Re: Tram Kulturforum - Vorplanung und Bürger*innenbeteiligung 18.03.2022 23:57 |
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J. aus Hakenfelde
Eine Kapitulation vor den Saboteuren und Berufsverhinderern, zu Lasten der Verkehrswende man muss die Sache mal beim Namen nennen.
Re: Tram Kulturforum - Vorplanung und Bürger*innenbeteiligung 19.03.2022 03:12 |
Re: Tram Kulturforum - Vorplanung und Bürger*innenbeteiligung 19.03.2022 08:50 |
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PassusDuriusculus
Habe mich bei der Bürgerini vorgestellt und probiert für die Kehranlage zu argumentieren, stieß aber auf taube Ohren.
Re: Tram Kulturforum - Vorplanung und Bürger*innenbeteiligung 19.03.2022 10:10 |
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hansaplatz
Nein, aber sie scheitert an vielen kleinen Nadelstichen, die das Verkehrssystem im Ganzen immer ein kleines bisschen weniger leistungsfähig, attraktiv und störanfälliger machen, als es sein müsste.
Zitat
hansaplatz
Alles Punktsiege für die, die den Status quo der Platzverteilung und der Kräfteverhältnisse auf deutschen Straßen beibehalten wollen.
Re: Tram Kulturforum - Vorplanung und Bürger*innenbeteiligung 19.03.2022 11:46 |
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def
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hansaplatz
Nein, aber sie scheitert an vielen kleinen Nadelstichen, die das Verkehrssystem im Ganzen immer ein kleines bisschen weniger leistungsfähig, attraktiv und störanfälliger machen, als es sein müsste.
Ich würde das nicht überbewerten. Wichtig ist, dass die Strecke irgendwann kommt (bzw. so schnell wie möglich), Erfolg oder Misserfolg würde ich jetzt nicht an einer Kehranlage festmachen. Für kurzfristige Verkürzungen reicht ein Gleiswechsel, und wenn man Verstärker zum Spittelmarkt fahren möchte, könnte man auch überlegen, die Strecke zum Halleschen Tor auf den ersten Metern schon umzusetzen - wenn die Strecke zum Halleschen Tor umgesetzt wird, wird es ja die Verstärker nicht mehr brauchen.
Zitat
hansaplatz
Alles Punktsiege für die, die den Status quo der Platzverteilung und der Kräfteverhältnisse auf deutschen Straßen beibehalten wollen.
Natürlich müssen wir endlich davon wegkommen, dass bei der Straßenraumgestaltung zuerst geschaut wird, was der Autoverkehr und seine Lagerflächen (vermeintlich) brauchen und alle anderen Nutzungen (nicht nur verkehrliche!) sich zu fügen haben. Die Alternative kann aber auch nicht sein, dass der Straßenraum für andere Verkehrsträger ähnlich kompromisslos gestaltet wird wie in den letzten 70 Jahren fürs Auto.
Bitte nicht missverstehen: natürlich wäre ein Kehrgleis an dieser Stelle sinnvoll gewesen. Aber besser so, als dass das ganze Projekt daran scheitert oder sich noch weiter verzögert. So bietet man Projektgegner/innen schon mal einen Angriffspunkt weniger, sie werden eh genug andere finden. :(
Re: Tram Kulturforum - Vorplanung und Bürger*innenbeteiligung 19.03.2022 11:53 |
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ECG7C
Für Fakten sind diese Leute nicht empfangsbereit. Die argumentieren sich einen Quatsch zurecht nur um was dagegen sagen zu können .... :-(
Re: Tram Kulturforum - Vorplanung und Bürger*innenbeteiligung 19.03.2022 12:44 |
Re: Tram Kulturforum - Vorplanung und Bürger*innenbeteiligung 06.05.2022 12:56 |
Re: Tram Kulturforum - Vorplanung und Bürger*innenbeteiligung 06.05.2022 15:43 |
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Stichbahn
Sollte es zu einer Klage kommen, dürfen wir mit weiteren Verzögerungen der Straßenbahn zum Kulturforum rechnen?.
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phönix
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Stichbahn
Sollte es zu einer Klage kommen, dürfen wir mit weiteren Verzögerungen der Straßenbahn zum Kulturforum rechnen?.
An dieser Stelle auch von mir eine Frage: Ich habe bisher die Planung des Brückenersatzes in den Dimensionen der alten Brücke als Hilfskrücke verstanden, um zusätzliche zeitlich aufwändige Planungsaufwendungen von Umweltverträglichkeitsprüfung bis Planfeststellungsverfahren für eine neue Brücke in anderen Dimensionen zu vermeiden. Kann diese Logik einer bestätigen oder bin ich da einer falschen Wahrnehmung aufgesessen?
Zitat
Arnd Hellinger
Ich verstehe diese Klagedrohungen auch nicht ganz. Damit schneidet man sich als Freund der ökologischen Verkehrswende wirklich ins eigene Fleisch... :-(
Re: Tram Kulturforum - Vorplanung und Bürger*innenbeteiligung 06.05.2022 17:15 |
Re: Tram Kulturforum - Vorplanung und Bürger*innenbeteiligung 06.05.2022 17:25 |
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Florian Schulz
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Arnd Hellinger
Ich verstehe diese Klagedrohungen auch nicht ganz. Damit schneidet man sich als Freund der ökologischen Verkehrswende wirklich ins eigene Fleisch... :-(
Mit dem Beibehalten der autobahnähnlichen Trasse schneidet man sich langfristig viel mehr ins eigene Fleisch als zu Beginn der Planungen auf Änderungen hinzuwirken. Auch wenn es nicht zu einer Klage kommt, so entsteht durch solche Aufrufe Aufmerksamkeit und politischer Druck.
Man kann natürlich aus kurzfristiger Erwägung heraus die Sache kritisieren. Dann wird die Wunde, die sich die Stadt vor 50 Jahren selbst zufügte halt für kommende Generationen wieder zementiert. Ist auch einen Form von Nachhaltigkeit...
Zitat
Florian Schulz
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Arnd Hellinger
Ich verstehe diese Klagedrohungen auch nicht ganz. Damit schneidet man sich als Freund der ökologischen Verkehrswende wirklich ins eigene Fleisch... :-(
Mit dem Beibehalten der autobahnähnlichen Trasse schneidet man sich langfristig viel mehr ins eigene Fleisch als zu Beginn der Planungen auf Änderungen hinzuwirken. Auch wenn es nicht zu einer Klage kommt, so entsteht durch solche Aufrufe Aufmerksamkeit und politischer Druck.
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Florian Schulz
Man kann natürlich aus kurzfristiger Erwägung heraus die Sache kritisieren. Dann wird die Wunde, die sich die Stadt vor 50 Jahren selbst zufügte halt für kommende Generationen wieder zementiert. Ist auch einen Form von Nachhaltigkeit...
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Arnd Hellinger
"Zu Beginn der Planungen" ist allerdings auch schon ein paar Tage vorbei. Die Einwende hätte man bei der Vorbereitung des Wettbewerbs für den Mühlendammbrücken-Ersatzneubau bzw. der Straßenbahnplanung einbringen müssen. Beide Projekte wurden schon vor mehreren Jahren gestartet und sind/waren seitdem keine geheimen Verschlusssachen. Irgendwann sollte man fachplanerische und/oder politische Festlegungen schon akzeptieren oder wenigstens respektieren, weil man sich ansonsten nicht wundern muss, warum Projekte in dieser Stadt ewig dauern...
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Arnd Hellinger
Die jetzige Planung ist aber doch genau darauf ausgelegt, den Bereich stufenweise zugunsten des Umweltverbundes umzugestalten, indem eben nach und nach bisher dem MIV zugeordnete Flächen wieder anderen Nutzungen geöffnet werden können und auch sollen. Das Ganze ist bereits jetzt Ergebnis einer alles andere als trivialen Güter- sowie Interessenabwägung.
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Arnd Hellinger
Wollte man die "Wunde" dort insgesamt schließen, müsste man z. B. auch die Wohnhochhäuser abreißen und die vor 195x bestehende Bebauungsstruktur wiederherstellen. Ich kenne keine Ansätze, die derlei ernsthaft verfolgen...
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Jay
Ebendrum. Das ist immer ein sehr zweischneidiges Schwert. Aber wenn ich sehe, was 'wir' als Kompromiss so alles zugelassen haben, um wenigstens eine kleine Verbesserung zu erreichen. Leider ist das Planungsrecht nur "alles oder nichts". Das Negativbeispiel Invalidenstraße sollte da mahnend in Erinnerung bleiben. Die Klage vom BUND(?) war absolut berechtigt, führte aber fast ausschließlich zur Verzögerung der Straßenbahn. Der eigentlich beklagte Straßenausbau, der im Straßenbahnverfahren versteckt war, kam trotzdem mit dem dann formal korrekt durchgeführten Verfahren.
Re: Tram Kulturforum - Vorplanung und Bürger*innenbeteiligung 06.05.2022 20:15 |
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Florian Schulz
(...)
Jetzt ist die einmalige Chance, mehrere Aspekte neu zu bewerten:
Wie will die Stadt mit überdimensionierten Verkehrsräumen umgehen?
Wie steht die Stadt zu ihrer eigenen historischen Identität?
Wie soll die Stadt das historische Erbe weitertragen?
Wie soll sich das Mobilitätsverhalten kommender Generationen im Stadtraum widerspiegeln, wenn der Anlass dieser Wunde, nämlich die Leichtigkeit des Automobils als oberste Prämisse zu setzen, so in seiner Ausprägung überholt sein wird?
Die Debatte um den Mühlendammstraßenzug wirft ganz viele grundsätzliche Fragen zum Verständnis von Stadt auf. Diese lassen sich in der Form eines Ersatzneubaus nicht lösen, sondern da braucht es umfassendere Instrumente. Und hier setzt die Klage gegen das Nichtvorhandensein der UVP an, da sie der Hebel ist, der über technische Fragestellungen hinaus auch das Umfeld stärker ins Visier nehmen würde. Inwiefern einen Klage von Erfolg gekrönt sein wird, vermag ich nicht zu urteilen.