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Sammelthread: Nahverkehr in Brandenburg
geschrieben von Marc1 
Zitat
Stichbahn
Der vbb vermeldete am Montag: "Netz Ostbrandenburg bekommt 31 batterieelektrische Züge" und zwar ab Fahrplanwechsel Dezember 2024 (Link)

Damit werden folgende Strecken als erste im VBB-Gebiet entsprechend betrieben und die Batterien über (vorhandene oder noch punktuell zu bauende, wenn ich es richtig verstanden habe) Oberleitungen aufgeladen.


(...)

RB61 Schwedt (Oder) – Angermünde

RB62 Angermünde – Prenzlau

(...)


U.a. auch der rbb berichtete [www.rbb24.de]

Also auch bei zwei Strecken, die komplett "verdrahtet" sind? Wie sind denn Eure Meinungen dazu?
Besser als die aktuellen Dieseltriebwagen.
Zitat
Marienfelde
Zitat
Stichbahn
RB61 Schwedt (Oder) – Angermünde

RB62 Angermünde – Prenzlau

Also auch bei zwei Strecken, die komplett "verdrahtet" sind? Wie sind denn Eure Meinungen dazu?

Meine Meinung: besser als unter Fahrdraht zu dieseln, auch wenn die Batterie unnötigerweise mitgeschleppt wird. Die Alternative für die NEB wäre ja, wenige Fahrzeuge anzuschaffen, die nur auf diesen beiden kurzen Strecken eingesetzt werden können und nicht freizügig im ganzen Netz der NEB.

Noch besser wäre es aber, wenn man die Linienbündel, die man an einen Betreiber vergibt, so zusammenstellt, dass nicht wenige kurze komplett verdrahtete Linien und viele nur teilweise verdrahtete Linien im selben Paket enthalten sind. Im konkreten Fall hieße das: die RB61 und RB62 dem Paket mit dem RE3 zuzuordnen, wenn man denn unbedingt solche Linienbündel bilden muss.
Wird die Strecke Templin - Joachimsthal wieder eingestellt?
Bereits Ende 2020 wurde beschlossen, den Probebetrieb bis Ende 2022 zu verlängern, da dem vergangenen Jahr pandemiebedingt keine ernst zu nehmende Vergleichbarkeit zugrunde gelegt werden kann. Es würde mich nicht wundern, wenn das auch für 2021 gilt und da nochmal draufgepackt wird.

Im kommenden Fahrplanjahr führt die RB 63 also weiterhin auf der derzeit bedienten Strecke.

[www.nordkurier.de]

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Zitat
Jumbo
Zitat
Marienfelde
Zitat
Stichbahn
RB61 Schwedt (Oder) – Angermünde

RB62 Angermünde – Prenzlau

Also auch bei zwei Strecken, die komplett "verdrahtet" sind? Wie sind denn Eure Meinungen dazu?

Meine Meinung: besser als unter Fahrdraht zu dieseln, auch wenn die Batterie unnötigerweise mitgeschleppt wird. Die Alternative für die NEB wäre ja, wenige Fahrzeuge anzuschaffen, die nur auf diesen beiden kurzen Strecken eingesetzt werden können und nicht freizügig im ganzen Netz der NEB.

Noch besser wäre es aber, wenn man die Linienbündel, die man an einen Betreiber vergibt, so zusammenstellt, dass nicht wenige kurze komplett verdrahtete Linien und viele nur teilweise verdrahtete Linien im selben Paket enthalten sind. Im konkreten Fall hieße das: die RB61 und RB62 dem Paket mit dem RE3 zuzuordnen, wenn man denn unbedingt solche Linienbündel bilden muss.

Im RE3-Bündel gibt es aber keine Fahrzeuge mit der passenden Kapazität, daher wurden die Linien dem (vormals) Dieselnetz Ostbrandenburg zugeschlagen. So hat die NEB jetzt zwei Linien, auf denen sie Fahrzeuge mit bestimmten Störungen trotzdem noch einsetzen kann, weil sie komplett fahrdrahtet sind.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Philipp Borchert
Bereits Ende 2020 wurde beschlossen, den Probebetrieb bis Ende 2022 zu verlängern, da dem vergangenen Jahr pandemiebedingt keine ernst zu nehmende Vergleichbarkeit zugrunde gelegt werden kann. Es würde mich nicht wundern, wenn das auch für 2021 gilt und da nochmal draufgepackt wird.

Im kommenden Fahrplanjahr führt die RB 63 also weiterhin auf der derzeit bedienten Strecke.

[www.nordkurier.de]

Aha. Das wäre schön, aber warum fehlt dann der Abschnitt auf dem Netzplan und in der Liste? Irritierend auch die Formulierung im Artikel: "Templin - Joachimsthal mit Anschluss nach Eberswalde" - fuhren die Züge nicht von Templin nach Eberswalde durch?
Zitat
VvJ-Ente
Zitat
Philipp Borchert
Bereits Ende 2020 wurde beschlossen, den Probebetrieb bis Ende 2022 zu verlängern, da dem vergangenen Jahr pandemiebedingt keine ernst zu nehmende Vergleichbarkeit zugrunde gelegt werden kann. Es würde mich nicht wundern, wenn das auch für 2021 gilt und da nochmal draufgepackt wird.

Im kommenden Fahrplanjahr führt die RB 63 also weiterhin auf der derzeit bedienten Strecke.

[www.nordkurier.de]

Aha. Das wäre schön, aber warum fehlt dann der Abschnitt auf dem Netzplan und in der Liste? Irritierend auch die Formulierung im Artikel: "Templin - Joachimsthal mit Anschluss nach Eberswalde" - fuhren die Züge nicht von Templin nach Eberswalde durch?

Nach Fahrplan fahren die Züge bis Templin Stadt (aber nicht bis Templin - dort gibt es keinen passenden Bahnsteig) durch. Als ich dort vor einem halben Jahr fuhr, wurde allerdings der Zug in Joachimsthal getauscht. Ob das planmäßig erfolgt oder nur eine Ausnahme ist, weiß ih nicht.
Ab Freitag bis zum 3.12. fährt die NEB mit ihrer RB61 übrigens Ersatz für den ausfallenden RE3 zwischen Angermünde und Schwedt.

[bauinfos.deutschebahn.com]

Seite 7.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Latschenkiefer
Zitat
VvJ-Ente

Aha. Das wäre schön, aber warum fehlt dann der Abschnitt auf dem Netzplan und in der Liste? Irritierend auch die Formulierung im Artikel: "Templin - Joachimsthal mit Anschluss nach Eberswalde" - fuhren die Züge nicht von Templin nach Eberswalde durch?

Nach Fahrplan fahren die Züge bis Templin Stadt (aber nicht bis Templin - dort gibt es keinen passenden Bahnsteig) durch. Als ich dort vor einem halben Jahr fuhr, wurde allerdings der Zug in Joachimsthal getauscht. Ob das planmäßig erfolgt oder nur eine Ausnahme ist, weiß ih nicht.

Als ich vor 2 Wochen (Freitag) die Strecke gefahren bin, gab es in Joachimsthal nur eine Zugkreuzung (siehe Bild im Fotothread), kein Zugtausch. In Templin Stadt schmiss der Wagen alle Fahrgäste raus und fuhr dann leer weiter zum Bahnhof Templin.
Die RB 63 war in Eberswalde mit der RB 60 gekoppelt und hatte den Laufweg FFO - Eberswalde- Joachimsthal- Eberswalde- Templin- Eberswalde- FFO.
Ob das bei jedem Zug so ist, kann ich natürlich nicht sagen. Nur der "Pendelzug" der RB 60 Eberswalde <-> Wriezen fuhr autark



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.11.2021 17:11 von Joe.
Zitat
Joe
Die RB 63 war in Eberswalde mit der RB 60 gekoppelt und hatte den Laufweg FFO - Eberswalde- Joachimsthal- Eberswalde- Templin- Eberswalde- FFO.
Ob das bei jedem Zug so ist, kann ich natürlich nicht sagen.

hey,

es ist nicht bei jedem Takt mit dem Tausch der Züge. Der Takt ab 13:21h kommt von Joachimsthal und weiter als RB60 von Gleis 5. Gleis 1 kommt von FFO und fährt als RB63 ri. Joachimsthal. Also nur 1x am Tag wird getauscht.

Ab Dez. 2024 gibt es wieder eine durchgehende verbindung Eberswalde - FFO - Beeskow - KW und umgedreht.

Lg



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.11.2021 20:55 von TomSpeedy.
Lässt sich eigentlich auch die RB60 mit der 36 verknüpfen? Das gäbe dann ja ne schöne Rundfahrt. Von Königs Wusterhausen nach Templin.

Edit: Ich sehe gerade dass das mein Vorredner gerade geschrieben hat. Ich bezweifle aber dass das mit den Akkuzügen so funktioniert.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.11.2021 22:24 von Logital.
Dann kann man mit der RB12 am besten gleich ne Ringbahn draus machen ^^
Zitat
Logital
Edit: Ich sehe gerade dass das mein Vorredner gerade geschrieben hat. Ich bezweifle aber dass das mit den Akkuzügen so funktioniert.

Letztlich hängt das von der Pause bzw. der Frage ab, ob man zwischendrin mal noch ein bisschen was elektrifiziert zum Nachladen. Mit dem derzeitigen Fahrplan hätte man in Frankfurt Richtung Eberswalde -3 bis +3 Minuten Aufenthalt in der Gegenrichtung 1-7 Minuten. Sowohl die Strecke Frankfurt - Eberswalde als auch Frankfurt - KW sind so lang, dass es hin und zurück ohne Nachladung nicht reichen würde. Die Nachladezeit beträgt wohl 12 Minuten.

Die Wendezeiten der einzelnen Linien würden überwiegend reichen: RB 60 mit 37 min in Eberswalde und 18 min in Frankfurt, RB 36 mit ca. 40 min in Frankfurt und (zu knappen 8 min) in KW. Bei den teils eingleisigen Strecken gibt es ja auch einige Zwangspunkt zu beachten, so dass es ohnehin spannend wird. Die knappe Wendezeit in KW hängt ja auch mit der Zugbegegnung in Storkow zur vollen Stunde und der in Beeskow zur halben Stunde zusammen.
Zitat
Lopi2000
Zitat
Logital
Edit: Ich sehe gerade dass das mein Vorredner gerade geschrieben hat. Ich bezweifle aber dass das mit den Akkuzügen so funktioniert.

Letztlich hängt das von der Pause bzw. der Frage ab, ob man zwischendrin mal noch ein bisschen was elektrifiziert zum Nachladen. Mit dem derzeitigen Fahrplan hätte man in Frankfurt Richtung Eberswalde -3 bis +3 Minuten Aufenthalt in der Gegenrichtung 1-7 Minuten. Sowohl die Strecke Frankfurt - Eberswalde als auch Frankfurt - KW sind so lang, dass es hin und zurück ohne Nachladung nicht reichen würde. Die Nachladezeit beträgt wohl 12 Minuten.

Die Wendezeiten der einzelnen Linien würden überwiegend reichen: RB 60 mit 37 min in Eberswalde und 18 min in Frankfurt, RB 36 mit ca. 40 min in Frankfurt und (zu knappen 8 min) in KW. Bei den teils eingleisigen Strecken gibt es ja auch einige Zwangspunkt zu beachten, so dass es ohnehin spannend wird. Die knappe Wendezeit in KW hängt ja auch mit der Zugbegegnung in Storkow zur vollen Stunde und der in Beeskow zur halben Stunde zusammen.


Die Sachlage ist doch aber bereits im groben geklärt ;) wie aus den Links in meinem gestrigen Post hervorgeht:

Zitat
vbb-PM
Der Batteriehybrid-Triebwagen bezieht seine Energie aus der Oberleitung. Auf nicht elektrifizierten Streckenabschnitten sorgen zuvor auf den elektrifizierten Abschnitten aufgeladene Lithium-Ionen-Batterien für die Energieversorgung. Zusätzlich wird rückgewonnene Bremsenergie für den Antrieb genutzt. Der zweiteilige Triebwagen hat batterieelektrisch eine Reichweite von mehr als 90 Kilometern.

Zitat
rbb24-Artikel "Niederbarnimer Eisenbahn ersetzt Dieseltriebwagen durch Batteriezüge"
Um energietechnisch Betriebssicherheit herzustellen, werden zusätzlich in Wriezen (Märkisch-Oderland), Templin (Uckermark) sowie Beeskow (Oder-Spree) Aufladestationen errichtet.

Weiß jemand etwas über diese "Aufladestationen"? Sind das kurze Oberleitungsabschnitte im Bahnhof?
Zitat
PassusDuriusculus
Dann kann man mit der RB12 am besten gleich ne Ringbahn draus machen ^^

In Templin "Hauptbahnhof" fehlt leider ein passender Bahnsteig an Gleis 2 - oder eine passende Weichenverbindung nach Gleis 1 herüber. Reste des Bahnsteigs (inkl. denkmalgeschützten Dachs) sind noch vorhanden, der Tunnel ist seit vielen Jahren nicht mehr nutzbar.
Zitat
Stichbahn
Weiß jemand etwas über diese "Aufladestationen"? Sind das kurze Oberleitungsabschnitte im Bahnhof?

Darüber haben sich studierte Fachleute, also Ingenieure schon genügend Gedanken gemacht, und darüber auch geschrieben, beispielsweise hier (pdf-Dokument, ca. 9 MB).

Zitat

Technische Umsetzung der Nachladeinfrastruktur

Grundsätzlich können zwei Varianten unterschieden werden, die beide auf der beschriebenen Schnittstelle zwischen Oberleitung und Stromabnehmer basieren:

1. Nachladeabschnitt (Laden während der Fahrt möglich):

• entspricht einer klassischen Oberleitung, dadurch bei Bedarf jederzeit regelwerkskonform umsetzbar
• muss auch Traktionsströme für den fahrenden Zug bereitstellen können
• wird dann benötigt, wenn die Standzeit während eines Halts für eine Nachladung nicht ausreicht bzw. eine Ausdehnung der Aufenthaltszeiten in Bahnhöfen zu Anschlussverlusten oder erheblichem Fahrzeugmehrbedarf führen würde
• bildet jeweils ein Oberleitungs-Inselnetz ohne Verbindung zum restlichen elektrischen Eisenbahnnetz

2. Nachladepunkt als Stromtankstelle (Laden nur im Stillstand möglich):

• kann mit Komponenten der bekannten Oberleitung gebaut werden, jedoch ohne aufwendige Sicherstellung für eine Befahrbarkeit mit gehobenem Stromabnehmer
• ist kostengünstiger, da die räumliche Ausdehnung geringer ist und er nicht für Durchfahrten mit gehobenen Stromabnehmern geeignet sein muss

Für das Laden bzw. Temperieren der Traktionsbatterien in Werkstattbereichen oder über Nacht gibt es im Bahnsektor bereits genormte Schnittstellen für das Vorheizen oder Klimatisieren von Zügen im abgestellten Zustand (sogenannte Zugvorheizanlagen). Diese Lösungen sind übertragbar und können über Stecker an das Fahrzeug angebunden werden. Eine Nutzung während des normalen Fahrzeugbetriebes ist jedoch nicht wirtschaftlich, weil über Steckverbindungen nur geringe Leistungen übertragen werden können und somit die Nachladezeit derart verlängert würde, dass die heutigen Fahrpläne und Haltezeiten nicht mehr eingehalten werden können. Zudem ist ein Laden über Kabel, wie von Elektroautos bekannt, im täglichen Betrieb mit Haltezeiten von wenigen Minuten nicht praktikabel.

Also selbst an Zugvorheizanlagen, die in sehr vielen Endbahnhöfen vorhanden sind, ließen sich solche modernen Akkutriebwagen in überschaubaren Zeiten nachladen. Die nach UIC genormten Stecker / Dosen liefern bei 1kV Wechsel- oder Gleichspannung bis zu 800 kW.

so long

Mario
Zitat
Stichbahn


Weiß jemand etwas über diese "Aufladestationen"? Sind das kurze Oberleitungsabschnitte im Bahnhof?

Die sind doch nur für die Nachtabsteöllung, nicht fürs Zwischenladen im Fahrbetrieb.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Personalnot beim ViP: Trams nur Ferienfahrplan … meldet auch der ViP heute.
[www.swp-potsdam.de]
Gründe: Wie in den letzten 20 Monaten wo auch immer: Die Anordnungen zum Umgang mit der Seuche …
Zitat
VBB Newsletter 3.12.21



Die RB35 fährt in Bad Saarow eine Station weiter

Ab dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2021 reaktiviert das Land Brandenburg gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg, der Scharmützelseebahn und der Niederbarnimer Eisenbahn den Streckenabschnitt zwischen Bad Saarow Klinikum und dem Bahnhof Bad Saarow-Pieskow. Die RB35 befährt stündlich den neuen Abschnitt. Damit werden die Ortsteile Pieskow und Theresienhof besser an Berlin angebunden und erhalten zudem stündlich einen Umstieg in den schnellen RE1.

Die Aspekte der Verkehrswende sind vielschichtig: neben dem Ausbau von Angebot und Infrastruktur durch wettbewerbliche Vergaben und das Infrastrukturprojekt i2030 gehört auch die Überprüfung von Streckenreaktivierungen dazu. Eine, bei der sowohl Prüfung als auch Umsetzung erfolgreich waren, betrifft nun die Verlängerung der RB35 auf einem rund einen Kilometer langen Streckenabschnitt nach Bad Saarow-Pieskow.

Für die Reaktivierung dieses Streckenabschnittes wurden rund 1000 Meter neue Gleise auf der gewidmeten Trasse verlegt. Alle Fahrten der RB35 werden bis zum neuen Endpunkt verlängert. Zudem wurde der Bahnsteig der neuen Station Pieskow saniert und mit einem Wetterschutz sowie einem elektronischen Fahrtenanzeiger ausgestattet. Auch der Bahnhofsvorplatz bekommt eine Runderneuerung.

Das Gesamtprojekt wurde mit Mitteln des Landes Brandenburg in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro gefördert. Davon kamen rund 1 Million Euro der Scharmützelseebahn GmbH für den Streckenausbau zugute. Für die Errichtung des neuen Haltepunkts wurde die Zossen Rail Betriebsgesellschaft mbH mit gut 530.000 Euro unterstützt. Für den Vorplatz erhält das Amt Scharmützelsee eine Zuwendung von knapp 270.000 Euro.

Eine wesentliche Verbesserung für Fahrgäste aus den Ortsteilen Pieskow und Theresienhof ist die bessere Anbindung an Berlin durch den nun möglichen, stündlichen Umstieg in den schnellen RE1, der mit Betriebsaufnahme des Netzes Elbe-Spree ab Dezember 2022 über deutlich mehr Sitzplätze in der Hauptverkehrszeit und neue, bis zu achtteilige Doppelstocktriebwagen verfügen wird. Der neue Halt erschließt nicht nur eine Wohnanlage, sondern auch die Jugendherberge Bad Saarow. Auch den Gästen der Ferienhaussiedlung Schlosspark kommt der neue Halt zugute, ebenso wie Anwohner*innen aus dem Süden von Bad Saarow und Diensdorf-Radlow, die täglich nach Berlin pendeln.

Das Ausflugsziel für viele Wochenendurlauber*innen, Ausflugsgäste und Tourist*innen schlechthin ist der Scharmützelsee. Im Süden wird dieser bereits täglich stündlich mit der RB36 in Wendisch-Rietz erschlossen.
Durch den neuen Halt Pieskow können sich auch Fahrgäste aus Berlin, Fürstenwalde und Frankfurt (Oder) über einen weiteren Aus- und Einstieg zu einem der beliebtesten Ausflugsseen im Berliner Umland freuen. Die „Scharmützelseebahn“ gewinnt durch die Verlängerung nicht nur an Attraktivität. Vielmehr setzt die Reaktivierung auch neue Maßstäbe in der Infrastrukturplanung. Das zeigt auch das neue Netz Ostbrandenburg, das unter anderem auf der RB35 ab Dezember 2024 neue und leise, batterieelektrische Fahrzeuge vom Typ Siemens Mireo Plus B zum Einsatz bringen wird. Sie sind lokal emissionsfrei und verfügen über deutlich mehr Sitzplätze (128 anstelle 70), sowie größere Fahrrad- und Mehrzweckbereiche gegenüber den heute im Einsatz befindlichen Dieseltriebwagen.

Der rund 1,3 Kilometer südlich der bisherigen Endstation gelegene neue Halt Pieskow befindet sich nördlich der Bahnhofstraße und damit auf gleicher Lage wie der ursprüngliche Bahnhof, der bis 1998 in Betrieb war. Zwei überdachte und beleuchtete Fahrradabstellanlagen bieten dazu Platz für insgesamt 32 Fahrräder und 14 Schließfächer. Darüber hinaus wurden entlang der Bahnhofstraße und in der Zufahrt zum Bahnhof 25 neue und drei barrierefreie PKW-Stellplätze sowie eine ca. 108m lange Gehwegverlängerung geschaffen.

Die Haltestelle Bad Saarow, Jugendherberge der Buslinie 430 ist ca. 300 Meter (rund vier Minuten zu Fuß) entfernt. Noch ist eine Anwohnerklage gegen die Streckenreaktivierung beim OVG anhängig, wobei Zuversicht besteht, dass hierzu zeitnah eine abschließende Entscheidung erfolgt.

Die RB35 kommt stündlich kundenfreundlich zur Minute .59 in Bad Saarow-Pieskow an und fährt wenige Minuten später, zur Minute 04 zurück nach Fürstenwalde (Spree).

Hintergrund:

Seit 1911 besteht die Eisenbahnverbindung zwischen Fürstenwalde (Spree) und Bad Saarow – ursprünglich ging es bis Beeskow. Der Halt Pieskow wurde vor exakt 110 Jahren, im Dezember 1911, in Betrieb genommen und bis 1998 angefahren. Mit dem Wiederaufbau des Streckenabschnitts durch die heutige Infrastruktureigentümerin, die Scharmützelseebahn GmbH, wird die RB35 bereits zum zweiten Mal „verlängert“:
Erst 2011 war der Abschnitt von Bad Saarow Bahnhof bis zum Klinikum eröffnet worden.


Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg:

„Mit der Reaktivierung des Streckenabschnitts bis Bad Saarow-Pieskow haben wir ein wichtiges Ziel aus dem aktuellen Landesnahverkehrsplan Brandenburg umgesetzt – und das sogar schneller als geplant. Das Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine sinnvolle Wiederbelebung einer alten Bahnverbindung und eine effektive Zusammenarbeit mit einem privaten Eisenbahnunternehmen aussehen kann. Die neue Strecke wird einen wichtigen Beitrag für nachhaltige, klimafreundliche Mobilität leisten. Durch die Taktverdichtung Ende 2022 mit drei Angeboten pro Stunde auf dem RE1 profitieren Fahrgäste zudem künftig von einer noch besseren Anbindung mit Anschluss in Fürstenwalde.“


Susanne Henckel, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes
Berlin-Brandenburg (VBB):

„Die Scharmützelseebahn“ gewinnt durch die Verlängerung an Attraktivität und setzt gleichzeitig mit der Reaktivierung neue Maßstäbe in der Infrastrukturplanung. Waren noch bis vor ein paar Jahren Stilllegungen nur ein Diskussionsthema, werden nun Reaktivierungspotenziale geprüft und auch umgesetzt. Der stetige, weitere Ausbau der Schieneninfrastruktur im VBB-Verbundgebiet setzt auf Nachhaltigkeit, besseren Service und Klimafreundlichkeit. Das zeigt sich auch im neuen Netz Ostbrandenburg, in dem unter anderem auf der RB35 ab Dezember 2024 neue und leise, batterieelektrische Fahrzeuge fahren werden.“


Detlef Bröcker, Geschäftsführer der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB):

„Jeder Kilometer Streckenreaktivierung ist ein Gewinn für die Region und ein Beitrag zur Verkehrswende. Zusammen mit dem Einsatz unserer batteriebetriebenen Züge ab 2024 wird die Attraktivität der RB35 als kleine, aber wichtige Zubringerlinie zum RE1 damit deutlich gesteigert. Es ist gut, dass die Reaktivierung von Bahnstrecken, wie auch bei uns mit der Heidekrautbahn, inzwischen wieder möglich geworden ist.“

Jörn Schneider, Geschäftsführer der Scharmützelseebahn GmbH (SSB):

„Als Infrastrukturbetreiber freut sich die Scharmützelseebahn GmbH sehr, dass der bereits 2011 anlässlich der Eröffnung des Haltepunktes Bad Saarow Klinikum geäußerte Wunsch einer Wiederaufnahme des SPNV bis nach Pieskow nun in Erfüllung geht. Wir danken allen beteiligten Firmen und Behörden für die gute Zusammenarbeit, ohne welche eine Umsetzung des erst 2018 im Landenahverkehrsplan aufgenommenen Projekts in rekordverdächtigem Tempo nicht möglich gewesen wäre. Das Ergebnis lässt sich sehen: trotz strenger gestalterischer Vorgaben, konnte ein Haltepunkt mit individuellem Erscheinungsbild errichtet werden, der sich gut in die Umgebung einfügt und in Zukunft hoffentlich viele Besucher des Scharmützelsee empfangen wird. WLAN Versorgung garantiert kurzweilige Wartezeiten auf den Anschluss in Richtung Fürstenwalde/Spree und weiter nach Berlin oder Frankfurt/Oder.“



VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH
Stralauer Platz 29
10243 Berlin


Beste Grüße
Harald Tschirner
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