Re: Jahresticket für 365 Euro?! 10.07.2019 23:11 |
Anonymer Benutzer
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 10.07.2019 23:19 |
Zitat
PassusDuriusculus
(2) Wenn alle wenig zahlen, auch die, die mehr zahlen könnten ist es noch nicht sozial.
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 11.07.2019 07:06 |
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 11.07.2019 08:38 |
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 11.07.2019 08:41 |
Dennoch, ohne eine gleichzeitige Verknappung des Straßenlandes für den MIV stehen wir am Ende genauso dumm da wie vorher. Die Straßen sind noch immer voll, der ÖPNV ist nur noch voller geworden. Denn dadurch, dass Leute zum ÖV motiviert werden, und damit den MIV entlasten KÖNNTEN (wer sagt denn, dass die vom MIV kommen und nicht vorher gelaufen oder mitm Fahrrad gefahren sind?), werden die Straßen fürs erste leerer, die dann jedoch von anderen Reisewilligen wieder aufgefüllt werden, weil "jetzt ist ja kein Stau/Zähfließender Verkehr mehr"...Zitat
def
Man sollte allerdings nicht vergessen, dass es nicht nur um Sozial-, sondern auch um Umweltpolitik geht. Für finanziell Schwächere ist es durchaus eine Entlastung, wenn die Jahreskarte nur noch die Häfte kostet. Und besser Situierte kommt die Jahreskarte zuweilen dann in einen Bereich, bei dem man nicht drüber nachdenkt, ob man sie kauft ("Ist ja nur ein Euro pro Tag!") - und wenn man sie erstmal hat, fällt schon mal ein wesentlicher Grund, nicht den ÖPNV zu benutzen, weg ("Keine Lust, Fahrkarten zu kaufen!", "Keine Münzen dabei" etc.) - man hat ja eh die Fahrkarte, also fällt die Entscheidung zugunsten des ÖPNVs leichter.
Insofern schlägt eine günstige Jahreskarte zwei Fliegen mit einer Klappe.
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 11.07.2019 09:01 |
Zitat
Chep87
Dennoch, ohne eine gleichzeitige Verknappung des Straßenlandes für den MIV stehen wir am Ende genauso dumm da wie vorher. Die Straßen sind noch immer voll, der ÖPNV ist nur noch voller geworden. Denn dadurch, dass Leute zum ÖV motiviert werden, und damit den MIV entlasten KÖNNTEN (wer sagt denn, dass die vom MIV kommen und nicht vorher gelaufen oder mitm Fahrrad gefahren sind?), werden die Straßen fürs erste leerer, die dann jedoch von anderen Reisewilligen wieder aufgefüllt werden, weil "jetzt ist ja kein Stau/Zähfließender Verkehr mehr"...
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 11.07.2019 09:01 |
Zitat
Chep87
Dennoch, ohne eine gleichzeitige Verknappung des Straßenlandes für den MIV stehen wir am Ende genauso dumm da wie vorher. Die Straßen sind noch immer voll, der ÖPNV ist nur noch voller geworden. Denn dadurch, dass Leute zum ÖV motiviert werden, und damit den MIV entlasten KÖNNTEN (wer sagt denn, dass die vom MIV kommen und nicht vorher gelaufen oder mitm Fahrrad gefahren sind?), werden die Straßen fürs erste leerer, die dann jedoch von anderen Reisewilligen wieder aufgefüllt werden, weil "jetzt ist ja kein Stau/Zähfließender Verkehr mehr"...Zitat
def
Man sollte allerdings nicht vergessen, dass es nicht nur um Sozial-, sondern auch um Umweltpolitik geht. Für finanziell Schwächere ist es durchaus eine Entlastung, wenn die Jahreskarte nur noch die Häfte kostet. Und besser Situierte kommt die Jahreskarte zuweilen dann in einen Bereich, bei dem man nicht drüber nachdenkt, ob man sie kauft ("Ist ja nur ein Euro pro Tag!") - und wenn man sie erstmal hat, fällt schon mal ein wesentlicher Grund, nicht den ÖPNV zu benutzen, weg ("Keine Lust, Fahrkarten zu kaufen!", "Keine Münzen dabei" etc.) - man hat ja eh die Fahrkarte, also fällt die Entscheidung zugunsten des ÖPNVs leichter.
Insofern schlägt eine günstige Jahreskarte zwei Fliegen mit einer Klappe.
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 11.07.2019 09:04 |
Zitat
Chep87
Dennoch, ohne eine gleichzeitige Verknappung des Straßenlandes für den MIV stehen wir am Ende genauso dumm da wie vorher. Die Straßen sind noch immer voll, der ÖPNV ist nur noch voller geworden. Denn dadurch, dass Leute zum ÖV motiviert werden, und damit den MIV entlasten KÖNNTEN (wer sagt denn, dass die vom MIV kommen und nicht vorher gelaufen oder mitm Fahrrad gefahren sind?), werden die Straßen fürs erste leerer, die dann jedoch von anderen Reisewilligen wieder aufgefüllt werden, weil "jetzt ist ja kein Stau/Zähfließender Verkehr mehr"...Zitat
def
Man sollte allerdings nicht vergessen, dass es nicht nur um Sozial-, sondern auch um Umweltpolitik geht. Für finanziell Schwächere ist es durchaus eine Entlastung, wenn die Jahreskarte nur noch die Häfte kostet. Und besser Situierte kommt die Jahreskarte zuweilen dann in einen Bereich, bei dem man nicht drüber nachdenkt, ob man sie kauft ("Ist ja nur ein Euro pro Tag!") - und wenn man sie erstmal hat, fällt schon mal ein wesentlicher Grund, nicht den ÖPNV zu benutzen, weg ("Keine Lust, Fahrkarten zu kaufen!", "Keine Münzen dabei" etc.) - man hat ja eh die Fahrkarte, also fällt die Entscheidung zugunsten des ÖPNVs leichter.
Insofern schlägt eine günstige Jahreskarte zwei Fliegen mit einer Klappe.
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 11.07.2019 09:45 |
Zitat
schallundrausch
Zitat
Chep87
Dennoch, ohne eine gleichzeitige Verknappung des Straßenlandes für den MIV stehen wir am Ende genauso dumm da wie vorher. Die Straßen sind noch immer voll, der ÖPNV ist nur noch voller geworden. Denn dadurch, dass Leute zum ÖV motiviert werden, und damit den MIV entlasten KÖNNTEN (wer sagt denn, dass die vom MIV kommen und nicht vorher gelaufen oder mitm Fahrrad gefahren sind?), werden die Straßen fürs erste leerer, die dann jedoch von anderen Reisewilligen wieder aufgefüllt werden, weil "jetzt ist ja kein Stau/Zähfließender Verkehr mehr"...Zitat
def
Man sollte allerdings nicht vergessen, dass es nicht nur um Sozial-, sondern auch um Umweltpolitik geht. Für finanziell Schwächere ist es durchaus eine Entlastung, wenn die Jahreskarte nur noch die Häfte kostet. Und besser Situierte kommt die Jahreskarte zuweilen dann in einen Bereich, bei dem man nicht drüber nachdenkt, ob man sie kauft ("Ist ja nur ein Euro pro Tag!") - und wenn man sie erstmal hat, fällt schon mal ein wesentlicher Grund, nicht den ÖPNV zu benutzen, weg ("Keine Lust, Fahrkarten zu kaufen!", "Keine Münzen dabei" etc.) - man hat ja eh die Fahrkarte, also fällt die Entscheidung zugunsten des ÖPNVs leichter.
Insofern schlägt eine günstige Jahreskarte zwei Fliegen mit einer Klappe.
Vollkommen realistische Einschätzung.
Ich bin uneingeschränkt für die 365-Euro-Karte. Sie ist tatsächlich geeignet, Leute in den ÖPNV zu ziehen. Sie ist aber - alleine - ungeeignet, um Leute aus den Autos rauszuholen. Dazu braucht es weitere, flankierende Maßnahmen, von denen Du eine genannt hast.
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 11.07.2019 10:31 |
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 11.07.2019 10:56 |
Zitat
Nemo
Man muss vorallem nicht mit dem einen auf das andere warten. ÖPNV-Ausbau und Straßenrückbau lassen sich sehr gut zu gleich erledigen. Baut man eine neue U- oder Straßenbahnstrecke wird ja sowieso während des Baus häufig der Verkehr eingeschränkt nach Beendigung der Baumaßnahmen kann man die Beschränkungen für den MIV einfach beibehalten.
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 11.07.2019 11:14 |
Zitat
Global Fisch
Zitat
schallundrausch
Zitat
Chep87
Dennoch, ohne eine gleichzeitige Verknappung des Straßenlandes für den MIV stehen wir am Ende genauso dumm da wie vorher. Die Straßen sind noch immer voll, der ÖPNV ist nur noch voller geworden. Denn dadurch, dass Leute zum ÖV motiviert werden, und damit den MIV entlasten KÖNNTEN (wer sagt denn, dass die vom MIV kommen und nicht vorher gelaufen oder mitm Fahrrad gefahren sind?), werden die Straßen fürs erste leerer, die dann jedoch von anderen Reisewilligen wieder aufgefüllt werden, weil "jetzt ist ja kein Stau/Zähfließender Verkehr mehr"...Zitat
def
Man sollte allerdings nicht vergessen, dass es nicht nur um Sozial-, sondern auch um Umweltpolitik geht. Für finanziell Schwächere ist es durchaus eine Entlastung, wenn die Jahreskarte nur noch die Häfte kostet. Und besser Situierte kommt die Jahreskarte zuweilen dann in einen Bereich, bei dem man nicht drüber nachdenkt, ob man sie kauft ("Ist ja nur ein Euro pro Tag!") - und wenn man sie erstmal hat, fällt schon mal ein wesentlicher Grund, nicht den ÖPNV zu benutzen, weg ("Keine Lust, Fahrkarten zu kaufen!", "Keine Münzen dabei" etc.) - man hat ja eh die Fahrkarte, also fällt die Entscheidung zugunsten des ÖPNVs leichter.
Insofern schlägt eine günstige Jahreskarte zwei Fliegen mit einer Klappe.
Vollkommen realistische Einschätzung.
Ich bin uneingeschränkt für die 365-Euro-Karte. Sie ist tatsächlich geeignet, Leute in den ÖPNV zu ziehen. Sie ist aber - alleine - ungeeignet, um Leute aus den Autos rauszuholen. Dazu braucht es weitere, flankierende Maßnahmen, von denen Du eine genannt hast.
Ist ja alles richtig. Die Gefahr, die ich sehe, ist aber, dass manche meinen, ohne das Andere würde das Eine nicht gehen. "Erst wenn der ÖPNV besser geworden ist, können wir Maßnahmen gegen das Auto einleiten". "Erst wenn der Autoverkehr zurückgedrängt wurde, haben wir mehr Platz für ÖPNV und Fahrrad" und was es noch alles an Kombinationen gibt. So kann man sich bis zum St. Nimmerleinstag blockieren.
Man muss an einer Stelle anfangen. Am besten dort, wo es am einfachsten möglich ist. Erst das erhöht den Druck, auch an den anderen Stellen was zu tun.
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 11.07.2019 11:27 |
Zitat
Global Fisch
Zitat
Nemo
Man muss vorallem nicht mit dem einen auf das andere warten. ÖPNV-Ausbau und Straßenrückbau lassen sich sehr gut zu gleich erledigen. Baut man eine neue U- oder Straßenbahnstrecke wird ja sowieso während des Baus häufig der Verkehr eingeschränkt nach Beendigung der Baumaßnahmen kann man die Beschränkungen für den MIV einfach beibehalten.
Nur sind ÖPNV-Ausbaumaßnahmen leider das, was im Regelfall von allen möglichen Sachen, die man anfangen könnte, objektiv am längsten dauert.
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 11.07.2019 11:46 |
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 11.07.2019 12:02 |
Zitat
def
Zitat
Global Fisch
Zitat
Nemo
Man muss vorallem nicht mit dem einen auf das andere warten. ÖPNV-Ausbau und Straßenrückbau lassen sich sehr gut zu gleich erledigen. Baut man eine neue U- oder Straßenbahnstrecke wird ja sowieso während des Baus häufig der Verkehr eingeschränkt nach Beendigung der Baumaßnahmen kann man die Beschränkungen für den MIV einfach beibehalten.
Nur sind ÖPNV-Ausbaumaßnahmen leider das, was im Regelfall von allen möglichen Sachen, die man anfangen könnte, objektiv am längsten dauert.
Und sie dauern immer länger. Rückblickend erscheint es ein Wunder, wenn man sich überlegt, was in den gut anderthalb Jahrzehnten (2006) nach der Wende geleistet wurde:
- komplette Umkrempelung des Berliner Eisenbahnsystems, inklusive Stadtbahnsanierung und Neubau des Nord-Süd-Tunnels (samt Zulaufstrecken), des Hauptbahnhofs und der Bahnhöfe Spandau, Gesundbrunnen und Südkreuz
- Wiederinbetriebnahme der gesamten westlichen Ringbahn inkl. Umgestaltung Nordkreuz
- Wiederinbetriebnahme der S-Bahn nach Potsdam, Spandau, Blankenfelde, Lichterfelde Süd, Hennigsdorf sowie der Strecken Neukölln - Baumschulenweg und Frohnau - Hohen Neuendorf
- Neubau der S-Bahn-Strecke Lichterfelde Süd - Teltow Stadt
- Wiederinbetriebnahme der U1 auf der Oberbaumbrücke und der U2 zwischen Mohrenstraße und Wittenbergplatz
- Verlängerung der U8 im Norden und Süden (ich weiß, die Nordverlängerung begann schon in den 80ern)
- Straßenbahn zur Riesaer Straße (auch schon zu DDR-Zeiten geplant), zum Virchow-Klinikum, Alex I, nach Französisch Buchholz und in der Bernauer Straße, nebenbei die komplette Modernisierung des Fahrzeugparks und eines Großteils des Streckennetzes
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 11.07.2019 12:09 |
Zitat
VvJ-Ente
Zweiter Schritt um den Verkehr flüssiger zu machen: Ein Hauptstraßennetz für den Durchgangsverkehr festlegen und die für den reinen Anwohnerverkehr gedachten Straßen an geeigneter Stelle sperren.
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 11.07.2019 12:34 |
Zitat
VvJ-Ente
Auch was den MIV angeht, könnte man jetzt gleich sofort anfangen, wenn man denn wollte, ohne jede Bürokratie. Nämlich in dem man die bestehenden Verkehrsregeln durchsetzt. (Und bevor das übliche Autofahrer-Mimimi und das Zeigen mit dem Finger auf die pöhsen Radfahrer kommt: Natürlich dürfen die Ordnungshüter auch Gehwegradler, Rotlichtfahrer und andere gleich mit abkassieren. ) In den Vierteln in den inneren Bezirken müssten flächendeckend und 24/7 Falschparker angezeigt und im Falle von Behinderungen kurzfristig abgeschleppt werden. Das würde vermutlich schon reichen, dass man zu Fuß schneller von der Charlottenburger Fritschestr. zur Wilmersdorfer Hildegardstr. läuft als mit dem Auto fährt und es legal abstellt.
Zweiter Schritt um den Verkehr flüssiger zu machen: Ein Hauptstraßennetz für den Durchgangsverkehr festlegen und die für den reinen Anwohnerverkehr gedachten Straßen an geeigneter Stelle sperren. In der Steglitzer Schloßstr. könnte man z.B. unter der Brücke Schildhornstr. wunderbar eine Schleuse einrichten, die nur ÖPNV und Einsatzfahrzeuge durchlässt. Alle Geschäfte bleiben erreichbar, auch mit dem Auto, nur wer von Schöneberg nach Zehlendorf will, muss die Autobahn nehmen, die genau dafür gebaut wurde. Gleiches gilt für die parallel zur A100 laufenden Straßen.
Schritt 3 wäre dann zu gucken, wo tatsächlich noch zusätzliche Fahrspuren gebraucht werden. Dort muss absolutes Halteverbot eingerichtet und durchgesetzt werden. Erzähl mal einem Londoner, man dürfte an einer Hauptstraße keine Parkplätze wegnehmen. Der lacht sich tot...
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 11.07.2019 12:35 |
Zitat
B-V 3313
Zitat
VvJ-Ente
Zweiter Schritt um den Verkehr flüssiger zu machen: Ein Hauptstraßennetz für den Durchgangsverkehr festlegen und die für den reinen Anwohnerverkehr gedachten Straßen an geeigneter Stelle sperren.
Da bin ich absolut kein Fan von. Das Abhängen von gewissen Nebenstraßen ist auch noch ein Überbleibsel der autogerechten Stadt. Gleiches gilt für die Umgestaltung von Plätzen zugunsten des Autoverkehrs.
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 11.07.2019 12:45 |
Zitat
B-V 3313
Zitat
VvJ-Ente
Zweiter Schritt um den Verkehr flüssiger zu machen: Ein Hauptstraßennetz für den Durchgangsverkehr festlegen und die für den reinen Anwohnerverkehr gedachten Straßen an geeigneter Stelle sperren.
Da bin ich absolut kein Fan von. Das Abhängen von gewissen Nebenstraßen ist auch noch ein Überbleibsel der autogerechten Stadt. Gleiches gilt für die Umgestaltung von Plätzen zugunsten des Autoverkehrs.
Re: Jahresticket für 365 Euro?! 11.07.2019 12:57 |