Hallo zusammen!
Zitat
andre_de
Und hier noch zwei Fotos der Lampenköpfe.
Eine kleine Anmerkung am Rande: Als "Lampe" bezeichnet man genau genommen eine technische Lichtquelle, also typischerweise das "Leuchtmittel".
Das ganze Konstrukt mit Gehäuse, Mast usw. wird als "Leuchte" bezeichnet, ebenso entsprechende Konstrukte für den Heimgebrauch, etwa Deckenleuchten, Schreibtischleuchten usw. "Lampenköpfe" dürfte nicht falsch sein, ich schreibe meistens von "Leuchtenköpfen". "Lampengehäuse" wäre sicherlich auch richtig. Von "Straßenlampen" zu sprechen, wäre dagegen alltagssprachlich. Da sollte man richtigerweise von "Straßenleuchten" sprechen.
Dass LED keine Reflektoren benötigen, ist streng genommen auch nicht ganz richtig. Allerdings übernehmen bei LED die transparenten Gehäuse, die Anode, Kathode und die Anschlüsse aufnehmen, durch ihre Formgebung diese Funktion (und typischerweise auch eine Linsenfunktion).
Danke aber auf jeden Fall für das interessante Thema!
Was zu der im Foto gezeigten Beschreibung des "LEDLAUFSTEGS" noch zu sagen wäre:
Dort heißt es ... Leuchtstofflampen oder Quecksilberdampflampen ... Nun, Leuchtstofflampen
sind Quecksilberdampflampen, nämlich Quecksilberdampf-Niederdrucklampen. Bei Quecksilberdampflampen hängt die Frequenz des erzeugten Lichts stark vom Dampfdruck ab - je höher der Druck ist, desto niedriger die Lichtfrequenz. Quecksilberdampf-Niederdrucklampen ("Leuchtstofflampen") strahlen originär im UV-Spektrum ab. Deshalb braucht man den "Leuchtstoff", eine auf die Innenseite des Glaskolbens aufgetragene Beschichtung, um das UV-Licht in sichtbares Licht umzuwandeln. Quecksilberdampf-Hochdrucklampen, wie sie für Straßenbeleuchtung oder ähnliches verwendet werden, strahlen von Haus aus im sichtbaren Spektrum ab, typischerweise eher bläulich-kalt, und benötigen daher keinen "Leuchtstoff". Oft verwendet man aber auch dort einen Leuchtstoff, um die Farbwiedergabe zu verbessern.
Eine ähnliche Verwirrung gibt es bei sogenannten Halogen-Lampen. Diese gibt es einerseits als Metalldampf-Entladungslampen mit Zusatz von Halogenen, etwa als Filmprojektorlampen. Andererseits aber auch als Halogen-Glühlampen. Letztere funktionieren wie eine normale Glühlampe, wobei allerdings die Zugabe eines Halogens im Glaskolben zu einem Kreisprozess führt, infolge dessen von der Glühwendel verdampfte Wolframatome (diese Verdampfung ist der Faktor, der die Lebensdauer von Glühlampen begrenzt) sich nur wenig auf dem Glaskolben niederschlagen, sondern größtenteils zum Glühwendel zurückkehren. Dadurch lassen sich solche Glühlampen bei höheren Temperaturen betreiben (was die Energieeffizienz erhöht) und sie erreichen trotzdem eine weit höhere Lebensdauer als konventionelle Glühlampen.
- Wolfram ist das chemische Element mit dem höchsten Schmelz- und Siedepunkt. Deshalb verwendet man es für die Glühwendel von Glühlampen. Alle anderen leitenden Materialien würden viel zu schnell verdampfen. Dennoch verdampft es (siehe oben) und es ist sehr spröde, was Glühlampen stoßempfindlich macht.
- Gaslampen (im Sinne der Verbrennung von Gas) strahlen ebenfalls hauptsächlich kaum sichtbares Licht ab - neben der enormen Wärmeentwicklung hat man hier wie bei Quecksilberdampf-Niederdrucklampen hauptsächlich UV-Licht. Daher verwendet man die sogenannten Glühstrümpfe, die aus bestimmten Salzen bestehen und ähnlich wie der Leuchtstoff bei Leuchtstofflampen das UV-Licht in sichtbares Licht umwandeln. Das oft als "schön" und "warm" empfundene Licht von Gaslampen hat daher nichts mit einem sogenannten "Temperaturstrahler" wie Glühlampen oder einer Kerze gemein, es ist genauso "künstlich" und durch einen Leuchtstoff hergestellt und ist ähnlich vom Spektrum her nicht-kontinuierlich wie das einer Leuchtstofflampe im Sinne einer Quecksilberdampf-Niederdrucklampe. Wenn einem das klar ist, erscheint das Gejammer über das "schöne" Gaslampen-Licht und das "schreckliche" Leuchtstofflampen-Licht in einem ganz anderen Licht ;)
Gaslampen mit Glühstrümpfen haben übrigens in etwa dieselbe Primärenergie-Effizienz wie elektrische Glühlampen. Von daher ist es neben der enormen Wartungsintensität nachvollziehbar, dass man Gaslampen heute nicht mehr für die Straßenbeleuchtung verwenden möchte.
Viele Grüße
Manuel
1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.08.2020 02:10 von manuelberlin.