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"Zukunftsperspektive für die Berliner Straßenbahn" - 100 km Neubauvision der IGEB
geschrieben von Lopi2000 
Zitat
manuelberlin
Bei 40- oder gar 55-Meter-Bahnen habe ich aber doch arge Zweifel, ob das noch sinnvoll ist. Und ob sich überhaupt genug Orte finden, an denen so lange Haltestellen realisierbar sind. Die einzige derartige Haltestelle in Berlin - Landsberger Allee/Petersburger Straße (M5/M6/M8) - finde ich genau aus diesem Grund wenig fahrgastfreundlich.

Ein Verzicht auf Doppelhaltestellen an neuralgischen Punkten bei stark belasteten Abschnitten bedeutet:
1. Verringerung der Durchlassfähigkeit einer Strecke. Damit weniger Angebot, als erforderlich und überfüllte Züge.
2. Verringerung der Reisegeschwindigkeit des betreffenden Verkehrsmittels, da immer die zweite Bahn vor der Haltestelle warten muss, bis die erste diese verlassen hat.
3. Verzicht auf die Möglichkeit von Korrepondenzanschlüssen zwischen mehreren Linien. Gerade in Schwachlastzeiten ein sehr wichtiger Faktor. Es ist kaum einem Fahrgast in der hinteren Bahn zu vermitteln, wenn er vor sich eine Bahn in der Haltestelle sieht, warum er dann 20 oder gar 30 Minuten zu warten hat, weil die hintere Bahn nicht in die Haltestelle zusammen einfahren darf.

Diese Argumente wiegen aus meiner Sicht deutlich stärker, als dass wir an der einen oder anderen Haltestelle lange Bahnsteige und damit etwas längere Laufwege bekommen.
Große Straßenbahnsysteme haben hierzulande heutzutage an wichtigen Stellen selbstverständlich Doppelhaltestellen. Die Netze von Leipzig und Dresden wäre ohne solche undenkbar. Nur in Berlin soll das nicht gehen?

Ingolf
4. Verzicht auf das tägliche Ratespiel welche Bahn vorn und welche hinten hält
5. Verringerung der Reisegeschwindigkeit nicht umsteigender Fahrgäste durch längere Standzeiten - besonders wenn eine Linie mehrere solcher tollen Haltestellen bedienen darf
6. Verzicht auf den täglichen Bodycheck und das Gefühl gegen den Strom zu schwimmen, wenn man entgegen der Lastrichtung umsteigen muß
7. unnötig breite Haltestellen erforderlich um ausreichend Ausweichflächen anbieten zu können.

Wenn in Schwachlastzeiten eine Bahn vor der anderen steht, und ein Umsteiger dann 20-30min warten muß weil er sie nicht mehr erreicht, stimmt was mit dem Fahrplan nicht.
Außerdem müßte dann bei kreuzenden Strecken in Schwachlaszeiten auch jede Bahn so lange stehen bis die kreuzende ran ist, damit niemand 20-30min warten muß.
Zitat
MarkusH.

5. Verringerung der Reisegeschwindigkeit nicht umsteigender Fahrgäste durch längere Standzeiten - besonders wenn eine Linie mehrere solcher tollen Haltestellen bedienen darf

Und nacheinander fahren bringt weniger Standzeiten? Immerhin kann der Fahrgastwechsel zeitgleich erfolgen.

Zitat
MarkusH.

Wenn in Schwachlastzeiten eine Bahn vor der anderen steht, und ein Umsteiger dann 20-30min warten muß weil er sie nicht mehr erreicht, stimmt was mit dem Fahrplan nicht.
Außerdem müßte dann bei kreuzenden Strecken in Schwachlaszeiten auch jede Bahn so lange stehen bis die kreuzende ran ist, damit niemand 20-30min warten muß.

Wichtig ist doch immer die Gesamtschau über die Reisezeit (inkl. Umsteigen!) aller Fahrgäste und nicht ob es einige Direktfahrer gibt, die ihr Ziel 3 Minuten später erreichen. Und in einem 20-Minutentakt kann ich mich drehen und wenden wie ich will. Ohne gleichzeitiges Warten bekomme ich keine attraktiven Umsteigezeiten hin.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
MarkusH.
[... viel Quatsch mit Soße ...]

Jaja. Die eine Hälfte ist einfach mal schlichtweg erlogen, die andere Hälfte beschreibt Zustände, die auch ohne Doppelhaltestelle allein aufgrund schlechter baulicher Umsetzung entstehen.

Zu 4.: Aktuell halten die viel zu kurzen Fahrzeuge da, wo es gerade dem Fahrer passt. Mal ganz vorn, mal mittig, mal fahrgastfreundlich hinten am Haltestellenschild/Abgang. Da muss ohnehin jeder raten und rennen. Wer das nicht kennt, ist in Berlin wohl eher ein seltener Gast in der Straßenbahn.

Zu 5.: Totaler Mumpitz! Der Sinn ist doch, die Reisegeschwindigkeit und Durchlassfähigkeit zu erhöhen, was ja nachweislich auch so ist! Das lernt man sowohl an der Universität, als auch in der Praxis. Wie kann man da einfach das Gegenteil behaupten, es nicht begründen und die Behauptung dann als Begründung verwenden?

Zu 6.: Schonmal irgendwo in Berlin umgestiegen? Das ist IMMER und ÜBERALL so. Egal ob Doppelhaltelle oder U-Bahnhof, der ja nun unbestreitbar KEINE Doppelhaltestelle ist.

Zu 7.: Haltestellen und Bahnsteige können gar nicht breit genug sein! Egal ob Doppelhaltestelle oder nicht!
Zitat
MarkusH.
4. Verzicht auf das tägliche Ratespiel welche Bahn vorn und welche hinten hält

Ich habe irgendwie in mehreren Jahren Dresden nie meine Bahn verpasst. Der Trick: in der Mitte stehen.

Zitat
MarkusH.
5. Verringerung der Reisegeschwindigkeit nicht umsteigender Fahrgäste durch längere Standzeiten - besonders wenn eine Linie mehrere solcher tollen Haltestellen bedienen darf

Siehe Dons Antwort. (Don, bitte niemals im diplomatischen Dienst arbeiten! :))

Zitat
MarkusH.
6. Verzicht auf den täglichen Bodycheck und das Gefühl gegen den Strom zu schwimmen, wenn man entgegen der Lastrichtung umsteigen muß

Wenn ich die Wahl habe zwischen "Bodycheck und gegen den Strom schwimmen" und "die Bahn verpassen und 10 oder gar 20 min auf die nächste warten" ist mir ersteres irgendwie lieber. Wobei der Umsteigeverkehr im konkreten Fall am Hbf erst dann interessant werden dürfte, wenn die Straßenbahn zur Turmstraße verlängert ist - unmittelbar nach Eröffnung des Berliner Flughafens im Sommer 2145.

Zitat
MarkusH.
Wenn in Schwachlastzeiten eine Bahn vor der anderen steht, und ein Umsteiger dann 20-30min warten muß weil er sie nicht mehr erreicht, stimmt was mit dem Fahrplan nicht.
Außerdem müßte dann bei kreuzenden Strecken in Schwachlaszeiten auch jede Bahn so lange stehen bis die kreuzende ran ist, damit niemand 20-30min warten muß.

Ja, nennt sich "Anschluss" und ist zuweilen sogar in Berlin üblich, z.B. im Nachtverkehr am Hackeschen Markt.

Kurz: die Vorteile einer Doppelhaltestellen überwiegen m.E. eindeutig gegenüber ihren Nachteilen.
Zitat
DonChaos
Jaja. Die eine Hälfte ist einfach mal schlichtweg erlogen, die andere Hälfte beschreibt Zustände, die auch ohne Doppelhaltestelle allein aufgrund schlechter baulicher Umsetzung entstehen.

Erlogen ist deine einseitige Meinungsbildung wenn du allein von einer Sache überzeugt bist.


Zitat
DonChaos
Zu 4.: Aktuell halten die viel zu kurzen Fahrzeuge da, wo es gerade dem Fahrer passt. Mal ganz vorn, mal mittig, mal fahrgastfreundlich hinten am Haltestellenschild/Abgang. Da muss ohnehin jeder raten und rennen. Wer das nicht kennt, ist in Berlin wohl eher ein seltener Gast in der Straßenbahn.

Hat nichts mit sinnlosen Doppelhaltestellen zu tun.

Zitat
DonChaos
Zu 5.: Totaler Mumpitz! Der Sinn ist doch, die Reisegeschwindigkeit und Durchlassfähigkeit zu erhöhen, was ja nachweislich auch so ist! Das lernt man sowohl an der Universität, als auch in der Praxis. Wie kann man da einfach das Gegenteil behaupten, es nicht begründen und die Behauptung dann als Begründung verwenden?

Wenn deine Universitätstheorie davon ausgeht, daß der Fahrgastwechsel an einer Doppelhaltestelle inklusive Umsteiger, die sich gegenseitig behindern, genau so schnell von statten geht wie bei einer Einzelhaltestelle, wundert mich das Versagen in der Praxis nicht.
Die Durchschnittsgeschwindigkeit eines jeden Verkehrsmittels sinkt mit der Zunahme der Korrespondezhalte, da diese immer länger andauern als einfache Stops.


Zitat
DonChaos
Zu 6.: Schonmal irgendwo in Berlin umgestiegen? Das ist IMMER und ÜBERALL so. Egal ob Doppelhaltelle oder U-Bahnhof, der ja nun unbestreitbar KEINE Doppelhaltestelle ist.

Ja sehr oft, hat nichts mit dem Problem Doppelhaltestelle zu tun


Zitat
DonChaos
Zu 7.: Haltestellen und Bahnsteige können gar nicht breit genug sein! Egal ob Doppelhaltestelle oder nicht!

Es gibt sinnvolle Grenzen, 10m breite Tram-Haltestellen am Rand von Hohenschöngrünkohl wären völlig sinnfrei.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.06.2015 13:40 von MarkusH..
Zitat
Logital
Zitat
MarkusH.

5. Verringerung der Reisegeschwindigkeit nicht umsteigender Fahrgäste durch längere Standzeiten - besonders wenn eine Linie mehrere solcher tollen Haltestellen bedienen darf

Und nacheinander fahren bringt weniger Standzeiten? Immerhin kann der Fahrgastwechsel zeitgleich erfolgen.

Gesamtheitlich betrachtet schon, denn theoretisch müßte auf jeder Strecke, die mit 2 oder mehr Linien im dichten Takt belegt ist, jede Haltestelle als Doppelhaltestelle angelegt werden und die vordere Bahn somit immer abwarten ob nicht ein Umsteiger aus der hinteren kommt.
Zitat
MarkusH.
Zitat
Logital
Und nacheinander fahren bringt weniger Standzeiten? Immerhin kann der Fahrgastwechsel zeitgleich erfolgen.

Gesamtheitlich betrachtet schon, denn theoretisch müßte auf jeder Strecke, die mit 2 oder mehr Linien im dichten Takt belegt ist, jede Haltestelle als Doppelhaltestelle angelegt werden und die vordere Bahn somit immer abwarten ob nicht ein Umsteiger aus der hinteren kommt.

Diese Strecke ist aber auch nicht sonderlich lang. Bei 2 GT6 hintereinander sind die nahesten Türen ja maximal 10m auseinander. Wer natürlich versucht von ganz hinten nach ganz vorne umzusteigen hat eben Pech gehabt. Die Doppelhaltestelle ist primär dafür gedacht die Durchfahrtszeiten zu verringern und somit die Kapazität zu erhöhen. Sekundär bietet sie noch Anschlüsse auf die davor fahrende Bahn, wenn man sich entsprechend beeilt. Der Umsteiger aus dem hinteren Fahrzeug kann genauso betrachtet werden wie ein Fahrgast der gerade an die Haltestelle kommt und ohne Wartezeit einsteigen kann.
Außerdem wird kaum an "jeder" Haltestelle umgestiegen werden. Als Fahrgast steige ich entweder frühestmöglich oder spätestmöglich um, also entweder am Anfang oder am Ende der gemeinsam befahrenen Strecke. Dies ist dann aber (meistens) wieder ein größerer Umsteigepunkt, bei dem diese Umsteiger von hinten nicht die Haltzeiten verlängern.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.06.2015 13:51 von gt670dn.
Zitat
MarkusH.
Zitat
Logital
Zitat
MarkusH.

5. Verringerung der Reisegeschwindigkeit nicht umsteigender Fahrgäste durch längere Standzeiten - besonders wenn eine Linie mehrere solcher tollen Haltestellen bedienen darf

Und nacheinander fahren bringt weniger Standzeiten? Immerhin kann der Fahrgastwechsel zeitgleich erfolgen.

Gesamtheitlich betrachtet schon, denn theoretisch müßte auf jeder Strecke, die mit 2 oder mehr Linien im dichten Takt belegt ist, jede Haltestelle als Doppelhaltestelle angelegt werden und die vordere Bahn somit immer abwarten ob nicht ein Umsteiger aus der hinteren kommt.

Warum müsste dies so sein? Stehe ich auf dem Schlauch? Ich kann jetzt nicht den Grund finden jede Haltestelle als Doppelhaltestelle auszustatten.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
MarkusH.
Wenn deine Universitätstheorie davon ausgeht, daß der Fahrgastwechsel an einer Doppelhaltestelle inklusive Umsteiger, die sich gegenseitig behindern, genau so schnell von statten geht wie bei einer Einzelhaltestelle, wundert mich das Versagen in der Praxis nicht. [...] denn theoretisch müßte [...]

Merkste selbst, oder?

Zitat
MarkusH.
denn theoretisch müßte auf jeder Strecke, die mit 2 oder mehr Linien im dichten Takt belegt ist, jede Haltestelle als Doppelhaltestelle angelegt werden und die vordere Bahn somit immer abwarten ob nicht ein Umsteiger aus der hinteren kommt.

Wieso? So ein Unsinn. Wenn Du hier schon den großen Praktiker raushängen lässt, der viel mehr Ahnung als die bösen Theoretiker hat, schau Dir das doch mal in der Praxis an und mach einen Ausflug nach Leipzig oder Dresden. In Dresden befahren z.B. die Linien 1, 2 und 4 die Haltestellen "Pirnaischer Platz", "Altmarkt" und "Postplatz" - "Pirnaischer Platz" und "Postplatz" sind Doppelhaltestellen und werden auch als solche genutzt, die dazwischen gelegene Haltestelle "Altmarkt" nicht.

Das gleiche gibt es u.a. an den Haltestellen "Hauptbahnhof Nord" (Doppelhaltestelle) und "Walpurgisstraße" (Einzelhaltestelle) für die Linien 3, 7, 8, 9 und 11 (die übrigens jeweils alle 10 min fahren) und an den Stationen "Albertplatz" (Doppelhaltestelle) und "Carolaplatz" (Einzelhaltestelle) für die Linien 3, 7 und 8.

Wie die Wunderkinder das machen und wieso einzelne Doppelhaltestellen an länger gemeinsam befahrenen Abschnitten dennoch was bringen?

Vielleicht, nur vielleicht, muss man an Knotenpunkten etwas mehr Standzeit einplanen als an normalen Haltestellen, ganz unabhängig von der Frage, ob man nun eine Einzel- oder Doppelhaltestelle plant. (Ich gehe sogar davon aus, dass auch die Fahrplaner der BVG am Alexanderplatz einen längeren Aufenthalt vorsehen als an der Haltestelle "Fürstenwalder Damm/Müggelseedamm".) Und selbst, wenn sich die Standzeit durch die Doppelhaltestellen etwas verlängert, den Faktor 2,x (hintere Bahn wartet, bis der Fahrgastwechsel der vorderen beendet ist, fährt vor und und wartet dann den eigenen Fahrgastwechsel ab) wird sie sicher nicht erreichen.

Achso, in einer Hinsicht sind Doppelhaltestellen in Berlin doch problematisch - sie vertragen sich nämlich nicht mit dem Zwangs-Vorne-Einstieg beim Bus, da man ja eher in der Mitte warten sollte. Sinnvollerweise müssen an Doppelhaltestellen alle Türen zum Ein- und Ausstieg freigegeben sein.

Einen kleinen Wehmutstropfen gibt es in Dresden allerdings: die Doppelhaltestellen sind teils sehr unpraktisch gestaltet, insbesondere am Hauptbahnhof Nord: hier steht das Wartehäuschen so dämlich, dass es die nutzbare Bahnsteigbreite spürbar einschränkt. Und noch schlimmer: die Werbetafel ist so ungünstig platziert, dass man im Sitzen weder den zweiten Zug nach den elektronischen Anzeiger sieht - zwei sehr grobe Fehler, die eigentilch nicht passieren dürfen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.06.2015 14:38 von def.
Ich finde Doppelhaltestellen meist ungünstig. Man stelle sich vor, dass man kurz vor Fahrplan an eine Haltestelle gelangt, der gewünschte Zug aber hinten steht - weil vorn eine andere Linie Platz genommen hat. Dann muss man auf einmal sprinten oder die Bahn später ganz bequem an sich vorbeifahren lassen und auf die nächste warten.

Besonders schlimm ist das an Haltestellen, an denen meist sowieso keine zwei Wagen über die LZA kommen und man sich so in der Regel das nach hinten hetzen sparen kann. Es sei denn, es geht doch mal durch, dann hatte die Entspannung ihren Preis. Eine ähnlich ungünstige Situation ist, wenn man dem hinteren Fahrzeug entgegenläuft und es dann vorn weitergeht und das hintere Fahrzeug nach vorn zum Fahrgastwechsel fährt. Umsonst nach hinten gelaufen. An der furchtbaren Haltestelle S U Pankow immer wieder gern gesehen.

Ein Glück sind dank dem Metrokonzept solcherlei Parallelangebot mehrerer Richtungen kaum vorhanden, Doppelhaltestellen damit auch meist unnötig und im Berliner Straßenbahnnetz auch selten. Mit jedem Zug fahren können - bis zu dem einen Punkt, an dem man umsteigen muss, und dann ab dort wieder jede Fahrtmöglichkeit bis zum Ziel nutzen können.

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Zitat
Philipp Borchert

Ein Glück sind dank dem Metrokonzept solcherlei Parallelangebot mehrerer Richtungen kaum vorhanden, Doppelhaltestellen damit auch meist unnötig und im Berliner Straßenbahnnetz auch selten. Mit jedem Zug fahren können - bis zu dem einen Punkt, an dem man umsteigen muss, und dann ab dort wieder jede Fahrtmöglichkeit bis zum Ziel nutzen können.

Na dann schaue dir mal an wie glorreich das am S Adlershof Richtung Altstadt Köpenick. Dort gibt es keine Doppelhaltestelle. Die Busse und Bahnen stehen sich vor der Haltestelle die Räde platt, die Fahrgäste haben die Möglichkeit die S-Bahnen zu begutachten, die sie gleich verpassen werden, weil sie aus dem Zug/Bus ja nicht rauskommen.
Mir ist schon klar, dass es dort baulich gar nicht anders geht, aber es geht mir um einen weiteren Vorteil von Doppelhaltestellen: Die die drin sind kommen früher raus, nicht nur zum Umsteigen in den vorderen Zug, sondern generell raus.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Über die Haltestelle S Adlershof brauchen wir ja nun wirklich nicht auf Neue sprechen, dass die komplett forktaler Horsgrütze ist, dürfte allen klar sein.

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Das gleiche Spiel haben wir doch am U-Bahnhof Alex (Ri Hackescher Markt). Da darf man auch oft zwei Ampelumläufe warten, eben je nachdem wie viele Züge davor auch noch warten, bis die eigene Bahn endlich auch dran ist.
@ Philipp: Natürlich, letztlich muss man nach der konkreten Situation entscheiden und eine Lösung finden. Vor- und Nachteile gibt es immer. Gerade an Haltestellen, an denen aussteigende Fahrgäste dominieren, spricht aber eigentlich kaum was gegen Doppelhaltestellen: so z.B. an der schon genannten Haltestelle "U Alexanderplatz" Richtung Hackescher Markt oder an der künftigen Ankunftshaltestelle am Hbf (Richtung Nordbahnhof kann ich hier die BVG-Argumentation sogar nachvollziehen: ein hoher Anteil von Fahrgästen mit Gepäck spricht nicht unbedingt für eine Doppelhaltestelle, und Umsteigeverkehr wird es hier bis auf Weiteres ja erstmal nicht geben).
Die BVG hat ja auch selbst über einen zweiten Haltestellenstandort in der Dircksenstraße nur zum Aussteigen nachgedacht - für den Fall, dass die M2 davor noch nicht mit dem Kehren fertig ist. Hat man aber offenbar wieder aufgegeben die Idee, immerhin nutzt man ja jetzt beide Haltestellenseiten.

Im Falle von S Adlershof und S U Pankow wäre die Zurückführung der Buslinien an den Fahrbahnrand das Mittel der Wahl.

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Ich bin sehr viel mit der Straßenbahn unterwegs und muss dabei besonders häufig in Weißensee umsteigen. Von der M4 in die 27 (Buschallee) und umgekehrt am späten Abend, von der M4 in die 13 und von der M13 in die 12 (und auch immer wieder umgekehrt). 3-4 Mal die Woche passiert es mir, dass genau das eintritt: Mein Zug steht VOR der Haltestelle, weil der Zug, in den ich umsteigen möchte, gerade vor uns in der Haltestelle steht. Und da steht er lange, wegen Ampelumlauf, Fahrerwechsel, et cetera. Gerade wenn es die M13, 12 oder 27 betrifft, sind das jedes Mal entweder 10, 15 oder 20 Minuten unnötiger Wartezeit (der Anschluss ist nicht planbar, man steigt einfach in die nächste M4 ein und findet dann besagte Situation vor).

Addiert man die Zeit, so kommen nur im Jahr 2014 insgesamt etwa 40 Stunden unnötiger Wartezeit zusammen. Wenn ich die nicht rumgestanden, sondern beispielsweise als zusätzliche Arbeitszeit hätte nutzen können, hätte ich jetzt allein vom letzten Jahr eine ganze Woche Urlaub übrig.

Und das nur dadurch, dass die Züge nicht VOR der Haltestelle auf die Wegfahrt des vorherigen Zuges gewartet hätten, sondern IN der Haltestelle mit freigegeben Türen. Das hätte keine einzige Sekunde extra gekostet, selbst wenn die Züge danach noch ein zweites Mal am in Fahrtrichtung vorderen Ende der Haltestelle angehalten hätten. Es hätte auch niemand rennen müssen.

Es gäbe nur ein einziges Ergebnis: Ich (und diverse andere Umsteiger) hätten 2014 jeweils 40 Stunden irgend etwas anderes machen können. Doch stattdessen haben wir 40 Stunden lang auf vergeigte Anschlüsse gewartet. Und da könnt ihr alle Doppelhaltestellen so doof finden, wie ihr wollt. Aufwiegen könnt ihr das nur, wenn ihr mir die 40 Stunden bezahlt - jährlich! Solange das nicht passiert ist, kostet mich die scheuklappenartige BVG-Verdammung von Doppelhaltestellen richtig viel Zeit und Geld.
Zitat
Philipp Borchert

Im Falle von S Adlershof und S U Pankow wäre die Zurückführung der Buslinien an den Fahrbahnrand das Mittel der Wahl.

In Adlershof würde ich zumindest den 164er Richtung Schönefeld und den 162er Richtung Rudow an der Straßenbahnhaltestelle belassen, damit die beiden Linien und die Straßenbahn sich gegenseitig ergänzen, idealerweise zum 5-min-Takt. Dann würde die Haltestelle im Regelfall auch nicht als Doppelhaltestelle benötigt.

Ansonsten ist Adlershof natürlich ein Beispiel, wie man es nicht machen sollte - hier ist ja wirklich alles schiefgelaufen, was schieflaufen konnte, trotz Neubaus: die monströsen Pfeiler, die die Haltestelle stark einengen, kein direkter Zugang vom S-Bahnsteig zu Bus- und Straßenbahn (noch nicht mal in der kostengünstigen Form eines direkten Überwegs von S-Bahn-Zugang zur Haltestelleninsel), miserable Ampelschaltungen (obwohl es nach Senatspropaganda dank A113 auf der hier querenden B96A keinen Autoverkehr mehr gibt) und nicht zuletzt eine dermaßen billige und abschreckende Architektur, dass jedes Graffiti, jeder Hundekothaufen und jedes Erbrochene eine deutliche Aufwertung des öffentlichen Raums darstellt.
Was für eine sinnlose Rechnung ist denn das? Wahrscheinlich hättest du allein in der Zeit, die dich diese seltsame Erhebung gekostet hat, genug Produktivität für einen weiteren Arbeitstag anhäufen können. Rechnest du dir denn auch aus, was dir an Zeit an der Kasse, beim Warten auf langsam schließende Türen in Aufzügen oder auf der Toilette insgesamt flöten geht? Mit ein bisschen geschicktem Rechnen kommst du womöglich auf drei Zusatzwochen Urlaub im Jahr...

Soll ich dir jetzt vorrechnen, was mir an Energie verloren ginge, wenn ich an diversen Doppelhaltestellen erst ganze Züge ablaufen müsste anstatt einfach vorn in die Bahn zu steigen? Zeit habe ich, Energie und Kraft nur sehr begrenzt.

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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.06.2015 16:19 von Philipp Borchert.
Zitat
def
In Adlershof würde ich zumindest den 164er Richtung Schönefeld und den 162er Richtung Rudow an der Straßenbahnhaltestelle belassen (...)

Belassen ist gut, schließlich halten diese Linien in diesen Richtungen eben nicht an der Straßenbahnhaltestelle. Warum auch immer.

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