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Dresdner Bahn - Bauarbeiten in Berlin
geschrieben von TomB 
Hi,

gestern bot sich ein Spaziergang in Lichtenrade an. Da ich dort selbst viele Jahre
wohnte, interessieren mich die Bauarbeiten der Dresdner Bahn dort. Jetzt geht es
langsam richtig los.

Im südlichsten Abschnitt in Berlin wurde bereits mit Baumfällarbeiten begonnen.

Bahnübergang Wolziger Zeile, einer der 4 BÜs der südlichen S2 in Berlin (in
Brandenburg befinden sich 3 weitere), Blickrichtung Brandenburg. An der
Landesgrenze beginnt gen Süden der noch nicht planfestgestellte Abschnitt
der Dresdener Bahn. Er reicht bis Blankenfelde-Mahlow, OT Blankenfelde.


Der BÜ Wolziger Zeile ist derzeit für alles außer Fußgänger/Radfahrer gesperrt.
Ich weiß leider nicht, ob dies bereits jetzt die endgültige Schließung ist oder
nur eine temporäre Schließung. Nach Fertigstellung verbleibt hier eine
Unterführung für Fußgänger/Radfahrer.


Blickrichtung Nord zum Bf. Lichtenrade


Nun vom Bahnhof Lichtenrade Blickrichtung Süden


Der Bahnhof inklusive den historischen Gebäuden rechts wird komplett ersetzt.


Blick vom Bahnsteig nach Südwest


OT: Die Mälzerei der Schlossbrauerei Schöneberg

[de.wikipedia.org]
Laut Wikipedia verarbeitete sie Gerste von 28 Güterwagen pro Tag.

Östlich der Strecke zwischen Lichtenrade und Schichauweg gab es früher
eine stattliche Anzahl von Kleingartenanlagen (Eisenbahn-Landwirtschaft,
ca. 250 Parzellen), sowie eine sehr große Wohnwagenstellplatzfläche.
Letztere schloss offiziell zum 31.12.2016, gemäß eines Aushanges vor Ort.

Streetview 2008:
[www.google.de]

Die Wohnwagen standen in 2017 zur Satellitenaufnahme von Google Maps noch:
[www.google.de]

Derzeit wird die Fläche komplett beräumt und auf der Fläche der KGA werden
Wohnungen gebaut (Reihen"townhouses" 3 Etagen + Keller, laut Aussage von
Spaziergängern gestern für 500.000 € das Stück und bereits alles verkauft).
Ob das so stimmt, hab ich nicht recherchiert ;)

Blick vom Bahnsteig Lichtenrade Richtung Nord


Bild 1 von der Nuthestraße Blickrichtung West, etwas nördlich des P+R


Bild 2 von der Nuthestraße Blickrichtung West, etwas weiter nördlich Höhe
Bodmerstraße


Bild 1 aus der Wohnwagensiedlung Blickrichtung Süd, Höhe Rieflerstraße


Bild 2 von ebenda, Blickrichtung Nord


Allem Anschein nach haben die Mieter nicht ordentlich ihre Stellflächen
beräumt und die Bahn muss dies nun erledigen.


Am Schichauweg finden gerade Tiefbauarbeiten statt. Bäume scheinen -
von der natürlichen Sturmfällung abgesehen - hier noch nicht gefällt worden
zu sein.


Hier fanden noch keine Arbeiten statt. Nordausgang Schichauweg, Standort
ehem. Kreuzung mit dem Güteraußenring (GAR)


Standort etwas weiter nördlich, Blickrichtung Süd


Es ist anzunehmen, dass die ehem. Verbindungskurve von der Dresdner Bahn
zum westlichen GAR abgerissen wird.


Weiter nördlich ist auch noch alles beim Alten. Das Schild hat auch schon
bessere Tage gesehen. Standort Eisnerstraße, Ecke Dörfelweg


Interessant fand ich das auf dem letzten Bild schon rechts zu erkennende
Beton"ding" mit Schießscharten. Es steht an einem Tor, das stark nach einem
alten Industrie-Anschlussgleis aussieht. Was immer dort war, muss im Krieg
wichtig gewesen sein. Alte Stadtpläne haben mir nicht weitergeholfen. Was
könnte dort gewesen sein?


In den 2000er Jahren wurde auf ehemaligen Gütergleisen ein Asphaltweg
für Fußgänger und Radfahrer zwischen Eisnerstraße, Ecke Dörfelweg und
der Buckower Chaussee angelegt. Mühe mit dem Entfernen der Gleise hat
sich niemand gemacht - Sand + Asphalt reichen.


Jetzt im Bild wieder die oben angesprochene Verbindung vom westlichen
GAR zur Dresdner Bahn, konkret bis zum Güterbahnhof Marienfelde
Das Birkenwäldchen auf den ehem. Gleisen westlich des angesprochenen
Weges ist noch unangetastet.


Der gemäß Planfeststellung dann verschwindende P+R östlich des Hp. Buckower Chaussee


Blickrichtung Süd vom "Bahnübergang" am Südzugang des Bahnsteig Richtung
Innenstadt. Wie lange das Verbindungsgleis zw. Güterbahnhof Marienfelde und GAR
in Verwendung war, kann ich leider nicht sagen.


Letztes Bild. Alle Anlagen des Hp. Buckower Chaussee werden ebenfalls komplett
ersetzt. Auch die Brücke.


Im Gegensatz zu den Baumaßnahmen am Ostkreuz gibt es keine erhöhten Standorte
(außer dieser Brücke, so lange sie noch steht), von denen interessante Fotos möglich
wären. Da wohl ab März Bau-Lärmschutzwände aufgebaut werden, wird eine
Fotodokumentation der Baumaßnahmen leider nicht so umfänglich möglich sein.

VG - Thomas
Die Bahnübergänge bleiben zunächst bestehen und werde jetzt nur für das neue Stellwerk umgebaut, bevor sie dann abgerissen werden.

Die Brücke Buckower Chaussee wird nach meiner Erinnerung an die Planfeststellungsunterlagen nicht abgerissen. In jedem Fall bleibt sie aber während der Bauarbeiten zur neuen Straßenbrücke stehen und dient in dieser Zeit als (einziger) Zugang.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Danke für die Doku.
Auf dem ersten Bild sieht man auch schön, dass auf dem Bahngelände hauptsächlich Sträucher waren. Die großen Bäume stehen nebenan auf Privatgelände.

Bäderbahn
Danke für die Info Jay.

Zur Brücke: Das ist wohl noch nicht entschieden. Berlin hat wohl versäumt, den
Südzugang Buckower Chaussee sowie die Wegeverbindung, die ich fotografiert
habe, "anzumelden". Zu km 10,85 bis 11,1 liegt wohl eine Entscheidung mit
Vorbehalt vor.

S. 171 - S. 172 PFB
"hat die Planfeststellungsbehörde die Entscheidung über die Genehmigung des Streckenabschnitts von km 10,85 bis 11,10 der Strecke 6135 (neue Kilometrierung), die dort ggf. erforderlich werdende Änderung der südlichen Zugangsanlagen des S-Bahnhaltepunktes Buckower Chaussee und ggf. notwendige Folgemaßnahmen an dem P&R-Parkplatz sowie dem Fuß- und Radweg in Richtung Dörfelweg unter A.1.2a) einer ergänzenden Entscheidung vorbehalten."
Zitat

"TomB" am 3.12.2017 um 17.51 Uhr:

[...] Interessant fand ich das auf dem letzten Bild schon rechts zu erkennende Beton"ding" mit Schießscharten. Es steht an einem Tor, das stark nach einem alten Industrie-Anschlussgleis aussieht. Was immer dort war, muss im Krieg wichtig gewesen sein. Alte Stadtpläne haben mir nicht weitergeholfen. Was könnte dort gewesen sein?


Das ist das südliche Tor bzw. war das südliche Anschlussgleis des ehemaligen Kraftwagenausbesserungswerks Lichtenrade, dass 1940 fertiggestellt, aber nie als solches in Betrieb genommen wurde. Es diente bis zum Ende des 2. Weltkrieges als Produktionsstätte für Rüstungsbetriebe und war am Ende weitgehend intakt. Die technischen Einrichtungen wurden danach demontiert und als Reparation abtransportiert. Die Amerikaner übernahmen das Gebäude als Hauptversorgungslager der Alliierten und noch bis in die 1980er Jahre lagerten auf dem von diesem Tor bis zur Buckower Chaussee reichenden Werksgelände Teile der Senatsreserve (wie auch die Kohlenberge auf dem Streifen zwischen den S-Bahn- und den Gütergleisen zur Motzener Straße). Der S-Bahnhof Buckower Chaussee wurde für dieses Alliierte Hauptversorgungslager 1946 gebaut und in Betrieb genommen, der Eingang befand sich unmittelbar gegenüber (siehe auch "stadtschnellbahn-berlin.de" und "lichtenrade.com").

Gruß, Thomas

PS: Diese am 17. Juni 1875 eröffnete Bahnstrecke wurde übrigens von der Berlin-Dresdener Eisenbahn-Gesellschaft gebaut und betrieben, und müsste deshalb eigentlich "Dresdener Bahn" (mit einem "e" zwischen zweitem "d" und dem folgenden "n") geschrieben werden. ;-)

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Vielen Dank für die Fotos. Warum musste denn nun aber ein neuer Thread aufgemacht werden? Der Bahnübergang Wolziger Zeile ist nur vorübergehend gesperrt (für Kraftfahrzeuge), da an der Ecke Goltzstr. Straßenbauarbeiten erfolgen, die wohl nichts mit der Bahn zu tun haben. Ich bin sehr gespannt auf das PFV in Brandenburg. Denn der Bahnhof Mahlow dürfte wohl nicht so bleiben. Der Bahnsteig steht ja im Wege.

In den bereits planfestgestellten Bereichen erscheint mir das Bahngelände teilweise sehr schmal für die 4 Gleise mit neuem Gleisabstand.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.12.2017 22:39 von Heidekraut.
Dies hier ist ein Interessantes Bautagebuch. Der andere Thread war nur Pro und Kontra und hat sich ja nun erledigt.
Das alte Thema hat 24 Seiten, das war der Hauptgrund.
Schade, dass Du nicht bis Marienfelde weitergegangen bist. Soweit ich in Erinnerung habe soll der Bahnhof ja auch platt gemacht werden (wenngleich ich skeptisch bleibe ob man die Gleise nicht hätte anders legen können)
Aktuell gestern sah ich bei der Vorbeifahrt mit dem Bus über die Brücke Kamenzer Damm / Lankwitzer Str. Baumfällarbeiten neben dem Gütergleis.
Hier wurde geschrieben, dass der Bahnhof Marienfelde nicht mehr verschoben werden soll (in Richtung Brücke). Aus meiner Sicht wäre Marienfelde der richtige Punkt für einen Regionalbahnhalt (den es aber nicht geben wird) und nicht Lichtenrade, denn der Bahnhof ist zu eng und die Lichtenrader haben keinen Regionalhalt verdient. ;-)

Gab es im Bahnhof Marienfelde früher einen Durchstich des Fußgänger-Tunnels nach Osten hin?

edit: Danke, schon wieder passiert.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.12.2017 17:14 von Heidekraut.
Dir ist schon klar, dass Anhalter und Dresdner Bahn zwei verschiedene Strecken sind?

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.12.2017 14:57 von Nemo.
Die Planfeststellungsunterlagen sehen zwischen Außenring und Südkreuz auf der Dresdner Bahn übrigens gar keine Bahnsteige an den Ferngleisen vor. Weder in Lichtenrade, noch in Marienfelde. Lediglich soll an der Buckower Chaussee der Raum für Bahnsteige freigehalten werden, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Buckower Chausse ermöglicht auch am besten den Anschluss an den Bus, vorallem an den X/M11 als Querverbindung.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Wieso am besten? Marienfelde hat drei Buslinine und Lichtenrade fünf.
Lichtenrade ist schon sehr dicht an Blankenfelde dran und in Marienfelde kommt man nur schlecht ohne Schleifenfahrt an den Bahnhof ran.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Naja, es ging hier auch nie um Busanschlüsse bzgl. etwaiger Halte der Fernbahn. Somit egal ;-)
Naja, ein Regiobahnhof in Marienfelde hätte ja nur Sinn, wenn er von der Brücke aus zugänglich wäre. Das alles wird aber nicht stattfinden.
Wie die Morgenpost berichtet, setzt sich der Senat jetzt für eine Planänderung im laufenden Verfahren ein, um sowohl den S-Bahnhof Kamenzer Damm als auch den Halt Buckower Chaussee für Regionalzüge zu verwirklichen. Finde ich gut
Klick zur Morgenpost
Naja, Planänderung eher nicht, sonst gibt's wieder Klagen gegen das Gesamtprojekt. Eher eigene Planfeststellungen, wie sie z. B. auch für den Regiohalt Buckower Chaussee in der Planfeststellung für den entsprechenden Planfeststellungsabschnitt explizit erwähnt werden. Seite im Bericht müsste ich suchen, habe es aber im Bericht gelesen.
Zitat
TomB
Naja, Planänderung eher nicht, sonst gibt's wieder Klagen gegen das Gesamtprojekt. Eher eigene Planfeststellungen, wie sie z. B. auch für den Regiohalt Buckower Chaussee in der Planfeststellung für den entsprechenden Planfeststellungsabschnitt explizit erwähnt werden. Seite im Bericht müsste ich suchen, habe es aber im Bericht gelesen.

So dürfte es sein, danke für die Präzisierung.
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