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Allerlei über Busse
geschrieben von B-V 3313 
Ende der sechziger Jahre war die Ostberliner BVG durchaus noch an einer zweietagigen Nachfolgelösung für die abzulösenden Do54 und Do56 interessiert. Der Doppelstockbus von Ikarus wurde aber damals als nicht bezahlbar eingeschätzt. Das Video zeigt weitere, gegen diesen Bus sprechende Gründe:
- zu hoch
- zu instabil
- zu schwach motorisiert.

Ich finde es trotzdem schön, dass es diesen Bus noch gibt. Interessant ist die an frühe Decksitzbusse erinnernde Sitzanordnung im Oberdeck.

Gruß
Micha

Zitat
Micha
Ende der sechziger Jahre war die Ostberliner BVG durchaus noch an einer zweietagigen Nachfolgelösung für die abzulösenden Do54 und Do56 interessiert. Der Doppelstockbus von Ikarus wurde aber damals als nicht bezahlbar eingeschätzt. Das Video zeigt weitere, gegen diesen Bus sprechende Gründe:
- zu hoch
- zu instabil
- zu schwach motorisiert.

Ich finde es trotzdem schön, dass es diesen Bus noch gibt. Interessant ist die an frühe Decksitzbusse erinnernde Sitzanordnung im Oberdeck.

Gruß
Micha

Gut zu wissen. Das heißt also, es hatte also nichts mit Ideologie oder Moskau zu tun. Warum hat man nicht versucht die Do Modelle weiterzuentwickeln oder durfte das zu dieser Zeit nur noch Ikarus?

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Zitat
485er-Liebhaber
Warum hat man nicht versucht die Do Modelle weiterzuentwickeln oder durfte das zu dieser Zeit nur noch Ikarus?

Ideologie ist ein anderes Wort für Weltanschauung. Die Weltanschauung eines Menschen prägt immer sein Tun. Die sozialistischen Länder, also natürlich auch "Moskau", teilten damals die Überzeugung, dass sie ihre Wirtschaftskraft durch Arbeitsteilung besser nutzen und entwickeln könnten als durch Konkurrenz. Wie Du weißt, wurden daraufhin die Ressourcen im Busbereich vor allem auf Ungarn konzentriert. Eine Weiterentwicklung der Ostberliner Doppelstockbusse wäre also nur noch bei Ikarus möglich gewesen, geschah aber nicht.

Ich glaube auch nicht, dass das sinnvoll gewesen wäre. Der Do56 war noch ein Bus in Rahmenbauweise und besaß einen Schnauzenmotor. Ikarus fertigte dagegen bereits seit den vierziger Jahren Busse mit selbsttragenden Karosserien und verbaute Unterflurmotoren. Deshalb war der im Video gezeigte Ikarus-Doppeldecker folgerichtiger als eine Weiterentwicklung des Do56. Nur war dieser Ikarusbus zu teuer und besaß eine Reihe von Unzulänglichkeiten.

Gruß
Micha

Er war ja wohl auch deshalb zu teuer, weil er eine Einzelanfertigung in Handarbeit war. Und was man über die Planwirtschaft (mit oder ohne Arbeitsteilung) denken mag, so kennt man ja den Witz: Planwirtschaft in der Wüste? Eine Weile geht es gut, am Ende wird der Sand knapp. Heutzutage hat man aber den Eindruck, der Witz wurde vergessen.
Ich denke, das Scheitern der Planwirtschaft kann man nicht vergessen. Vor sechzig Jahren glaubte man aber noch an ihre Möglichkeiten.

Gruß
Micha

Zitat
Micha
Ich denke, das Scheitern der Planwirtschaft kann man nicht vergessen. Vor sechzig Jahren glaubte man aber noch an ihre Möglichkeiten.

Dieser Glaube war jedoch auch damals schon auf bestimmte Regionen begrenzt.

Viele Grüße
Arnd
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RD-51
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Henning
Zitat
RD-51
Der Gelenkbus nimmt zwar viel Platz auf den Höfen und im Straßenland ein, ist aber vergleichsweise billig in der Beschaffung.

Aus diesem Grund gibt es heute hierzulande fast in jeder mittleren Stadt Gelenkbusse.

Ja, leider. Ich finde Hamburg und München könnten durchaus Doppeldecker gebrauchen. Hieß es nicht vor ein paar Jahren, dass man versucht eine Verbundbestellung mit Hamburg und Dresden auf die Reihe zu bekommen, um den Preis zu drücken? Mir ist so, korrigiert mich, wenn ich falsch liege. Nürnberg und Frankfurt a.M. haben ebenfalls Interesse an einem Doppeldecker gezeigt. Trotz positiver Resonanz seitens der Fahrgäste, haben sich beide Städte gegen eine Anschaffung entschieden. Ähnlich sah es vor ein paar Jahren im New York aus...
Muss man alles nicht verstehen.

Gruß

Doppeldeckerbusse haben aber den Nachteil, dass sie aufgrund der Höhe nicht auf allen Linien eingesetzt werden können. Das ist bei den Gelenkbussen nicht der Fall. Warum findest du dann die Gelenkbusse schlecht?
Zitat
Henning
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RD-51
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Henning
Zitat
RD-51
Der Gelenkbus nimmt zwar viel Platz auf den Höfen und im Straßenland ein, ist aber vergleichsweise billig in der Beschaffung.

Aus diesem Grund gibt es heute hierzulande fast in jeder mittleren Stadt Gelenkbusse.

Ja, leider. Ich finde Hamburg und München könnten durchaus Doppeldecker gebrauchen. Hieß es nicht vor ein paar Jahren, dass man versucht eine Verbundbestellung mit Hamburg und Dresden auf die Reihe zu bekommen, um den Preis zu drücken? Mir ist so, korrigiert mich, wenn ich falsch liege. Nürnberg und Frankfurt a.M. haben ebenfalls Interesse an einem Doppeldecker gezeigt. Trotz positiver Resonanz seitens der Fahrgäste, haben sich beide Städte gegen eine Anschaffung entschieden. Ähnlich sah es vor ein paar Jahren im New York aus...
Muss man alles nicht verstehen.

Gruß

Doppeldeckerbusse haben aber den Nachteil, dass sie aufgrund der Höhe nicht auf allen Linien eingesetzt werden können. Das ist bei den Gelenkbussen nicht der Fall. Warum findest du dann die Gelenkbusse schlecht?

Gelenkbusse können dafür wegen ihrer Länge nicht auf allen Linien eingesetzt werden.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Micha
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485er-Liebhaber
Warum hat man nicht versucht die Do Modelle weiterzuentwickeln oder durfte das zu dieser Zeit nur noch Ikarus?

Ideologie ist ein anderes Wort für Weltanschauung. Die Weltanschauung eines Menschen prägt immer sein Tun. Die sozialistischen Länder, also natürlich auch "Moskau", teilten damals die Überzeugung, dass sie ihre Wirtschaftskraft durch Arbeitsteilung besser nutzen und entwickeln könnten als durch Konkurrenz. Wie Du weißt, wurden daraufhin die Ressourcen im Busbereich vor allem auf Ungarn konzentriert. Eine Weiterentwicklung der Ostberliner Doppelstockbusse wäre also nur noch bei Ikarus möglich gewesen, geschah aber nicht.

Hallo Micha,

exakt das wollte ich mit "Moskau" zum Ausdruck bringen. Die Konzentration im Busbereich auf Ungarn. Allerdings hat es der 280 auch in die USA geschafft (als 286er, meines Erachtens). Allerdings mit einem anderen Ausbauhersteller. Da ging es denn wohl um harte Devisen. Im Nachgang ist es aber dennoch schade, dass die Tradition in Ost-Berlin nicht weiter verfolgt werden konnte.

Gruß



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.02.2023 07:45 von RD-51.
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Henning
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RD-51
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Henning
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RD-51
Der Gelenkbus nimmt zwar viel Platz auf den Höfen und im Straßenland ein, ist aber vergleichsweise billig in der Beschaffung.

Aus diesem Grund gibt es heute hierzulande fast in jeder mittleren Stadt Gelenkbusse.

Ja, leider. Ich finde Hamburg und München könnten durchaus Doppeldecker gebrauchen. Hieß es nicht vor ein paar Jahren, dass man versucht eine Verbundbestellung mit Hamburg und Dresden auf die Reihe zu bekommen, um den Preis zu drücken? Mir ist so, korrigiert mich, wenn ich falsch liege. Nürnberg und Frankfurt a.M. haben ebenfalls Interesse an einem Doppeldecker gezeigt. Trotz positiver Resonanz seitens der Fahrgäste, haben sich beide Städte gegen eine Anschaffung entschieden. Ähnlich sah es vor ein paar Jahren im New York aus...
Muss man alles nicht verstehen.

Gruß

Doppeldeckerbusse haben aber den Nachteil, dass sie aufgrund der Höhe nicht auf allen Linien eingesetzt werden können. Das ist bei den Gelenkbussen nicht der Fall. Warum findest du dann die Gelenkbusse schlecht?

Ich finde sie nicht per se schlecht, aber in dem Umfang wie sie die BVG aktuell einsetzt sind sie bei Weitem nicht so geeignet.

Gruß



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.02.2023 07:52 von RD-51.
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RD-51
Zitat
Micha
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485er-Liebhaber
Warum hat man nicht versucht die Do Modelle weiterzuentwickeln oder durfte das zu dieser Zeit nur noch Ikarus?

Ideologie ist ein anderes Wort für Weltanschauung. Die Weltanschauung eines Menschen prägt immer sein Tun. Die sozialistischen Länder, also natürlich auch "Moskau", teilten damals die Überzeugung, dass sie ihre Wirtschaftskraft durch Arbeitsteilung besser nutzen und entwickeln könnten als durch Konkurrenz. Wie Du weißt, wurden daraufhin die Ressourcen im Busbereich vor allem auf Ungarn konzentriert. Eine Weiterentwicklung der Ostberliner Doppelstockbusse wäre also nur noch bei Ikarus möglich gewesen, geschah aber nicht.

Hallo Micha,

exakt das wollte ich mit "Moskau" zum Ausdruck bringen. Die Konzentration im Busbereich auf Ungarn. Allerdings hat es der 280 auch in die USA geschafft (als 286er, meines Erachtens). Allerdings mit einem anderen Ausbauhersteller. Da ging es denn wohl um harte Devisen. Im Nachgang ist es aber dennoch schade, dass die Tradition in Ost-Berlin nicht weiter verfolgt werden konnte.

Gruß

Da es sich hier immer weiter durch zieht, möchte ich dann doch mal das Wort ergreifen: Es gab keine 'Pflicht' die Busse in Ungarn oder Straßenbahn in der CSSR zu kaufen. Es gab auch andere Hersteller in anderen Ländern. Die DDR tat dies aus eigenen Erwägungen heraus, weil sie sich mit der Produktion von Kühlwagen höhere Einnahmen versprach, als Fahrzeuge für den eigenen Markt zu produzieren.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Naja, jetzt wo du es sagst. In Polen gab es noch den Jelcz.
In den 70er Jahren hatte sich Polen sogar Berliet aus Frankreich gekauft. Da aber relativ schnell kein Geld mehr da war und Ersatzteile sehr teuer waren, wurden diese Busse dann relativ schnell aus dem Betriebsdienst genommen.

Gruß
Zitat
RD-51
Im Nachgang ist es aber dennoch schade, dass die Tradition in Ost-Berlin nicht weiter verfolgt werden konnte.

Ende der 80er wollte man ja wieder an die Tradition anknüpfen und gebrauchte SD der BVG-West übernehmen. Dazwischen funkte aber der Mauerfall.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
RD-51
Naja, jetzt wo du es sagst. In Polen gab es noch den Jelcz.
In den 70er Jahren hatte sich Polen sogar Berliet aus Frankreich gekauft. Da aber relativ schnell kein Geld mehr da war und Ersatzteile sehr teuer waren, wurden diese Busse dann relativ schnell aus dem Betriebsdienst genommen.

Gruß

Insbesondere hat natürlich die Sowjetunion selbst die RGW-Abstimmungen, höflich ausgedrückt, recht flexibel ausgelegt. Mit PAZ, LAZ und LiAZ (nach Übernahme von ZIS/ZIL und nicht zu verwechseln mit der Nutzfahrzeugsparte von Skoda) gab es ja eigene, sehr große Bushersteller, die ebenfalls für den Export produziert haben. Von denen müsste doch aber auch etwas in die DDR gelangt sein, also außer CA, oder irre ich mich da?
Zitat
RD-51
Naja, jetzt wo du es sagst. In Polen gab es noch den Jelcz.

Und nicht zu vergessen im Straßenbahnbereich Konstal.
Zitat
B-V 3313
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RD-51
Im Nachgang ist es aber dennoch schade, dass die Tradition in Ost-Berlin nicht weiter verfolgt werden konnte.

Ende der 80er wollte man ja wieder an die Tradition anknüpfen und gebrauchte SD der BVG-West übernehmen. Dazwischen funkte aber der Mauerfall.
Naja, mehr oder weniger ist es ja doch passiert, dass Hof I welche bekommen hat und diese mit Ost-Kennzeichen und BVB-Wappen fuhren.

Nichtsdestotrotz ist mir Deine Aussage neu aber interessant, wenngleich fragwürdig. Berlin-Ost hatte doch mit der Straßenbahn, U-Bahn und den Ikarus-Bussen eigentlich einen funktionierenden Nahverkehr. Ja, der Ankauf der Doras bzgl. der Verlängerung der E-Linie. Aber wofür die SD?
Gibt es eine offizielle Quelle für Deine Aussage?
Zitat
Nemo
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Henning
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RD-51
Zitat
Henning
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RD-51
Der Gelenkbus nimmt zwar viel Platz auf den Höfen und im Straßenland ein, ist aber vergleichsweise billig in der Beschaffung.

Aus diesem Grund gibt es heute hierzulande fast in jeder mittleren Stadt Gelenkbusse.

Ja, leider. Ich finde Hamburg und München könnten durchaus Doppeldecker gebrauchen. Hieß es nicht vor ein paar Jahren, dass man versucht eine Verbundbestellung mit Hamburg und Dresden auf die Reihe zu bekommen, um den Preis zu drücken? Mir ist so, korrigiert mich, wenn ich falsch liege. Nürnberg und Frankfurt a.M. haben ebenfalls Interesse an einem Doppeldecker gezeigt. Trotz positiver Resonanz seitens der Fahrgäste, haben sich beide Städte gegen eine Anschaffung entschieden. Ähnlich sah es vor ein paar Jahren im New York aus...
Muss man alles nicht verstehen.

Gruß

Doppeldeckerbusse haben aber den Nachteil, dass sie aufgrund der Höhe nicht auf allen Linien eingesetzt werden können. Das ist bei den Gelenkbussen nicht der Fall. Warum findest du dann die Gelenkbusse schlecht?

Gelenkbusse können dafür wegen ihrer Länge nicht auf allen Linien eingesetzt werden.

Viele Strecken haben Brücken, die zu niedrig für Doppeldecker sind. Bei uns in Leverkusen habe ich z. B. schon Gelenkbusse auf so gut wie allen Linien fahren sehen. Mir wäre neu, dass Gelenkbusse zu lang zu für manche Stellen sind. Weiß du zufällig, welche Arten von Stellen dies betreffen?
Die Gespräche fanden 89 statt, man hätte das mit den Leistungen (u.a. Einbau Zugfunk und magnetische Fahrsperren) auf den Linien U6 und U8 verrechnet. Quellen habe ich nicht griffbereit. Ich muss zugeben, dass ich mich dazu auch nicht wirklich motivieren kann, etwas zu suchen was ich weiß. Die Verkehrsblätter von damals helfen bestimmt weiter.

Auf Traditionsbus.de kann man was zum SD 76(I) 2778 nachlesen. Der SD wurde bereits im April 89 nach Schwerin verkauft.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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Henning
Mir wäre neu, dass Gelenkbusse zu lang zu für manche Stellen sind. Weiß du zufällig, welche Arten von Stellen dies betreffen?

Alle Stellen, wo 13,7m passen, aber 18m zu lang sind. Du erwartest hoffentlich nicht, dass wir dir die alle aufzählen.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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B-V 3313
Die Verkehrsblätter von damals helfen bestimmt weiter.
Ja, daran dachte ich auch.
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