Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 22.09.2020 13:44 |
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Alter Köpenicker
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T6Jagdpilot
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Alter Köpenicker
Wer dem Stau entgehen will, fährt nur bis zum nächsten Schnellbahnanschluß und dann weiter - ganz ohne Stau - bequem mit der Bahn. Eine Vielzahl von Pendlern stellt diese Methode der Fortbewegung tagtäglich unter Beweis.
Ein Beispiel: Dörfer hinter Neu Zittau..die von da kommen, haben bis S Köpenick oder Spindlersfeld den ersten Stau unfreiwillig..
Die Dörfer hinter Neu-Zittau, das sind Wernsdorf, Burig und Erkner. Wer von Erkner mit dem Auto nach Köpenick fährt, hat schonmal ganz pauschal selber Schuld am Stau und dem ist wohl auch nicht mehr zu helfen. Von Wernsdorf sind es 4 km bis nach Schmöckwitz (68) und 7 km bis Eichwalde (S8, S46). Von Burig sind es 7 km bis Erkner (RE1, S3). Diesen Pendlern stehen also durchaus Möglichkeiten offen, staufrei ihr Ziel zu erreichen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 22.09.2020 14:29 |
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Marienfelde
Vielleicht noch einmal zurück zu Hermann Knoflacher, dessen sehr negatives Statement zur Citymaut mir schon zu denken gegeben hat - hier noch ein Link zu dem Beitrag, in dem folgendes Zitat enthalten ist: [www.bahninfo-forum.de]
Eine City-Maut hält der Verkehrsplaner aus Wien für Kappes:
"Die City-Maut wurde entweder für den weiteren Ausbau von Straßen wie in Skandinavien eingeführt oder in relativ kleinen Bereichen von Großstädten wie London – dort mit viel PR und wenig Systemkenntnis.
Eine solche Gebühr hat eine negative soziale Komponente und setzt zudem erst an, wenn der Mensch schon im Auto sitzt. Sie ist gut, um ideologisch Autofahrer abzuzocken und wenig wirksam, wenn die Kosten zum Beispiel über Betriebsausgaben kompensiert werden können.
City-Maut ist eine Maßnahme mit wenig Wirkung und viel Aufwand. Die Elektronik-Konzerne freuen sich darüber, künftigen Sondermüll auf Kosten öffentlicher Mittel verkaufen zu können."
Sicherlich gibt es eine große "soziale Spannweite" zwischen einer Mautfreiheit und auch innerhalb der Ringbahn meist freiem Parken (wie jetzt) oder einer City-Maut in Höhe von 10 € und deutlich höheren Parkgebühren im gesamten Gebiet innerhalb der Ringbahn. Solche Dinge müssen sorgfältig abgewogen werden. Ein schlüssiges, umsetzungsfähiges Konzept für Berlin ist jedenfalls noch nicht erkennbar. Bis dahin sollte man mit der jetzigen Form der Parkraumbewirtschaftung weitermachen, die ja auch zu positiven Effekten führt.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 22.09.2020 22:40 |
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Global Fisch
Soll man auf nachfragesenkende Maßnahmen für den Autoverkehr verzichten? Dann erreicht man doch nichts. Die Flächen in der Stadt sind nun mal begrenzt und der Autoverkehr steht in direkter Konkurrenz zu Fuß-, Radverkehr und Oberflächen-ÖV. Diese können (bis auf Peanutsmaßnahmen) nur dann verbessert werden, wenn man Flächen vom Autoverkehr zu den anderen verschiebt.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 22.09.2020 23:11 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 22.09.2020 23:21 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 23.09.2020 00:48 |
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Silent-Eagle
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andre_de
Solange renitente Autofahrer wie Du reflexartig als Standard-Ausrede bringen "zunächst muss aber mal der Nahverkehr gestärkt werden" (weil sie genau wissen, dass diese Ausrede immer funktionieren wird, da sie nicht messbar ist), so lange führt kein Weg daran vorbei, das Auto madig zu machen. Die Millionen Menschen allein in Berlin, die tagtäglich den "nicht gestärkten" Nahverkehr nutzen, haben nach Deiner Wahrnehmung vermutlich alle einen an der Klatsche.
Sag mal, hast du überhaupt meinen Text gelesen? Ich fahre täglich mit dem ÖPNV zur Arbeit und zurück.
Und renitenter Autofahrer kann man wohl nicht sein, wenn man kein Auto besitzt oder?
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 23.09.2020 06:36 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 23.09.2020 07:17 |
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VvJ-Ente
Wie wäre es, Bahn und Auto zu tauschen? Neue Straßen und Parkplätze dürfen grundsätzlich nur noch unterirdisch gebaut werden. Dazu werden Stadtring und Hauptmagistralen Stück für Stück unter die Erde verlegt. Dafür fahren die Bahnen grundsätzlich oben.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 23.09.2020 08:02 |
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hvhasel
(...)
Was macht denn flächendeckende Parkraumbewirtschaftung günstiger oder einfacher durchzusetzen? Der Aufwand des Betriebs ist doch um ein vielfaches größer und die Wirkung (bei der geltenden StVO) viel geringer. Aber, natürlich gehört es auch zur Wahrheit, dass die Einrichtungskosten der Citymaut relativ hoch sind und die Flächenproblematik nicht angegangen wird.
(...)
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 23.09.2020 08:56 |
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VvJ-Ente
Wie wäre es, Bahn und Auto zu tauschen? Neue Straßen und Parkplätze dürfen grundsätzlich nur noch unterirdisch gebaut werden. Dazu werden Stadtring und Hauptmagistralen Stück für Stück unter die Erde verlegt. Dafür fahren die Bahnen grundsätzlich oben. DieU3 nach Weißensee kann dann beispielsweise problemlos und günstig neben der M4-Trasse gebaut werden. Lediglich an den Kreuzungen mit anderen Straßenbahnen muss die neue Bahn dann kurz ab- und hinter der Kreuzung wieder auftauchen. Der Autoverkehr verschwindet unter der Greifswalder Str., dann meinetwegen auch acht- oder zehnspurig und ohne Tempolimit.
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VvJ-Ente
Wenn es gelänge, insbesondere auch die eigenen Planungen bei der Straßenbahn und der Parkraumbewirtschaftung demnächst auch einmal zu verwirklichen, würden sich weitere Veränderungen ergeben.
Ich wäre für folgende Reihenfolge: Erst Wiederaufnahme des Straßenbahnbetriebs zum Hermannplatz nebst Parkraumbewirtschaftung in SO 36 und im Neuköllner Norden, später evtl. Umsetzung eines bis dahin schlüssigen Gesamtkonzepts aus Citymaut und Parkraumbewirtschaftung.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 23.09.2020 11:22 |
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hvhasel
Zumindest könnte man wirklich hinterfragen, warum neue U-Bahnstrecken in Berlin wirklich fast immer als unterirdische Strecken gedacht werden. Klar, das hätten alle Anwohner gerne, weil der Status quo nicht gestört würde.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 23.09.2020 11:30 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 23.09.2020 11:39 |
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andre_de
Hallo,
so geht neue Verkehrspolitik: Radschnellwege durch Parks, um vierstreifige Straßen und Parkplätze nicht antasten zu müssen:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/trotz-kritik-von-fussgaengern-senat-kuendigt-drei-radschnellwege-durch-parks-an/26210596.html
Ich dachte immer, Frau Günther wäre die Chefin der Senatsverkehrsverwaltung? Vielleicht hatte sie bisher aber einfach noch keine Zeit gefunden, sich dort mit ihren Ideen mal vorzustellen...
Viele Grüße
André
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 23.09.2020 11:51 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 23.09.2020 12:00 |
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Ruhlebener
Zitat
hvhasel
Zumindest könnte man wirklich hinterfragen, warum neue U-Bahnstrecken in Berlin wirklich fast immer als unterirdische Strecken gedacht werden. Klar, das hätten alle Anwohner gerne, weil der Status quo nicht gestört würde.
...und weil die Züge oben mehr Krach machen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 23.09.2020 12:06 |
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Nemo
Zitat
andre_de
Hallo,
so geht neue Verkehrspolitik: Radschnellwege durch Parks, um vierstreifige Straßen und Parkplätze nicht antasten zu müssen:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/trotz-kritik-von-fussgaengern-senat-kuendigt-drei-radschnellwege-durch-parks-an/26210596.html
Nunja, offenbar ist das der Rückschlag der Verwaltung. Man hat InfraVelo bei Grün Berlin angehängt, ist doch klar, dass die dann glauben Radwege und Grünanlagen gehören zusammen. Radschnellwege gehören aber an deren Ende an leistungsfähige Straßenradwege oder Fahrradstraßen angebunden. Das wollen auch die Radfahrer so. Die Verwaltung will aber eben eher die Parks opfern anstatt den Autoverkehr zu behindern oder einzuschränken. Vorallem kann man so auch die Uneinigkeit zwischen Fußgängern und Radfahrern zementieren - Problem gelöst!
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 23.09.2020 12:20 |
Zitat
def
Zitat
Nemo
Zitat
andre_de
Hallo,
so geht neue Verkehrspolitik: Radschnellwege durch Parks, um vierstreifige Straßen und Parkplätze nicht antasten zu müssen:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/trotz-kritik-von-fussgaengern-senat-kuendigt-drei-radschnellwege-durch-parks-an/26210596.html
Nunja, offenbar ist das der Rückschlag der Verwaltung. Man hat InfraVelo bei Grün Berlin angehängt, ist doch klar, dass die dann glauben Radwege und Grünanlagen gehören zusammen. Radschnellwege gehören aber an deren Ende an leistungsfähige Straßenradwege oder Fahrradstraßen angebunden. Das wollen auch die Radfahrer so. Die Verwaltung will aber eben eher die Parks opfern anstatt den Autoverkehr zu behindern oder einzuschränken. Vorallem kann man so auch die Uneinigkeit zwischen Fußgängern und Radfahrern zementieren - Problem gelöst!
Ja, es ist wirklich komplett idiotisch. Nicht nur, dass es offensichtlich darum geht, dem heiligen Auto möglichst wenig zu schaden, es folgt auch der 50er-Jahre-Manier: die Trennung der Verkehrsarten erfolgt nicht nach Fahrzeug/kein Fahrzeug, sondern nach motorisiert/nicht motorisiert (mit einigen Grenzfällen beim Rad).
Der ADFC täte gut daran, das Konzept abzulehnen, sonst schadet er seinen Belangen mehr als ihnen zu nützen. (Immerhin wird im verlinkten Artikel angedeutet, dass der ADFC von diesem Konzept auch nicht ganz überzeugt ist.)
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 23.09.2020 13:47 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 23.09.2020 14:03 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 23.09.2020 14:08 |
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Florian Schulz
Ein Radschnellweg ist ein StVO-Konzept und setzt wie der Name schon sagt die Widmung als Verkehrsfläche voraus. Das ist eher ein formaler/ verwaltungstechnischer Akt, der an sich noch keine baulichen Veränderungen abverlangt.