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5.06.2019: Information zur Tramstrecke Alexanderplatz - Potsdamer Platz/Kulturforum
geschrieben von Marienfelde 
Überfahrbare Haltestellenkaps. Sehr interessant. Das spart natürlich einige Verschwenkungen.
Gibt es das in Berlin schon oder wären das die ersten?
Zitat
Jay
(…)
Man hat die krude Idee in der HVZ jede 2. M4 am Spittelmarkt enden zu lassen. Dafür - und für Störungen - ist das Kehrgleis gedacht, was zudem gegenüber dem vorherigen Planungsstand keine Durchfahrmöglichkeit mehr aufweist.

Die "bestandsorientierte" Variante wurde in der Veranstaltung quasi gar nicht behandelt und nur hin und wieder als "muss aus planrechtlichen Gründen noch mitgeführt werden" erklärt. Die gestaltungsorientierte(n) Variante(n) wurde(n) dagegen am Modell gezeigt und 'durchflogen'. Gegenüber dem letzten Planungsstand wurde der Anteil an besonderem/abmarkiertem Bahnkörper erhöht. Er endet vom Potsdamer Platz kommend jetzt erst am Bundesrat. Zudem ist die Haltestelle Stadtmitte jetzt vom MIV getrennt, wobei die Straßenbahn jeweils vor der Kreuzung den mittleren Streifen befährt und die Haltestelle als überfahrbares Kap ausgeführt ist. Dies ging zu Lasten der Linksabbieger in die Friedrichstraße und Charlottenstraße (Relation West->Nord).
(…)

Nichts gegen ein zusätzliches Kehrgleis, aber eine planmäßige Endstelle ausgerechnet am Spittelmarkt leuchtet mir überhaupt nicht ein.

Ansonsten hat mich die Hinwendung zu den "gestaltungsorientierten" Varianten sehr erfreut, ebenso natürlich auch der nach unseren Vordebatten sowieso gebotene hohe Anteil des besonderen Bahnkörpers.

Meines Erachtens polarisiert diese Planung natürlich wegen der teilweisen Einspurigkeit für den MIV - für den Durchgangsverkehr ist die Leipziger Straße dann passe'. Eine Umsetzung dieser Planungsideen wäre ein glaubwürdiger Schritt in Richtung "Verkehrswende". Wir mit unseren "Öffis" haben perspektivisch auch einiges anzubieten: Stadtbahn, U 5, U 2 und Straßenbahn!

Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann wäre es dieser: Meine "Traumkoalition" aus SPD, Linken und Grünen bekommt zunächst bis 2026 Zeit, um jedenfalls einen größeren Teil der eigenen, gar nicht so schlechten Planungen zu verwirklichen.

Allseits einen schönen Mittwochabend wünscht Euch
Marienfelde
Peter Neumann von der Berliner Zeitung äußert sich skeptisch zur aktuellen Planung für die Leipziger Straße:
Zitat

Als derzeit trotz aller Einschränkungen immer noch leistungsfähige Ost-West-Verbindung kann die Leipziger Straße nicht mehr dienen, auch nicht mehr als Route, die Stadtviertel entlastet.

Der Umweltatlas von 2014 nennt für den Abschnitt zwischen Spittelmarkt und Jerusalemer Straße etwa 38.000 Pkw pro 24 Stunden. Diese Zahlen wird ein einspuriger Querschnitt tatsächlich nicht mehr erbringen können. Selbst wenn ich vorsichtig rechne, komme ich bei einem 6-Minuten-Takt in der HVZ, einem 10-Minuten-Takt in den übrigen Zeiten, nachts alle 30 Minuten auf knapp 40.000 Sitze pro 24 Stunden in der Straßenbahn. Hinzu kommen tausende Radfahrer und der Kfz-Verkehr auf einer Spur pro Richtung. Ich finde die Leipziger Straße auch nach ihrem geplanten Umbau äußerst leistungsfähig.
Also für Streckensperrungen westlich des Spittelmarkts hätte es auch ein Gleiswechsel getan und wäre eine Weiche weniger.
Ich vermute wirklich eher eine betriebsbedingte Endstelle, zumal bei Pulkbildung mit Sperrung westlichd des Gleiswechsel dieser sogar effektiver wär, da man gleich zwei Fahrzeuge hintereinander hinter die Weiche fahren lassen könnte, diese dann "gleichzeitig" ihre vier Minuten zum OBU-Wechsel absitzen und dann ihre Fahrt leicht hintereinander in entgegengesetzte Richtung fortsetzen, oder jede zweite zum Hackeschen aussetzt um dort im Taktgefüge wieder die Lücke ausfüllen kann, bis es wieder stabil läuft. Man wird sich überraschen lassen, wie sich das dann so gestalten wird mit dem Kehrgleis.
Alles in Allem begrüße ich jedoch den Fortschritt der Planungen, egal in welcher Art sie kommen werden, denn die Luftqualität lies neulich sehr zu wünschen übrig, als ob man gegen eine Wand rennt, wenn man von der Friedrichstraße auf die Leipziger stößt.
Offenbar soll es (wie indirekt zu erkennen ist) auch eine Verbindung vom Hackeschen Markt durch die Spandauer Straße geben. Damit ließe sich auch eine der Linien vom Hackeschen Markt über Rotes Rathaus (Übergang zur U5) zum Spittelmarkt (zur dortigen Endstelle) verlängern. Für einen 10 Minuten-Takt müsste diese Endstelle eigentlich ausreichen. Wenn die Strecke irgendwann weiter Richtung Kreuzberg geht, könnte diese dann dorthin verlängert werden.

Ich weiß nicht, onb es solche Überlegungen gibt, aber ich halte das für eine durchaus attraktive Möglichkeit, mit Übergang zur Stadtbahn, U5 und U2 (und zur M4 Richtung Potsdamer Platz) Und es zeigt auch, was der Vorteil einer Straßenbahn gegenüber der U-Bahn ist. Es gibt nicht nur die Strecke A-B, sondern auch viele weitere Fahrtmöglichkeiten zur Querverbindung, die Teilstrecken mitbenutzt.
Zitat
andre_de
Die Morgenpost war wohl mit ihrem Bericht zu den Ergebnissen der Veranstaltung am schnellsten:

https://www.morgenpost.de/bezirke/mitte/article228547285/Tram-Plaene-Leipziger-Strasse-soll-in-Teilen-einspurig-werden.html

Viele Grüße
André

Die Berliner Zeitung hat einen umfangreicheren und ausgewogeneren Artikel dazu parat: [www.berliner-zeitung.de]

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Dass die Morgenpost aufschreit, war genauso vorhersehbar wie überflüssig. (Zwei Attribute die auf den ganzen Laden... nein, jetzt werde ich gehässig.) Ich bin allerdings überrascht und verhalten positiv gestimmt, mit welcher Konsequenz SenUVK auf einmal vorgeht.
Verschiedene Planer, Fachleute und Aktivisten haben - auch hier - bei der Präsentation der Vorschläge für die "Engstelle" der Leipziger Straße schon vorgeschlagen, diese im Querschnitt schon viel früher zu verjüngen.
Ab der Charlottenstraße Richtung Osten kann ja nur maximal eine MIV-Spur bestehen bleiben, da macht es kaum Sinn, dort, wie jetzt, mit aktuell vier Spuren anzukommen. Der radikale Vorschlag war, zweispurig vom Molken- bis zum Spittelmarkt zu fahren, und dann weiter einspurig. Dass dieser jetzt Eingang in die offiziellen Planungen gefunden hat, finde ich sehr beachtlich.

Außerdem freu mich sehr, dass man die 'gestaltungsorientierte' Lösung zwischen Leipziger Platz und Charlottenstraße, an der ich so gar nichts gut Gestaltetes finden wollte, nochmal für die Tram optimiert hat. Das sieht jetzt richtig brauchbar aus.

Zitat
manuelberlin
Hallo André,

danke für den Link! Am schnellsten, ja. Aber hier werden auch schon gleich die Argumentationslinien und Interessen klar: Im Morgenpost-Artikel dreht sich fast alles nur um die mögliche Reduzierung auf einen MIV-Fahrstreifen pro Richtung, schon gleich in der Überschrift.

Ich konnte die Veranstaltung leider nicht besuchen, aber es würde mich sehr interessieren, welchen Stellenwert diese Variante dort tatsächlich eingenommen hat und wie diese aufgenommen wurde.

Viele Grüße
Manuel


Zitat
andre_de
Die Morgenpost war wohl mit ihrem Bericht zu den Ergebnissen der Veranstaltung am schnellsten:

https://www.morgenpost.de/bezirke/mitte/article228547285/Tram-Plaene-Leipziger-Strasse-soll-in-Teilen-einspurig-werden.html

Viele Grüße
André
Schade, dass man Rathaus kein Gleisdreieck einbaut und damit noch flexibler wird.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Ich bin ebenfalls positiv überrascht über die recht konsequente Bevorrangung der Tram in der Planung. Eben diese Konsequenz und auch Entschlossenheit hatte der Senat bisher leider vermissen lassen, weswegen nicht nur bei vielen von uns nach mehr als der Hälfte der Legislaturperiode kein so wirklich positives Zeugnis zustande kam.

Die Haltestelle Molkenmarkt, welche ja als einzige wohl noch zur Disposition steht, sehe ich nicht nur wegen dem kurzen Abstand zur Haltestelle Rathaus kritisch. In der Lage, wie sie in den Unterlagen eingezeichnet ist, würde sie auch einen (zugegeben sehr spekulativen) Tram-Abzweig zum Ostbahnhof via Stralauer Str. unmöglich machen. So eine Strecke taucht zwar bisher in keiner Planung auf, wohl aber ein Tramabzweig von der Warschauer zum Ostbahnhof. Dessen logische Fortführung durch die Holzmarktstraße würde am Molkenmarkt Anschluss an die Neubaustrecke Alex-PP haben, welcher durch eine Haltestelle in der Lage allerdings blockiert würde. Zumindest in Richtung Potsdamer Platz.
Das ist ja keine abschließende Planung, das Gleisdreieck sollte sich leicht, wenn nötig, in die Pläne integrieren lassen. Schreib doch eine Beitrag auf der Beteiligungsplattform, dann ist Dein Wunsch schonmal aktenkundig ;)

Da sind noch viele Mängel drin, die noch verbessert werden könnten. Ob der Molkenmarkt wirklich in beide Richtungen dreispurigen MIV braucht, kann auch diskutiert werden. Warum Radfahrende ausgerechnet an einer der breitesten Stellen des Verkehrsraumes auch einen eigene Spur verzichten und sich mit Bussen mischen sollen, leuchtet mir auch nicht ganz ein.

Ich sag mal so, die Basis stimmt, da ist schon viel Schönes dran. Jetzt geht es an die Details, und da ist - wie man sehr schön am Abschnitt 4 gesehen hat - nach dem ersten Entwurf nich nicht das letzte Wort gesprochen.

Zitat
B-V 3313
Schade, dass man Rathaus kein Gleisdreieck einbaut und damit noch flexibler wird.
Hallo zusammen!

Zunächst ist Peter Neumann von der Berliner Zeitung für den in der Tat sehr ausgewogenen Artikel zu danken.

Was die Durchlässigkeit für den MIV angeht, klingt das Konzept mit nur noch je einer Richtungsfahrbahn zunächst radikal. Wenn man aber die Veränderung der Abbiegesituationen und den Entfall von Parkplätzen an Fahrbahnrand mit bedenkt, sieht das schon ganz anders aus.

Ich kann nur betrachten, was vor meiner Haustüre in der Prenzlauer Allee passiert: Die überwiegende Zeit des Tages werden bei weitem nicht je zwei Richtungsfahrbahnen benötigt. Ausgerechnet zu den Zeiten, in denen sie vielleicht eine Berechtigung hätten, ist je eine davon mit Zustellfahrzeugen und anderen Zweite-Reihe-Parkern blockiert.

Der Verkehr würde auch unter diesen Umständen weit besser fließen, wenn nicht ständig Leute versuchen würden (und könnten), hier jeweils 100 Meter vorzufahren und sich vor dem nächsten Paketauto oder Bierlaster wieder reinzudrängen. Von daher würde je eine Richtungsfahrbahn mit zusätzlichen Ladebuchten vermutlich ähnlich leistungsfähig sein. Die Nutzung der Ladebuchten müsste dann aber auch entsprechend kontrolliert werden.

Aus dem Artikel in der Berliner Zeitung:

[Kölling-Orb:] „Wir erwarten eine deutliche Reduzierung der Verkehrsmenge – um 50 Prozent.“ Wer bislang mit dem Auto unterwegs ist, werde auf die Straßenbahn umsteigen oder die neuen breiten Radfahrstreifen nutzen, die ebenfalls in der Leipziger Straße entstehen werden. Das ist zumindest die Hoffnung.

Doch bei der Versammlung gab es Kritik. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich der Verkehr halbiert“, rief ein Autofahrer aus Kreuzberg. „Das ist völlig unrealistisch. Viele Menschen brauchen ihr Auto.“


Letzteres ist ein klassisches Totschlagargument: Natürlich brauchen auch in Zukunft viele Menschen dort ein Auto. Aber eben bei einer Umsetzung einer nachhaltigen Verkehrswende-Politik und einer Umsetzung der Straßenbahnpläne in Verbindung mit der vorgesehenen Radverkehrs-Infrastruktur eben sehr viel weniger Leute als heute. Und für die Menschen, die dann nach wie vor ein Auto brauchen, wird der verbleibende MIV-Verkehrsraum völlig ausreichend sein.

Die Auto-Lobby tut ja regelmäßig alles dafür, absichtlich einen falschen und letztlich absurden Eindruck zu erwecken, als sei Autofahren dort zukünftig gar nicht mehr möglich oder völlig unzumutbar. Und das leider bis heute viel zu oft erfolgreich.

Am Ende bin ich alles in allem und von Details abgesehen von den "gestaltungsorientierten" Varianten durchaus beeindruckt und positiv überrascht.

Zitat
TomB
Überfahrbare Haltestellenkaps. Sehr interessant. Das spart natürlich einige Verschwenkungen.
Gibt es das in Berlin schon oder wären das die ersten?

In Berlin gab es bisher nur Kaps, über die ein Radweg führte. Kaps, über die ein Auto-Fahrstreifen führt, hat man hier bisher gemieden wie der Teufel das Weihwasser. In anderen Städten sind solche Kaps seit langem vorhanden, spontan fallen mir Dresden, Potsdam, Rostock und Frankfurt am Main ein.

Dort funktioniert es sehr gut - aber ebenso, wie hier manchmal Autofahrer ins Gleisbett fahren, kommt es dort hin und wieder vor, dass unaufmerksame Autofahrer auf Höhe des Kaps den Fahrstreifen wechseln wollen und auf der Bahnsteigkante hängenbleiben. Die Räumung geht in diesen Einzelfällen allerdings sehr viel schneller als ein Auto aus dem Schotter zu ziehen.

Mit guten Markierungen kann man viel erreichen, die Poller in der Visualisierung halte ich allerdings für fragwürdig. Wenn die Bahn zufällig so anhält, dass ein Poller mittig vor der Tür für Kinderwagen steht, ist das Mist.

Viele Grüße
Manuel


Zitat
DasVerkehrswesen
Peter Neumann von der Berliner Zeitung äußert sich skeptisch zur aktuellen Planung für die Leipziger Straße:
Zitat

Als derzeit trotz aller Einschränkungen immer noch leistungsfähige Ost-West-Verbindung kann die Leipziger Straße nicht mehr dienen, auch nicht mehr als Route, die Stadtviertel entlastet.

Der Umweltatlas von 2014 nennt für den Abschnitt zwischen Spittelmarkt und Jerusalemer Straße etwa 38.000 Pkw pro 24 Stunden. Diese Zahlen wird ein einspuriger Querschnitt tatsächlich nicht mehr erbringen können. Selbst wenn ich vorsichtig rechne, komme ich bei einem 6-Minuten-Takt in der HVZ, einem 10-Minuten-Takt in den übrigen Zeiten, nachts alle 30 Minuten auf knapp 40.000 Sitze pro 24 Stunden in der Straßenbahn. Hinzu kommen tausende Radfahrer und der Kfz-Verkehr auf einer Spur pro Richtung. Ich finde die Leipziger Straße auch nach ihrem geplanten Umbau äußerst leistungsfähig.
Zitat
schallundrausch
Das ist ja keine abschließende Planung, das Gleisdreieck sollte sich leicht, wenn nötig, in die Pläne integrieren lassen. Schreib doch eine Beitrag auf der Beteiligungsplattform, dann ist Dein Wunsch schonmal aktenkundig ;)

Da sind noch viele Mängel drin, die noch verbessert werden könnten. Ob der Molkenmarkt wirklich in beide Richtungen dreispurigen MIV braucht, kann auch diskutiert werden. Warum Radfahrende ausgerechnet an einer der breitesten Stellen des Verkehrsraumes auch einen eigene Spur verzichten und sich mit Bussen mischen sollen, leuchtet mir auch nicht ganz ein.

Ich sag mal so, die Basis stimmt, da ist schon viel Schönes dran. Jetzt geht es an die Details, und da ist - wie man sehr schön am Abschnitt 4 gesehen hat - nach dem ersten Entwurf nich nicht das letzte Wort gesprochen.

Zitat
B-V 3313
Schade, dass man Rathaus kein Gleisdreieck einbaut und damit noch flexibler wird.

Das habe ich gestern schon mal erledigt. Jetzt können da auf meinBerlin.de gerne +1 gesetzt werden.
Zitat
Latschenkiefer
Offenbar soll es (wie indirekt zu erkennen ist) auch eine Verbindung vom Hackeschen Markt durch die Spandauer Straße geben. Damit ließe sich auch eine der Linien vom Hackeschen Markt über Rotes Rathaus (Übergang zur U5) zum Spittelmarkt (zur dortigen Endstelle) verlängern. Für einen 10 Minuten-Takt müsste diese Endstelle eigentlich ausreichen. Wenn die Strecke irgendwann weiter Richtung Kreuzberg geht, könnte diese dann dorthin verlängert werden.

Ich weiß nicht, onb es solche Überlegungen gibt, aber ich halte das für eine durchaus attraktive Möglichkeit, mit Übergang zur Stadtbahn, U5 und U2 (und zur M4 Richtung Potsdamer Platz) Und es zeigt auch, was der Vorteil einer Straßenbahn gegenüber der U-Bahn ist. Es gibt nicht nur die Strecke A-B, sondern auch viele weitere Fahrtmöglichkeiten zur Querverbindung, die Teilstrecken mitbenutzt.

Offensichtlich werden solche Überlegungen bis jetzt nicht verfolgt, wie sich auch aus der insofern unglücklichen Haltestellensituation an der Spandauer Straße / Marienkirche ergibt.

Auch aus "kleinräumiger Vernetzungssicht" ist diese Planung richtig doof: Wer von der Haltestelle Fischerinsel zum Hackeschen Markt möchte, kommt nur zwei Stationen bis zum Berliner Rathaus und läuft die restlichen zwei Stationen (oder nur eine, falls an der anderen Ecke gerade eine Tram kommt).

Will man den Autoverkehr jedenfalls im Zentrum marginalisieren, sollte man gelegentlich auch einmal einen Blick zurück (hier in das Jahr 1928) machen: [www.bing.com]
Zitat
Latschenkiefer
Offenbar soll es (wie indirekt zu erkennen ist) auch eine Verbindung vom Hackeschen Markt durch die Spandauer Straße geben. Damit ließe sich auch eine der Linien vom Hackeschen Markt über Rotes Rathaus (Übergang zur U5) zum Spittelmarkt (zur dortigen Endstelle) verlängern. Für einen 10 Minuten-Takt müsste diese Endstelle eigentlich ausreichen. Wenn die Strecke irgendwann weiter Richtung Kreuzberg geht, könnte diese dann dorthin verlängert werden.

Ich weiß nicht, onb es solche Überlegungen gibt, aber ich halte das für eine durchaus attraktive Möglichkeit, mit Übergang zur Stadtbahn, U5 und U2 (und zur M4 Richtung Potsdamer Platz) Und es zeigt auch, was der Vorteil einer Straßenbahn gegenüber der U-Bahn ist. Es gibt nicht nur die Strecke A-B, sondern auch viele weitere Fahrtmöglichkeiten zur Querverbindung, die Teilstrecken mitbenutzt.

Das würde dann aber mit größeren Änderungen im Liniennetz einhergehen, denn derzeit gibt es gar keine Linie, die dafür in Frage käme. Alle am Hackeschen Markt endenden Linien kommen vom Alex.

Die Idee hat natürlich Charme. Wenn Bedarf besteht, findet man auch sicher eine Möglichkeit - sei es durch die Wiederaufteilung der M1 in zwei Linien, so dass im Zentrum jeweils alle 10 min eine Bahn zum Spittelmarkt und zum Kupfergraben fährt, sei es eine ganz neue Linie, z.B. über die Alte und Neue Schönhauser Straße. Etwas problematisch könnte sein, dass diese Linie hier wirklich nur dem Kurzstreckenverkehr diente - denn egal, wie man Richtung Norden weiterfährt (Rosa-Luxemburg-Platz oder Kastanienallee), man ist recht schnell wieder im Einzugsbereich der U2.
Man könnte auch die M5 einkürzen bis Hackescher Markt und stattdessen eine Linie Potsdamer Platz/Spittelmarkt - Hackescher Markt- Hauptbahnhof führen.
Zitat
PassusDuriusculus
Man könnte auch die M5 einkürzen bis Hackescher Markt und stattdessen eine Linie Potsdamer Platz/Spittelmarkt - Hackescher Markt- Hauptbahnhof führen.

Dann ginge die Verbindung von der Oranienburger Straße zum Alex flöten, wäre m.E. auch keine gute Option.

***

So, jetzt habe ich mir die Präsentation auch angeschaut und bin positiv überrascht wie viele andere hier. Man hat tatsächlich nicht nur vermieden, auf Biegen und Brechen durch die Hintertür Verbesserungen für den MIV zu erreichen (wie in der Invalidenstraße), sondern sogar Einschränkungen in Kauf genommen, um Verbessrungen für ÖPNV, Zu-Fuß-Gehende und Radfahrende zu erreichen. Jetzt hoffe ich nur, dass das auch wirklich durchkommt und auch vorbildlich umgesetzt wird (inkl. tangierender Maßnahmen, die weniger Pkw-Verkehr in die Leipziger Straße lassen).

Das Projekt wird nämlich in mehrfacher Hinsicht ein Meilenstein: zum einen ist es eine Vorausetzung für das Wachstum des Straßenbahnnetzes Richtung Westen. Und zum anderen wird eine erfolgreiche und kein Verkehrschaos auslösende Straßenbahn in der Leipziger Straße künftige Projekte deutlich erleichtern.

Das konnte man in Wien gerade in einem ähnlichen Fall beobachten: als vor Jahren die wichtigste Einkaufszone der Stadt in eine Begegnungszone umgebaut wurde, haben die Wirtschaftsverbände Zeter und Mordio geschrien. Um zu beweisen, dass der Verkehr großlächig zusammenbräche, wurden sogar Falschmeldungen im Verkehrsfunk lanciert (ist ja kein Problem, die meisten Radiosender rufen ja ihre Hörer auf, Hinweise zu geben, und geben sie dann unhinterfragt weiter). Nachdem nun mehrere Begegnungszonen einfach durchgesetzt und ein Erfolg wurden, fordern auch die Wirtschaftsverbände neue Begegnungszonen. Genau diese Chance besteht durch die Straßenbahn in der Leipziger Straße auch.
Zitat
manuelberlin
In Berlin gab es bisher nur Kaps, über die ein Radweg führte. Kaps, über die ein Auto-Fahrstreifen führt, hat man hier bisher gemieden wie der Teufel das Weihwasser. In anderen Städten sind solche Kaps seit langem vorhanden, spontan fallen mir Dresden, Potsdam, Rostock und Frankfurt am Main ein.

[…]

Mit guten Markierungen kann man viel erreichen, die Poller in der Visualisierung halte ich allerdings für fragwürdig. Wenn die Bahn zufällig so anhält, dass ein Poller mittig vor der Tür für Kinderwagen steht, ist das Mist.

Kann hier jemand diesbezügliche Erfahrungen aus Magdeburg beisteuern? Dort gibt es ja mehrere Haltestellen, bei denen die überfahrbaren Kaps mit Pollern versehen sind. Mir fallen jetzt Zoo und Südfriedhof in beiden Richtungen und Raiffeisenstraße aus Richtung Süden ein.
Zitat
Jumbo
Zitat
manuelberlin
In Berlin gab es bisher nur Kaps, über die ein Radweg führte. Kaps, über die ein Auto-Fahrstreifen führt, hat man hier bisher gemieden wie der Teufel das Weihwasser. In anderen Städten sind solche Kaps seit langem vorhanden, spontan fallen mir Dresden, Potsdam, Rostock und Frankfurt am Main ein.

[…]

Mit guten Markierungen kann man viel erreichen, die Poller in der Visualisierung halte ich allerdings für fragwürdig. Wenn die Bahn zufällig so anhält, dass ein Poller mittig vor der Tür für Kinderwagen steht, ist das Mist.

Kann hier jemand diesbezügliche Erfahrungen aus Magdeburg beisteuern? Dort gibt es ja mehrere Haltestellen, bei denen die überfahrbaren Kaps mit Pollern versehen sind. Mir fallen jetzt Zoo und Südfriedhof in beiden Richtungen und Raiffeisenstraße aus Richtung Süden ein.

Ich kann nur Erfahrungen aus Dresden beisteuern, da werden auch Poller verwendet. Abstand liegt bei ~10m. Mir ist da nie aufgefallen, dass sich eine Tür vor einem Poller befand. Auch die Wahrscheinlichkeit das die Tür direkt vor dem Kinderwagen ist, ist ja bei insgesamt vie/fünf Pollern sehr gering. Auch halten da alle Autos an, das ist aber wohl eher eine Mentalitätsfrage.
Zitat
Nemo
Zitat
BobV
Es ist auch ein Abzweig in die Axel-Springer-Str. in den Planungsunterlagen zu sehen?

Für die spätere Straßenbahn Alex- U Mehringdamm - die muss natürlich gleich mitgedacht werden.

Welche Linie war dafür nochmal vorgsehen? Die M2, oder?
Zitat
Wutzkman
Zitat
Nemo
Zitat
BobV
Es ist auch ein Abzweig in die Axel-Springer-Str. in den Planungsunterlagen zu sehen?

Für die spätere Straßenbahn Alex- U Mehringdamm - die muss natürlich gleich mitgedacht werden.

Welche Linie war dafür nochmal vorgsehen? Die M2, oder?

Ja, die M2, bis es soweit ist, wird sich das Linienschema aber noch zweimal ändern.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
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