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Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen
geschrieben von Arnd Hellinger 
Zitat
Bahnstern -2-
Das OA schreibt so oft Owis, das man das mit Schneeflocken vergleichen könnte...im Sommer

Wahrscheinlich sind manche Ecken bei den Mitarbeitern hochbeliebt (Rabatt für Kaffee?). Und richtig, ja es gibt Strassen mit Bewirtschaftung wo man nie jemand sieht.
Der Tagesspiegel berichtet aktuell (im Moment komplett frei verfügbar), die Baukosten der TVO werden aktuell auf "mehr als 400 Millionen Euro geschätzt". In Anbetracht der allgemeinen Kostensteigerungen vermutlich jedoch noch mehr.

Zur Erinnerung aus dem Artikel: 2021 standen noch 276 Millionen Euro im Raum. Was für eine unglaubliche Steigerung binnen so kurzer Frist.

Mehr: [www.tagesspiegel.de]
Ist denn dann der Kosten-Nutzen-Faktor überhaupt noch größer als 1?
Zitat
VvJ-Ente
Ist denn dann der Kosten-Nutzen-Faktor überhaupt noch größer als 1?

In ehrlichen Untersuchungen war er es nie. Dafür, kein einziges Problem zu lösen, aber viele weitere zu schaffen, wären auch 10 Euro zu viel.
Zitat
def
Zitat
VvJ-Ente
Ist denn dann der Kosten-Nutzen-Faktor überhaupt noch größer als 1?

In ehrlichen Untersuchungen war er es nie. Dafür, kein einziges Problem zu lösen, aber viele weitere zu schaffen, wären auch 10 Euro zu viel.

Allerdings spielt dieser Faktor auch keine Rolle, da es sich ja um eine wichtige tolle neue Straße handelt und nicht um so etwas wie eine ÖPNV-Maßnahme.

Wie man der Projektwebsite des Senats [www.berlin.de] entnehmen kann, stellen sich die Fragen der grundsätzlichen Machbarkeit, der verkehrlichen Notwendigkeit und der Finanzierbarkeit. Wenn die ersten beiden Fragen bejaht wurden, gibt es keine zwingende Rückkoppelung mit der dritten Frage.

In späteren Planungsphasen geht es nur noch um Variantenvergleiche ohne dass die Nullvariante jeweils mit geprüft werden muss bzw. wurde.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.07.2023 18:31 von Lopi2000.
Mal ne kurze Frage an @def und @Lopi

Seid ihr persönlich von der TVO betroffen? Werdet ihr be- oder entlastet? Oder seid ihr unbeteiligte Dritte mit einer starken Meinung?

Wenn man an der Köpenicker Landstraße wohnt, dann sind diese Leute direkt von dem Verkehr betroffen, der sich jeden Tag an ihren Wohnungen / Häusern vorbeiquält. Der ÖPNV ist am Limit und wird trotz jahrzehntelanger Planungen nicht ausgebaut. Nun haben auch diese Menschen Rechte und nicht nur das "Pech", zur falschen Zeit am falschen Ort zu wohnen.

Man kann gut der Meinung sein, dass die Art und Weise, wie die KNU berechnet wird, zweifelhaft ist. Dieses Argument teile ich explizit. Ich halte zum Beispiel die Opportunitätskosten für viel zu niedrig angesetzt, weil der Wert von gewonnener Frei-/Arbeitszeit extrem niedrig angesetzt wird. Aber ich stell mich hier nicht hin und suggestiere, dass es keine ehrliche KNU gewesen ist. Die KNU wurde von einem öffentlichen Aufgabenträger beauftragt und dann erstellt. Wenn ihr der Meinung seid, dass die Methodik generell falsch ist, so hilft eine Klage vor dem Verwaltungsgericht.

In Zeiten, wo wir eine Baupreis-Inflation im mittleren zweistelligen Bereich haben, da ist es nicht verwunderlich, dass sämtliche Bauprojekte deutlich teurer werden. Auch die Kosten für die Nahverkehrs-TVO werden aufgrund der notwendigen Ingenieur-Bauwerke massiv steigen. Soll man deshalb darauf verzichten, weil der Nutzen gerade bei 0,98 liegt? Ich denke nein. Es braucht ein wenig mehr Weitblick in dieser Stadt. Das heißt für mich konkret, dass MIV und ÖPNV zusammen gebaut werden sollten, was ja auch Synergien erzeugt.

Wir hätten heute keine einzige U-Bahn, wenn nicht die AEG damals zu Versuchszwecken die erste kurze Strecke gebaut hätte. Deren Kosten-Nutzen Faktor wurde übrigens nie berechnet, wir profitieren davon aber noch heute.
Zitat
Balu der Bär

Wenn man an der Köpenicker Landstraße wohnt, dann sind diese Leute direkt von dem Verkehr betroffen, der sich jeden Tag an ihren Wohnungen / Häusern vorbeiquält. Der ÖPNV ist am Limit und wird trotz jahrzehntelanger Planungen nicht ausgebaut. Nun haben auch diese Menschen Rechte und nicht nur das "Pech", zur falschen Zeit am falschen Ort zu wohnen.

Die Köpenicker Landstraße ist doch bereits durch die A113 entlastet worden. Worüber beschwerst du dich?

Du wirst auch kaum weniger Autoverkehr haben, wenn die TVO kommt. Eher mehr, denn durch die TVO kommt man dann so rum super von Treptow nach Marzahn!

Ansonsten ist die Verweigerung vom Ausbau des ÖPNV wohl kaum ein Argument für den Ausbau der Straße.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Zitat
Balu der Bär

Wenn man an der Köpenicker Landstraße wohnt, dann sind diese Leute direkt von dem Verkehr betroffen, der sich jeden Tag an ihren Wohnungen / Häusern vorbeiquält. Der ÖPNV ist am Limit und wird trotz jahrzehntelanger Planungen nicht ausgebaut. Nun haben auch diese Menschen Rechte und nicht nur das "Pech", zur falschen Zeit am falschen Ort zu wohnen.

Die Köpenicker Landstraße ist doch bereits durch die A113 entlastet worden. Worüber beschwerst du dich?

Du wirst auch kaum weniger Autoverkehr haben, wenn die TVO kommt. Eher mehr, denn durch die TVO kommt man dann so rum super von Treptow nach Marzahn!

Ansonsten ist die Verweigerung vom Ausbau des ÖPNV wohl kaum ein Argument für den Ausbau der Straße.

Das war auch nicht mein Argument, wenn du oben noch einmal nachliest. Ich habe sehr explizit gesagt, dass man beides zusammen bauen sollte.
Gar nichts von beidem zu bauen bedeutet, dass man das Problem aber weiter verschlimmert und auch die Überlastung der radialen ÖPNV Achsen weiter zunehmen wird. Der Verkehr verschwindet nicht, und ja, er nimmt zu, auch deshalb, weil wir rund um den BER und in Adlershof/Johannisthal wachsende Gewerbegebiete haben.

Wer dann wirklich sagt, er will keine TVO, der sollte der Ehrlichkeit halber wenigstens einen deutlichen Wohnungsneubau rund um den BER und in Johannisthal fordern, damit die Pendlerwege wegfallen. Bliebe dann nur noch das Problem des Wirtschaftsverkehrs, dass man irgendwie lösen müsste.
Zitat
Nemo
Zitat
Balu der Bär

Wenn man an der Köpenicker Landstraße wohnt, dann sind diese Leute direkt von dem Verkehr betroffen, der sich jeden Tag an ihren Wohnungen / Häusern vorbeiquält. Der ÖPNV ist am Limit und wird trotz jahrzehntelanger Planungen nicht ausgebaut. Nun haben auch diese Menschen Rechte und nicht nur das "Pech", zur falschen Zeit am falschen Ort zu wohnen.

Die Köpenicker Landstraße ist doch bereits durch die A113 entlastet worden. Worüber beschwerst du dich?

Du wirst auch kaum weniger Autoverkehr haben, wenn die TVO kommt. Eher mehr, denn durch die TVO kommt man dann so rum super von Treptow nach Marzahn!

Wie oft muss ein Konzept eigentlich noch scheitern, damit es nicht weiter angewendet wird? Die angeblich entlasteten Straßen werden nach 2-3 Jahren wieder genauso voll sein wie vorher, nur dass man dann eine halbe Milliarde Euro dafür ausgegeben hat, dass Leute zum Einkaufen durch die halbe Stadt statt um die Ecke fahren und der Pkw- und LKW-Verkehr zwischen Usedom/ Stralsund/ Stettin und Lausitz/ Sachsen/ Tschechien die mautfreie Abkürzung über die tolle neue (aber mautfreie!) Stadtautobahn nimmt statt über die A10 um die Stadt herum zu fahren.

Aber dann werden die Abgasfreaks sicher den Ausbau oder eine weitere Schnellstraße fordern. "Dummheit" und "Idiotie" ist für diesen Blödsinn noch komplett untertrieben. Würden die das doch wenigstens selbst bezahlen...



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.07.2023 11:44 von def.
Zitat
Balu der Bär
Das war auch nicht mein Argument, wenn du oben noch einmal nachliest. Ich habe sehr explizit gesagt, dass man beides zusammen bauen sollte.
Gar nichts von beidem zu bauen bedeutet, dass man das Problem aber weiter verschlimmert und auch die Überlastung der radialen ÖPNV Achsen weiter zunehmen wird. Der Verkehr verschwindet nicht, und ja, er nimmt zu, auch deshalb, weil wir rund um den BER und in Adlershof/Johannisthal wachsende Gewerbegebiete haben.

Und wer genau hat gesagt, gar nichts zu bauen? Zumindest hier im Forum dürfte ja weitgehend Einigkeit herrschen, dass SPNV entlang des Außenrings Sinn hat, nur in Detailfragen (System, Stationen, Linienführungen...) gibt es Differenzen.

Warum ist es nicht ein einziges Mal möglich, nur den ÖPNV auszubauen und nicht das Straßennetz? Warum ist es nicht ein einziges Mal möglich, ihm einen tatsächlichen Vorteil zu verschaffen?

Und die Realität von Brumm-Brumm-Manja und "Angebote statt Verbote"-Kai ist eben: die TVO wird vorangetrieben, der SPNV allenfalls "geprüft". Gnädigerweise gibt's wahrscheinlich ein paar Buslinien, damit man mit dem ÖPNV nur doppelt und nicht drei- bis viermal so lange braucht wie mit dem Auto.

Zitat
Balu der Bär
Wer dann wirklich sagt, er will keine TVO, der sollte der Ehrlichkeit halber wenigstens einen deutlichen Wohnungsneubau rund um den BER und in Johannisthal fordern, damit die Pendlerwege wegfallen. Bliebe dann nur noch das Problem des Wirtschaftsverkehrs, dass man irgendwie lösen müsste.

Wieso? Wenn man den SPNV entlang dieser Achse verbessert und es mit der Verlagerung des Verkehrs vom Auto auf vernünftige Verkehrsträger ernstmeint, werden die Kapazitäten im Verkehrssystem insgesamt vergrößert und im MIV im Bestandsnetz Kapazitäten frei.

(Übrigens, die Stadt Wien meint auch, in die Seestadt - parallel zu S- und U-Bahn - eine Schnellstraße bauen zu müssen, um das durch die Seestadt generierte MIV-Wachstum im Straßennetz aufnehmen zu können. Dabei sagen Wissenschaftler:innen der TU Wien: wenn die Stadt Wien ihre eigenen Ziele zur MIV-Reduktion ernstnimmt, passt der zusätzlich generierte MIV ins Bestandsnetz. Wieso sollte es im Osten Berlins nicht ähnlich sein?)

Kurz: das durch die Siedlungsentwicklung zwischen Schöneweide, Adlershof und BER generierte Verkehrswachstum sollte v.a. über den ÖPNV abgefangen werden, auf kürzeren Strecken auch mit dem Fahrrad und zu Fuß (bzw. Mischformen zwischen diesen Verkehrsträgern). Es ist kein Naturzustand, dass der Autoverkehr mit der Siedlungsentwicklung steigt, sondern Folge politischen Handelns und Nichthandelns - Handeln beim MIV, Nichthandeln bei den Alternativen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.07.2023 12:04 von def.
Zitat
def
Wie oft muss ein Konzept eigentlich noch scheitern, damit es nicht weiter angewendet wird? Die angeblich entlasteten Straßen werden nach 2-3 Jahren wieder genauso voll sein wie vorher, nur dass man dann eine halbe Milliarde Euro dafür ausgegeben hat, dass Leute zum Einkaufen durch die halbe Stadt statt um die Ecke fahren und der Pkw- und LKW-Verkehr zwischen Usedom/ Stralsund/ Stettin und Lausitz/ Sachsen/ Tschechien die mautfreie Abkürzung über die tolle neue (aber mautfreie!) Stadtautobahn nimmt statt über die A10 um die Stadt herum zu fahren.

Grundsätzlich volle Zustimmung, aber mautfrei ist die Strecke immerhin nicht. Da die Strecke aber rund 30 km kürzer ist als der Weg um die Stadt und vom Berufsverkehr und Bauarbeiten abgesehen für LKW ohne großen Zeitverlust genutzt werden kann, zieht sie diesen unnötigen Transitverkehr in die Stadt.
Zitat
Balu der Bär
Wer dann wirklich sagt, er will keine TVO, der sollte der Ehrlichkeit halber wenigstens einen deutlichen Wohnungsneubau rund um den BER und in Johannisthal fordern, damit die Pendlerwege wegfallen. Bliebe dann nur noch das Problem des Wirtschaftsverkehrs, dass man irgendwie lösen müsste.

Oh, ich könnte mit einer TVO schon leben, wenn man sie denn unter den Bedingungen bauen würde, die man in den schönen Plänen verspricht.

Das würde bedeuten, dass man TVO MIV und TVO Schiene zeitgleich baut und in Betrieb nimmt. Damit die Anwohner eine echte Wahl haben, ob sie von Biesdorf zum BER mit der Bahn oder dem Auto fahren können. Und es würde bedeuten, dass am Tag der Freigabe der TVO mindestens die Köpenicker Straße, der Straßenzug Bahnhofstraße - Kaulsdorfer Straße - Chemnitzer Straße und Rhinstraße - Treskowallee - Waldowallee dauerhaft und unwiederbringlich für den DURCHGANGSVERKEHR gesperrt und mittels Einbahnstraßen und Kiezblöcken auch sämtliche Schleichwege durch die Wohngebiete unbrauchbar gemacht würden.

und ich wette, dass innerhalb von 3 Beiträgen hier ein angeblicher ÖPNV-Fan erklärt, dass man die entlasteten Anwohner gar nicht entlasten kann...
Zitat
Balu der Bär
Seid ihr persönlich von der TVO betroffen? Werdet ihr be- oder entlastet? Oder seid ihr unbeteiligte Dritte mit einer starken Meinung?

Mindestens bin ich ja als jemand, der in Berlin Steuern zahlt, betroffen, wenn diese unwirtschaftlich eingesetzt werden, insofern nicht unbeteiligt.

Und was die Menschen, die an der künftig vielleicht ein wenig entlasteten Strecke leben, angeht:
Diejenigen, die schon hier her gezogen sind, als die Häuser gebaut wurden und der Verkehr auf der Strecke noch vor allem von Kutschen, Straßenbahnen und Fahrrädern geprägt wurde, können durch die Autozentrierung des Verkehrs in den letzten Jahrzehnten vielleicht überrascht sein, aber ansonsten dürfte doch wohl jedem, der hier hergezogen ist, klar gewesen sein, dass es sich um eine ziemlich belastete Hauptverkehrsstraße handelt. Diese wurde ja auch schon durch die A113 angeblich massiv vom Durchgangsverkehr entlastet, da bringt die TVO vermutlich einen noch geringeren Zusatznutzen.
Zitat
Lopi2000
Zitat
def
Wie oft muss ein Konzept eigentlich noch scheitern, damit es nicht weiter angewendet wird? Die angeblich entlasteten Straßen werden nach 2-3 Jahren wieder genauso voll sein wie vorher, nur dass man dann eine halbe Milliarde Euro dafür ausgegeben hat, dass Leute zum Einkaufen durch die halbe Stadt statt um die Ecke fahren und der Pkw- und LKW-Verkehr zwischen Usedom/ Stralsund/ Stettin und Lausitz/ Sachsen/ Tschechien die mautfreie Abkürzung über die tolle neue (aber mautfreie!) Stadtautobahn nimmt statt über die A10 um die Stadt herum zu fahren.

Grundsätzlich volle Zustimmung, aber mautfrei ist die Strecke immerhin nicht. Da die Strecke aber rund 30 km kürzer ist als der Weg um die Stadt und vom Berufsverkehr und Bauarbeiten abgesehen für LKW ohne großen Zeitverlust genutzt werden kann, zieht sie diesen unnötigen Transitverkehr in die Stadt.

Soll auf der TVO wirklich Maut erhoben werden? Das könnte dann natürlich wiederum den Effekt haben, dass die Entlastungswirkung für die Treskowallee ausbleibt...

Zitat
VvJ-Ente
Das würde bedeuten, dass man TVO MIV und TVO Schiene zeitgleich baut und in Betrieb nimmt. Damit die Anwohner eine echte Wahl haben, ob sie von Biesdorf zum BER mit der Bahn oder dem Auto fahren können. Und es würde bedeuten, dass am Tag der Freigabe der TVO mindestens die Köpenicker Straße, der Straßenzug Bahnhofstraße - Kaulsdorfer Straße - Chemnitzer Straße und Rhinstraße - Treskowallee - Waldowallee dauerhaft und unwiederbringlich für den DURCHGANGSVERKEHR gesperrt und mittels Einbahnstraßen und Kiezblöcken auch sämtliche Schleichwege durch die Wohngebiete unbrauchbar gemacht würden.

Ich denke, wir sind uns in der Einschätzung einig, dass das so nicht kommen wird. Die Nahverkehrstangente wird auf den St.-Nimmerleinstag verschoben, und Treskowallee, Chemnitzer Straße & Co. werden genauso wenig umgebaut wie die B96A. "Miteinander" und "Angebote statt Verbote" halt...
Zitat
def
Soll auf der TVO wirklich Maut erhoben werden? Das könnte dann natürlich wiederum den Effekt haben, dass die Entlastungswirkung für die Treskowallee ausbleibt...

Achso, nein, das käme natürlich erschwerend hinzu. Es wird ja auch vermutlich eher keine Bundesstraße, oder? Ich hatte mich gedanklich auf den zusätzlichen Verkehr, den die A113 ins Stadtgebiet zieht, bezogen.
Zitat
Lopi2000
Zitat
def
Soll auf der TVO wirklich Maut erhoben werden? Das könnte dann natürlich wiederum den Effekt haben, dass die Entlastungswirkung für die Treskowallee ausbleibt...

Achso, nein, das käme natürlich erschwerend hinzu. Es wird ja auch vermutlich eher keine Bundesstraße, oder? Ich hatte mich gedanklich auf den zusätzlichen Verkehr, den die A113 ins Stadtgebiet zieht, bezogen.

Bis zur B1 ist die Märkische Allee als Bundesstraße ausgewiesen und mit dem Bau der OU Ahrensfelde dann auch von der A10 an durchgehend mehrstreifig, insofern gehe ich davon aus, dass zumindest dieser Teil dann auch mautpflichtig wird/ist.

Bezüglich der Nahverkehrstangente (NVT) aka "Schienen-TVO" ist man weit entfernt davon einen ähnlichen Planungsstand, wie das TVO-Mittelstück zu erreichen. Insofern ist es komplett illusorisch eine zeitgleiche Eröffnung hinzubekommen, selbst wenn sich die Straße um 2-3 Jahre verzögern sollte. Aber selbst wenn man diese Prämisse annehmen würde, hätte die Straße eine deutlich höhere Sogwirkung, da das Auto immer umsteigefrei und direkt fahren kann, während die NVT in den meisten Fällen 1-2 Umsteigevorgänge zwischen den Radialen erfordern wird. Kommt da noch ein Vor- oder Nachlauf mit einem weiteren Verkehrsmittel hinzu, sind wir bei 3-4 Umsteigevorgängen mit einem entsprechend hohen Umsteigewiderstand. Erschwerend kommt hinzu, dass die meisten Umsteigebahnhöfe der TVO im "Nichts" liegen würden und damit kaum eigenes Erschließungspotenzial haben.

Wie gut die "Entlastung" funktioniert hat, zeigt die Dörpfeldstraße, wo heute genauso viele Autos unterwegs sind, wie vor dem Ausbau des Glienicker Wegs. Warum sollte das auf der Treskowallee anders sein? Sie wird (im Gegensatz zur "Dö") eine übergeordnete Hauptstraße bleiben, womit verkehrsberuhigende Maßnahmen kaum umsetzbar sind. Auch in Biesdorf/Kaulsdorf/Mahlsdorf sehe ich nicht, wie da verkehrsberuhigende Maßnahmen im notwendigen Umfang möglich sein, ohne die Erreichbarkeit zu sehr einzuschränken. Immerhin haben die Anwohner durchgesetzt, dass es zwischen B1 und Wuhlheide keine Auffahrt gibt, wodurch sich "Kiezblocks" noch schwerer einrichten ließen und zu guter Letzt muss der ÖPNV auch noch irgendwo durch, was dann auch das "Schlupfloch" für den MIV bliebe.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
Wie gut die "Entlastung" funktioniert hat, zeigt die Dörpfeldstraße, wo heute genauso viele Autos unterwegs sind, wie vor dem Ausbau des Glienicker Wegs. Warum sollte das auf der Treskowallee anders sein? Sie wird (im Gegensatz zur "Dö") eine übergeordnete Hauptstraße bleiben, womit verkehrsberuhigende Maßnahmen kaum umsetzbar sind.

Sie sind kaum durchsetzbar, umsetzbar wären sie natürlich, und das auch heute schon. Man müsste halt abseits von Sonntagsreden einmal eine 180°-Wendung in der Verkehrspolitik hinbekommen, und das scheint aktuell leider recht illusorisch.

Wir sehen ja auch, was für ein Drama der eine Radweg auf dem Adlergestell schon war, der über ein Jahrzehnt nach der Eröffnung der A113 gebaut wurde...

(Edit: vielleicht habe ich unter "verkehrsberuhigende Maßnahmen" etwas anderes verstanden als Du. Ich dachte an Maßnahmen, die dem MIV Flächen wegnehmen und ihn verlangsamen, aber nicht den Durchgangsverkehr unterbinden.)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.07.2023 21:53 von def.
Zitat
Jay
zu guter Letzt muss der ÖPNV auch noch irgendwo durch, was dann auch das "Schlupfloch" für den MIV bliebe.
Der ÖPNV und andere könnte (so man denn ernsthaft wollte) ein Schlupfloch bekommen, in dem man versenkbare Poller installiert, die von den Bussen (und anderen Fahrzeugen mit Sonderrechten wie Feuerwehr, RTW oder Polizei) mittels Transponder in weniger als 10 Sekunden aus dem Weg geräumt werden.

Bereits in Venlo vor mehr als 20 Jahren gesehen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.07.2023 20:51 von VvJ-Ente.
Zitat
VvJ-Ente
Zitat
Jay
zu guter Letzt muss der ÖPNV auch noch irgendwo durch, was dann auch das "Schlupfloch" für den MIV bliebe.
Der ÖPNV und andere könnte (so man denn ernsthaft wollte) ein Schlupfloch bekommen, in dem man versenkbare Poller installiert, die von den Bussen (und anderen Fahrzeugen mit Sonderrechten wie Feuerwehr, RTW oder Polizei) mittels Transponder in weniger als 10 Sekunden aus dem Weg geräumt werden.

Bereits in Venlo vor mehr als 20 Jahren gesehen.

In der Altstadt, hier in unserem schönen Köpenick, lassen sich derlei Poller ebenfalls bestaunen. Nachdem einer zwei Tage in Betrieb war und ein widerrechtlich hinter einem Bus herfahrendes Fahrzeug touchierte, ist er abgeschaltet und durch einen schicken Plastebauzaun ersetzt worden. Die Busse und die widerrechtlichen Fahrzeuge fahren seither über das Gleis der Straßenbahn.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Lopi2000
Zitat
Balu der Bär
Seid ihr persönlich von der TVO betroffen? Werdet ihr be- oder entlastet? Oder seid ihr unbeteiligte Dritte mit einer starken Meinung?

Mindestens bin ich ja als jemand, der in Berlin Steuern zahlt, betroffen, wenn diese unwirtschaftlich eingesetzt werden, insofern nicht unbeteiligt.

Und was die Menschen, die an der künftig vielleicht ein wenig entlasteten Strecke leben, angeht:
Diejenigen, die schon hier her gezogen sind, als die Häuser gebaut wurden und der Verkehr auf der Strecke noch vor allem von Kutschen, Straßenbahnen und Fahrrädern geprägt wurde, können durch die Autozentrierung des Verkehrs in den letzten Jahrzehnten vielleicht überrascht sein, aber ansonsten dürfte doch wohl jedem, der hier hergezogen ist, klar gewesen sein, dass es sich um eine ziemlich belastete Hauptverkehrsstraße handelt. Diese wurde ja auch schon durch die A113 angeblich massiv vom Durchgangsverkehr entlastet, da bringt die TVO vermutlich einen noch geringeren Zusatznutzen.

Genauso möchte ich als Steuerzahler dieser Stadt die TVO-denn ich bin der Meinung die muss endlich her.
Damit der Verkehr von Treptow nach Marzahn auf diese übergeordnete Straße gezogen wird und nichtmehr durch Rummelsburg, Lichtenberg,Köpenick fließt.
Man kann sie genauso bemauten wie die B1/B5...
Vergesst bei Eurem ständigen Lamento über zunehmenden Verkehr nicht den ständigen Zuzug und Zustrom nach Berlin.
Trotz allem Ausbau und Mehrleistungspaketen beim ÖPNV hat die Zahl zugelassener Pkw in Berlin zugenommen.

T6JP
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