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Sammelthread: Nahverkehr in Brandenburg
geschrieben von Marc1 
Zitat
M69
Man könnte auch sich mal um die seit Jahren überfällige Verbindung Nauen-Hennigsdorf-Bernau kümmern und dafür sorgen das die RB20 wieder auf allen Aussenringhalten hält wie bis 1995 die RB19.
Wenn viele eigentlich innerbrandenburgische Verkehre nicht den unnötigen Umweg über Berlin machen würden wären die Verbindungen von und nach Berlin sicher weniger überlastet. Nauen-Hennigsdorf jetzt RB bis Spandau und dann 136er, Hennigsdorf-Bernau ebenfalls mit S25 und S2 unnötig über Berlin. Selbst bei weiter entfernten Zielen wie z.B. Neuruppin- Schwedt ist man mit dem Umweg in die Hauptstadt deutlich schneller als über den direkten Weg entlang der B167 wo an jeder Kreisgrenze die Busse schön kehrt machen und die Nebenbahnlinien alle schön still liegen.
Das Problem ist durchaus nicht nur zu lösen in dem man auf den Berlinkorridoren irgendwann im 20 Min Takt fährt und alles andere stillgelegt ist.
Die gebrochenen Verkehre in Brandenburg sind in der Tat ein großes Problem.
Beispiel: Dahlewitz (TF) Rolls-Royce <-> Mittenwalde (LDS) = ~11km
Auto: ~12min, ÖPNV: 2h

Oder Ludwigsfelde (TF) Industriepark West <-> Michendorf (PM) = 23km
Auto: ~20 min, ÖPNV: 1h 20 min

So lange übliche Arbeitswege so erschwert werden, wird es nix mit der Verkehrswende. Kleinstaaterei bei Busverkehren ist furchtbar. Aber das ist eben das Problem der Finanzierung. Sollte vom Land organisiert und finanziert werden werden.
Busverkehre in Flächenländern sind oft Schülerverkehre und entsprechend auf die Zentren der jeweiligen Landkreise ausgerichtet. Ist ja in gewisser Weise auch sinnvoll, da dort eben weiterführende Schulen, Ämter, Gerichte etc. sind. Aber für Arbeitswege Landkreis-übergreifend ist der Busverkehr nicht ausgelegt. Trifft in gewissem Maße auch auf Bundesländergrenzen zu...
Zitat
TomB
Trifft in gewissem Maße auch auf Bundesländergrenzen zu...
Viele Lücken wurden ja auch kürzlich geschaffen. In der Prignitz vor einigen Jahren z.B Meyenburg-Parchim und Perleberg-Ludwigslust. Erst vor kurzem wurde der 703 auf Sachsen-Anhalter Gebiet zurückgezogen, wenigstens der 740er ist in Ziesar noch geblieben wohl z.T mit Umsteigemöglichkeit zum 703 aber ohne zusätzliche Fahrten.
Zitat
fatabbot
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def
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Tagesspiegel
VERKEHR
Kenia plant Verbesserungen für Pendler. „Die Koalition wird das Angebot im Schienenpersonennahverkehr durch mehr Züge, mehr Sitzplätze und eine bessere Taktung erheblich aufstocken“, heißt es im Entwurf, über den die MAZ zuerst berichtet hatte. „Ziel ist es, an allen Bahnhöfen in Brandenburg tagsüber sowie an Werktagen mindestens einen Stundentakt im Regionalverkehr einzurichten.“ Auf stärker frequentierten Strecken sollen zwei, drei oder sogar vier Zugpaare pro Stunde angeboten werden. „Für die S-Bahn in Brandenburg ist der Zehnminutentakt unser langfristiges Ziel.“ Eingleisige Abschnitte werden schrittweise ausgebaut. Von Berlin und benachbarten Metropolen aus sollen die Oberzentren, also Brandenburg, Cottbus und Frankfurt/Oder, in 60 Minuten und Mittelzentren in 90 Minuten erreichbar sein. Die Einführung eines 365-Euro-Tickets wird geprüft.

Was sind denn bitte schön die "benachbarten Metropolen" von Berlin? Die Berlin am nächsten gelegene Metropole dürfte Szczecin sein.


Vermutlich einfach schlecht formuliert, oder sonst fiele mir noch Leipzig und Dresden ein.
Zitat
PassusDuriusculus
Zitat
fatabbot
Was sind denn bitte schön die "benachbarten Metropolen" von Berlin? Die Berlin am nächsten gelegene Metropole dürfte Szczecin sein.

Vermutlich einfach schlecht formuliert, oder sonst fiele mir noch Leipzig und Dresden ein.

Hamburg auch, zumindest Teile der Prignitz dürften in diese Richtung orientiert sein.

PS. Metro Polen ist doch die U-Bahn Warschau, oder? ;-)
Zitat
Jumbo

PS. Metro Polen ist doch die U-Bahn Warschau, oder? ;-)

LOL +1
Zitat
Marienfelde

Gerade habe ich die Begriffe "Pest" und danach "Artikel 87e GG" geg..gelt". Also wieder einmal die Zumutung eines Zitats des Artikels 87e Absatz 4 des Grundgesetzes:

"(4) Der Bund gewährleistet, daß dem Wohl der Allgemeinheit, insbesondere den Verkehrsbedürfnissen, beim Ausbau und Erhalt des Schienennetzes der Eisenbahnen des Bundes sowie bei deren Verkehrsangeboten auf diesem Schienennetz, soweit diese nicht den Schienenpersonennahverkehr betreffen, Rechnung getragen wird. Das Nähere wird durch Bundesgesetz geregelt."

Die Bahnpolitik des Bundes sollte sich viel mehr an volkswirtschaftlichen, umwelt- und sozialpolitischen Zielen orientieren - und dies insbesondere auch im eigenen Bahnkonzern durchsetzen,

meint Marienfelde.

Naja, "soweit diese nicht den Schienenpersonennahverkehr betreffen". Ansonsten baut die Bahn eben grundsätzlich nur das, was für den aktuellen Fahrplan notwendig ist. Da Störungen und potentielle Erweiterungen für die Bahn eher in den Bereich "Science Fiction" gehören, werden die eben nicht mit einkalkuliert.
Und das EBA lässt vermutlich auch etwas anderes gar nicht zu. (Illegale Vorleistungen sind nicht genehmigungsfähig)

Man könnte ja zumindest die Gleise auf der Stettiner so legen, dass man sich das 4. S-Bahn Gleis nicht direkt verbaut. Und die gerade neu gebauten Brücken zumindest vom Widerlager so auslegen, wie man es ja auch bei Autobahnen macht, die an einem Kreuz enden und vlt irgendwann mal weitergebaut werden.
Aber nein. An der Stettiner wird der 4-gleisige Ausbau jetzt so richtig teuer, da man vermutlich alle Brücken wieder abreißen muss, wenn man die Trasse jetzt auf beiden Seiten verbreitern muss. Und das, obwohl man weiß, wie störanfällig dieser Abschnitt ist und welche Auswirkungen der auf die Pünktlichkeit der S2 hat.

Resignierend
Michael
Zitat
DerMichael
Zitat
Marienfelde

Gerade habe ich die Begriffe "Pest" und danach "Artikel 87e GG" geg..gelt". Also wieder einmal die Zumutung eines Zitats des Artikels 87e Absatz 4 des Grundgesetzes:

"(4) Der Bund gewährleistet, daß dem Wohl der Allgemeinheit, insbesondere den Verkehrsbedürfnissen, beim Ausbau und Erhalt des Schienennetzes der Eisenbahnen des Bundes sowie bei deren Verkehrsangeboten auf diesem Schienennetz, soweit diese nicht den Schienenpersonennahverkehr betreffen, Rechnung getragen wird. Das Nähere wird durch Bundesgesetz geregelt."

Die Bahnpolitik des Bundes sollte sich viel mehr an volkswirtschaftlichen, umwelt- und sozialpolitischen Zielen orientieren - und dies insbesondere auch im eigenen Bahnkonzern durchsetzen,

meint Marienfelde.

Naja, "soweit diese nicht den Schienenpersonennahverkehr betreffen". Ansonsten baut die Bahn eben grundsätzlich nur das, was für den aktuellen Fahrplan notwendig ist. Da Störungen und potentielle Erweiterungen für die Bahn eher in den Bereich "Science Fiction" gehören, werden die eben nicht mit einkalkuliert.
Und das EBA lässt vermutlich auch etwas anderes gar nicht zu. (Illegale Vorleistungen sind nicht genehmigungsfähig)

Man könnte ja zumindest die Gleise auf der Stettiner so legen, dass man sich das 4. S-Bahn Gleis nicht direkt verbaut. Und die gerade neu gebauten Brücken zumindest vom Widerlager so auslegen, wie man es ja auch bei Autobahnen macht, die an einem Kreuz enden und vlt irgendwann mal weitergebaut werden.
Aber nein. An der Stettiner wird der 4-gleisige Ausbau jetzt so richtig teuer, da man vermutlich alle Brücken wieder abreißen muss, wenn man die Trasse jetzt auf beiden Seiten verbreitern muss. Und das, obwohl man weiß, wie störanfällig dieser Abschnitt ist und welche Auswirkungen der auf die Pünktlichkeit der S2 hat.

Resignierend
Michael

Das EBA ist ja an die bestehenden Gesetze gebunden, kann also die Planungen der DB Netz AG oft nur "durchwinken". Immerhin war es aber sogar auf dieser unzureichenden Basis möglich, in Eisenhüttenstadt für den Bau von Bahnsteiglängen zu sorgen, die für den bereits bestellten SPNV ausreichend sein werden, was (leider) nicht ganz selbstverständlich war.

Wenn man eine bessere Bahn will, dann ist die (Bundes-) Politik gefordert - sie muß diese andere Politik im eigenen Bahnkonzern durchsetzen. Wenn die Strukturen (DB als Wirtschaftsunternehmen in privat-rechtlicher Form) des Bahnkonzerns dafür nicht passen, dann sollte man diese Strukturen ändern.

Nochmal zurück zum "Eisenhüttenstadt-Beispiel": [www.bahninfo-forum.de]

Ich denke, Leute wie wir sollten versuchen, uns mehr mit Planungsprozessen zu beschäftigen - und uns im Bedarfsfall melden.
Zitat
Marienfelde

Das EBA ist ja an die bestehenden Gesetze gebunden, kann also die Planungen der DB Netz AG oft nur "durchwinken". Immerhin war es aber sogar auf dieser unzureichenden Basis möglich, in Eisenhüttenstadt für den Bau von Bahnsteiglängen zu sorgen, die für den bereits bestellten SPNV ausreichend sein werden, was (leider) nicht ganz selbstverständlich war.

Wenn man eine bessere Bahn will, dann ist die (Bundes-) Politik gefordert - sie muß diese andere Politik im eigenen Bahnkonzern durchsetzen. Wenn die Strukturen (DB als Wirtschaftsunternehmen in privat-rechtlicher Form) des Bahnkonzerns dafür nicht passen, dann sollte man diese Strukturen ändern.

Nochmal zurück zum "Eisenhüttenstadt-Beispiel": [www.bahninfo-forum.de]

Ich denke, Leute wie wir sollten versuchen, uns mehr mit Planungsprozessen zu beschäftigen - und uns im Bedarfsfall melden.

Ich denke, das liegt vor allem in der betriebswirtschaftlichen Organisation von DB Netz begründet. Wäre das Netz tatsächlich in öffentlicher Hand, könnte das anders aussehen. Aber eine Garantie ist das natürlich nicht. Soviel ich weiß, sollte ja die DB deshalb privatisiert werden, weil sich die Volksvertreter damit nicht mehr rumärgern wollten.

Es gibt ja viele Beispiele, bei denen sich interessierte Bürger melden und eine zukunftsgerichtete Planung fordern, was aber immer vom EBA abgelehnt wird, mit der Begründung, dass man auf Spekulation nicht planen dürfe. Ohne Beschluss, da tatsächlich auch mal in näherer Zukunft etwas zu ändern, geht da nichts. Und ich frage mich, ob so eine Willenserklärung der Koalition da eine Änderung der Denke der DB bewirken kann und ausreicht.
Zitat
DerMichael
Zitat
Marienfelde

Das EBA ist ja an die bestehenden Gesetze gebunden, kann also die Planungen der DB Netz AG oft nur "durchwinken". Immerhin war es aber sogar auf dieser unzureichenden Basis möglich, in Eisenhüttenstadt für den Bau von Bahnsteiglängen zu sorgen, die für den bereits bestellten SPNV ausreichend sein werden, was (leider) nicht ganz selbstverständlich war.

Wenn man eine bessere Bahn will, dann ist die (Bundes-) Politik gefordert - sie muß diese andere Politik im eigenen Bahnkonzern durchsetzen. Wenn die Strukturen (DB als Wirtschaftsunternehmen in privat-rechtlicher Form) des Bahnkonzerns dafür nicht passen, dann sollte man diese Strukturen ändern.

Nochmal zurück zum "Eisenhüttenstadt-Beispiel": [www.bahninfo-forum.de]

Ich denke, Leute wie wir sollten versuchen, uns mehr mit Planungsprozessen zu beschäftigen - und uns im Bedarfsfall melden.

Ich denke, das liegt vor allem in der betriebswirtschaftlichen Organisation von DB Netz begründet. Wäre das Netz tatsächlich in öffentlicher Hand, könnte das anders aussehen. Aber eine Garantie ist das natürlich nicht. Soviel ich weiß, sollte ja die DB deshalb privatisiert werden, weil sich die Volksvertreter damit nicht mehr rumärgern wollten.

Es gibt ja viele Beispiele, bei denen sich interessierte Bürger melden und eine zukunftsgerichtete Planung fordern, was aber immer vom EBA abgelehnt wird, mit der Begründung, dass man auf Spekulation nicht planen dürfe. Ohne Beschluss, da tatsächlich auch mal in näherer Zukunft etwas zu ändern, geht da nichts. Und ich frage mich, ob so eine Willenserklärung der Koalition da eine Änderung der Denke der DB bewirken kann und ausreicht.

Ja, das Problem ist nicht das EBA, sondern die Verkehrspolitik des Bundes, die den eigenen Konzern oft einfach machen läßt. Daher sollte man sich im Bedarfsfall vor allem auch an die Verursacher dieser Politik in der Bundesregierung und im Bundestag wenden, wenn über das EBA nichts zu erreichen ist.

Die heutige Situation ist aber sehr zu unterscheiden von der zu Beginn des Jahres 2001, als der damalige Verkehrsminister Bodewig (SPD) auf einem Parteitag der Grünen über die Absicht der Bundesregierung berichtete, das Netz aus dem DB-Konzern herauszulösen. Es kam bekanntlich anders: Das Netz blieb beim Konzern, und Kurt Bodewig war nicht mehr sonderlich lange Verkehrsminister.

Ich selbst war und bin für eine funktionierende Staatsbahn, eine demokratisierte Deutsche Bundesbahn mit einem am Gemeinwohl orientierten politischen Auftrag. Wenn die Einsicht in die Notwendigkeit einer Bahnpolitik, die eher in diese Richtung geht, wächst, wird sich der Bahnkonzern dieser Einsicht kaum entziehen können.

Dem Eigentümer ist es zum Beispiel jederzeit möglich, einen Konzernvorstand, der eine veränderte Bahnpolitik nicht mitträgt, abzulösen.
Zitat
Marienfelde
Ich selbst war und bin für eine funktionierende Staatsbahn, eine demokratisierte Deutsche Bundesbahn mit einem am Gemeinwohl orientierten politischen Auftrag. Wenn die Einsicht in die Notwendigkeit einer Bahnpolitik, die eher in diese Richtung geht, wächst, wird sich der Bahnkonzern dieser Einsicht kaum entziehen können.

Dem Eigentümer ist es zum Beispiel jederzeit möglich, einen Konzernvorstand, der eine veränderte Bahnpolitik nicht mitträgt, abzulösen.

Du hast doch oben den entscheidendenden Absatz 4 des Artikel 87e GG selbst zitiert. Die verfassungsmäßige Gemeinwohlverpflichtung des Bundes als Eigner des DBAG-Schienennetzes sowie bei der Befriedigung der Verkehrsbedürfnisse und bei Verkehrsangeboten beschränkt sich auf den Fernverkehr und nimmt den Schienenpersonennahverkehr ausdrücklich aus! Genau deshalb sollten sich die Bundesländer sehr gut überlegen, Unsummen in das nach wie vor und wohl auf Dauer bundeseigene Schienennetz zu investieren und dafür lieber ihre eigenen und in der Regel erheblich effizienteren Schienennetze weiter entwickeln.
In Brandenburg allerdings bleibt nicht viel Spielraum, fast alle relevanten Schienenwege gehören der Staatsbahn. Die wenigen Ausnahmen wie die Heidekrautbahn sollten sich umso stärker der wohwollenden Förderung der Länder Berlin und Brandenburg erfreuen. Erwerb und Reaktivierung weiterer Eisenbahnstrecken wie die Wriezener Bahn sowie Unterstützung beim Erhalt der Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn oder der Havelländischen Eisenbahn wären wünschenswert..

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Du hast doch oben den entscheidendenden Absatz 4 des Artikel 87e GG selbst zitiert. Die verfassungsmäßige Gemeinwohlverpflichtung des Bundes als Eigner des DBAG-Schienennetzes sowie bei der Befriedigung der Verkehrsbedürfnisse und bei Verkehrsangeboten beschränkt sich auf den Fernverkehr und nimmt den Schienenpersonennahverkehr ausdrücklich aus! .

Nein, davon steht nichts im Grundgesetz.
Zitat
der weiße bim
Zitat
Marienfelde
Ich selbst war und bin für eine funktionierende Staatsbahn, eine demokratisierte Deutsche Bundesbahn mit einem am Gemeinwohl orientierten politischen Auftrag. Wenn die Einsicht in die Notwendigkeit einer Bahnpolitik, die eher in diese Richtung geht, wächst, wird sich der Bahnkonzern dieser Einsicht kaum entziehen können.

Dem Eigentümer ist es zum Beispiel jederzeit möglich, einen Konzernvorstand, der eine veränderte Bahnpolitik nicht mitträgt, abzulösen.

Du hast doch oben den entscheidendenden Absatz 4 des Artikel 87e GG selbst zitiert. Die verfassungsmäßige Gemeinwohlverpflichtung des Bundes als Eigner des DBAG-Schienennetzes sowie bei der Befriedigung der Verkehrsbedürfnisse und bei Verkehrsangeboten beschränkt sich auf den Fernverkehr und nimmt den Schienenpersonennahverkehr ausdrücklich aus! Genau deshalb sollten sich die Bundesländer sehr gut überlegen, Unsummen in das nach wie vor und wohl auf Dauer bundeseigene Schienennetz zu investieren und dafür lieber ihre eigenen und in der Regel erheblich effizienteren Schienennetze weiter entwickeln.
In Brandenburg allerdings bleibt nicht viel Spielraum, fast alle relevanten Schienenwege gehören der Staatsbahn. Die wenigen Ausnahmen wie die Heidekrautbahn sollten sich umso stärker der wohwollenden Förderung der Länder Berlin und Brandenburg erfreuen. Erwerb und Reaktivierung weiterer Eisenbahnstrecken wie die Wriezener Bahn sowie Unterstützung beim Erhalt der Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn oder der Havelländischen Eisenbahn wären wünschenswert..

Ich muß Deiner Argumentation ausnahmsweise wirklich widersprechen. Der Zahlungsgrund für die Regionalisierungsmittel, bei denen es sich um Bundesmittel handelt, ist doch die Aufrechterhaltung des SPNV. Wenn diese Mittel nicht zu einem sehr namhaften Anteil in die Eisenbahn fließen würden, dann wäre es recht bald aus mit dem Eisenbahnverkehr im derzeitigen Umfang - und zwar nicht nur im Nah-, sondern auch im Fern- und Güterverkehr.

Die dann im "System Eisenbahn" fehlenden Milliardensummen könnten nach meiner Überzeugung durch die dann verbleibenden "Kostenträger" Fern- und Güterverkehr auch nicht annähernd aufgefangen werden.

Der Eindruck, der DB-Konzern sei ein Faß ohne Boden, mag nicht ganz falsch sein - aber die Lösung kann doch nicht darin bestehen, die Eisenbahn überhaupt in Frage zu stellen, sondern eher darin, den eigenen Konzern dazu zu bringen, sich auf die Entwicklung der Eisenbahn in Deutschland zu konzentrieren.

Das sich im Falle der Niederbarnimer Eisenbahn ja abzeichnende größere Engagement der Länder Berlin und Brandenburg ist aber, glaube ich, ganz unstrittig.

Einen schönen Montag wünscht Euch
Marienfelde
[www.vbb.de]

Zitat
VBB Pressemeldung


Mehr Zuverlässigkeit und ausreichend lange Züge zwischen Nauen, Wustermark, Bad Belzig und Berlin

VBB und DB Regio verständigen sich auf Maßnahmenplan

Ab 4. November 2019 können auf den Linien RE7, RB10, RB13 und RB14 nun die angekündigten Kapazitätserhöhungen umgesetzt werden. DB Regio hatte dafür 21 zusätzliche Doppelstockwagen und 4 Lokomotiven aus anderen Regionen beschafft, die die Kapazitäten seit dem 1. April im Regionalverkehr verstärken sollten. Unter anderem haben Verzögerungen bei der Instandhaltung, fehlende Zulassungen für umgebaute Fahrzeuge und ein höherer Bedarf an Fahrzeugen aufgrund von Bauarbeiten die volle Umsetzung von werktags zusätzlich ca. 1000 Sitzplätzen bislang verhindert. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) und DB Regio haben sich in den letzten Wochen auf einen Maßnahmenplan verständigt, mit dem die geforderte Sitzplatzkapazität ab November angeboten werden kann.

Bereits ab dem zweiten Quartal 2019 sollten Fahrgästen der Linien RE7, RB10 und RB13 mehr Sitzplätze zur Verfügung stehen, darauf hatten sich die Länder Berlin und Brandenburg mit DB Regio verständigt. Aufgrund von Instandhaltungsverzögerungen sowie fehlender Zulassung der für die Kapazitätsausweitung zu beschaffenden Doppelstockwagen konnte diese
Maßnahme bisher nicht zufriedenstellend umgesetzt werden. Ein Instandhaltungsstau bei den dreiteiligen einstöckigen Zügen führte dazu, dass auf den Linien RE7 und RB14 von den 467 teilweise nur 300 Sitzplätze angeboten werden konnten.
Die fehlende Zulassung für einen Teil der Doppelstockwagen, die für die RB10 vorgesehen waren, führte dazu, dass von fünf teilweise nur vier der Wagen fahren konnten und die Kapazität etwa um 20 Prozent vermindert war. Aufgrund der betrieblichen Verknüpfung war auch die Linie RB14 von zu kurzen Zügen betroffen. In der Folge kam es vor allem auf den Abschnitten Nauen <> Berlin sowie Bad Belzig <> Berlin während der Hauptverkehrszeiten zu sehr vollen Zügen.


Die zum 4. November erhöhten Kapazitäten sehen vor:
RE7: 467 Sitzplätze (entspricht 8 einstöckige Wagen)
RB10: 580 Sitzplätze (entspricht 5 Doppelstockwagen)
RB13: 300 Sitzplätze (entspricht 5 einstöckige Wagen)


DB Regio und VBB haben in den letzten Wochen einen Maßnahmenplan
erarbeitet, um die vereinbarten Kapazitäten stabil zu erbringen:

Zur Erhöhung der Reserve für die Linien RE7 und RB14 werden passfähige Züge von der RB11 umgesetzt. Auf der RB11 kommen stattdessen teils Doppelstockwagen zum Einsatz.
DB Regio stellt durch Anmieten weiterer Doppelstockwagen aus der sogenannten überregionalen Reserve der DB Regio die Behängung der Züge mit fünf Doppelstockwagen sicher.
DB Regio lagert Werkstattleistungen auf weitere Werkstätten, teilweise auch von anderen Unternehmen, aus, um den Instandhaltungsrückstau abzuarbeiten.

Susanne Henckel, VBB-Geschäftsführerin: “Wir ziehen alle an einem Strang und tun gemeinsam unser Bestes, um den Fahrgästen mehr Verkehrsleistung anzubieten. Leider ist es DB Regio nicht gelungen das mit den Ländern abgestimmte Mehrleistungs-Paket wie versprochen im Frühjahr umzusetzen. Die Geduld der Fahrgäste, die sich morgens und abends in die zum Teil zu kurzen und dadurch übervollen Wagen drängeln müssen, ist langsam erschöpft. Ich freue mich, dass DB Regio deutlich gemacht hat, die vereinbarte Maßnahmen nun endlich realisieren zu können und hoffe sehr, dass dadurch spürbare Entlastung in den Zügen erreicht
wird.“

Jörg Werner, Leiter Fahrgastmarketing DB Regio AG: „Wir bedauern, dass wir die versprochenen Kapazitäten bislang nicht vollumfänglich zur Verfügung stellen konnten. Gleichzeitig arbeiten wir mit Hochdruck an der Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen für mehr Kapazitäten in unseren Zügen. In Zeiten von Klimawandel und Dieselfahrverboten wird DB Regio sich auch in Zukunft dafür einsetzen, weitere Verbesserungen auf unseren Linien zu realisieren.“


Der VBB überwacht den tatsächlichen Fahrzeugeinsatz und lässt sich durch DB Regio werktäglich die Wagenverfügbarkeit zum morgendlichen Betriebsstart mitteilen. Die Umsetzung der Maßnahmen wird intensiv begleitet.



Beste Grüße
Harald Tschirner



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.11.2019 14:54 von Harald Tschirner.
mit Hintergrundinfos dazu auch Tagesspiegel [www.tagesspiegel.de]

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
phönix
mit Hintergrundinfos dazu auch Tagesspiegel [www.tagesspiegel.de]

Ein Armutszeugnis für DB Regio Nordost, gescheitert am alltäglichen Eisenbahnbetrieb. Beim Lesen des Tagesspiegel-Artikels musste ich an den Auftritt von Herrn Werner beim Fahrgastsprechtag denken, wie er dort fortlaufend dargestellt hat, wie toll die DB Regio-Leistung doch ist, und die Nichtleistungen eigentlich nur marginal sind (siehe dieser Beitrag). Da hat ihn Frau Henckel wohl mal zurück in die reale Welt gezerrt...

Viele Grüße
André



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.11.2019 22:56 von andre_de.
Ich bin doch etwas verwundert. Als ich vor einigen Wochen bei einer Diskussion zum Ausschreibungswahn anmerkte, dass dringend notwendige Kapazitätserweiterungen dank Verkehrsverträgen allenfalls mittel- bis langfristig möglich sind, wurde ich mit Verweis auf eben diese vom VBB bestellten Mehrleistungen brüsk zurechtgewiesen...
Zitat
def
Ich bin doch etwas verwundert. Als ich vor einigen Wochen bei einer Diskussion zum Ausschreibungswahn anmerkte, dass dringend notwendige Kapazitätserweiterungen dank Verkehrsverträgen allenfalls mittel- bis langfristig möglich sind, wurde ich mit Verweis auf eben diese vom VBB bestellten Mehrleistungen brüsk zurechtgewiesen...

Ich kann dir leider nicht folgen. Was möchtest du aussagen?

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Ich verstehs auch nicht.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
... Na dass das achso tolle Ausschreibungssystem genau die Reserven wegspart, die nötig wären um kurzfristig (innerhalb weniger Wochen) mit höherer Kapazitäten der Nachfrageänderung gerecht zu werden.
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