Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 21.09.2020 14:46 |
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Balu der Bär
Kein Pendler steht morgens freiwillig im Stau.
Mein Eindruck ist da ein ganz anderer.
Im Übrigen stehen diese Personen nicht im Stau - sie sind der Stau.
Die Anwort ist mir zu einfach..
Wer wie darüber erwähnt aus Dörfern jenseits der Stadtgrenze kommt, steigt nicht um da wo der erste Bus irgendwann nach 6.00 im 20min Takt verkehrt,
der fährt bis zum Arbeitsplatz durch,
Und produziert mit diesem Verhalten ganz freiwillig einen Stau.
Wer dem Stau entgehen will, fährt nur bis zum nächsten Schnellbahnanschluß und dann weiter - ganz ohne Stau - bequem mit der Bahn. Eine Vielzahl von Pendlern stellt diese Methode der Fortbewegung tagtäglich unter Beweis.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 21.09.2020 15:15 |
Zitat
Vvj-Ente
Bequem ist das Bahn fahren ja leider nicht.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 21.09.2020 16:37 |
Zitat
Die Untersuchung hat gezeigt, dass Park + Ride-Anlagen einen Teil des ÖPNV und des Radverkehrs im ersten Teil der Wegstrecke auf den MIV bzw. beim Radverkehr auf MIV und ÖPNV verlagern. Dieser unbeabsichtigte negative Effekt ist vergleichsweise groß. Ein weiteres interessantes Ergebnis der Befragung ist die recht hohe Akzeptanz von Parkgebühren auf P+R-Anlagen. Zwar differenziert sich der Zustimmungsgrad zwischen einzelnen Anlagen insbesondere aufgrund ihrer Lage, dennoch sollten Kommunen eine entgeltliche Nutzung der Anlagen durchaus als Refinanzierungsmittel prüfen lassen. Zudem lassen sich mit Parkgebühren die unbeabsichtigten Effekte von P+R-Anlagen mindern: Frühere Rad- und ÖPNV-Nutzer würden zu ihrer ursprünglichen Verkehrsmittelwahl zurückkehren, während ehemalige MIV-Nutzer zur Zahlung von Parkgebühren bereit sind. Die Entscheidung zur Einführung von Parkgebühren sollte jedoch eine Einzelfallentscheidung bleiben, da sich der Parkdruck um die jeweilige Anlage erhöhen kann bzw. die Pkw-Nutzung auf der Gesamtstrecke steigt.
Besonders interessant ist der beobachtete Unterschied zwischen den einzelnen P+R-Typen.
Der Bau von P+R-Anlagen in der Peripherie führt zu einem negativen Nettoeffekt hinsichtlich der zusätzlichen Fahrleistung und Fahrzeugemissionen. Da dieser Art der P+R-Anlage den Fahrer erst relativ kurz vor dem Ziel zu Umstieg auf den ÖPNV bewegen soll, ist der negative Effekt durch eine Verlagerung vom ÖPNV / Rad auf den MIV besonders groß. Dieser Effekt kann auch durch die Nutzung des ÖPNV im zweiten Teil der Wegstrecke nicht kompensiert werden. Periphere P+R-Anlagen haben daher den negativen Effekt, dass sie die Verlagerung hin zum MIV im ersten Teil der Wegstrecke fördern und daher einen übermäßig großen negativen Effekt hervorrufen. Der wohnortnahe Bau von P+R-Anlagen ist aus verkehrlichen und ökologischen Gründen daher eindeutig vorzuziehen!
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 21.09.2020 20:16 |
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
Alter Köpenicker
Wer dem Stau entgehen will, fährt nur bis zum nächsten Schnellbahnanschluß und dann weiter - ganz ohne Stau - bequem mit der Bahn. Eine Vielzahl von Pendlern stellt diese Methode der Fortbewegung tagtäglich unter Beweis.
Ein Beispiel: Dörfer hinter Neu Zittau..die von da kommen, haben bis S Köpenick oder Spindlersfeld den ersten Stau unfreiwillig..
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 21.09.2020 20:53 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 21.09.2020 21:43 |
Zitat
Silent-Eagle
Solange durch die Grünen nur das Auto madig gemacht wird, ohne das der Nahverkehr massiv gestärkt wird, wird sich nichts an der Sache ändern.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 21.09.2020 22:06 |
Zitat
Silent-Eagle
Solange durch die Grünen nur das Auto madig gemacht wird, ohne das der Nahverkehr massiv gestärkt wird, wird sich nichts an der Sache ändern.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 22.09.2020 05:09 |
Zitat
Silent-Eagle
Ich darf jeden Morgen und jeden Nachmittag von Friedrichshagen nach Alt-Mariendorf pendeln. Früher auch regelmäßig von Erkner.
Wie oft habe ich es als Nutzer vom ÖPNV verflucht.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 22.09.2020 06:22 |
Zitat
andre_de
Solange renitente Autofahrer wie Du reflexartig als Standard-Ausrede bringen "zunächst muss aber mal der Nahverkehr gestärkt werden" (weil sie genau wissen, dass diese Ausrede immer funktionieren wird, da sie nicht messbar ist), so lange führt kein Weg daran vorbei, das Auto madig zu machen. Die Millionen Menschen allein in Berlin, die tagtäglich den "nicht gestärkten" Nahverkehr nutzen, haben nach Deiner Wahrnehmung vermutlich alle einen an der Klatsche.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 22.09.2020 06:47 |
Zitat
andre_de
Zitat
Silent-Eagle
Solange durch die Grünen nur das Auto madig gemacht wird, ohne das der Nahverkehr massiv gestärkt wird, wird sich nichts an der Sache ändern.
Solange renitente Autofahrer wie Du reflexartig als Standard-Ausrede bringen "zunächst muss aber mal der Nahverkehr gestärkt werden" (weil sie genau wissen, dass diese Ausrede immer funktionieren wird, da sie nicht messbar ist), so lange führt kein Weg daran vorbei, das Auto madig zu machen. Die Millionen Menschen allein in Berlin, die tagtäglich den "nicht gestärkten" Nahverkehr nutzen, haben nach Deiner Wahrnehmung vermutlich alle einen an der Klatsche.
Den Rest Deinen Beitrags zitiere und kommentiere ich mal nicht im Detail. Dass "Weichenstörung, Signalstörung, Verzögerung im Betriebsablauf, Polizeieinsatz, Notarzteinsatz, Fahrzeugmangel" auf jeder Strecke quasi täglich vorkommen, ist Deine sehr individuelle Wahrnehmung. Die Realität ist es zum Glück nicht. Real ist dagegen der alltägliche Stau-Wahnsinn auf den großen Einfallstraßen. Plus den Krach und den Dreck, den jeder einzelne Autofahrer tagtäglich tausenden Unbeteiligten absichtlich antut. Hast Du aber vermutlich bisher nicht so wahrgenommen...
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 22.09.2020 08:13 |
Zitat
Silent-Eagle
Ich darf jeden Morgen und jeden Nachmittag von Friedrichshagen nach Alt-Mariendorf pendeln. Früher auch regelmäßig von Erkner.
Wie oft habe ich es als Nutzer vom ÖPNV verflucht. In der S3 bekommt man ja noch nen Sitzplatz. Im RE 1 wird es schon deutlich schwieriger. In der Ringbahn ist es im Berufsverkehr schon Glückssache. Wenn dann mal wieder die üblichen Störungen bestehen, dann kann man auch mal zwei drei Züge warten, um überhaupt in den Zug zu kommen. Dann darf man aber auch hoffen, dass der nächste auch in naher Zeit auch kommt und es pünktlich zur Arbeit schafft.
Durch das mehrmalige Umsteigen verschenkt man irre viel Zeit. Sind ja nur 5 Minuten. Aber bei zwei Umsteigen sind es eben 10. Das hin und zurück und jeden Tag.
Wie oft benötigt man dank Weichenstörung, Signalstörung, Verzögerung im Betriebsablauf, Polizeieinsatz, Notarzteinsatz, Fahrzeugmangel länger?
Mit dem Auto bin ich selbst im Berufsverkehr schneller an meiner Arbeitsstelle. Im Auto funktioniert immer die Heizung im Winter, im Sommer die Klimaanlage, der Sitzplatz ist immer frei und neben mir sitzen oder stehen keine Personen, die nicht wissen, was Körperpflege bedeutet. Nach dem Wochenende sehen die Züge wie Schwein aus.
Ich bin wirklich ein Nahverkehrsfan und fahre fast jeden Tag mit der Bahn. Aber so oft habe ich mir ein eigenes Auto gewünscht.
Jetzt durch Corona ist wirklich eine spürbare Entspannung eingetreten. Aber dieser Effekt wird irgendwann zu Ende sein. Neue Fahrgäste, die bereits ein Fahrzeug besitzen, werden es sich mehrfach überlegen, ob sie sich das antun möchten.
Solange durch die Grünen nur das Auto madig gemacht wird, ohne das der Nahverkehr massiv gestärkt wird, wird sich nichts an der Sache ändern.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 22.09.2020 08:39 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 22.09.2020 08:58 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 22.09.2020 09:02 |
Zitat
Marienfelde
Was könnte besser sein? Vollzüge auf dem Ring, die zu einer besseren "Stehplatzqualität" führen sollten, wären schon schön (an der Lösung dieses Problems wird ja seit Jahren mit Hochdruck gearbeitet, und ganz hinten am Horizont ist die Verbesserung schon zu sehen).
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 22.09.2020 09:48 |
Zitat
PassusDuriusculus
Ganz nüchtern betrachtet, es gibt Wege, die sind mit Bahn am Schnellsten, solche die mit Auto am Schnellsten sind und solche die mit Fahrrad am Schnellsten sind. Das Verhältnis ändert sich auch je nach Verkehrszeit.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 22.09.2020 10:11 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 22.09.2020 10:51 |
Zitat
hvhasel
Aber warum muss eine Citymaut denn "nur für Superreiche" sein?
In Stockholm zahlt man als Höchstsatz weniger als den Preis eines VBB Einzelfahrscheins AB. Zudem geht es nur um die Ein-/Ausfahrt in die Innenstadt. Wenn ich im Berufsverkehr 20 oder 30 Minuten schneller mit dem Auto am Ziel, in der Innenstadt, bin, kann mir das doch diesen Preis wert sein. Ein Auto kostet locker 400 Euro im Monat, wenn es nur steht. Die Geringverdiener-Beispiele der Berliner Politik sind in 9 von 10 Fällen überhaupt nicht realistisch. Entweder weil die Betroffenen gar kein Auto haben, nicht mit dem Auto durch die Innenstadt müssen oder nicht zu den Zeiten der Mauterhebung fahren.
Ja, der ÖPNV muss ohne Frage ertüchtigt werden. Schon weil es das sozialste und umweltverträglichste Verkehrsmittel mit Motorantrieb ist. Aber das muss er ohnehin, das hat mit der Citymaut nichts zu tun. Andererseits dürfen wir nicht immer in Extremen denken. In den bereits vorhandenen Beispielen der Citymaut hat vor allem die Anzahl der überflüssigen Fahrten mit dem Kfz nachgelassen. Mit dem Auto pendeln trotzdem noch genug Leute.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 22.09.2020 12:00 |
Zitat
Marienfelde
Ich bin durchaus für viel mehr Parkraumbewirtschaftung, evtl. auch eine City-Maut, die aber wegen ihres beachtlichen sozialpolitischen Sprengstoffs auch sehr sorgfältig mit den Parkgebühren abzuwägen wäre - überspitzt: Wenn sich nur noch Superreiche mit eigenem Parkplatz eine auch nur gelegentliche Autofahrt in der Innenstadt leisten könnten, wäre diese Art Verkehrspolitik womöglich nicht mehrheitsfähig.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 22.09.2020 12:16 |
Zitat
Ruhlebener
Zitat
PassusDuriusculus
Ganz nüchtern betrachtet, es gibt Wege, die sind mit Bahn am Schnellsten, solche die mit Auto am Schnellsten sind und solche die mit Fahrrad am Schnellsten sind. Das Verhältnis ändert sich auch je nach Verkehrszeit.
Da auch Fahrradfahren in Betracht genommen wird, ändert sich das Verhältnis auch je nach individueller Fitnessniveau, nach mitzutransportierende Sachen und Personen, und nach Witterung.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 22.09.2020 12:54 |
Zitat
Global Fisch
Hab' mal in Adlershof gearbeitet. Kollege kam aus Neuenhagen. Auto? Stau Köpenick. Fahrrad? Zu weit. ÖPNV? Muss man nicht erklären.
Also, was hat er gemacht? Fahrrad auf den Dachgepäckträger, mit dem Auto irgendwo zu einem Parkplatz in Hirschgarten, weiter mit dem Fahrrad nach Adlershof.