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"Kanzler-U-Bahn" die kürzeste U-Bahn in Berlin
geschrieben von Heidekraut
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Re: "Kanzler-U-Bahn" die kürzeste U-Bahn in Berlin 25.03.2010 13:47 |
Adenosin schrieb:
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> Ein Nutzen-Kosten-Verhältnis größer aber nahe bei 1 ist also erstens wenig aussagekräftig.
Wie wahr, im Mannheim baute man eine Straßenbahnstrecke (Linie 6) in Stadtbahnstandard zu einem Stadion, die außer im Veranstaltungsverkehr Mo-Fr nur nachmittags alle 20 min von Straßenbahnen genutzt wird. Ansonsten reicht ein Bus. Der KNF wurde natürlich zu >1 berechnet, sonst hätte es diese Verbindung nie gegeben!
> Zweitens geht es nicht darum, ob ein Projekt einen Nutzenwert größer als 1 (oder 3) hat. Würde man
> alle solchen Projekte umsetzen, dann würden in Deutschland jeden Monat eine neue Autobahn oder
> Bundesstraße eröffnet weden und Milliarden Euro (sinnlos) ausgegeben werden.
Dier Nutzwertfaktoren einer Autobahn und der einer Straßenbahn bzw. U-Bahn sind gar nicht miteinander vergleichbar.
> Es geht vielmehr darum, die vorhandenen, begrenzten Mittel in die Projekte zu investieren,
> die die höchsten Nutzen-Kosten-Faktoren haben. Und in Berlin gibt es einige Projekte, die garantiert
> einen höheren Nutzenfaktor erreichen als die U5 (das gilt übrigens auch für die S21)
Die U5 zwischen Alex und Jungfernheide kam auf einen KNF zwischen 1,95 und 3,49, nur der Abschnitt zum Flughafen Tegel kam lag mit 1,84 etwas schlechter. (siehe Punkt 6 von [dip21.bundestag.de]) Hier muss man jedoch die künftige Nutzung des Areals nach Schließung des Flughafens 2011 neu bewerten.
Jedenfalls waren diese Zahlen Grundlage des Planfeststellungsbeschlusses von 1999 und der Finanzierungszusage aus Mitteln des Hauptstadtvertrages.
Die S21 kam mit 1,21 um Größenordnungen schlechter weg. Ursache dafür ist hauptsächlich, dass ein echter Eisenbahnbetrieb prinzipiell teurer ist als ein einfacher Bahnbetrieb nach BOStrab.
Welche Projekte hätten denn nun einen höheren KNF als die U5 Alex - Tegel mit 1,84 bis 3,49? Und wer garantiert das?
> Im Übrigen kam die U5 bei der KNA nur dadurch auf einen Werten > 1, weil bei der Berechnung der
> Abschnitt zur Turmstraße mit einbezogen wurde. Die Strecke Hbf-Alex hätte isoliert betrachtet bei
> einer KNA schlecht abgeschnitten.
Ja, wäre schätzungsweise nur auf 1,8 gekommen, wenn man den weitaus kürzeren Abschnitt HBF-Turmstr. mit nur einem Zwischenbahnhof an der Rathenower Straße (Fritz-Schloss-Park) mal zu 3,0 annimmt.
Das haben wir übrigens hier [www.bahninfo-forum.de] schon mal diskutiert.
> Hehe, ich weiß, dass es hier viele Befürworter der U5-Verlängerung gibt.
Die haben dafür gute Gründe.
Die Gegner sitzen vor allem in der Vorstandsetage der DBAG, die (nicht zu unrecht) eine gewisse Fahrgastabwanderung befürchtet. Das könnte zu einem Rückgang der Bestellerentgelte an S-Bahn GmbH und DB Regio führen, was nicht ins Börsen- und Boni-Konzept des Bahnvorstands passt.
> Aber ich schließe mich Polski an, und bin sehr auf die Fahrgastzahlen gespannt.
> Ich kenne die Prognosen, glaube aber, dass sie zu hoch angesetzt sind ...
Das glaubten viele bei den Alexanderplatz-Straßenbahn-Neubaustrecken auch. Die Realität hat sie schnell übertroffen.
Wenn in ein paar Jahren die U5 verlängert ist und der lange Flexity am Roten Rathaus um die Ecke biegt, wird das dem ÖPNV in der Innenstadt weiter Auftrieb geben.
so long
Mario
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> Ein Nutzen-Kosten-Verhältnis größer aber nahe bei 1 ist also erstens wenig aussagekräftig.
Wie wahr, im Mannheim baute man eine Straßenbahnstrecke (Linie 6) in Stadtbahnstandard zu einem Stadion, die außer im Veranstaltungsverkehr Mo-Fr nur nachmittags alle 20 min von Straßenbahnen genutzt wird. Ansonsten reicht ein Bus. Der KNF wurde natürlich zu >1 berechnet, sonst hätte es diese Verbindung nie gegeben!
> Zweitens geht es nicht darum, ob ein Projekt einen Nutzenwert größer als 1 (oder 3) hat. Würde man
> alle solchen Projekte umsetzen, dann würden in Deutschland jeden Monat eine neue Autobahn oder
> Bundesstraße eröffnet weden und Milliarden Euro (sinnlos) ausgegeben werden.
Dier Nutzwertfaktoren einer Autobahn und der einer Straßenbahn bzw. U-Bahn sind gar nicht miteinander vergleichbar.
> Es geht vielmehr darum, die vorhandenen, begrenzten Mittel in die Projekte zu investieren,
> die die höchsten Nutzen-Kosten-Faktoren haben. Und in Berlin gibt es einige Projekte, die garantiert
> einen höheren Nutzenfaktor erreichen als die U5 (das gilt übrigens auch für die S21)
Die U5 zwischen Alex und Jungfernheide kam auf einen KNF zwischen 1,95 und 3,49, nur der Abschnitt zum Flughafen Tegel kam lag mit 1,84 etwas schlechter. (siehe Punkt 6 von [dip21.bundestag.de]) Hier muss man jedoch die künftige Nutzung des Areals nach Schließung des Flughafens 2011 neu bewerten.
Jedenfalls waren diese Zahlen Grundlage des Planfeststellungsbeschlusses von 1999 und der Finanzierungszusage aus Mitteln des Hauptstadtvertrages.
Die S21 kam mit 1,21 um Größenordnungen schlechter weg. Ursache dafür ist hauptsächlich, dass ein echter Eisenbahnbetrieb prinzipiell teurer ist als ein einfacher Bahnbetrieb nach BOStrab.
Welche Projekte hätten denn nun einen höheren KNF als die U5 Alex - Tegel mit 1,84 bis 3,49? Und wer garantiert das?
> Im Übrigen kam die U5 bei der KNA nur dadurch auf einen Werten > 1, weil bei der Berechnung der
> Abschnitt zur Turmstraße mit einbezogen wurde. Die Strecke Hbf-Alex hätte isoliert betrachtet bei
> einer KNA schlecht abgeschnitten.
Ja, wäre schätzungsweise nur auf 1,8 gekommen, wenn man den weitaus kürzeren Abschnitt HBF-Turmstr. mit nur einem Zwischenbahnhof an der Rathenower Straße (Fritz-Schloss-Park) mal zu 3,0 annimmt.
Das haben wir übrigens hier [www.bahninfo-forum.de] schon mal diskutiert.
> Hehe, ich weiß, dass es hier viele Befürworter der U5-Verlängerung gibt.
Die haben dafür gute Gründe.
Die Gegner sitzen vor allem in der Vorstandsetage der DBAG, die (nicht zu unrecht) eine gewisse Fahrgastabwanderung befürchtet. Das könnte zu einem Rückgang der Bestellerentgelte an S-Bahn GmbH und DB Regio führen, was nicht ins Börsen- und Boni-Konzept des Bahnvorstands passt.
> Aber ich schließe mich Polski an, und bin sehr auf die Fahrgastzahlen gespannt.
> Ich kenne die Prognosen, glaube aber, dass sie zu hoch angesetzt sind ...
Das glaubten viele bei den Alexanderplatz-Straßenbahn-Neubaustrecken auch. Die Realität hat sie schnell übertroffen.
Wenn in ein paar Jahren die U5 verlängert ist und der lange Flexity am Roten Rathaus um die Ecke biegt, wird das dem ÖPNV in der Innenstadt weiter Auftrieb geben.
so long
Mario
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