Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 17.12.2019 23:04 |
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 17.12.2019 23:07 |
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Arnd Hellinger
Da dieses (Straßen-)Bauprojekt hier immer wieder in verschiedenen Threads - zuletzt im Kontext der Baustelle Seelenbinderstraße - angeschnitten und kontrovers diskutiert wurde bzw. wird, eröffne ich dazu jetzt mal einen eigenen Baum...
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 17.12.2019 23:49 |
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 17.12.2019 23:51 |
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Heidekraut
Gleichzeitig mit der TVO muss die neue S-Bahn geplant werden. Dann wird ein Schuh draus.
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 18.12.2019 00:51 |
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Heidekraut
Gleichzeitig mit der TVO muss die neue S-Bahn geplant werden. Dann wird ein Schuh draus.
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 18.12.2019 01:09 |
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Stefan Metze
Spätestens mit der AirPort Eröffnung wird man dann, vor allem im Bereich Karlshorst/Treskowallee & S Köpenick durch den ansteigenden Nord-Süd Verkehr merken wie sehr die TVO fehlt.
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 18.12.2019 18:52 |
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Stefan Metze
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Heidekraut
Gleichzeitig mit der TVO muss die neue S-Bahn geplant werden. Dann wird ein Schuh draus.
Äh nee, dann dauert es nämlich noch länger.
Eine S-Bahn entlang des östlichen Aussenrings würde ich auch befürworten...aber ich würde sie auf keinen Fall mit dem Bau/Planung der TVO koppeln.
Die TVO ist übrigens in mehreren Varianten geplant. Die Grünen konnten das Projekt durch die Nachforderung eines Radschnellweges und der daraus resultierenden Neuplanung letztendlich blockieren.
Spätestens mit der AirPort Eröffnung wird man dann, vor allem im Bereich Karlshorst/Treskowallee & S Köpenick durch den ansteigenden Nord-Süd Verkehr merken wie sehr die TVO fehlt.
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 18.12.2019 18:59 |
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 18.12.2019 20:02 |
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Jay
Übrigens braucht das große Ding im Süden von Berlin keine falsch geschriebene englische Bezeichnung. Das deutsche Wort "Flughafen" ist im deutschen Sprachraum die richtige Wahl. Dafür steht nämlich auch das F in FEX (Flughafen-Express).
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 18.12.2019 20:04 |
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 18.12.2019 20:11 |
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Stefan Metze
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Jay
Übrigens braucht das große Ding im Süden von Berlin keine falsch geschriebene englische Bezeichnung. Das deutsche Wort "Flughafen" ist im deutschen Sprachraum die richtige Wahl. Dafür steht nämlich auch das F in FEX (Flughafen-Express).
Ich stelle amüsiert fest: herablassend kluggeschissen wird immer.
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 18.12.2019 21:26 |
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 18.12.2019 21:53 |
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Reißwolf
Man sollte allerdings fairerweise sagen, dass man das Jevons-Paradoxon auch auf andere Bereiche anwenden kann, so auch auf den Nahverkehr.
Erst die gute Anbindung der Umlandgemeinden mit schnellen RE-Verbindungen führt dazu, dass Personen diese auch nutzen, bis dann der RE aus allen Nähten platzt.
Gute Beispiel ist die auch die Strecke Berlin-München.
Das ganze System wir erst gebremst, wenn die Gesamtheit aller Fahrten/Verkehre der in einem System beteiligen Personen an einem Sättingungspunkt angelangt ist, weil kein Mensch mehr, so leer, dicht getaktet oder schnell der ÖPNV oder auch die Straßen sind, noch mehr individuell bewegen möchte und auch die Personenanzahl nicht weiterzunimmt. In den "ländlichen Regionen" ist das z.T. der Fall. Alle fahren Auto, die einspurigen Straßen reichen aus, kein Stau und die Personenzahl nimmt auch nicht zu (etwas überspitzt).
Aber die A113 ist ein schönes Beispiel. Man fragt sich, wie die Unmengen von Autos es früher in die Stadt geschafft haben. Kurz nach Eröffnung der A113 war alles schick. Dann fing man an die Auffahrten im Britzer Tunnel zu schließen. Jeden Monat ein paar min früher. Und heute sind die Auffahrten quasi ab Beginn Berufsverkehr bis Ende dauerhaft geschlossen und zusätzlich werden Spuren gesperrt in den Überleitung zur A100. Wenn die A100 bis Treptower Park geht, wird auch der Verkehr auch dieser Seite zunehmen und der Stau noch länger werden. Aufgrund dieser Verzögerungen wird der eine oder andere bestimmt auf den ÖPNV ausweichen.
Die Dresdener Bahn wird bestimmt Entlastung schaffen, die Menschen merken das und zack muss die Taktung der Züge erhöht werden. Auch in Richtung Luckau wird ab Ende der Bauarbeiter die Siedlungsdichte an den Stationen deutlich zunehmen, wie beim RE2 aktuell schon. Erst war es ausreichend, aber kurz nach dem kompletten Ausbau wurde der RE2 immer beliebter bis er jetzt überfüllt ist. Erst wenn keiner mehr nach Berlin und Umgebung zieht bzw. sich die Personenzahl stabilisiert, kann es eine langfristige Entlastung durch bessere Infrastruktur geben.
Man muss also priorisieren, wofür man das Geld ausgibt.
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 18.12.2019 22:03 |
Zitat
schallundrausch
Es überrascht mich, wie vehement hier (gerade hier!) gefordert wird, neue Straßenverbindungen zu bauen, deren Notwendigkeit vorausgesetzt und nicht infrage gestellt wird. Das finde ich in einer Zeit, in der ein weiter gesellschaftsübergreifender Konsens herrscht, dass wir weniger Autofahrten in der Stadt brauchen - nicht mehr - ziemlich fatal, zumal in einem ÖV-Forum.
Klar ist das schön, Straßen zu bauen, 'damit man da endlich schneller durchkommt'. Das ist einerseits einleuchtend, andererseits stark verkürzt. Ironischerweise ist eine noch viel stärkere Verkürzung sehr viel näher an der Realität: Wer Straßen baut, wird Autoverkehr ernten. Wer 'sanfte' Mobilität ernten will, muss Schienen- und Radwege säen.
Das ist so banal, schon fast auf dem Niveau einer Kinderweisheit. Und trotzdem (oder deswegen?) wird dieser einfache, aber stets gültige Satz so oft und so stark ignoriert.
Wer sich nicht mit Kinderabzählreimen begnügen will, kann das ganze auch wissenschaftlich formulieren. Nennt sich das Jevons-Paradoxon. Eine neugebaute Straße, oder die Verbreiterung einer bestehenden, führt kurzfristig zu einer Linderung und Entspannung. Durch induzierten Verkehr, Bündelungseffekte, Fehlanreize (animiert zum Autofahren, nicht zum Öffifahren) führt die Straße aber zu einer Aufkommenssteigerung und damit zu einer Überlastung der zuführenden Strecken oder sogar zum Überschreiten ihrer eigenen Kapazität. Damit wird die durchschnittliche Reisezeit nach einer Periode der Entspannung sogar länger, als vor dem Ausbau.
Das ist paradox, aber weltweit tausendfach beobachtet und erforscht und kann jeden Tag hier vor der eigenen Haustür beobachtet werden. Um wieviele Autofahrten hat die A113 das Adlergestell tatsächlich entlastet? Warum ist die leistungsfähigste Straße in Berlin gleichzeitig die am häufigsten zugestaute? Warum muss man nach dem 16. BA der A100 zwingend den 17. bauen, um Staubildung zu vermeiden? Und nach dem 17. wahrscheinlich gleich den 18., um die Abflüsse zur Frankfurter Alle geregelt zu bekommen?
Jede 'leistungsfähige' Stadtstraße löst genau ein Problem, schafft aber selber gleich mehrere neue. Und selbst die Lösung ist nur von kurzer Dauer, weil es nach einer gewissen zeit zwingend zu einer Sättigung kommt. Jede neue Straße erzeugt den Zwang, weitere neue Straßen zu bauen, ein Teufelskreis.
Schaut Euch mal folgendes Video an. Das ist zwar aus einer Comedyshow, aber alle dargestellten Zusammenhänge sind wahr.
[twitter.com]
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 19.12.2019 02:53 |
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Reißwolf
Man sollte allerdings fairerweise sagen, dass man das Jevons-Paradoxon auch auf andere Bereiche anwenden kann, so auch auf den Nahverkehr.
Erst die gute Anbindung der Umlandgemeinden mit schnellen RE-Verbindungen führt dazu, dass Personen diese auch nutzen, bis dann der RE aus allen Nähten platzt.
Gute Beispiel ist die auch die Strecke Berlin-München.
Das ganze System wir erst gebremst, wenn die Gesamtheit aller Fahrten/Verkehre der in einem System beteiligen Personen an einem Sättingungspunkt angelangt ist, weil kein Mensch mehr, so leer, dicht getaktet oder schnell der ÖPNV oder auch die Straßen sind, noch mehr individuell bewegen möchte und auch die Personenanzahl nicht weiterzunimmt. In den "ländlichen Regionen" ist das z.T. der Fall. Alle fahren Auto, die einspurigen Straßen reichen aus, kein Stau und die Personenzahl nimmt auch nicht zu (etwas überspitzt).
Aber die A113 ist ein schönes Beispiel. Man fragt sich, wie die Unmengen von Autos es früher in die Stadt geschafft haben. Kurz nach Eröffnung der A113 war alles schick. Dann fing man an die Auffahrten im Britzer Tunnel zu schließen. Jeden Monat ein paar min früher. Und heute sind die Auffahrten quasi ab Beginn Berufsverkehr bis Ende dauerhaft geschlossen und zusätzlich werden Spuren gesperrt in den Überleitung zur A100. Wenn die A100 bis Treptower Park geht, wird auch der Verkehr auch dieser Seite zunehmen und der Stau noch länger werden. Aufgrund dieser Verzögerungen wird der eine oder andere bestimmt auf den ÖPNV ausweichen.
Die Dresdener Bahn wird bestimmt Entlastung schaffen, die Menschen merken das und zack muss die Taktung der Züge erhöht werden. Auch in Richtung Luckau wird ab Ende der Bauarbeiter die Siedlungsdichte an den Stationen deutlich zunehmen, wie beim RE2 aktuell schon. Erst war es ausreichend, aber kurz nach dem kompletten Ausbau wurde der RE2 immer beliebter bis er jetzt überfüllt ist. Erst wenn keiner mehr nach Berlin und Umgebung zieht bzw. sich die Personenzahl stabilisiert, kann es eine langfristige Entlastung durch bessere Infrastruktur geben.
Man muss also priorisieren, wofür man das Geld ausgibt.
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 19.12.2019 06:37 |
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T6Jagdpilot
In Zahlen lässt es sich schlecht ausdrücken, aber- der Dauerstau ab Grünau bis vor die "Schnapskreuzung"- ist weg.
Der Stau vor der Kreuzung Dörpfeldstraße kleiner, dito vor dem S-Bahnhof Schöneweide.
Man merkt es auch daran, wenn man vom Kreuz Schönefeld kommt was über die neue Autobahn weiterfährt,
und das weit weniger Autos den Abzweig Treptow zur B96a abfahren.
Es sind aber immer noch so viele Pendler die das Adlergestell nutzen, das ein Rückbau den Dauerstau sofort wieder auslösen würde.
Die Zahlen aus den Planungsjahren von BAB und Adlergestell sind inzwischen genauso von der Realität überrollt worden,
wie der noch nicht mal eröffnete BER schon jetzt zu klein ist für die Anzahl der zu erwartenden Passagiere.
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 19.12.2019 11:41 |
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 19.12.2019 17:25 |
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 23.12.2019 16:22 |
Re: Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen 25.12.2019 08:41 |
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VvJ-Ente
Vor allem gab es in den letzten Jahren im Südosten neben der A113 schon einige Projekte für den MIV (Ausbau Spindlersfelder Brücke, Minna-Todenhagen-Brücke, Groß-Berliner Damm), ohne dass sich die Situation für nicht-Autofahrer großartig verbessert hätte. Erst die einseitige Sperrung der baufälligen Stubenrauchbrücke hat nennenswerten Verkehr aus der Siemensstr. abgezogen. Die Dörpfeldstr. ist wie eh und je eine Idi0tenrennbahn mit Falschparkern auf ganzer Länge und die Straßenbahn darf sich hinter den Linksabbiegern anstellen. Ohne Auto strandet man auf der ach so wichtigen TVO südwärts nach wie vor spätestens am S-Bf. Wuhlheide. Ich wüsste jetzt nicht, warum das mit der TVO Nord besser werden sollte...