Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 20.05.2023 22:46 |
Zitat
Adenosin
Muss das Straßennetz ausgebaut werden, weil der PKW-Bestand steigt?
Oder steigt der PKW-Bestand, weil das Straßennetz ausgebaut wird?
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 20.05.2023 23:31 |
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angus_67
Zitat
Adenosin
Muss das Straßennetz ausgebaut werden, weil der PKW-Bestand steigt?
Oder steigt der PKW-Bestand, weil das Straßennetz ausgebaut wird?
Was war zu erst da...das Huhn oder das Ei?
...wie war das noch mal mit der Ideologie....
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 21.05.2023 08:36 |
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angus_67
Dazu müsste man aber ned nur lamentieren sondern eben investieren!...und zwar schnell und mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Allgemeinheit und nicht auf Ideologien.
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angus_67
Fahrradautobahnen und 3m breite Fußwege alleine lösen nicht das Transportproblem.
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angus_67
Ein vernünftiges P+R-Angebot in den Außenbezirken
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angus_67
Schnellbahnen für weite Entfernungen, Straßenbahn und Busse zur Mittel-und Feinerschließung...und ja auch ein leistungsfähiges Straßennetz um den Individualverkehr aus den Zentren rauszuhalten.
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 21.05.2023 12:56 |
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TomB
Das Problem ist, dass das eh schon ggü. dem MIV grausige Fahrzeitverhältnis des ÖPNV in dieser tangentialen Relation mit der TVO noch drastisch schlechter wird, was einige, die da noch irgendwie langpendeln, zum Auto pushen wird.
Die TVO ist also ohne ein schnelles Nahverkehrsangebot parallel ein massiver MIV-Boost, der an den Enden und Anschlussstellen zu massiver MIV-Zunahme führen wird.
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 21.05.2023 21:34 |
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TomB
Das Problem ist, dass das eh schon ggü. dem MIV grausige Fahrzeitverhältnis des ÖPNV in dieser tangentialen Relation mit der TVO noch drastisch schlechter wird, was einige, die da noch irgendwie langpendeln, zum Auto pushen wird.
Die TVO ist also ohne ein schnelles Nahverkehrsangebot parallel ein massiver MIV-Boost, der an den Enden und Anschlussstellen zu massiver MIV-Zunahme führen wird. Abgesehen von der starken Abholzung von Grün :)
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 21.05.2023 22:27 |
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angus_67
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TomB
Das Problem ist, dass das eh schon ggü. dem MIV grausige Fahrzeitverhältnis des ÖPNV in dieser tangentialen Relation mit der TVO noch drastisch schlechter wird, was einige, die da noch irgendwie langpendeln, zum Auto pushen wird.
Die TVO ist also ohne ein schnelles Nahverkehrsangebot parallel ein massiver MIV-Boost, der an den Enden und Anschlussstellen zu massiver MIV-Zunahme führen wird. Abgesehen von der starken Abholzung von Grün :)
...gab es nicht mal zu DDR-Zeiten schon Planungen einer S-Bahn entlang des BAR?...ok bleibt die Frage ob dies noch den heutigen Verkehrsströmen entspricht
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 21.05.2023 22:59 |
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 22.05.2023 06:40 |
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phönix
Hat einer Ahnung, aus welchen Gründen die Vorgängersenate die Planung mit dieser innerstädtischen Verbindung nicht beschleunigen wollten oder konnten? Immerhin haben wir seit Jahrzehnten Klarheit, wo der Berliner Flughafen gebaut wird und dass im Südosten einiges an Arbeitsplätzen entsteht (im Vergleich zum Stand in den 1990er Jahren)?
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 22.05.2023 06:42 |
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Untergrundratte
Beides hat seine Berechtigung. Zum Einen Pendler und andere Leute, die von Nord nach Süd und umgekehrt mit der S-Bahn fahren wollen und zum Anderen Autofahrer, die kein ÖPNV nutzen, sei es aus Sicherheitsgründen, oder zu langsam, weil sie abseits der S-Bahn/ Straßenbahn wohnen.
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Untergrundratte
Und dann gibt es ja noch den Wirtschaftsverkehr, der sich momentan hauptsächlich durch Karlshorst und Schöneweide quälen muss. Dieser könnte durch die TVO etwas beschleunigt werden, was der Wirtschaftskraft in Berlin helfen würde. Zeit ist Geld!
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 22.05.2023 16:21 |
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TomB
Ich vermute, es hat auch was damit zu tun, dass das ein Bundesthema (Bundeseisenbahn) ist, die TVO ein Landesthema. Letzteres kann man alleine treiben, ersteres steht als Thema in Konkurrenz zu hunderten anderen Themen.
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 22.05.2023 20:36 |
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 22.05.2023 22:22 |
Zitat
def
1) Muss der Wirtschaftsverkehr sich denn da durch quälen? Der gesamte? Liegen Start und Ziel wirklich immer im Osten Berlins? Oder ist da vielleicht auch einiges an Verkehr dabei, der nur Start oder Ziel innerhalb Berlins hat, oder womöglich gar nichts von beidem? Aber warum sollte man die nicht ganz um Berlin herumleiten? Genau dafür gibt es die A10!
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def
2) Damit sind wir gleich beim nächsten Thema: die TVO verkürzt den Weg zwischen A11 und A13 (konkret zwischen der A10-Ausfahrt Hohenschönhausen und dem Kreuz Schönefeld) um ca. 15 km, dazu noch mautfrei; auch auf dem Weg von der A11 zum Flughafen ist dann der Weg durch Berlin viel attraktiver als außenrum (und da geht es nicht nur um Flugreisende, sondern auch um Güterverkehr zum/aus dem Flughafenumfeld). Die Gefahr ist, dass sich Berlin überhaupt erst massiv Durchgangsverkehr in die Stadt holt, im Güter- wie im Personenverkehr. Und es ist nicht schwer zu erraten, welche Schleichwege sich dann recht schnell etablieren werden, um dem Stau auf der TVO zu entkommen: essind eben jene Straßen, die damit angeblich "entlastet" werden sollen.
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def
3) Demzufolge wäre doch eher die Frage, wie man ganz ohne TVO den Durchgangs-LKW-Verkehr aus Karlshorst und Schöneweide rausbekommt. Mein Vorschlag weiterhin: Abschnitte der Treskowallee (z.B. zwischen Sewan- und Ehrlichstraße), der Köpenicker, Chemnitzer und Mahlsdorfer Straße für LKWs sperren, außer wenn Quelle oder Ziel im gesperrten Bereich liegen.
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def
4) Im Personenverkehr gibt es das Phänomen, dass eine Beschleunigung des Verkehrs nicht dazu führt, dass Zeit gespart wird, sondern dass Menschen immer weiter fahren. (Es ist ja auch nicht unlogisch. Was sagen Menschen eher? "Ich bin maximal bereit, 15 km zur Arbeit zu fahren" oder "Ich bin maximal bereit, 30 min zur Arbeit zu fahren.") Warum sollte das im Güterverkehr anders sein? Man erreicht eben in gleicher Zeit ein größeres Einzugsgebiet. Nur dummerweise ist das keine Einbahnstraße - denn damit liegt nicht nur Ort A im Einzugsbereich von Berlin, sondern auch Berlin im Einzugsbereich von Ort A. Insofern kann es auch auf eine Schwächung des Wirtschaftsstandortes hinauslaufen.
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 01.06.2023 14:13 |
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Florian Schulz
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T6Jagdpilot
Komischerweise hat meine Generation und so einige danach überlebt, das man zu Ostzeiten kein Tempo 30 vor Schulen etc kannte.
Ach, komm. Gerade in deiner DDR-Generation schaffte es der Großteil, ohne Auto auszukommen und trotzdem einzukaufen, in den Urlaub zu fahren oder Dachlatten zu besorgen. Die letzten Mohikaner des Sprelacart-Stamms sollten eigentlich am besten wissen, wie ein Alltag abseits der automobilen Wohlstandsverwahrlosung aussähe. Erzählt mal der verärgerten jungen Generation lieber Geschichten aus einer Alltagsmobilität mit 20% höheren Öffi-Anteil bei deutlich weniger Autos statt sie zu beschimpfen. DAS empfände ich als eine tatsächliche Bereicherung der Debatte und müsste der VOlhSl-Fraktion (*) doch geradezu in die Hände fallen.
(*) Vom Osten lernen heißt Siegen lernen
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 01.06.2023 14:24 |
Zitat
def
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Untergrundratte
Beides hat seine Berechtigung. Zum Einen Pendler und andere Leute, die von Nord nach Süd und umgekehrt mit der S-Bahn fahren wollen und zum Anderen Autofahrer, die kein ÖPNV nutzen, sei es aus Sicherheitsgründen, oder zu langsam, weil sie abseits der S-Bahn/ Straßenbahn wohnen.
Da stellen sich halt mehrere Fragen:
- Warum werden dann ÖPNV, Rad- und Fußwege abseits von S- und Straßenbahn nicht verbessert? Warum nicht das subjektive Sicherheitsgefühl?
- Warum gibt man dann viel Geld dafür aus, dass der ÖPNV relativ gesehen noch langsamer wird, es also noch mehr Leute gibt, auf die das zutrifft?
- Warum sollte man als Autofahrer:in überhaupt den Anspruch, möglichst schnell irgendwo oder gar überall zu sein? (Und nein, das in Frage zu stellen ist nicht mit einem Verbot des Autofahrens gleichzusetzen.)
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Untergrundratte
Und dann gibt es ja noch den Wirtschaftsverkehr, der sich momentan hauptsächlich durch Karlshorst und Schöneweide quälen muss. Dieser könnte durch die TVO etwas beschleunigt werden, was der Wirtschaftskraft in Berlin helfen würde. Zeit ist Geld!
Auch da mehrere Fragen:
1) Muss der Wirtschaftsverkehr sich denn da durch quälen? Der gesamte? Liegen Start und Ziel wirklich immer im Osten Berlins? Oder ist da vielleicht auch einiges an Verkehr dabei, der nur Start oder Ziel innerhalb Berlins hat, oder womöglich gar nichts von beidem? Aber warum sollte man die nicht ganz um Berlin herumleiten? Genau dafür gibt es die A10!
2) Damit sind wir gleich beim nächsten Thema: die TVO verkürzt den Weg zwischen A11 und A13 (konkret zwischen der A10-Ausfahrt Hohenschönhausen und dem Kreuz Schönefeld) um ca. 15 km, dazu noch mautfrei; auch auf dem Weg von der A11 zum Flughafen ist dann der Weg durch Berlin viel attraktiver als außenrum (und da geht es nicht nur um Flugreisende, sondern auch um Güterverkehr zum/aus dem Flughafenumfeld). Die Gefahr ist, dass sich Berlin überhaupt erst massiv Durchgangsverkehr in die Stadt holt, im Güter- wie im Personenverkehr. Und es ist nicht schwer zu erraten, welche Schleichwege sich dann recht schnell etablieren werden, um dem Stau auf der TVO zu entkommen: essind eben jene Straßen, die damit angeblich "entlastet" werden sollen.
Im Grunde gibt Berlin also über 350 Mio. € (gut, vielleicht abzüglich ein paar Euro fünfzig Bundesförderung) dafür aus, dass der Stettiner Hafen künftig besser an Tschechien, Österreich und Italien angebunden ist, ohne die eigenen Bewohner:innen wirklich vom Durchgangsverkehr zu entlasten - schlimmer noch: die Menschen in Karlshorst und Schöneweide werden keinen Unterschied bemerken, die in Marzahn und Adlershof werden eher zusätzlich belastet. Bravo.
3) Demzufolge wäre doch eher die Frage, wie man ganz ohne TVO den Durchgangs-LKW-Verkehr aus Karlshorst und Schöneweide rausbekommt. Mein Vorschlag weiterhin: Abschnitte der Treskowallee (z.B. zwischen Sewan- und Ehrlichstraße), der Köpenicker, Chemnitzer und Mahlsdorfer Straße für LKWs sperren, außer wenn Quelle oder Ziel im gesperrten Bereich liegen.
4) Im Personenverkehr gibt es das Phänomen, dass eine Beschleunigung des Verkehrs nicht dazu führt, dass Zeit gespart wird, sondern dass Menschen immer weiter fahren. (Es ist ja auch nicht unlogisch. Was sagen Menschen eher? "Ich bin maximal bereit, 15 km zur Arbeit zu fahren" oder "Ich bin maximal bereit, 30 min zur Arbeit zu fahren.") Warum sollte das im Güterverkehr anders sein? Man erreicht eben in gleicher Zeit ein größeres Einzugsgebiet. Nur dummerweise ist das keine Einbahnstraße - denn damit liegt nicht nur Ort A im Einzugsbereich von Berlin, sondern auch Berlin im Einzugsbereich von Ort A. Insofern kann es auch auf eine Schwächung des Wirtschaftsstandortes hinauslaufen.
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 02.06.2023 10:45 |
Zitat
T6Jagdpilot
Und keiner stellte sich mit dem erhobenen Zeigefinger hin und sagte: Ihr müsst aber aber mit der Bahn oder dem Fahrrad fahren!!
T6JP
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 02.06.2023 21:53 |
Zitat
marc-j
Tja, dann kamen Klimawandel und viele Millionen PKW dazu und in der ganzen Stadt ist sichtbar, dass das System eigentlich für niemanden gut funktioniert.
Flächenverbrauch, Gesundheitsschäden, Lärm, Unfälle, externalisierte Kosten, CO2-Emissionen sind halt nicht mehr egal.
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 02.06.2023 23:00 |
Nicht so viel. Wir haben nämlich nur 200W.Zitat
angus_67
Zitat
marc-j
Tja, dann kamen Klimawandel und viele Millionen PKW dazu und in der ganzen Stadt ist sichtbar, dass das System eigentlich für niemanden gut funktioniert.
Flächenverbrauch, Gesundheitsschäden, Lärm, Unfälle, externalisierte Kosten, CO2-Emissionen sind halt nicht mehr egal.
Wieviel CO2 "produzieren" eigentlich die ca. 8Milliarden Menschen täglich alleine dadurch das sie einfach "da" sind ?
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 03.06.2023 08:44 |
Zitat
Nemo
Nicht so viel. Wir haben nämlich nur 200W.Zitat
angus_67
Zitat
marc-j
Tja, dann kamen Klimawandel und viele Millionen PKW dazu und in der ganzen Stadt ist sichtbar, dass das System eigentlich für niemanden gut funktioniert.
Flächenverbrauch, Gesundheitsschäden, Lärm, Unfälle, externalisierte Kosten, CO2-Emissionen sind halt nicht mehr egal.
Wieviel CO2 "produzieren" eigentlich die ca. 8Milliarden Menschen täglich alleine dadurch das sie einfach "da" sind ?
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 03.06.2023 12:32 |