Re: U5-Planungen 15.12.2017 21:37 |
Zitat
Akzeptiert es doch endlich, dass die prognostizierten Umsteiger-Zahlen den Aufwand für nicht gerechtfertigt erscheinen lassen.
Re: U5-Planungen 16.12.2017 21:36 |
Zitat
Jan Gnoth
Akzeptiert es doch endlich, dass die prognostizierten Umsteiger-Zahlen den Aufwand für nicht gerechtfertigt erscheinen lassen.
Re: U5-Planungen 17.12.2017 13:05 |
Zitat
Fredrik
"Wenn die neue U-Bahn bis zur Haltestelle Sengelmannstraße gebaut ist, wie würden sie in die City oder zum Hauptbahnhof fahren:
Re: U5-Planungen 17.12.2017 13:48 |
Zitat
eimsbüttel72
Es grenzt schon an ein Wunder, dass für die Tangente Bramfeld – City Nord überhaupt eine U-Bahn (!) geplant wird, und das dieser Bauabschnitt als erstes in Angriff genommen wird. Die Hochbahn hat als zentrale Aufgabe der U5 die Entlastung der Buslinien M5+M6 genannt – dieses Ziel wird aber erst zweitrangig angegangen.
Re: U5-Planungen 17.12.2017 19:33 |
Re: U5-Planungen 17.12.2017 20:15 |
Zitat
Günter Wolter
Die U5 ist in erster Linie ein Ersatz bzw. eine Entlastung für die Busse 5 und 6.
Der Bramfelder Ast wird als Anhängsel aus den bekannten Gründen gebaut.
Zitat
Günter Wolter
Nur, zwei Schildvortriebsmaschinen gleichzeitig sind nicht vorgesehen.
Man baut von Bramfeld aus, weil man an der Sengelmannstr. die TBM wieder heraushebt,
denn dort entsteht ein oberirdischer Abschnitt, der den Übergang zur U1 mit Hilfe der
entsprechenden alten Bauvorleistung ermöglicht, bzw. soll eine lange vorgehaltene Freifläche
als Abstellanlage dienen. Nach diesem Umsteigepunkt wird die Trasse wieder in den Tunnel
führen, der in offener Bauweise konzipiert ist. Das vorläufige Ende in der City Nord ist der
Tatsache geschuldet, dass der Schildvortrieb erst danach in Richtung City weitergehen soll.
Und das erklärt auch, warum erst um 2025 der Weiterbau losgehen soll. Erst dann rechnet man damit,
dass die TBM wieder frei ist. Sie braucht außerdem nur das Stück von der Ostseite Sengelmannstr. bis
südlich der Station New York Ring transportiert zu werden.
Re: U5-Planungen 17.12.2017 21:08 |
Zitat
Dass Steilshoop - Bramfeld eine Tangente als Anhängsel davon bekommen, ist dem Umstand geschuldet, dass der Ring, welche die eigentliche Richtung von Bramfeld/Steilshoop ist, keine Kapazitäten mehr frei hat.
Re: U5-Planungen 17.12.2017 22:15 |
Re: U5-Planungen 17.12.2017 22:37 |
Zitat
Günter Wolter
Technisch ist viel möglich. Aber der Ring hat ein anderes Problem. Es geht nicht so sehr um die Kapazitäten, sondern
um das Fahrtempo. Die U5 soll eine vollautomatische Linie mit 120 m Zügen werden, die mit hoher Geschwindigkeit fährt. Die Führung über den Ring würde die Linie verlangsamen und zieht auch noch weniger Erschließung nach sich. Außerdem wäre der Bramfelder Ast weniger förderfähig - er hat ja gar nicht die hohe Fahrgasterwartung, die man eigentlich erreichen muss, um eine U-Bahn zu rechtfertigen.
Als Nebeneffekt der Trasse östlich der Alster geht die Bramfelder Strecke dann besser durch. (Dies verhindert überdies den Straßenbahnbau auf unabsehbare Zeit. ...)
Re: U5-Planungen 18.12.2017 15:47 |
Re: U5-Planungen 18.12.2017 15:51 |
Diese "Prognosen" sind doch reine Kaffeesatzleserei. Eine U Bahn wird mindestens 100 bis 150 Jahre bestehen und sollte auch entsprechend geplant werden und nein, was Hamburg sich mit seiner Hauptbahnhoffixiertheit erlaubt ist eben nicht strategisch gedacht. Wenn man z.b. in 20 Jahren kaum noch Kleingärten in Bramfeld haben sollte, dann erstellt sich die Erschließung einer U Bahn ganz anders da als heute.Zitat
Jan Gnoth
So wie die Hochbahn das jetzt empfiehlt, macht das schon Sinn und ist kein schlechter Scherz. Sicher sind in der Vergangenheit einige Sachen nicht immer glücklich gelaufen, aber im großen und ganzen sind die U-Bahnen in Hamburg schon strategisch geplant und gebaut worden, nämlich auf den Radialen und nicht auf den Tangenten. Sicher mag es auf dem Schnellbahn-Plan schön aussehen, wenn es an Rübenkamp und Rentzelstraße Knotenpunkte zwischen U- und S-Bahn geben würde. Aber haben die auch wirklich den verkehrlichen Nutzen als dass sich ein derartiger Aufwand da lohnen würde? Ich glaube nicht. Akzeptiert es doch endlich, dass die prognostizierten Umsteiger-Zahlen den Aufwand für nicht gerechtfertigt erscheinen lassen.
Re: U5-Planungen 18.12.2017 16:08 |
Zitat
ahoberg
Diese "Prognosen" sind doch reine Kaffeesatzleserei. Eine U Bahn wird mindestens 100 bis 150 Jahre bestehen und sollte auch entsprechend geplant werden und nein, was Hamburg sich mit seiner Hauptbahnhoffixiertheit erlaubt ist eben nicht strategisch gedacht. Wenn man z.b. in 20 Jahren kaum noch Kleingärten in Bramfeld haben sollte, dann erstellt sich die Erschließung einer U Bahn ganz anders da als heute.
Re: U5-Planungen 18.12.2017 18:46 |
Hm - wenn es sich ergibt, Linien anders zu führen - warum nicht. Es muss nicht wirklich ALLES über den Hbf.Zitat
Jan Gnoth
Aber wenn der Hauptbahnhof nunmal die große Verkehrsdrehscheibe in Hamburg ist, dann müssen zwangsläufig alle U- und S-Bahnlinien über den Hauptbahnhof geführt werden! Nichts ist in Hamburg notwendiger, als dass alle U- und S-Bahnlinien über den Hauptbahnhof geführt werden!
Re: U5-Planungen 19.12.2017 09:33 |
Zitat
ahoberg
Im übrigen finde ich es eh absurd, daß das ganze Projekt U5 sich daraus ausrichtet, in welcher Weise der Tunnel gebaut wird. Unabhängig davon wird sich der ÖPNV in den nächsten 30 bis 40 Jahren eh massiv verändern allein, was an Dronen dann durch die Städte fliegt, wird den innerstädtischen Verkehr revolutionieren (und die zunehmende Digitialisierung die Tendenz zu Telearbeit immer weiter verstärken).
Re: U5-Planungen 20.12.2017 11:59 |
Zitat
Jan Gnoth
Zitat
ahoberg
Diese "Prognosen" sind doch reine Kaffeesatzleserei. Eine U Bahn wird mindestens 100 bis 150 Jahre bestehen und sollte auch entsprechend geplant werden und nein, was Hamburg sich mit seiner Hauptbahnhoffixiertheit erlaubt ist eben nicht strategisch gedacht. Wenn man z.b. in 20 Jahren kaum noch Kleingärten in Bramfeld haben sollte, dann erstellt sich die Erschließung einer U Bahn ganz anders da als heute.
Aber wenn der Hauptbahnhof nunmal die große Verkehrsdrehscheibe in Hamburg ist, dann müssen zwangsläufig alle U- und S-Bahnlinien über den Hauptbahnhof geführt werden! Nichts ist in Hamburg notwendiger, als dass alle U- und S-Bahnlinien über den Hauptbahnhof geführt werden!
Re: U5-Planungen 20.12.2017 13:30 |
Zitat
Hes
Ist das ernst gemeint?
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Hes
Dieses Dogma ist für mich die Wurzel vieler Probleme. Ich bin froh, wenn ich mal nicht über den Hauptbahnhof fahren muß, der als Umsteigepunkt nun wirklich keinen Spaß macht. Noch schlimmer ist nur Berliner Tor.
Zitat
Hes
Was die U5 angeht, so ist diese für mich als Barmbeker nun völlig uninteressant geworden, da sie den Stadtteil nur noch touchiert und endgültig keine sinnvollen Fahrtoptionen mehr bietet.
Zitat
Hes
Ich hoffe, die Steilshooper und Bramfelder können dann mehr mit dieser Linie anfangen.
Re: U5-Planungen 20.12.2017 14:41 |
Re: U5-Planungen 20.12.2017 17:34 |
Zitat
Jan Gnoth
Die Verkehrsströme in dieser Stadt sind nunmal auf den Hauptbahnhof ausgerichtet, weil dieser an einem verkehrlich wichtigen Punkt liegt.
Re: U5-Planungen 20.12.2017 18:29 |
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Günter Wolter
Alles über den Hauptbahnhof (?): Das ist eine historisch bedingte Tatsache. Nachdem man sich 1905 von den Kopfbahnhöfen verabschiedet hatte, baute man eine Zentralstation, die alles abdecken sollte. Diese stößt mittlerweile an ihre Grenzen, zumal Hamburg seit 1990 sein Hinterland zurückbekommen hat. Die deutsche Teilung brachte eine Zeitlang Ruhe in dieses Szenario und man glaubte, nichts ändern zu müssen. Eine überlegenswerte Dezentralisierung des Fernverkehrs wäre jedoch nur möglich, wenn die Bausubstanz in der Stadt erheblich umgestaltet würde. Und das zöge erhebliche Kosten und Ärger mit den Grundeigentümern etc. nach sich. Das ist zumindestens nicht mal eben zu haben.
Allerdings müssen die U- und S-Bahnen möglichst weiterhin Direktverbindungen zur Fernbahn schaffen. Und solange Hamburg nicht mehr Anschlüsse und damit mehr Fernbahnstrecken durch die Stadt wie in Berlin und München bzw. anderen großen Metropolen aufweisen kann, sind die Radialen wohl oder übel auf dieses Zentrum hin auszurichten. Und es entstehen ja nicht mehr Radialen als die vorhandenen. Die U5 ersetzt die Busse 5 und 6, schließt nur die noch klaffende Schnellbahnlücke. Tangentiale U-Bahn-Verbindungen wird es solange nicht geben, bis die wichtigsten Radialen Schnellbahntrassen sind. Ein dezentraler Fernverkehr wie z.B. in London und Paris wäre die Voraussetzung, dass sich beim Nahverkehr etwas verändert.
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Günter Wolter
Frankfurt am Main als Metropole ist ähnlich strukturiert wie Hamburg. Dort tobt der Bär an der Hauptfeuerwache. Auch das ist nicht so ganz unproblematisch.
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Günter Wolter
Ein ganz anderes Thema bei den Schnellbahnprojekten ist die „standardisierte Bewertung“, die sich sehr ungünstig auswirkt – ähnlich der sog. Fallpauschalen im Krankenhaus. Diese Herangehensweise will nur möglichst „Effizienz“, da bleiben die Interessen der betroffenen Menschen oft auf der Strecke.
Ein S-Bahn-Anschluss nach Osdorf ist m.E. die bessere Variante. Aber die damit verbundene tradierte Orientierung auf Altona und die direkte Verbindung in die Innenstadt ist den Verantwortlichen offensichtlich nicht so wichtig. Vielmehr ist es nach der offiziellen Logik eben effizienter, den linienreinen Betrieb mit einer U5 zu haben und zudem noch vom Nord-Westen her Direktanschlüsse an Uni, UKE sowie Arenen zu bekommen, um auch noch in einem Aufwasch die belastete Buslinie 5 durch eine Schnellbahn zu ersetzen. Das wirkt sich positiv auf die Kosten-Nutzen-Analyse aus, die Fahrgäste können dann ja gerne den Umweg in die City in Kauf nehmen.
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Günter Wolter
Ich habe überdies zunehmend den Eindruck, dass speziell in Hamburg von der Politik nicht immer so ganz begriffen wurde, dass die Hansestadt ein Ballungszentrum ist und kein Kleinstadtidyll mit Außenalster. Hintergrund ist die jahrzehntelange Entwicklung von Strukturen, bei denen im Zentrum gearbeitet wird und am Stadtrand gewohnt. Als Beispiel: Die Busse von der S1 Richtung Elbe-Einkaufszentrum bzw. Osdorf sind meist überfüllt. Da wurde Ende der 60er Jahre ein Wohngebiet geschaffen und dann zieht man kurzerhand alle Schnellbahnprojekte dorthin wieder zurück.
Zitat
Günter Wolter
Die durchaus sinnvollen Stadtbahnstrecken helfen aber nicht bei der Bewältigung des Pendlerverkehrs, einmal abgesehen von der Gegenfront, die der Bürgermeister auch mit bedienen will. Da seinerzeit durch Einfluss der Grünen ein Stadtbahnnetz sowohl 2000 als auch 2008 in Erwägung gezogen wurde, wollte man zeitgleich vom U- und S-Bahnausbau lieber nichts wissen. Mir scheint, dass dies immer so gegeneinander gestellt wird. Hamburg kann ja nicht auf Bestandsstrecken zurückgreifen, muss bei Null anfangen. Da nun der Schnellbahnausbau im Vordergrund steht (S21, S4 und U4), konnte oder wollte man sich nicht zusätzlich ein Straßenbahnnetz leisten, das eigene Betriebskosten nach sich zieht. Überlegung der Senatspolitik ist m.E. folgende: Die U5 ist zwar teurer im Bau, aber kompatibel mit dem Bestandsnetz der U-Bahn – Anschaffungen von Zugeinheiten, Nutzung von vorhandener Logistik etc. – und erweist sich insofern als leistungsfähiger, als größere Entfernungen schneller zurückgelegt werden können. Man bleibt in einem System. Und so ließen sich besser die Fördergelder abgreifen. Für beides würde Berlin wohl eher nichts hergeben.
Aber am Ende wieder einmal nichts zu machen, kann sich die Stadt nun wirklich nicht mehr leisten.
Re: U5-Planungen 20.12.2017 21:14 |