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Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21)
geschrieben von B-V 3313 
Zitat
Philipp Borchert
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def
"Wenn ÖPNV, Rad- und Fußverkehr gut funktionieren sollen, bleiben Euch in Straße A drei Spuren. Bitte überlegt selbst, welche ihr als Park- und welche als Fahrspuren nutzen wollt."

Antwort C: Wir brauchen keinen gut funktionierenden ÖPNV, Rad- oder Fußverkehr, wir haben doch Autos.

Ja, genau so funktioniert es heute.
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Railroader
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Global Fisch

Für Leute, die wirklich auf ihr Auto angewiesen sind (und es viel nutzen) sollte der Betrag noch erträglich sein, gemessen an dem was das Auto
sonst kosten. Für Seltennutzer wird es schmerzhafter. Aber das finde ich gut so.

Angenommen, ich hätte ein Auto und nutze es nur ein Mal die Woche für den Großeinkauf, während ich den Rest mit Rad und ÖPNV erledige und zahle dafür nun mehr als jemand, der es häufiger nutzt. Meine logische Konsequenz wäre, auf den ÖPNV zu verzichten und das Auto öfter zu nutzen.

Die Frage ist hier auch, wie man erfassen will, wer wirklich auf sein Auto angewiesen ist. Hier träfe ja wieder das "Vorurteil" zu, die Regierung würde sich zu sehr in das Privatleben der Bürger einmischen.

Die logische Konsequenz wäre, dass man sein Auto abschafft, und den Wochenend-Einkauf mittels Car Sharing oder Lieferservice erledigt.
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VvJ-Ente


Die logische Konsequenz wäre, dass man sein Auto abschafft, und den Wochenend-Einkauf mittels Car Sharing oder Lieferservice erledigt.

Car-Sharing ist in Aussenbezirken oft nicht möglich...und außerdem werden die sich riesig freuen, wenn ich staubige Betonsäcke vom Baumarkt in den Garten über eine Sandpiste fahre oder den Innenraum mit Holzberettern versehentlich zerkratze. Und dort steht das Auto noch munter unter Bäumen mit klebrigem Laub. Natürlich kann man sich das auch liefern lassen, gegen Aufpreis und wenn man genug Zeit hat.
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VvJ-Ente
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Railroader
Zitat
Global Fisch

Für Leute, die wirklich auf ihr Auto angewiesen sind (und es viel nutzen) sollte der Betrag noch erträglich sein, gemessen an dem was das Auto
sonst kosten. Für Seltennutzer wird es schmerzhafter. Aber das finde ich gut so.

Angenommen, ich hätte ein Auto und nutze es nur ein Mal die Woche für den Großeinkauf, während ich den Rest mit Rad und ÖPNV erledige und zahle dafür nun mehr als jemand, der es häufiger nutzt. Meine logische Konsequenz wäre, auf den ÖPNV zu verzichten und das Auto öfter zu nutzen.

Die Frage ist hier auch, wie man erfassen will, wer wirklich auf sein Auto angewiesen ist. Hier träfe ja wieder das "Vorurteil" zu, die Regierung würde sich zu sehr in das Privatleben der Bürger einmischen.

Die logische Konsequenz wäre, dass man sein Auto abschafft, und den Wochenend-Einkauf mittels Car Sharing oder Lieferservice erledigt.

Oder man schafft Auto und Wochenendeinkauf ab. Der Wochenendeinkauf ist nämlich auch eine Idee der Autogesellschaft - warum sollte man sonst auch mehr einkaufen als man tragen kann?

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
(...) warum sollte man sonst auch mehr einkaufen als man tragen kann?

Damit man mehr essen als sinnvoll verarbeiten kann. Und das sieht man dann auch.

~~~~~~
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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.10.2021 11:18 von Philipp Borchert.
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Philipp Borchert
Zitat
Nemo
(...) warum sollte man sonst auch mehr einkaufen als man tragen kann?

Damit man mehr essen als sinnvoll verarbeiten kann. Und das sieht man dann auch.

Ich kann durchaus auch zu Fuß mehr einkaufen als ich essen sollte - und das sogar ohne Süßkram -, das kann es also nicht sein!

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.10.2021 11:26 von Nemo.
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Nordender
Natürlich kann man sich das auch liefern lassen, gegen Aufpreis und wenn man genug Zeit hat.

Klar, klingt in dem Moment teuer. Auf einen Schlag kostet die Lieferung 20, 30 oder vielleicht 50 Euro. Andererseits kostet das eigene Auto ja mehr als nur den Sprit: Instandhaltung, Versicherungen, TÜV, Reparaturen, zuweilen Autopflege ...
Der tatsächliche Kilometerpreis des eigenen Pkws liegt also deutlich höher als die derzeitigen z.B. ~1,60 €/Liter E10.
Rein egoistisch gedacht.
Da sind die gesellschaftlichen Kosten, die ein privater Pkw verursacht und die von allen anfallenden Abgaben nicht gedeckt werden, gar nicht berücksichtigt.
Zitat
def


Irgendwie seltsam, dass dieses Argument, die Regierung würde sich in das Privatleben der Bürger/innen einmischen, immer nur bei Pro-Auto-Argumentationen kommt.

Ich sehe ein Einmischen nicht per se darin, ein Angebot zu streichen. Das sehe ich im Zweifel als Diskriminierung, wie auch bspw den Umstand, dass ich an der Kiefholzstr als Fußgänger Umwege laufen muss, während MIV, ÖPNV und Fahrräder auf direktem Weg fahren können. Sicher hast du aber recht, dass deine Beispiele auch eine Form des Eingriffs in das Privatleben darstellen. Kritischer sehe ich, wenn ich die Nutzung eines bestehenden Angebots begründen oder mich offenbaren muss, weil ich sonst (finanzielle) Nachteile habe, zB wenn ich begründen müsste, ob ich wirklich auf den ÖPNV angewiesen bin, weil ich ihn nur so auch kostengünstig in der HVZ nutzen kann oder wenn ich begründen müsste, dass ich als Fußgänger wirklich hin und wieder eine Pause brauche und auf einer Bank verweilen muss. Tempo 30 statt 50 ist für mich keinesfalls eine Einmischung. Das ist eine Regel, die aber den sehr persönlichen Bereich nicht berührt.
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Nordender
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VvJ-Ente


Die logische Konsequenz wäre, dass man sein Auto abschafft, und den Wochenend-Einkauf mittels Car Sharing oder Lieferservice erledigt.

Car-Sharing ist in Aussenbezirken oft nicht möglich...und außerdem werden die sich riesig freuen, wenn ich staubige Betonsäcke vom Baumarkt in den Garten über eine Sandpiste fahre oder den Innenraum mit Holzberettern versehentlich zerkratze. Und dort steht das Auto noch munter unter Bäumen mit klebrigem Laub. Natürlich kann man sich das auch liefern lassen, gegen Aufpreis und wenn man genug Zeit hat.

Nun, wenn die Säcke für 50 Euro geliefert werden und ich mir dann den Mietwagen erspare, ist das ein guter Deal. Bei einem bekannten Möbelhaus ist das Zeug für die 50 Tacken sogar in der Wohnung. Alles nicht so das Problem.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Der erkennbare Wille der Mehrheit der Berliner (sozialdemokratischen) Partei schlägt sich nun auch endlich in dem Beschluß nieder, mit Grünen und Linken über "RGR" zu sondieren.

Laut Berliner Zeitung zwitscherte Franziska Giffey: „Wir haben auch die zweite Phase der Sondierungsgespräche ergebnisoffen geführt und die inhaltlichen Schnittmengen beider Dreier-Konstellationen bewertet. Insbesondere bei den Themen öffentliche Daseinsvorsorge, Jahrzehnt der Investitionen, Mieterschutz & bezahlbares Wohnen, soziale Stadtentwicklung, Gesundheitsversorgung, Verkehrs- & Klimapolitik ging es darum, zwischen drei Partnern den größten gemeinsamen Nenner zu finden. Nach reiflicher Überlegung steigen wir deshalb morgen mit den Grünen und den Linken in die 3. Phase der Sondierungen ein. Ziel ist eine gemeinsame Verständigung für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen zu erreichen. Auch, wenn wir uns für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit den bisherigen Partnern entscheiden, muss eines klar sein: Ein einfaches Weiter so wird es nicht geben. Wir brauchen einen neuen Aufbruch für Berlin.“



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.10.2021 12:16 von Marienfelde.
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Nemo
Ich kann durchaus auch zu Fuß mehr einkaufen als ich essen sollte - und das sogar ohne Süßkram -, das kann es also nicht sein!

Ein bisschen schon, denn dann kommt nämlich ein in meinen Augen ganz wichtiger Faktor hinzu: Bewegung. Die habe ich beim Autofahren praktisch gar nicht. Sitzen verbrennt gar nichts. Gehen sicherlich auch nicht viel, aber mehr als Sitzen. Und wenn man dann noch mehr trägt als man essen sollte...

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VvJ-Ente

Die logische Konsequenz wäre, dass man sein Auto abschafft, und den Wochenend-Einkauf mittels Car Sharing oder Lieferservice erledigt.

Nur genau das wird wohl ein Großteil der begeisterten Autofahrer nicht tun. Die werden eher ihr ÖPNV Abo kündigen und alles mit dem Auto machen, statt das Auto zu verkaufen, sei es, weil sie mit dem Auto ein überzogenes Gefühl der Unabhängigkeit verbinden, weil ihr Auto ihr großer Stolz ist oder sie aus Prinzip sagen, jetzt erst recht! Ich habe auch Zweifel, dass die Preisschraube daran maßgeblich etwas ändert, wie es eben bei Zigaretten auch nicht der Fall ist.
Car Sharing ist auch teuer und nicht immer so praktisch, aber eine Überlegung und einen Versuch wert. Gehen verbrennt übrigens auch, insbesondere wenn man länger als ein halbes Stunde läuft. Wer hat schon ein ÖPNV Abo? Das ist eine Minderheit.
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Railroader
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VvJ-Ente

Die logische Konsequenz wäre, dass man sein Auto abschafft, und den Wochenend-Einkauf mittels Car Sharing oder Lieferservice erledigt.

Nur genau das wird wohl ein Großteil der begeisterten Autofahrer nicht tun. Die werden eher ihr ÖPNV Abo kündigen und alles mit dem Auto machen, statt das Auto zu verkaufen, sei es, weil sie mit dem Auto ein überzogenes Gefühl der Unabhängigkeit verbinden, weil ihr Auto ihr großer Stolz ist oder sie aus Prinzip sagen, jetzt erst recht! Ich habe auch Zweifel, dass die Preisschraube daran maßgeblich etwas ändert, wie es eben bei Zigaretten auch nicht der Fall ist.

Die begeisterten Autofahrer haben auch heute kein ÖPNV-Abo, dafür aber jede Menge Ausreden, warum sie mit dem Auto von Köpenick nach Friedrichshagen fahren müssen.
Natürlich ist der Kilometerpreis teurer, aber rein Auto hat auch einen Mehrwert, der mit ÖPNV und anderen Mitteln nicht zu ersetzen ist. Einen Preisvorteil hat man nur dann, wenn ganz auf das eigene Auto verzichtet wird. Man kauft mehr ein, als man tragen kann, weil man nicht ständig mit Einkaufen beschäftigt sein will. Dazu hat Mensch einen Kühlschrank, manche auch einen Tiefkühlschrank und die Voratshaltung und Warenlagerung ist schon seit langem erfunden. Lieferdienste, Kosten Minimum 100 Euro, wenn man nicht für den Transport auch noch bezahlen will. Für manche Menschen ist Einkaufen die einzige Bewegung, die sollten nicht auf den Lieferdienst zurückgreifen. Sicher gibt es Potential für die Reduzierung des MIV. Aber das alles reicht nicht. Jetzt ist erstmal der Ausbau der Elektro-Infrastruktur angesagt und das bedeutet noch mehr Autos.

Was heißt Ausreden, Du moralisierst die Sache. Es ist eine freie Entscheidung, wie Mensch leben will. Und keiner sollte da Vorschriften machen. Also kann von Ausrede keine Rede sein.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.10.2021 12:37 von Heidekraut.
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VvJ-Ente


Die begeisterten Autofahrer haben auch heute kein ÖPNV-Abo, dafür aber jede Menge Ausreden, warum sie mit dem Auto von Köpenick nach Friedrichshagen fahren müssen.

Mein Bekanntenkreis ist zwar nicht repräsentativ, aber da ist es so, selbst bei meinen Eltern. Das Auto steht fast nur in der Garage, sonst mit Bus und Bahn. Auf gewissen Relationen und zu gewissen Uhrzeiten fahren sie dann aber Auto, weil ihnen bestimmte Gegenden zu gefährlich erscheinen, die Verbindung mit ÖPNV schlecht ist oder weil sie sich zu später Stunde unsicher im ÖPNV fühlen. Ein begeisterter Autofahrer-Kumpel wollte umsteigen, weil er vom Stau genervt ist, stellte dann aber fest, dass ihn die ständigen Störungen im Netz noch mehr nerven. Ein anderer Freund schrieb auch mal hier im Forum, dass er in anderen Städten nicht mal ein Auto besaß und alles mit Rad und ÖPNV erledigt hat, während er sich in Berlin wegen des schlechten ÖPNV, den schlechten Anschlüssen, der schlechten Infrastruktur in den Außenbezirken und der Zustände in den Anlagen (wörtlich: "überall hingepisst, ständig wird man belästigt") erst wieder ein Auto anschaffte. Das kann man dann nicht unter Ausrede verbuchen.
Zitat
Heidekraut
Es ist eine freie Entscheidung, wie Mensch leben will. Und keiner sollte da Vorschriften machen. Also kann von Ausrede keine Rede sein.

Nein, das ist ein Irrglaube. Es ist keine freie Entscheidung, sondern es sind feste Rahmen gesteckt, in denen jede(r) sich entfalten kann/darf. Bestes Beispiel ist ja gerade der (Kfz-)Verkehr in Deutschland: kaum etwas ist dermaßen durchreguliert. Eine freie Entscheidung für jedermann bedeutete Anarchie. Das bedeutete aber auch: Ich fahre, wann immer möglich, mit 160 durch diese Stadt und beachte keine Ampeln, weil ich es will und kann.

Das ist zum Glück nicht gestattet und Regeln beruhen hierzulande idealtypischerweise auf einer Güterabwägung: so viel Freiheit wie möglich, bei so viel Einschränkung wie nötig, um anderen wiederum ihre Freiheiten zu garantieren. Und da beginnt dann der politische/gesellschaftliche Interpretationsspielraum.
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Stichbahn


Das ist zum Glück nicht gestattet und Regeln beruhen hierzulande idealtypischerweise auf einer Güterabwägung: so viel Freiheit wie möglich, bei so viel Einschränkung wie nötig, um anderen wiederum ihre Freiheiten zu garantieren. Und da beginnt dann der politische/gesellschaftliche Interpretationsspielraum.

Allerdings hat man bei der Gestaltung der Straßen in der Vergangenheit und auch teilweise in der Gegenwart die Freiheit der Autofahrer immer über die Freiheit der Fußgänger, Radfahrer und ÖPNV-Benutzer gestellt.

Ich würde diese Abwägung einfach anders treffen, nur wird mir dann vorgeworfen, ich würde irgendwas verbieten wollen. Vom Straßenbahnfahren in West-Berlin abgesehen, hat man bisher in Berlin aber noch keine Verkehrsart verboten, man hat nur so manches erschwert und unmöglich gemacht - beispielsweise durch dämliche Ampelschaltungen, Gitter, fehlende Fußgängerüberwege und unmögliche Radwege. Wenn man nun aber manches wieder ermöglichen will, dann schreien die Autofahrer immer sofort dass sie im Rahmen der Gleichberechtigung ihre Bevorrechtigung behalten möchten...

edit: Vielleicht sollte man daher einfach von einer Normalisierung der Verkehrsplanung reden...

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.10.2021 13:49 von Nemo.
Also bei uns macht immer einer den Wocheneinkauf für zwei Personen. Ohne Auto Nullproblem.

Mein Vater hatte für unsere fünfköpfige Familie die Wocheneinkäufe (jeden Mittwoch) immer ans Fahrrad gehängt. Kein Problem. Nur für den größeren Weihnachtseinkauf hat er den Fahrradanhänger rausgeholt. Kein Problem.

--> Ergo auch der Großeinkauf für eine Familie ist ohne Auto problemlos möglich, sonst würde es mich nicht geben.
Zitat
Stichbahn
Der inzwischen seit längerem vor allem dem Fuß- und Radverkehr vorbehaltene Abschnitt der Friedrichstraße soll dauerhaft autofrei bleiben. Außerdem gibt es Ideen, diesen Abschnitt bis zum Checkpoint Charlie zu verlängern. Peter Neumann berichtet: [www.berliner-zeitung.de]

Die Kurzmeldung verdient es, hier erwähnt zu werden. Die wohl wichtigsten Erkenntnisse aus dem Versuch sollten nicht unerwähnt bleiben:

Zwar seien in der Charlottenstraße, die parallel zur Friedrichstraße verläuft, heute mehr Autos unterwegs als vorher. „Doch insgesamt ist der Pkw-Verkehr im Untersuchungsgebiet um ein Viertel zurückgegangen“, konnte der Anwohner [gemeint ist eher Stefan Lehmkühler] berichten. Das habe auch dazu geführt, dass die Luft sauberer geworden ist: In der Friedrichstraße sei die Belastung mit Stickoxiden um 20 Prozent gesunken. Gestiegen ist dagegen der Fahrradverkehr – er nahm um 45 Prozent zu, so Lehmkühler weiter.

Und auch was die Stimmungslage vor Ort angeht, sei es unter den Betroffenen als auch unter den Nutzern, ist die Sachlage klar:

Mittes Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel, der ebenfalls den Grünen angehört, berichtete über die Ergebnisse von Umfragen in dem Gebiet. 23 Gewerbetreibende hätten den Fragebogen vollständig ausgefüllt, sagte er. 19 hätten sich dagegen ausgesprochen, den früheren Zustand mit Autoverkehr wiederherzustellen. In drei Wellen wurden insgesamt rund tausend Passanten befragt. „74 Prozent der Befragten teilten mit, dass sie die Veränderungen gut oder sehr gut finden“, sagte Lehmkühler. 85 Prozent hatten zu Protokoll gegeben, dass sie sich eine solche Umgestaltung auch auf anderen Straßen in Berlin wünschen würden. Dagegen wünschten sich 13 Prozent der Befragten, dass auf der Friedrichstraße alles wieder so sein soll wie früher.

Nur falls mal wieder Argumente aufkommen sollten, solche Maßnahmen würden alleine der Gängelung der Autofahrenden dienen und seien für die Gesamtsituation wirkungslos oder schlechter.

Der im Zeitungsartikel erwähnte Zwischenbericht ist hier zu finden: [www.berlin.de] Es gibt noch keine Aussagen zu den Unfallzahlen, da diese wohl erst zum Endbericht ausgewertet sein werden. Doch wenn man sich den Zustand von vor der Sperrung anschaut, kann es kaum einen anderen Schluss zulassen als die Verbesserung der Gesamtunfallzahlen:

Im Untersuchungsgebiet hat die Polizei im Zeitraum September 2019 bis August 2020 insgesamt 250 Unfälle aufgenommen. [Anmerkung: Die Sperrung startete im September 2020] Bei den 250 Unfällen gibt es 500 Unfallbeteiligte. Dabei handelt es sich überwiegend um Kfz (451) und von diesen wiederum überwiegend um Pkw (367). 32 Unfallbeteiligte sind Radfahrende und zwei sind Gehende.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.10.2021 17:15 von Florian Schulz.
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