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S-Bahn will bei Verspätungen nicht mehr überall halten
geschrieben von Tradibahner 
Zitat
Arec
Zitat
Latschenkiefer
Den Zustand mit dauerhaften Ausfällen so zu lassen, ist aber mE auch keine Alternative. Diese könnten sein:

- Man stationiert einen oder zwei Reservezüge (aber hat nicht genug Fahrzeuge)
- Man löst den Vollring auf und schickt die Züge nach ein oder zwei Umrundungen nach Spindlersfeld oder Grünau oder ... (aber man hat nicht genug Fahrzeuge)
[…]

Das der Vollring an sich nicht beherrschbar ist, halte ich für einen Mythos. Wenn man Fahrzeuge, die man für Ableiter nach Grünau oder Birkenwerder bräuchte, an verschiedenen Stellen als Reserve vorhalten würde, würde man die gleichen Effekte erzielen. Das Problem beim Ring ist die zu geringe Reservezeit im Vergleich zu anderen Linien. Ob man diese Zeit auf die Umläufe aufteilt oder gesammelt als zwei bis vier Züge im Ring verteilt, ist erst mal zweitrangig.

Bei abzweigenden Fahrten vom Ring kann man Verspätungen dann auch nur entweder durch vorzeitiges Wenden oder entsprechende Reserven am planmäßigem Endpunkt ausgleichen.
Du gibst doch die Begründung schon selbst, warum ein Vollring nicht beherrschbar ist: Die Umläufe haben keine Reserven. Die gibt es bei 'normalen' Linien eben schon: Durch eine Verkürzung der Wendezeit oder, extremer, eine Verkürzung der Fahrt mit Teilausfall zweier Fahrten. Daher sind Vollringsysteme auch einfach Murks.
In meinen Augen gibt es daher nur zwei Lösungen:
  • Aufgabe des Vollrings und Rückkehr zu einer Schnecke
  • an einem noch (auszu)bauenden mehrgleisigen Bahnhof fünf oder gar zehn Minuten Zeit abstehen



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.07.2018 22:44 von Chep87.
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Adenosin

Ob das Thema "automatische Ansagen verkürzen" in dem von Herrn Buchner angekündigten Maßnahmenbündel zur Betriebsstabilisierung mit dabei sein wird?

Ich denke nicht. Der Ansagetext ist so vorgeschrieben und man hätte dann das Regelwerk erstmal ändern müssen. Ich halte die langen Ansagen auch für kontraproduktiv.
Zitat
Adenosin
Zitat
Railroader
Wie sagte mir jemand: Das nächste Mal sollten wir besser ein Youtube-Video machen, damit die Leute das Konzept auch verstehen. Gar nicht so schlecht die Idee. ;-)

Hehe, das finde ich gut, so ein Video ist auch viel anschaulicher. Kann ein mitlesender DB- oder S-Bahner das 10x ausdrucken und an die Marketing-Abteilung der S-Bahn schicken? :D

Hey,

Genau das habe die Wiener Linien vor Jahren schon angefangen. Hab ich das schonmal gepostet? Egal, im konkreten Video geht es um Störungen allgemein, aber ich find das total nett und verständlich. Und die Animation ist ziemlich niedlich ;)

https://youtu.be/8ItHSxO6bm8
Zitat
Railroader
Hier sollte der Tf die Ansagen manuell tätigen.

Sollte?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
schallundrausch


Genau das habe die Wiener Linien vor Jahren schon angefangen. Hab ich das schonmal gepostet? Egal, im konkreten Video geht es um Störungen allgemein, aber ich find das total nett und verständlich. Und die Animation ist ziemlich niedlich ;)

Finde ich sehr gut gelungen. Die S-Bahn sollte das vielleicht auch mal probieren, wobei es hier glaube anders ankommen würde als in Wien, da der gemeine Berliner nicht sehr empfänglich für Erklärungen ist, sondern erwartet, dass es trotzdem funktioniert. Es gab schon mal einen Beitrag über einen U-Bahnfahrer dort. In Wien kommt er recht gut an mit seiner Art, in Berlin würde man sich vermutlich durch ihn extrem "gegängelt" und genervt fühlen:

[www.youtube.com]
Zitat
B-V 3313

Sollte?

Ja
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Railroader
Zitat
schallundrausch


Genau das habe die Wiener Linien vor Jahren schon angefangen. Hab ich das schonmal gepostet? Egal, im konkreten Video geht es um Störungen allgemein, aber ich find das total nett und verständlich. Und die Animation ist ziemlich niedlich ;)

Finde ich sehr gut gelungen. Die S-Bahn sollte das vielleicht auch mal probieren, wobei es hier glaube anders ankommen würde als in Wien, da der gemeine Berliner nicht sehr empfänglich für Erklärungen ist, sondern erwartet, dass es trotzdem funktioniert. Es gab schon mal einen Beitrag über einen U-Bahnfahrer dort. In Wien kommt er recht gut an mit seiner Art, in Berlin würde man sich vermutlich durch ihn extrem "gegängelt" und genervt fühlen:

[www.youtube.com]

Highlight ;). Kannte ich schon das Video, aber danke dass du es wieder hervorgekramt hast!
Zitat
Railroader
Zitat
B-V 3313

Sollte?

Ja

Da gibt es keinen Zwang bzw. keine klare Anweisung und der Tf entscheidet nach eigenem Gutdünken ob er die Fahrgäste informiert oder nicht?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313

Da gibt es keinen Zwang bzw. keine klare Anweisung und der Tf entscheidet nach eigenem Gutdünken ob er die Fahrgäste informiert oder nicht?

Ich habe die Formulierung "sollte" ganz bewusst gewählt. Ein "Muss" heißt, dass man es immer, ohne Ausnahme, so machen muss. Das trifft hier nicht zu. Werde ich zum Beispiel zum Fahren auf Sicht beauftragt, besteht meine Aufgabe einzig und allein darin, die Strecke zu beobachten und im Zweifel zu reagieren. Da darf ich gar keine anderen Handlungen vornehmen, nicht mal einen runtergefallenen Kugelschreiber aufheben, weil das die Sicherheit gefährden könnte.
Zitat
Railroader
Zitat
B-V 3313

Da gibt es keinen Zwang bzw. keine klare Anweisung und der Tf entscheidet nach eigenem Gutdünken ob er die Fahrgäste informiert oder nicht?

Ich habe die Formulierung "sollte" ganz bewusst gewählt. Ein "Muss" heißt, dass man es immer, ohne Ausnahme, so machen muss. Das trifft hier nicht zu. Werde ich zum Beispiel zum Fahren auf Sicht beauftragt, besteht meine Aufgabe einzig und allein darin, die Strecke zu beobachten und im Zweifel zu reagieren. Da darf ich gar keine anderen Handlungen vornehmen, nicht mal einen runtergefallenen Kugelschreiber aufheben, weil das die Sicherheit gefährden könnte.

Du schilderst hier die Fahrersicht. Alles richtig. Nur: in Bezug auf das Unternehmen ist die Information der Fahrgäste kein "sollte" sondern ein "muss". Wenn ein Fahrer es objektiv, so wie Du es schilderst, in dem Moment nicht kann/darf, dann *muss* das Unternehmen dafür sorgen, dass die Fahrgäste eben auf anderen Wegen informiert werden.

Wobei "Fahren auf Sicht" und "Halte auslassen, um Verspätungen aufzuholen" kaum zeitgleich passieren dürften.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.07.2018 08:47 von Global Fisch.
@Global Fisch: Es bezog sich auch nicht auf das Halte auslassen, sondern auf den Umstand, dass ein Fahrzeuggerät ausgefallen ist und der Tf die Stationsansagen manuell macht. Für das Auslassen der Halte muss der Tf am Bahnsteig darüber informieren.
Zitat
Chep87
Zitat
Arec
Zitat
Latschenkiefer
Den Zustand mit dauerhaften Ausfällen so zu lassen, ist aber mE auch keine Alternative. Diese könnten sein:

- Man stationiert einen oder zwei Reservezüge (aber hat nicht genug Fahrzeuge)
- Man löst den Vollring auf und schickt die Züge nach ein oder zwei Umrundungen nach Spindlersfeld oder Grünau oder ... (aber man hat nicht genug Fahrzeuge)
[…]

Das der Vollring an sich nicht beherrschbar ist, halte ich für einen Mythos. Wenn man Fahrzeuge, die man für Ableiter nach Grünau oder Birkenwerder bräuchte, an verschiedenen Stellen als Reserve vorhalten würde, würde man die gleichen Effekte erzielen. Das Problem beim Ring ist die zu geringe Reservezeit im Vergleich zu anderen Linien. Ob man diese Zeit auf die Umläufe aufteilt oder gesammelt als zwei bis vier Züge im Ring verteilt, ist erst mal zweitrangig.

Bei abzweigenden Fahrten vom Ring kann man Verspätungen dann auch nur entweder durch vorzeitiges Wenden oder entsprechende Reserven am planmäßigem Endpunkt ausgleichen.
Du gibst doch die Begründung schon selbst, warum ein Vollring nicht beherrschbar ist: Die Umläufe haben keine Reserven. Die gibt es bei 'normalen' Linien eben schon: Durch eine Verkürzung der Wendezeit oder, extremer, eine Verkürzung der Fahrt mit Teilausfall zweier Fahrten. Daher sind Vollringsysteme auch einfach Murks.
In meinen Augen gibt es daher nur zwei Lösungen:
  • Aufgabe des Vollrings und Rückkehr zu einer Schnecke
  • an einem noch (auszu)bauenden mehrgleisigen Bahnhof fünf oder gar zehn Minuten Zeit abstehen

Man kann die Umläufe auch einfach austauschen. Aber dafür braucht man genug Kapazitäten zum Tauschen. Zudem hat der Ring das gleiche Problem, wie die derzeit Ostkreuz-Ostbahnhof: Er ist von seiner Kapazität relativ ausgelastet und die verschiedenen ein- und ausfädelnden Linien reduzieren die Kapazität weiter. Da helfen auch keine Reserven, da braucht man dann Ersatzzüge und die verspäteten Fahrten müssen sofort raus, sonst überträgt man das Problem auf den Ring der Gegenrichtung (über das Südost-Netz) und ggf. noch in den Nord-Süd-Tunnel.
Hier werden einige Fragen beantwortet:

[m.tagesspiegel.de]
Es ist die reinste Verarsche mit diesem Laden.
Treptow kommt man mit der Ringbahn an (eine Minute nach dem Vordermann) und der Fahrer sagt ohne Vorwarnung an, das man in 17min erst weiterfährt. Wie gesagt, eine Minute nach dem Vordermann der 10min zu spät ist.
Keine Begründung, nichts! Jetzt steht man am Treptower Park ohne Info und der Fahrer hat die Tür zu. S-Bahn at its best.
Zitat
fatabbot
Letzte Woche hatte ich jeden Tag mindestens einen Zug, in dem an jeder Station "Endstation, bitte alle aussteigen" (oder so ähnlich) angezeigt wurde.

Sicherlich eine Maßnahme zur Vermeidung überfüllter Züge.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Adenosin
Fahrkartenkontrolleure stellen fest, dass man zum Zeitpunkt der Kontrolle nicht im Besitz einer für die Fahrt gültigen Fahrkarten ist - nicht mehr und nicht weniger... Alles weitere ist nachgelagert eine Sache der Verwaltung des Verkehrsunternehmens. Manchmal sicherlich kundenunfreundlich und mühsam, aber es kann von Kontrolleuren nicht erwartet werden, dass sie in so einem komplexen Verkehrssystem wie Berlin jede Störung im Blick haben.

Das können sie sicherlich nicht. Weitaus kundenfreundlicher wäre es, wenn die Kontrolleure sich aber über die konkrete Verkehrssituation informieren könnten, wenn sie schon die Aussage des Fahrgastes in Zweifel ziehen. Das würde allen Beteiligten Zeit, Nerven, Aufwand und nicht zuletzt auch noch Geld sparen.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Arec
Man kann die Umläufe auch einfach austauschen. Aber dafür braucht man genug Kapazitäten zum Tauschen.
Das soll was bringen?

Zitat
Arec
Da helfen auch keine Reserven, da braucht man dann Ersatzzüge und die verspäteten Fahrten müssen sofort raus, sonst überträgt man das Problem auf den Ring der Gegenrichtung (über das Südost-Netz) und ggf. noch in den Nord-Süd-Tunnel.
Also doch wieder Schnecke?
Zitat
micha774
... und der Fahrer sagt ohne Vorwarnung an, das man in 17min erst weiterfährt. ... Jetzt steht man am Treptower Park ohne Info und der Fahrer hat die Tür zu.

Versteh ich nicht. Der Triebwagenführer hat doch informiert, dass der Fahrplan geändert wurde und die Weiterfahrt des Eisenbahnzuges eine Viertel Stunde später erfolgt. Das wird seine betrieblichen Gründe haben. Ob man sie kennt oder versteht, ändert überhaupt nichts an der Reisezeitverlängerung. Fahrpläne sind ohne Gewähr, steht im Beförderungsvertrag, den man beim Betreten des Beförderungsmittels stillschweigend anerkennt.
Endlich mal etwas Zeit, sich einem Buch, einer Zeitung oder neueren Medien zu widmen ...

so long

Mario
...vermeidet aber den persönlichen Kundenkontakt um evtl. Ortsunkundigen Alternativen (bis Baumschulenweg und S46 bspw.) zu nennen.

Zu allem Überfluss wechselte der Bahnhofsanzeiger an Gleis 3 von S9 Schönefeld zu S41 Ring.

Natürlich stiegen welche in die dort stehende S9 um und Plänterwald wieder aus, als sie merkten falsch zu sein.
Zitat
der weiße bim
Fahrpläne sind ohne Gewähr, steht im Beförderungsvertrag, den man beim Betreten des Beförderungsmittels stillschweigend anerkennt.

Eine stillschweigende Anerkennung gibt es juristisch gesehen eigentlich nicht. Der Beförderungsvertrag und die damit einhergehende Anerkennung der Beförderungsbedingungen kommt hier eher durch sogenanntes konkludentes Handeln zustande. Das beginnt bereits beim Lösen des Fahrscheines und gipfelt schließlich in der Inanspruchnahme der vereinbarten Leistung. Es sei den Vertragsparteien dennoch unbenommen, bei der Vornahme des Rechtsgeschäftes jeweils zu schweigen.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
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