lohnt sich also, Studenten, die dort oder noch weiter weg wohnen, für KVG und SFK zu "begeistern". Ich denke da u.a. an die noch fehlende Busverbindung Uni - Bahnhof Suchsdorf.

Das alles gehört eigentlich in das Thema KVG. Bringt es jemand dorthin?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.07.2012 18:52 von Biene.
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