Zitat
Giovanni

Und naja: Im IRE25 Magdeburg - Berlin werden tarifwidrig auch VBB-Tickets anerkannt und scheinbar sogar vom Zugpersonal verkauft.

Nicht alles, was nicht explizit im Tarif steht, ist tarifwidrig.

Werden eigentlich VBB-Fahrkarten (wie es vor einiger Zeit hieß) nur zwischen Gesundbrunnen und Südkreuz anerkannt/verkauft oder bis Werder oder bis Wusterwitz?

Eine kleine sprachliche Krümelkackerei: wenn Tickets scheinbar vom Zugpersonal verkauft werden, bedeutet das übrigens, dass sie _nicht_ vom Zugpersonal verkauft werden.
"Scheinbar" bedeutet: es ist so aus als ob; ist es aber nicht. Im Unterschied zu "anscheinend".

Zitat

[Im Sinne des AEG ist der Zug Fernverkehr - die Produktklassen der Bahn sind für den VBB-Tarif nicht relevant]

Hast Du schon mehrfach geschrieben. Der erste Halbsatz ist auf jeden Fall richtig; beim zweiten Halbsatz bin ich anderer Meinung: die Anerkennung von Verbundtickets orientiert sich im VBB und den meisten anderen deutschen Verbünden sehr wohl an den Zuggattungen und niemals am AEG. Es gibt auch andere RE, die nach AEG-Fernverkehr sind; wie etwa der Warnemünde-Express und sein Kollege in Richtung Stralsund, im Grunde sogar der ganze RE5-Nordast, usw. usf.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.06.2012 09:06 von Global Fisch.

Dann müsste man auch eine Begrenzung von Nahverkehrstickets (QDL, Ländertickets und andere) auf maximal 60 Minuten bzw. 50 km einführen um konform mit dem AEG zu sein ...

Zitat
Global Fisch

Werden eigentlich VBB-Fahrkarten (wie es vor einiger Zeit hieß) nur zwischen Gesundbrunnen und Südkreuz anerkannt/verkauft oder bis Werder oder bis Wusterwitz?

Wenns jetzt um den IRE geht, dann natürlich nur bis Südkreuz, der nächste Halt wäre ja schon Magdeburg.

Zitat
S5 Mahlsdorf
Wenns jetzt um den IRE geht, dann natürlich nur bis Südkreuz, der nächste Halt wäre ja schon Magdeburg.

Der VBB-Tarif lässt aber Fahrten bis zum letzten Bahnhof des VBB-Gebietes zu, nicht nur bis zum letzten Haltebahnhof. Und m.E. sind IRE-Züge Angebote von DB-Regio, also müssten VBB-Fahrscheine durchaus gelten. Wenn die denn in der Praxis anerkannt werden, hat man vielleicht schon gemerkt, dass eine gegenteilige Handhabung nicht durchsetzbar wäre. Oder man ist froh, dass in den Wagen wenigstens einige Fahrgäste sitzen...

Beste Grüße
Harald Tschirner

Zitat
Chep87
Dann müsste man auch eine Begrenzung von Nahverkehrstickets (QDL, Ländertickets und andere) auf maximal 60 Minuten bzw. 50 km einführen um konform mit dem AEG zu sein ...

Dann würde sie allerdings keiner mehr kaufen. Denn ein Länderticket, das nur 60 Minuten
gültig ist für 28 Euro (Rechenbeispiel: Berlin-Brandenburg-Ticket) ist doch arg teuer. Das dürfte
nicht mal in München günstig erscheinen :)

Beim BB-T könnte man allerdings die IRE-Nutzung explizit ausschließen, da das der einzige IRE in der Region ist.
Und meines Wissens wäre das auch in Sachsen-Anhalt so? Also könnte man es auch dort tun.

Gruß
PEG 650.08



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.06.2012 15:54 von PEG 650.08.

Zitat
Harald Tschirner

Zitat
S5 Mahlsdorf
Wenns jetzt um den IRE geht, dann natürlich nur bis Südkreuz, der nächste Halt wäre ja schon Magdeburg.

Der VBB-Tarif lässt aber Fahrten bis zum letzten Bahnhof des VBB-Gebietes zu, nicht nur bis zum letzten Haltebahnhof. Und m.E. sind IRE-Züge Angebote von DB-Regio, also müssten VBB-Fahrscheine durchaus gelten. Wenn die denn in der Praxis anerkannt werden, hat man vielleicht schon gemerkt, dass eine gegenteilige Handhabung nicht durchsetzbar wäre. Oder man ist froh, dass in den Wagen wenigstens einige Fahrgäste sitzen...

Richtig, in der Praxis wird die übliche Wusterwitz-Stückelung geduldet. Etwas anderes können die Zugbegleiter wohl auch nicht verkaufen. Es ist trotzdem ein ziemliches Armutszeugnis, dass man in dieser Hinsicht bisher keine offizielle Regelung gefunden hat.

--- Signatur ---
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Zitat
Global Fisch
... die Anerkennung von Verbundtickets orientiert sich im VBB und den meisten anderen deutschen Verbünden sehr wohl an den Zuggattungen und niemals am AEG.

Ich würde sagen, die Anerkennung von Verbundtickets ist in den meisten Fällen räumlich bedingt (hier also Berlin-Brandenburg) und
natürlich als zweiter großer Posten: Welche Züge sind vom jeweiligen Zweckverbund/ Verkehrsverbund bestellt. Denn in BB hat man ja
viele Zuggattungen (RB, RE, PE, OE, NE), aber alle Züge sind vom VBB bestellt und können dementsprechend im Verbundgebiet genutzt
werden.

Beim IRE wäre die Gültigkeit ja nur auf Gesundbrunnen - Südkreuz beschränkt, da weitere Halte nicht im VBB liegen.

Gruß
PEG 650.08

Zitat
Jay
Richtig, in der Praxis wird die übliche Wusterwitz-Stückelung geduldet. Etwas anderes können die Zugbegleiter wohl auch nicht verkaufen. Es ist trotzdem ein ziemliches Armutszeugnis, dass man in dieser Hinsicht bisher keine offizielle Regelung gefunden hat.

Ich hatte dieser Frage betreffend ja mal eine Anfrage an den VBB gestellt: [www.bahninfo-forum.de]
Eine offizielle Stellungnahme gibt es aber tatsächlich ja bis heute wohl nicht.

Gruß
PEG 650.08

Üblicherweise gelten VBB-Tickets in Nahverkehrszügen bis zur letzten Station (unabhängig vom Verkehrshalt), in freigegebenen Fernverkehrszügen jedoch nur bis zum letzten Verkehrshalt. Einzige Ausnahme ist der Stettiner EC, der bis Tantow Grenze freigegeben ist.

@Global Fish:
Anscheinend, weil ich bisher keine Gelegenheit hatte dies persönlich zu überprüfen.

Beim inzwischen eingestellten "RE14" Zwickau - Lichtenberg wurde in Flyern/Aushängen darauf hingewiesen, dass keine VBB-Tickets anerkannt werden. Wie auch beim IRE25 handelt es sich dabei um eigen(un)wirtschaftlichen Fernverkehr.
Der IRE25 findet sich, wie auch der "RE14" in keiner VBB-Publikation.

Allerdings dürften auch einige der DB-Tickets in diesem Zug ungültig gewesen sein, da für die Strecke Berlin - Magdeburg zumindest im Tfv 603 von 2011 (neuere liegen mir nicht vor, hoffe mal das es geändert wurde) zwar der Umweg über Rosslau - Köthen gestattet, jedoch zwingend der Weg über Wannsee und Potsdam Hbf vorgeschrieben (was kurios ist, da der Umweg über Rosslau ohne den Abschnitt Wannsee - Michendorf direkt sehr wenig Sinn macht).

@Chep87:
Könntest du dein Einwand bitte Erläutern?
Ich sehe jedenfalls keinen Grund weshalb ein Fahrschein für Nahverkehrszüge keine längeren Fahrtstrecken erlauben sollte.

Zitat
Giovanni
Üblicherweise gelten VBB-Tickets in Nahverkehrszügen bis zur letzten Station (unabhängig vom Verkehrshalt), in freigegebenen Fernverkehrszügen jedoch nur bis zum letzten Verkehrshalt. Einzige Ausnahme ist der Stettiner EC, der bis Tantow Grenze freigegeben ist.

Einzige Ausnahme war der Stettiner EC, der bis Tantow Grenze freigegeben war.

Bitte aufs Datum des Beitrags achten ;)
Das Posting stammt vom 4.6. - letzter Betriebstag des EC war der 5.6.

Zurück zum BBI: Im Tagesspiegel stand vor wenigen Tagen, dass möglicherweise die Gelder für die bestellten Halte am neuen Flughafenbahnhof gezahlt werden müssen. Interessant sind die Stationsgebühren, die in Schönefeld - lt. Artikel - enorm hoch sind. Dazu aus dem Artikel:

Zitat
Tagesspiegel v. 5.6.12

Mit einem Gebührensatz von 28,55 Euro für jeden Stopp eines Zuges liegt der
Schönefelder Flughafenbahnhof an der Preisspitze in der Liste der Bahn AG.
Zum Vergleich: Am Hauptbahnhof kostet das Halten 14,58 Euro. Am Flughafen
Frankfurt (Main) verlangt die Bahn für Fern- und Regionalzüge jeweils 3,42
Euro, am Flughafen München sind es lediglich 2,51 Euro und in Hamburg sogar
nur 1,74 Euro. In diesen beiden Bahnhöfen halten auch nur S-Bahnen, während
unter dem Flughafen Berlin-Brandenburg wenige Fern- sowie etwa alle 15
Minuten Regionalzüge und im Zehn-Minuten-Abstand S-Bahnen halten sollten.
Der Halt am Unterwegsbahnhof Waßmannsdorf steht mit 2,95 Euro in der Liste.
Teuer ist auch schon der Stopp im bisherigen Bahnhof Schönefeld Flughafen.
Er kostet 11,58 Euro.

@Stationspreis BER
Ein Schelm wer böses dabei denkt: Die Stationsgebühren werden schlicht an den Besteller durchgereicht. Gemäß Zusatzvertrag zum S-Bahnverkehrsvertrag werden die Kilometer von Schönefeld bis BER ohne zusätzliche Bestellgelder gefahren. Versucht der Konzern hier das Geld wieder reinzuholen?

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.

Zitat
Logital
@Stationspreis BER
Ein Schelm wer böses dabei denkt: Die Stationsgebühren werden schlicht an den Besteller durchgereicht. Gemäß Zusatzvertrag zum S-Bahnverkehrsvertrag werden die Kilometer von Schönefeld bis BER ohne zusätzliche Bestellgelder gefahren. Versucht der Konzern hier das Geld wieder reinzuholen?

Hintergrund ist wohl eher das Stationspreissystem an sich: Ein neuer Fernverkehrsbahnhof, der mit allem ausgestattet ist, was halt so an einen großen Fernbahnhof gehört, wird auch entsprechend hoch eingestuft. Da ist der neue Flughafenbahnhof in der Kategorie 2 gelandet, in der in Brandenburg sonst nur die Hauptbahnhöfe von Potsdam und Cottbus liegen. Im Stationspreissystem werden dann im Grundsatz alle Kosten für Bahnhöfe dieser Kategorie durch die Anzahl der Fahrten geteilt. Dadurch dass diese drei Bahnhöfe verhältnismäßig gut ausgestattet sind, aber nur verhältnismäßig wenige Züge (insbesondere Fernzüge) fahren, sind die Kosten eben relativ hoch.

Der Berliner Hauptbahnhof ist zwar noch besser ausgestattet und aufwändig gestaltet, aber es halten eben auch erheblich mehr Züge.

Und gerade weil dort so wenig Züge halten ist der Preis hoch. Da wurde die Marktwirtschaft auf den Kopf gestellt. Geringe führt normalerweise nicht zu teuren Preisen. Aber in diesem Fall haben wir es mit einem kaum regulierten Monopol zu tun.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.06.2012 08:19 von Logital.

Zitat

Und gerade weil dort so wenig Züge halten ist der Preis hoch. Da wurde die Marktwirtschaft auf den Kopf gestellt. Geringe führt normalerweise nicht zu teuren Preisen. Aber in diesem Fall haben wir es mit einem kaum regulierten Monopol zu tun.

Äh? Das System ist in der Hinsicht schon logisch. So ein Bahnhof produziert erstmal unabhängig davon wie viele Züge da wirklich anhalten einen großen Batzen an Fixkosten. Die Grenzkosten für jeden weiteren haltenden Zug sind jedoch sehr gering. Ergo, je mehr Züge halten, auf desto mehr Züge kann ich die Fixkosten umlegen. Also ganz einfache Mathematik. Dieses Preissystem wurde im übrigen erst eingeführt, NACHDEM das alte als nicht nachvollziehbar von der BNetzA kassiert wurde.
Und NATÜRLICH führen geringe Mengen zu teuren Preisen. Oder warum werden seltene Erden immer teurer??

Seltene Erden werden immer teurer weil die Nachfrage höher ist als das Angebot.
Ein Hotelier hat auch hohe Fixkosten. Wenn die Buchungen zurückgehen erhöht der nicht die Preise.

Man hat ein schlechtes Stationspreissystem durch ein noch schlechteres ersetzt. Meiner Ansicht sollten die Stationen auch zu DB Netz. Die Kosten sollten in die Trassenpreise rein. Auch Züge die an einem Bahnhof nicht halten profitieren aufgrund der Netzwirkung davon, dass andere Züge es tun.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.

Zitat

Man hat ein schlechtes Stationspreissystem durch ein noch schlechteres ersetzt. Meiner Ansicht sollten die Stationen auch zu DB Netz. Die Kosten sollten in die Trassenpreise rein. Auch Züge die an einem Bahnhof nicht halten profitieren aufgrund der Netzwirkung davon, dass andere Züge es tun.

Ich halte das jetzige Stationspreissystem für das erste halbwegsfaire seit langem. Allein schon weil diese elendige "Es hält ein ICE 2x die Woche, es ist ein ICE Bahnhof zum Supervorteilspreis von nur 3 Zilliarden Euro je Halt" weg ist. Das jetzige Preissystem war doch das was immer alle wollten? Bahnhofspreis / Alle Züge. Kleiner Aufschlag wenn der Zug sehr lang ist (ok, da kann man wieder streiten wieso die Grenzen so gezogen wurden wie sie gezogen wurden) und fertig ist die Geschichte.

Ich sehe schon ein großes Comeback für den "Bahnhof freies Feld"

BBI erst 2014

Ich glaube, der Tagesspiegel übertreibt es da ein bisschen. Das ist doch Effekthascherei und Sensationsgeilheit. Es ist einfach noch fällig unklar, wie es weitergeht. Das muss erstmal alles gesichtet werden.

Zu den Stationsgebühren: Wer hat den Bahnhof nochmal bezahlt? War das DB Station und Service allein oder gab es Unterstützung durch den Bund und Berlin? Im ersteren Fall wären hohe Gebühren zum Reinholen der Kosten ja gerechtfertigt, im anderen eine Unverschämtheit.

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Nicht-dynamische Signatur