Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn 31.05.2018 11:58 |
Zitat
Marienfelde
1. Der Streit geht letztlich ja um die Frage, ob nach Fertigstellung des Neubauabschnitts der U 5 zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor der U-Bahnbau in Berlin für einige Zeit ruhen sollte, um einen relativ größeren Teil der jedenfalls nicht beliebig vermehrbaren Mittel auf den (Wieder-) Ausbau der Straßenbahn konzentrieren zu können.
Diese Entscheidung wird vor dem Hintergrund des wohl nicht in Frage stehenden Baus der S 21 in den nächsten Jahrzehnten getroffen - der Tunnelbau in Berlin ist nicht nur kein Auslaufmodell, sondern er wird alleine durch die S 21 weiterhin einen erheblichen Teil der vorhandenen Mittel absorbieren.
Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn 31.05.2018 15:05 |
Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn 31.05.2018 16:21 |
Zitat
Der weiße bim
Während eine Straßenbahnstrecke (wie derzeit in der Seestraße zu erleben) nach 20 Jahren verschlissen ist und praktisch neu gebaut werden muss, halten U-Bahnbauwerke mindestens 200 Jahre, was den Unterschied an Investitionskosten schon mal ausgleicht.
Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn 31.05.2018 16:45 |
Zitat
TomB
Interessant, jetzt ist die Straßenbahn Schuld an der U-Bahn-Krise.
Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn 31.05.2018 17:21 |
Zitat
Latschenkiefer
Au weie, für Tunnel und Brücken (als langlebigstes "Produkt" einer U-Bahn) gilt eine Abschreibungsfrist von 75 Jahren. --> siehe Finanzministerium.
Die sind also relativ langlebig, aber die Errichtung ist erst mal sündthaft teuer, und danach gibt es ordentlich Sanierungsbedarf, wie in jedem Jahr auf allen Berlin U-Bahn-Strecken zu beobachten ist. ;-)
Alle weiteren Komponenten (Fahrzeuge, Gleise, Oberleitung / Stromschiene) haben identische AfAs.
Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn 31.05.2018 19:25 |
Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn 31.05.2018 20:12 |
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schallundrausch
Ich erinnere mich an eine Podiumsveranstaltung in 2015, da wurde wieder die Frage nach der U5 durch Moabit gestellt, und einer der Diskutanten (ich glaube es war Matthias Horth) antwortete, dass es jetzt keine Sinn mache, darüber zu diskutieren, aber dass eine M10 dem Projekt vielleicht eher helfen würde und man in 10... 20 Jahren wieder drüber reden kann, wenn 'der Korridor erstmal eingefahren ist'.
Genauso möchte ich allen U-Bahn-Befürwortern gerne die neuen Straßenbahnstrecken verkaufen: als Vorlaufbetrieb. Sie werden durch gesteigerte Attraktivität erhebliche Mehrverkehre auf die bedienten Achsen konzentrieren (siehe Invalidenstraße). Und damit im zweiten Schritt der Planung neuer U-Bahnstrecken erst die Grundlage geben. (Auf dem Mariendorfer Damm ist das ja fast idealtypisch so).
Aber bitte nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen.
Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn 31.05.2018 20:28 |
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der weiße bim
Die höheren Betriebskosten für die gegenüber allen anderen Verkehrsteilnehmern kreuzungsfreien U-Bahnstrecken rechtfertigen sich gegenüber allen anderen Stadtverkehrsmitteln durch die höchsten Werte an Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Sicherheit.
Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn 31.05.2018 22:18 |
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Bovist66
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schallundrausch
(...)
Genauso möchte ich allen U-Bahn-Befürwortern gerne die neuen Straßenbahnstrecken verkaufen: als Vorlaufbetrieb. Sie werden durch gesteigerte Attraktivität erhebliche Mehrverkehre auf die bedienten Achsen konzentrieren (siehe Invalidenstraße). Und damit im zweiten Schritt der Planung neuer U-Bahnstrecken erst die Grundlage geben. (Auf dem Mariendorfer Damm ist das ja fast idealtypisch so).
(...)
Der Begriff "Vorlaufbetrieb" kann leider ganz leicht so (miss-?)verstanden werden, dass die spätere U-Bahnstrecke in der betreffenden Relation (und darüber hinaus !!) die Straßenbahn ersetzt und eben nicht ergänzt. Für die Fahrgäste ist dieser Ansatz regelmäßig insgesamt von Nachteil. Gerade das von Dir genannte Beispiel Mariendorfer Damm zeigt ja das ganze Dilemma: Erst wurde die U6 nach Alt Mariendorf verlängert, und später musste das örtliche Straßenbahnnetz dran glauben. Für Lichtenrade die absolute A....-Karte, jedenfalls bis 1984, als die S-Bahn erstmalig zum BVG-Tarif nutzbar war.
(...)
Darüber hinaus birgt der Gedanke des "Vorlaufbetriebs" die Gefahr, dass das System Straßenbahn nicht richtig (weiter-)entwickelt wird. Warum investieren, wenn wir doch bald (real vielleicht in 50 Jahren, oder auch nicht - Hauptsache, die Menschen glauben daran) eine wunderbare U-Bahn haben?!
(...)
Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn 31.05.2018 23:10 |
Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn 31.05.2018 23:10 |
Zitat
B-V 3313
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PassusDuriusculus
Wie oben steht müssen nicht zehnfache Personenkilometer geleistet werden, wenn sich die hohen Baukosten durch die selteneren Instandhaltungskosten ausgleichen.
Das tut sie ja nicht. Denn ob nun angeblich nur alle 200 Jahre oder 20 Jahre spielt dann keine Rolle. Ich wusste auch nicht, dass die U9 zwischen Rathaus Steglitz und Walther-Schreiber-Platz im Juli nun schon 200 Jahre alt wird!
Anonymer Benutzer
Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn 31.05.2018 23:51 |
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B-V 3313
Braucht er das wirklich?
Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn 01.06.2018 01:03 |
Zitat
Henning
Die Strecke der U9 zwischen Rathaus Steglitz und Walter-Schreiber-Platz wurde 1974 eröffnet. Sie wird im September 44 Jahre alt.
Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn 01.06.2018 01:06 |
Zitat
Railroader
Wenn ich mir die rappelvollen Züge auf der M4 angucke, so hat das schon U-Bahnpotential.
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Railroader
Man sollte die Fahrgäste fragen, die die Verbindung täglich nutzen.
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Railroader
Ich denke schon, dass da einige lieber etwas mehr zum Bahnhof laufen, als sich täglich volle Bahnen und lange Fahrzeiten anzutun.
Anonymer Benutzer
Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn 01.06.2018 01:23 |
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B-V 3313
Wenn mann dann noch ehrlich die Kosten und Belastungen während der jahrzehntelangen Bauarbeiten offenlegt - gerne!
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B-V 3313
Komisch, dass viele Fahrgäste lieber die M4 als die S75 benutzen. Diese Tatsache führt deine Behauptung ad absurdum.
Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn 01.06.2018 01:35 |
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Railroader
Ich frage mich ehrlich gesagt, warum immer diese Kostenrechnung kommt?
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Railroader
Wir zahlen doch eh unsere Steuern, die werden nicht weniger, wenn man die Gelder für den U-Bahnbau, statt für andere Projekte nutzt. Der gemeine Berliner sieht seine Steuergelder eh zum Fenster rausgeworfen, warum sollte er also gerade beim U-Bahnbau widersprechen?
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Railroader
Das ist jetzt aber hoffentlich nicht dein Ernst *lach*? Da hast du aber 'nen erstklassiges Beispiel gewählt. Die M4 nutzen viele Fahrgäste mittlerweile lieber, weil der Betrieb auf der S75 unzuverlässig ist. Man hat die Leute über Jahre hinweg, so traurig es ist, dazu umerzogen, doch lieber gleich von der S-Bahn Abstand zu nehmen und mit der Straßenbahn zu fahren. Du glaubst doch wohl nicht, dass die Fahrgäste freiwillig mit der Straßenbahn fahren würden, wenn es ein zuverlässiges Angebot im 5-Minutentakt, mit einer Fahrzet von 10 Minuten, zum Alex gäbe?
Anonymer Benutzer
Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn 01.06.2018 02:03 |
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B-V 3313
Das ist doch Blödsinn. Weder ist die U-Bahn zur Zeit zuverlässig wie eine Schweizer Uhr, noch fahren alle Fahrgäste von Falkenberg zum Alex. Die M4 könnte ja auch noch beschleunigt werden, das verschweigt der U-Bahnfreund nur gerne.
Anonymer Benutzer
Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn 01.06.2018 02:06 |
Zitat
B-V 3313
Weil das Geld dann an anderen Stellen fehlt.
Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn 01.06.2018 02:36 |
Zitat
Railroader
Zitat
B-V 3313
Das ist doch Blödsinn. Weder ist die U-Bahn zur Zeit zuverlässig wie eine Schweizer Uhr, noch fahren alle Fahrgäste von Falkenberg zum Alex. Die M4 könnte ja auch noch beschleunigt werden, das verschweigt der U-Bahnfreund nur gerne.
Du, ich habe absolut nichts gegen den Ausbau der Straßenbahn, ich finde sie durchaus sinnvoll. Nur kommt es mir bei den Diskussionen hier manchmal so vor, als hätten wir unser bisheriges U-Bahnsystem nicht, ginge es nach dem Plan der Straßenbahnfreunde. Wann wurde die U5 gebaut? In den 30ern? Hätten wir die Diskussion in den 30ern hier gehabt, würdest du mir vermutlich auch erzählen, dass eine Straßenbahn zwischen Alex und Alt-Friedrichsfelde sinnvoller ist als eine U-Bahn, obwohl die Züge heute zu jeder Tag- und Nachtzeit ausgelastet sind. Ich sehe durchaus ein Potential für den Nordosten. Und ich hatte schon das Vergnügen, von Marzahn zum Alex mit einer Straßenbahn zu fahren. Es ist sicher was für Kurzstreckenkunden oder für welche, die sich die Stadt ansehen wollen. Aber doch bitte nicht für Pendler, die diese Strecke jeden Tag fahren.
Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn 01.06.2018 02:53 |
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Railroader
Du, ich habe absolut nichts gegen den Ausbau der Straßenbahn, ich finde sie durchaus sinnvoll.
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Railroader
Nur kommt es mir bei den Diskussionen hier manchmal so vor, als hätten wir unser bisheriges U-Bahnsystem nicht, ginge es nach dem Plan der Straßenbahnfreunde.
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Railroader
Wann wurde die U5 gebaut? In den 30ern?
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Railroader
Hätten wir die Diskussion in den 30ern hier gehabt, würdest du mir vermutlich auch erzählen, dass eine Straßenbahn zwischen Alex und Alt-Friedrichsfelde sinnvoller ist als eine U-Bahn, obwohl die Züge heute zu jeder Tag- und Nachtzeit ausgelastet sind.
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Railroader
Ich sehe durchaus ein Potential für den Nordosten. Und ich hatte schon das Vergnügen, von Marzahn zum Alex mit einer Straßenbahn zu fahren. Es ist sicher was für Kurzstreckenkunden oder für welche, die sich die Stadt ansehen wollen.
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Railroader
Aber doch bitte nicht für Pendler, die diese Strecke jeden Tag fahren.