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Ausschreibung S-Bahn II.
geschrieben von Arnd Hellinger 
Die S1 stört nur und ich bin nicht sehr zuversichtlich was die Einbindung der Siemensbahn und S15 angeht.
Mit der Verschiebung des Verhandlungstermins zur Alstom-Klage vor dem Kammergericht auf den 23. Februar hat sich erneut die Frist für die Abgabe der verbindlichen Angebote der Bieter verschoben, von zuletzt 1. März auf nun 28. März, wie die Senatsverkehrsverwaltung auf Anfrage mitteilt. Im dritten Quartal 2024 soll nach aktuellem Plan feststehen, wer künftig die beiden Teilnetze betreibt und die Fahrzeuge liefert. Auf den Ost-West-Linien über die Stadtbahn soll der Betrieb mit den neuen Zügen schrittweise ab 4. März 2030 beginnen, auf den Nord-Süd-Linien durch den Innenstadttunnel soll das ab 11. Juni 2030 geschehen. Als sich die damalige rot-rot-grüne Koalition erstmals mit der Vergabe beschäftigte, war noch eine Betriebsaufnahme im Jahr 2026 vorgesehen.

Ein aktueller Überblick in meinem Artikel in nd.
was soll in o.g. Artikel denn heißen "der Entwurf der auf dem Ringnetz fahrenden Züge (ist) bereits gut ein Jahrzehnt alt, so dass zwingend zahlreiche Anpassungen an den aktuellen Vorschriften- und Technikstand nötig werden". Sind 483/484 schon "alte Technik" ?
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
Sind 483/484 schon "alte Technik" ?

Ich würde schon davon ausgehen, dass die nicht unverändert neu beauftragt werden können.
Zitat
nicolaas
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
Sind 483/484 schon "alte Technik" ?

Ich würde schon davon ausgehen, dass die nicht unverändert neu beauftragt werden können.
was konkret müsste denn an 483/484 verbessert werden ?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.02.2024 19:09 von Jim Knopf vom Niederrhein.
zur Info: Artikel in der Berliner Zeitung [hier]
Ich fand zu diesem Thema diesen Beitrag, der den letzten Gerichtstermin beschreibt, ganz interessant und amüsant.

[www.rbb24.de]

Ich glaube, dass man den erwachsenen Leuten des Öfteren mal mit der Rhetorik einer Kindergärtnerin gegenüber ihren Schützlingen kommen sollte. Sei es nun dieses Verfahren, die laufenden und bekannten Tarifverhandlungen, die offen ausgetragenen Konflikte "in der Gesellschaft" oder auch hin und wieder hier im Forum...einfach damit man mal merkt, dass außer gewissen Trieben ab einem gewissen Alter im Hirn scheinbar einfach keine Fortentwicklung mehr statt gefunden hat. Das "gewisse Alter" ist definitiv einstellig.

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Leider hatte ich wenig Platz für meine Prozessberichterstattung. Ich möchte jedoch noch auf folgende Punkte hinweisen:

Zitat
Artikel in nd
Im dritten und am Freitag letzten Akt der Verhandlung machte das Gericht Vorschläge für Umformulierungen von vier der fünf Punkte. Einerseits ist das bemerkenswert, weil die ersten zwei Beanstandungen wegen der zu späten Rüge im Verfahren juristisch eigentlich keine Rolle mehr spielen sollten. Andererseits ist auch die Aufforderung des Gerichts an die Kontrahenten, miteinander über die Umformulierungen zu verhandeln, pikant. Denn es gelten in Vergabeverfahren strikte Kontaktverbote jenseits der dafür vorgesehenen Kommunikationskanäle.
Ja, hier wird die ganze Abartigkeit dieser EU-verordneten Ausschreibungspflicht für öffentlich finanzierte Leistungen deutlich.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Ja, hier wird die ganze Abartigkeit dieser EU-verordneten Ausschreibungspflicht für öffentlich finanzierte Leistungen deutlich.

Im konkreten Fall verlangt die EU allerdings gar keine Ausschreibung, sondern der hiesige Aufgabenträger missinterpretiert "nur" ein nationales Gerichtsurteil.

Viele Grüße
Arnd
Nun bin ich ja mal gespannt, ob Alstom ein Angebot abgeben wird.

edit: Ups.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.03.2024 16:21 von Heidekraut.
Ob die Länder Berlin und Brandenburg nicht besser beraten gewesen wären, die laufende Ausschreibung abzubrechen und sauber neuzustarten, wird sich nach dem Zuschlag für einen Bieter zeigen. Ich habe einen Artikel zum Zwischenstand für nd geschrieben.

Zitat
Aus meinem Artikel
Richterin Cornelia Holldorf machte beim ersten mündlichen Verhandlungstermin am 24. Februar auch deutlich, dass das Kammergericht einen weiteren Rügepunkt von Alstom für relevant hält, für den es zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch »zu früh« sei. Nämlich, wenn ein Gemeinschaftsunternehmen den Zuschlag erhält. Das könnte bei Siemens, Stadler und S-Bahn Berlin GmbH der Fall sein, immerhin haben sie 2021 ein solches gegründet. Fast eine gerichtliche Ermutigung für Alstom zu nächsten juristischen Schritten, sollte der Konzern leer ausgehen.
Gleiche Information durch die Berliner Zeitung
"Es gebe „materiellrechtliche Vergabeverstöße“, so die Vorsitzende Richterin. Der „Makel der Rechtswidrigkeit“ sei zu 100 Prozent belegt. Das ist ein deutliches Fazit. Würden die Länder das Verfahren wie bislang fortsetzen, bestünde das Risiko einer unwirtschaftlichen, diskriminierenden Vergabe, warnte sie während der Verhandlung am 1. März. Ein Zuschlag, der nach den bisherigen Wertungskriterien erteilt wird, könnte „so unwirtschaftlich sein, dass Sie die Vergabe aufheben müssten“, so Holldorf an die Adresse von Berlin und Brandenburg."
[www.berliner-zeitung.de]
Ich seh schon, wir kriegen noch mehr Lichtschalter.
Vermutlich wird aber eine Vergabe getrennt oder als Gesamtangebot an DB + Stadler/Siemens das wirtschaftlichste Angebot darstellen, da Alstom das Fahrzeug erst komplett neu entwickeln müsste und keine vorhanden fahrbetrieblichen Strukturen vorweisen kann.

Soll mir ganz genehm sein.

Wir brauchen hier echt nicht noch mehr Bombardier-Müll oder weitere Köche für die Suppe.
... und wieder eine Verschiebung ... Angebotsabgabe statt 28.03. jetzt 25.04. laut BZ von heute. Vielleicht ist das aber alles nur gewollt. Immer weiter hinauszögern, um dann, so um 2027, eine Notvergabe zu machen, damit endlich die Fahrzeugersatzbestellung für BR480 in die Wege geleitet werden kann. Begründung: "... um eine S-Bahnkrise 2.0 im Jahr 2030 abzuwenden ...".
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
... und wieder eine Verschiebung ... Angebotsabgabe statt 28.03. jetzt 25.04. laut BZ von heute. Vielleicht ist das aber alles nur gewollt. Immer weiter hinauszögern, um dann, so um 2027, eine Notvergabe zu machen, damit endlich die Fahrzeugersatzbestellung für BR480 in die Wege geleitet werden kann. Begründung: "... um eine S-Bahnkrise 2.0 im Jahr 2030 abzuwenden ...".

Die Notvergabe wird sich aber höchstens auf den Ersatz der BR 480 beziehen können und vielleicht noch ein bisschen was drauf. Keinesfalls für die kompletten beiden Teilnetze.
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
... und wieder eine Verschiebung ... Angebotsabgabe statt 28.03. jetzt 25.04. laut BZ von heute. Vielleicht ist das aber alles nur gewollt. Immer weiter hinauszögern, um dann, so um 2027, eine Notvergabe zu machen, damit endlich die Fahrzeugersatzbestellung für BR480 in die Wege geleitet werden kann. Begründung: "... um eine S-Bahnkrise 2.0 im Jahr 2030 abzuwenden ...".

Wir haben doch aus der U-Bahnfahrzeugkrise gelernt, dass Unfähigkeit und Unwilligkeit keine Gründe für eine Notvergabe sind. Ansonsten könnte man ja so die Ausschreibung einfach umgehen: Warten bis alles kaputt ist und dann Notvergabe an den Wunschanbieter - selbstverständlich ohne Gegenleistung des Fahrzeugherstellers.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.03.2024 11:43 von Nemo.
Zitat
Nemo
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
... und wieder eine Verschiebung ... Angebotsabgabe statt 28.03. jetzt 25.04. laut BZ von heute. Vielleicht ist das aber alles nur gewollt. Immer weiter hinauszögern, um dann, so um 2027, eine Notvergabe zu machen, damit endlich die Fahrzeugersatzbestellung für BR480 in die Wege geleitet werden kann. Begründung: "... um eine S-Bahnkrise 2.0 im Jahr 2030 abzuwenden ...".

Wir haben doch aus der U-Bahnfahrzeugkrise gelernt, dass Unfähigkeit und Unwilligkeit kein Grund für eine Notvergabe ist.

Ist die S-Bahn denn Unfähig? Die Ausschreibung wurde rechtzeitig gestartet und wird durch Fremdeinwirkung blockiert.
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