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Argumente pro Tempelhof?
geschrieben von Logital 
Na, warum denn nicht. Und ist auch eine S-Bahnstation bei der Oberlandstr geplant ?

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
histor schrieb:
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> Na, warum denn nicht. Und ist auch eine
> S-Bahnstation bei der Oberlandstr geplant ?

Im Flächennutzungsplan sind sogar zwei neue S-Bahnstationen in diesem Bereich dargestellt: eine in Höhe Komturstr., eine weitere in Höhe Oderstr. Das Problem ist aber, dass schon im Flächennutzungsplan, stärker noch im aktuell diskutierten städtebaulichen Entwurf, gerade in diesen Bereichen verhältnismäßig wenig neue Bebauung vorgesehen ist und auch der Bestand kaum den Bedarf für einen S-Bahnhof erkennen lässt.

Die deutlichsten Änderungen im neuen Entwurf gegenüber dem FNP ist eine Reduzierung der Bebauung vor allem im Osten und Südwesten zugunsten des neu vorgesehenen Columbia-Quartiers im Norden inkl. einer Anbindung an die Gneisenaustr. (also in dem Bereich in dem wohl im kommenden Jahr der Papst ein paar Tage wohnen wird).
Lopi2000 schrieb am 18. Februar 2008 14:45:
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> ... in den Ostbezirken sind es jeweils nur einige
> Prozente, kaum zu vermuten, daß sich das in der
> Abstimmung ändern wird.

Die bisherige Anzahl ausgestellter Abstimmungsscheine für die Briefwahl zeigt, dass sich diese Vermutung bestätigt:

Steglitz-Zehlendorf 7,54 %
Tempelhof-Schöneberg 7,04 %
Charlottenburg-Wilmersdorf 5,16 %
Reinickendorf 5,25 %
Neukölln 5,03 %
Spandau 3,25 %
Treptow-Köpenick 3,07 %
Mitte 2,68 %
Friedrichshain-Kreuzberg 2,15 %
Pankow 1,36 %
Lichtenberg 0,56 %
Marzahn-Hellersdorf 0,26 %

Insgesamt haben erst 3,26 % der Abstimmungsberechtigten einen entsprechenden Antrag gestellt, bei der letzten Abgeordnetenhauswahl wurde nahezu jede zweite Stimme per Briefwahl abgegeben. Das mal so als kleiner Zwischenstand vom Landeswahlleiter.
Und nimmt man allein die Briefwahlstimmen, so ergeben sie nichtmal 1/6 des notwendigen Quorums. Da es sich hier aber nicht um eine Abgeordnetenhauswahl handelt, sondern den ersten Volksentscheid der in Berlin stattfindet, wäre ich bei der Beurteilung solcher Zahlen eher vorsichtig. Bis zum Wahltag kann ja noch einiges passieren und letztendlich dürfte dann auch das Wetter einen Ausschlag für die Beteiligung geben.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Die Parteiendebatte - Rot-Rot gegen Tempelhof - die Schwarzen dafür - ist doch ein wenig verlogen. Es war doch die Große Koalition unter Diepgen, also mit der CDU, die die Flughafenkonzeption BBI samt Schließungen entwickelt hatte.

Allerdings, das ganze Öko-Gequatsche unter Schlagworten wie Tempelhofer Freiheit / Zukunft - Tempelhofer Feld ist doch auch unausgegorenes Zeug. Wo sind denn die Investoren für Tempelhof Forum THF, Stadtquartier Tempelhof, Columbia-Quartier und Stadtquartier Neukölln? Wenn ich diese Schlagworte höre denke ich an eine große stadtplanerische Kuschelecke, so eine typische sinnbefreite Beschäftigungstherapie für das Planergewerbe. Geht dann etwa schon wieder der Steuerzahler für ein neues Entwicklungsgebiet in Vorleistung?

Von mir aus kann es einen städtischen Flughafen geben für die kleinen Flugzeuge der Wirtschaftselite und einige Gucci-Brillenträger - furchtbar diese extremen Neiddebatten.... als wenn das die Welt verändern würde. Der große Linien- und Charterverkehr geht so oder so von BBI - die großen Vögel kriegt man in THF nicht mehr runter.

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Fahr lieber mit der Bundesbahn



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.04.2008 04:05 von Prinz Eisenherz.
Prinz Eisenherz schrieb:

> Allerdings, das ganze Öko-Gequatsche unter
> Schlagworten wie Tempelhofer Freiheit / Zukunft -
> Tempelhofer Feld ist doch auch unausgegorenes
> Zeug. (...)
>
> Von mir aus kann es einen städtischen Flughafen
> geben für die kleinen Flugzeuge der
> Wirtschaftselite (...)

Ich finde es eher überraschend, wie der Gewinn einer großen Fläche mitten in der Stadt von vielen heutzutage nicht als Chance für etwas Neues, Experimentelles, Interessantes oder einfach nur Grünes (im Sinne von Flächen für die Natur) gesehen wird - sondern als Gefahr für das Gemeinwesen. Das klingt alles wie ein unglaublicher Abwehrkampf gegen (fast) jede Veränderung in dieser Stadt. Wo ist die Phantasie und Kreativität, die doch so gerne mit dieser Stadt in Verbindung gebracht wird? Wo ist der Mut, etwas Neues auszuprobieren? Verspricht denn eine Konservierung des Status quo in dieser Stadt wirklich eine bessere Lebensqualität und Zufriedenheit und Entwicklungsmöglichkeiten für die Zukunft? Gerade darin, dass eben auf dieser Fläche noch lange nicht alles verplant und kommerziell verwertet ist, liegt doch gerade die Chance der Ideen für neue Nutzungen auf diesem Gelände. Das ist allemal spannender und mit mehr Möglichkeiten für die Zukunft der Stadt verbunden, als ein paar Geschäfts- und Freizeitflieger mitten in der Stadt.

Ingolf
Anonymer Benutzer
Re: Argumente pro Tempelhof?
08.04.2008 08:19
Super - eine Riesenfläche, die wegen des Stadtklimas frei bleiben muss - was für eine Chance!!!

Mit Mauerstreifen, Regierungsviertel, Hauptbahnhof, Potsdamer Platz,
Stadion der Weltjugend, Landstadt Gatow und Wista Adlershof haben/ hatten wir ja wohl genug Freiflächen und Spielplätze für unsere Archtekturstudenten und Stadtplaner!
> Ich finde es eher überraschend, wie der Gewinn
> einer großen Fläche mitten in der Stadt von vielen
> heutzutage nicht als Chance für etwas Neues,
> Experimentelles, Interessantes oder einfach nur
> Grünes (im Sinne von Flächen für die Natur)
> gesehen wird - sondern als Gefahr für das
> Gemeinwesen.

Wer spricht von einer Gefahr für das Gemeinwesen? Weil das Volk von Berlin an die Abstimm-Urnen gerufen wird und möglicherweise frühere Senats-Entscheidungen in Frage stellt? Mit solchen Widersprüchen kann unser politisches System gut umgehen...
Eine Gefahr ließe sich übrigens genauso argumentieren, wenn die Option Flugbetrieb in THF leichtfertig verbaut wird - aber lassen wir mal diese Kaffeesatzleserei.

> Das klingt alles wie ein
> unglaublicher Abwehrkampf gegen (fast) jede
> Veränderung in dieser Stadt. Wo ist die Phantasie
> und Kreativität, die doch so gerne mit dieser
> Stadt in Verbindung gebracht wird? Wo ist der Mut,
> etwas Neues auszuprobieren? Verspricht denn eine
> Konservierung des Status quo in dieser Stadt
> wirklich eine bessere Lebensqualität und
> Zufriedenheit und Entwicklungsmöglichkeiten für
> die Zukunft? Gerade darin, dass eben auf dieser
> Fläche noch lange nicht alles verplant und
> kommerziell verwertet ist, liegt doch gerade die
> Chance der Ideen für neue Nutzungen auf diesem
> Gelände. Das ist allemal spannender und mit mehr
> Möglichkeiten für die Zukunft der Stadt verbunden,
> als ein paar Geschäfts- und Freizeitflieger mitten
> in der Stadt.

Das sind doch Totschlagargumente (Infragestellung der Kreativität, Blabla...) - das ginge auch umgekehrt.

Und eine Freifläche für das Stadtklima - zum Luftaustausch? Die ist bereits in Form von THF bestens vorhanden - das braucht man nicht aus dem Wolkenkuckucksheim von Senatsstuben und verbündetem Planergewerbe spinnert beplanen... die Bevölkerung hat echt andere Sorgen als das Gekritzel auf dem Tempelhofer Feld...

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Fahr lieber mit der Bundesbahn
Prinz Eisenherz schrieb:

> Eine Gefahr ließe sich übrigens genauso
> argumentieren, wenn die Option Flugbetrieb in THF
> leichtfertig verbaut wird - aber lassen wir mal
> diese Kaffeesatzleserei.
Mir geht es weniger um das Instrument der Abstimmung, sondern um eine von eingen verbreietete Stimmung, dass eine Neunutzung des Areals grundsätzlich etwas Negantives für die Stadt wäre und als Belastung wahrgenommen wird und daher abzuwehren wäre.

> Das sind doch Totschlagargumente (Infragestellung
> der Kreativität, Blabla...) - das ginge auch
> umgekehrt.
Mit der Nutzung "Flughafen" ist die Fläche weitgehend besetzt und die Spielräume für andere Nutzungen eher gering.

> Und eine Freifläche für das Stadtklima - zum
> Luftaustausch?
Das ist ja eine der Herausforderungen, wie man das gut bewahren kann. Und Ideen dafür zu finden ist nicht besonders kompliziert.

Die ist bereits in Form von THF
> bestens vorhanden - das braucht man nicht aus dem
> Wolkenkuckucksheim von Senatsstuben und
> verbündetem Planergewerbe spinnert beplanen... die
> Bevölkerung hat echt andere Sorgen als das
> Gekritzel auf dem Tempelhofer Feld...
Die ganze Stadt ist ein "Wolkenkuckucksheim von Senatsstuben (im Sinne politischer Entscheidungsinstanzen) und verbündetem Planergewerbe", auch der Flughafen Tempelhof.

Ingolf
Ingolf schrieb:

> Mir geht es weniger um das Instrument der
> Abstimmung, sondern um eine von eingen
> verbreietete Stimmung, dass eine Neunutzung des
> Areals grundsätzlich etwas Negantives für die
> Stadt wäre und als Belastung wahrgenommen wird und
> daher abzuwehren wäre.

Interessanter Aspekt, da sind wir was die Schließung von THF angeht ja mal einer Meinung. Andererseits, die Befürworter einer Schließung reden immer nur von der Schließung und nicht von der Nachnutzung. Das macht es den THF-Freunden einfach, es gibt ja keine schmackhafte Alternative. In München wurde der Umzug der Messe von der Schwanthaler Höhe nach Riem von langer Hand vorbereitet. Was wäre gewesen, man hätte in Berlin Anfang der 90er ebenfalls nicht auf die Erweiterung der Messe gesetzt und das Ganze nach Tempelhof verlagert. Das ICC wird kritisch gesehen und die Anbindung Tegels ist irgendwann hinfällig, die Anbindung Schönefelds umso näher.

Natürlich reine Fiktion und vorbei, aber es zeigt, dass auch in Tempelhof nie über eine sinnvolle Nachnutzung nachgedacht wurde. Hier könnte der Sitz weiterer Ministerien sein, aber man redet hier wie am Hbf. oder Ostbahnhof über die üblichen Dienstleistungsflächen plus dem üblichen Blabla von stadtverträglichem Wohnen im Grünen mit lächelnden Familien auf tollen Prospekten. Das haben wir seit den 90ern so oft gehört, da müsste wirklich was Originelles her.

Gruß
Alex
@Alex: Da wollte kein Ministerium rein. Angeboten wurde es wohl durchaus. Für den BND wärs ja auch ne Möglichkeit gewesen. Aber den hat man ja lieber dahin gesetzt wo ein alternatives Wohnprojekt vorgesehen war.

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Ja, wo der BND jetzt hinzieht war ein Viertel für "autofreies Wohnen" geplant. Leider wird daraus nun nichts.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Alex Seefeldt schrieb:
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> In München wurde der Umzug der Messe
> von der Schwanthaler Höhe nach Riem von langer
> Hand vorbereitet. Was wäre gewesen, man hätte in
> Berlin Anfang der 90er ebenfalls nicht auf die
> Erweiterung der Messe gesetzt und das Ganze nach
> Tempelhof verlagert.

Das wäre sicher auch eine Option gewesen, hätte aber evtl. auch Probleme mit der stadtklimatischen Funktion gegeben. In München wurde immerhin seit den 1960er Jahren die Schließung des Flughafens Riem geplant, der Messeumzug kam erst später mit dazu.

Abgesehen davon hat München zur Zeit einen erheblich größeren Siedlungsdruck als Berlin, jährlich werden etwa dreimal so viele Wohnungen fertiggestellt wie in Berlin, da ist ein Großprojekt wie die Messestadt Riem mit 16.000 Einwohnern und Bundesgartenschaupark deutlich leichter zu stemmen als bei der derzeitigen Berliner Situation.

Aber in kleinerer Dimension dürften Neubebauungen auf dem Tempelhofer Feld auch vielversprechend sein. Gerade das Victoriaquartier als Übergang von Kreuzberg in den neuen Park dürfte schnell Investoren finden. In London findet z.B. zweimal im Jahr die Berlin Property Expo statt, die als Alternative für den zur Zeit überteuerten britischen Immobilienmarkt vermarktet werden. Auch auf der Immobilienmesse in Cannes hat der Senat die "Tempelhofer Freiheit" bereits vermarktet.
Lopi2000 schrieb:

> Aber in kleinerer Dimension dürften Neubebauungen
> auf dem Tempelhofer Feld auch vielversprechend
> sein. Gerade das Victoriaquartier als Übergang von
> Kreuzberg in den neuen Park dürfte schnell
> Investoren finden. In London findet z.B. zweimal
> im Jahr die Berlin Property Expo statt, die als
> Alternative für den zur Zeit überteuerten
> britischen Immobilienmarkt vermarktet werden. Auch
> auf der Immobilienmesse in Cannes hat der Senat
> die "Tempelhofer Freiheit" bereits vermarktet.

Interessant. Völlig klar, Berlin hat im Moment freie Flächen im Überfluss aber keine steigenden Einwohnerzahlen. Nun ist es schwer, so eine gigantische Fläche wie das Tempelhofer Feld auf den Markt zu bringen, ohne das Preisgefüge bei Immobilien erheblich zu stören, weil die Nachfrage vermutlich nicht mithält.

Bei Bundesnutzungen fällt mir noch der Umzug der Hardhöhe ein ;-) ok, schlechter Scherz.

Wir werden vermutlich auch in Berlin steigende Immobilienpreise erleben, denn die Hütten die man in London für sein teures Geld kriegt stehen in keinem reellen Verhältnis mehr zum Aufwand, geschweige zum Ertrag. In Berlin ist die Ertragsspanne möglicherweise größer. Es müsste eben auch mehr Gründe geben nach Berlin zu ziehen...

Gruß
Alex
Anonymer Benutzer
Re: Argumente rund um Tempelhof?
14.04.2008 20:14
Alex Seefeldt schrieb:
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> Es müsste
> eben auch mehr Gründe geben nach Berlin zu
> ziehen...

Wie wäre es mit diesem: Ein innenstadtnaher Flughafen wie Tempelhof...
Wie wäre es mit diesem: günstiger Wohnraum ohne Fluglärm UND kurzer Weg zum Flughafen Schönefeld, der von der Innenstadt auch nicht weiter weg ist als Tegel.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
@Alex: Doch wir haben wieder leicht steigende Einwohnerzahlen und aus meine Sicht werden schon viel zu viele Freistellen in der Innenstadt als sogenannten "Filetstücken" verkauft und zugebaut.

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Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Ronald S. Lauder kämpft in Berlin für die Offenhaltung des City-Airports. Der B.Z. erläuterte er seine Pläne für 1000 Jobs.

http://www.bz-berlin.de/BZ/news/2008/04/15/tempelhof-robert-s-lauder/tempelhof-robert-s-lauder,geo=4272350.html

ÖPNV DER UMWELT ZUR LIEBE !
Muss man dazu überhaupt was sagen? Vor 3 Jahren also hat er von einem Beschluss erfahren der schon wesentlich früher getätigt wurde...

Warum will er sich nicht am BBI anbauen? ;-) (oder in Strausberg)

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Nur noch zwölf Tage bis zur Tempelhof-Wahl. Aber schon gestern stimmte der Senat den Änderungen im Flächennutzungsplan zu. Er will damit die Voraussetzungen schaffen, dass aus dem Tempelhofer Flugfeld bald ein riesiges Baufeld werden kann.
Vorgesehen sind unter anderem Tausende Eigentumswohnungen und Firmenansiedlungen.Dabei hatte erst am Vortag der Unternehmer Ronald S. Lauder sein Angebot erneuert, den City-Airport zum Klinik-Standort auszubauen. Dafür will er 350 Millionen Euro investieren und Tausende Arbeitsplätze schaffen.

http://www.bz-berlin.de/BZ/news/2008/04/16/tempelhof-bebauungsplan/tempelhof-bebauungsplan,geo=4283424.html

ÖPNV DER UMWELT ZUR LIEBE !



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.04.2008 01:45 von New Yorker Subway.
Dieses Thema wurde beendet.