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Das Stadtbahnnetz wird geknüpft, Teil 2
geschrieben von BahnInfo-Webmaster 
Zitat

Herbert schrieb:
> Nebenbei wäre eine Stadtbahn nicht eine riesige
> Kurve gefahren, sondern hätte die Hafencity auf
> direktem Wege vom Jungfernstieg angeschlossen.
> Nach Deiner Rechnung also:
>
> U-Bahn Jungfernstieg-Hafencity: 323 Mio. ¤ (77
> Mio. ¤/km, 4 km)
> Stadtbahn Jungfernstieg-Hafencity: 30,8 Mio. ¤
> (15,4 Mio. ¤/km, 2 km)
Eben nur so etwas kann der Vergleich sein. Die gleichen Punkte A und B verbunden, kurz und dirtekt über die Straße oder in einem Superbogentunnel. Wobei die Gesamtdauer der Fahrt mit der Straßenbahn eher kürzer wäre, weil man nicht in die Ebene "-2" herabsteigen muss.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
Und hier wird auch im Wortsinne die Redensart verdeutlicht, was es heisst, einen großen Bogen um etwas zu machen: einen großen Bogen nämlich um die vernünftigere Lösung, die in einer direkten Verbindung bestünde, kostengünstiger und schneller zu errichten wäre.
Aber das war den Verantwortlichen nicht genehm, da sie aus Prestige-Gründen einen Anschluß an das U-Bahn-Netz wollten, und zwar direkt zum Hauptbahnhof. Und da dies logistisch nicht so einfach zu bewerkstelligen war, wählte man diesen einzigartigen und zudem teuren Blödsinn.
Außerdem gilt eine U-Bahn immer noch als die "modernere" Form des Nahverkehrs und gibt dem Hafencity-Projekt erst den Glanz, den es gar nicht hat.
> HHNights schrieb:
> In Bremen waren es bei der Verlängerung der
> Straßenbahnlinie 4 nach Arsten sogar 84%.(...)

Spricht nicht für die Stadtbahn, sondern für die
Verlängerung der S 21 nach Burgwedel/Bönningstedt.
Sorry, das mußte mal raus.
Zitat

Fette Beute schrieb:
> Spricht nicht für die Stadtbahn, sondern für die
> Verlängerung der S 21 nach
> Burgwedel/Bönningstedt.
> Sorry, das mußte mal raus.

Seltsames Argument. Was hat denn eine S21 in Richtung Burgwedel mit der Stadtbahn zu tun ?

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
histor schrieb:
-------------------------------------------------------
> Seltsames Argument. Was hat denn eine S21 in
> Richtung Burgwedel mit der Stadtbahn zu tun ?

Im Originalzitat ging es um eine umsteigefreie Stadtbahn
als erfolgreichen Ersatz für Busse zur Endstation.
Die umsteigefreie Verbindung aus Eidelstedt, Schnelsen und
Burgwedel hat ein entsprechendes Steigerungspotential
gegenüber Dieselzügen zur S-Bahn-Station.
O.k. - wenn man gehässig ist, kann man ja die AKN als einen Dieselzubringer zur S-Bahn betrachten, der zufällig auf Schienen fährt. Hat aber relativ wenig mit einer Stadtbahn-Trasse zu tun. Es sei denn, man träumt immer noch von einer Karlsruhisierung Hamburgs.

Eine S 21 auf der AKN-Strecke und eine Stadtbahn auf der M5-Strecke z.B. bis Burgwedel sind doch zwei Paar verschiedene Schuhe. Es geht ja nicht um die Verbindung des einen Punktes mit der City, sondern um die Verkehrsbeziehung der ganzen Strecke.

Über den Begriff "Stadtbahn" kann man ohnehin ja lange diskutieren. Eigentlich ist er nur ein Marketing-Begriff, um das Wort Straßenbahn zu vermeiden.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
Hallo,

zunächst ist es gut, daß es so eine Seite bzw. so eine Art Initiativergreifung überhaupt einmal gibt!

Leider finde ich auch wieder genügend Kritikpunkte. So wird das Pferd wieder aus Richtung und Verständnis der Stadtbahnfraktion aufgezäumt. Dabei fehlt grundlegend die Perspektive und Schulterschluß zum ÖPNV-freundlichen Lager. Begeisterte U-Bahn-Bauer sind doch nicht das Problem.

Daraus kommt auch der schon fast traurigste Punkt, die Tram immer als billig anzupreisen. Es gibt also kein schlagenderes Argument, als das sie so billig ist??? Da könnte man draufsetzen: "Dann sparen wir sie uns doch gleich ganz! Wie unschlagbar BILLIG!".

Der Vergleich zur U-Bahn ist auch - man muß es so sagen - dumm. Da werden Äpfel mit Birnen verglichen und diesen selten dämlichen Fehler von vor zehn Jahren, die Tram als U-Bahn Ersatz anzudenken, macht man doch wohl nicht immer noch.

Ein sachlicher Angang wäre daher nötig. Schließlich soll es doch aus der "Prestige-Projekt"-Ecke herausgehen und die Tram kein Spielzeug für wenige werden?!

Eine Argumentation, nicht das die Tram nun mal kommt, sondern das sie kommen muß wäre in meinen Augen hilfreicher. Absehbar wird es keinen großen U- und S-Bahn-Bau, wo die Strecken fast nur im Tunnel verläuft, mehr geben. Da braucht man ein weiteres und eben günstigeres weiteres Rückgrat im Nahverkehr in der Stadt. Die Busse werden das auf absehbare Zeit nicht mehr leisten können, da sie im Stadtbereich an die Grenzen stoßen werden (den Umweltgedanken sollte man sich sparen, da Busse garantiert eines Tages so umweltfreundlich betrieben werden können, wie die Trams und Strom kommt auch irgendwo her (Moorburg)). Auch ein Hinweis, daß das Angebot für die Nutzer (und das können eben alle sein) verbessert werden muß, wäre doch gut.

Man muß den Unschlüssigen, vielleicht schafft man es auch bei den Skeptikern, die Tram schmackhaft machen. Die Ausgangslage in den Fokus stellen und dann auf andere positive Beispiele den Blick lenken. Das man nicht etwas macht, was alle machen, sondern das man etwas tun muß und das die Lösung und jetzt der beste Zeitpunkt ist.



Grüße
Boris
Boris schrieb:
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> Man muß den Unschlüssigen, vielleicht schafft man
> es auch bei den Skeptikern, die Tram schmackhaft
> machen. Die Ausgangslage in den Fokus stellen und
> dann auf andere positive Beispiele den Blick
> lenken. Das man nicht etwas macht, was alle
> machen, sondern das man etwas tun muß und das die
> Lösung und jetzt der beste Zeitpunkt ist.

Dem habe ich nichts Wesentliches hinzuzufügen...

Geld hin oder her -- wenn aufgrund der aktuellen europapolitischen Lage 123 Milliarden Euro Staatshilfen drin sind, sollten die 300 Millionen für den ersten Stadtbahnabschnitt locker drin sein.

Außerdem: Der erste Abschnitt eines neuen Verkehrsmittels ist immer der teuerste, weil halt die zwingend notwendge Infrastruktur nun mal zuerst errichtet werden muß. Als wesentliche Beispiele nenne ich da mal Fahrstromversorgungsnetz (nicht die sichtbaren Fahrdrähte, sondern die Leitungen zu den Gleichrichterwerken, zu den Einspeisepunkten), Betriebshof, Netz- und Servicezentrale...
Später ist es dann so, daß z.B. 2km neue Strecke eröffnet werden und dafür "nur" noch z.B. 5 weitere Züge dazugekauft werden müssen. Der Betriebshof und das Fahrstromversorgungsnetz sind dann ja schon da...

Gruß Ingo
Ein Artikel der taz vergleicht die geschätzten Kosten für einen Kilometer Stadtbahn mit denen eines Kilometer der U4.

[www.taz.de]

Schöner, positiver Artikel mit weiteren Argumenten pro Stadtbahn. Andere Medien werden weitaus kritischer kommentieren. Die lehnen die Stadtbahn ab, selbst wenn der Kilometer 1,50 ¤ kosten würde. Mich ärgert daran, dass die Stadtbahn oft leichtfertig als "nicht unbedingt notwendig" abgekanzelt wird. "Notwendig" ist aus Sicht der IHK-FDP-JU immer nur eines: Straßenbau, Autobahnbau und zwar achtspurig und am besten übereinander.

Daher: Stadtbahn durchdrücken und anfangen zu bauen und zwar schnell auf über 40 km ausbauen denn die Stadtbahn ist bezahlbar Je früher und je mehr Stadtbahn in HH desto wirtschaftlicher und nützlicher.

Michael
...und Bild haut auch mal wieder auf die Tonne:

"STADT PLEITE! Aber: Hier spielt Geld keine Rolle"

[www.bild.de]

Viele Grüße
Marcus
Netzspinne schrieb:
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> ...und Bild haut auch mal wieder auf die Tonne:
>
> "STADT PLEITE! Aber: Hier spielt Geld keine
> Rolle"
>
> [www.bild.de]
> 010/06/08/stadt-pleite/aber-hier-spielt-geld-keine
> -rolle.html
Dabei schreiben sie doch selbst, daß sich die Stadtbahn rechnet. Das sie das nicht sofort macht, wäre ja irgendwie logisch, aber Logik hat Bild-Redakteure schon immer überfordert.
Ja?

"Investieren tut man nur, wenn man absehen kann, dass sich etwas rentiert, also Geld oder zusätzlichen Nutzen abwirft.

Bei Schulreform und Stadtbahn ist das nicht zu erkennen!"

(http://www.bild.de/BILD/regional/hamburg/aktuell/2010/06/08/stadt-pleite/kommentar/finanz-fallen-nicht-zu-uebersehen.html)

Mal sehen, wie BILD-Artikel zur Hafenquerspange so aussehen werden.
Herbert schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ja?
>
> "Investieren tut man nur, wenn man absehen kann,
> dass sich etwas rentiert, also Geld oder
> zusätzlichen Nutzen abwirft.
>
> Bei Schulreform und Stadtbahn ist das nicht zu
> erkennen!"
>
> (http://www.bild.de/BILD/regional/hamburg/aktuell/
> 2010/06/08/stadt-pleite/kommentar/finanz-fallen-ni
> cht-zu-uebersehen.html)
>
> Mal sehen, wie BILD-Artikel zur Hafenquerspange so
> aussehen werden.


Das ist doch nicht schwer vorherzusehen: "Endlich wird mal was getan" "Hier bauen sie unsere neue Autobahn" "Die Hafenwirtschaft atmet auf" usw.
Straßenbau ist toll und prima, alles andere überflüssig und Geldverschwendung.
Mir wäre es immernoch lieber, die Springerpresse zetert und wettert gegen das Stadtbahnprojekt, das realisiert wird als dass sie den Senat eine Sekunde lang lobt für das Aufschieben auf den Sankt Nimmerleinstag.

Unterdessen scheinen immermehr Schreihälse des wirtschaftsnahen Spektrums der Hansestadt gegen das Projekt zu krähen. Das kann jedoch auch ein gutes Zeichen sein. Ein Projekt, dass überhaupt nicht kritisiert wird bringt entweder keine großen Veränderungen oder es wird nicht realisiert.
Im Rahmen des Autofreien Sonntags am 20. Juni wird übrigens ein Stadtbahnwagen aus Bremen auf dem Jungfernstieg ausgestellt.

Siehe: [www.dermerkur.de]
Tatsächlich: Die BSU hat's bestätigt:
Am 20.6. wird auf dem Jungfernstieg ein Stadtbahnwagen aus Bremen ausgestellt.

---
[www.nahverkehrhamburg.de] - Das unabhängige Newsportal für ÖPNV, Radverkehr & neue Mobilität in Hamburg
Und wer glaubt daran, daß HA, MoPo oder BILD darüber berichten? Ich nicht - es sei denn, sie können es wieder negativ verpacken.
Mathias schrieb:
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> Und wer glaubt daran, daß HA, MoPo oder BILD
> darüber berichten? Ich nicht - es sei denn, sie
> können es wieder negativ verpacken.

Ach, man kann es auch übertreiben mit der Verteufelung der Presse.
Gerade das HA und die Mopo haben schon ausführlich über die Stadtbahn berichtet, im HA war sogar dem ganzen eine Doppelseite gewidmet und Redakteure sind entlang der geplanten Strecke gelaufen und haben dort Leute interviewt, wie sie den Bau finden - durchweg positive Resonanz.
Ich weiß nicht... Ich finde Überschriften wie "Droht Winterhude ein Verkehrskollaps", "Fährt die Stadtbahn Hamburg in den Ruin?", "Viel Kritik an der Stadtbahn in Winterhude", "Bürger im Bezirk Nord wehren sich gegen Stadtbahn", "Kein zurück in die Zukunft" und "Mehrheit der Hamburger lehnt Bau der Stadtbahn ab" nicht gerade neutral oder gar positiv. Aber vielleicht bin ich da ein bißchen voreingenommen...
Klar, Du als Befürworter siehst natürlich eher die negativen Dinge, ich als "eher-pro-U-Bahnerweiterung-statt-Etablierung-eines-Stadtbahnsystems"-Verfechter (der allerdings nicht grundsätzlich gegen die Stadtbahn ist) verschließe meine Augen vor den negativen Schlagzeilen.

Aber wenn mich nicht alles täuscht, sind diese von Dir aufgeführten Überschriften eher ziemlich aktuellen Datums, oder?
Die angespannte Haushaltslage ist leider schon ein großes Thema momentan.
Da wäre eine U-Bahnerweiterung vielleicht einfacher zu akzeptieren innerhalb der Bevölkerung als die Einführung eines komplett neuen Systems, selbst wenn es in der Summe aufs gleiche hinausliefe (also statt der geplanten ersten Stadtbahn-Teilstrecke z.B. nur eine Abzweigung von der U3 nach Steilshoop (die GAL argumentiert ja immer mit der Notwendigkeit, daß Steilshoop und Bramfeld schienenlos sind).
Dieses Thema wurde beendet.