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Ausschreibung S-Bahn II.
geschrieben von Arnd Hellinger 
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Theo333
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Marienfelde
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Lopi2000
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Jim Knopf vom Niederrhein
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485er-Liebhaber
Ich glaube so gut wie allen ist klar, dass es nicht Alstom wird.

Glaub ich ja auch. Aber die Erkenntnis scheint (verständlicherweise) aber noch nicht beim letzten, übrig gebliebenen Anbieter angekommen zu sein.

Selbst wenn dies so ist, aber Alstom eine Benachteiligung im Vergabeverfahren nachweisen kann, können sie Anspruch auf Schadenersatz anmelden. Letztlich geht es sicherlich auch da drum, nachzuweisen, dass man sich aufgrund dieser Benachteiligung bemüht hat, sie deutlich zu artikulieren. Da die Führungsebene von Alstom vor allem ihren Aktionären und die Verwaltungen dem Steuerzahler verpflichtet sind, kann / darf da auch niemand einfach von sich aus klein beigeben, wenn möglicherweise millionenschwere Entschädigungsbeträge eingeklagt werden können bzw. gezahlt werden müssen.

Für den Konzern geht es also letztlich rein mathematisch darum, ob die Chance zu gewinnen und die mögliche Entschädigung größer sind als die Kosten für den Rechtsstreit. Die Verwaltung muss ggf. noch mit einbeziehen, was passiert, wenn der Rechtsstreit länger dauert als die Laufzeit des Interimvertrags.

Nur mal so gefragt: Wer würde denn die Entschädigung bezahlen?

Die ausschreibende Stelle, wenn ein Gericht entscheidet, dass dort unfair gehandelt wurde.

Ein Glück. Ich hatte nämlich befürchtet, die Kosten für eine eventuelle Entschädigung würden letztlich bei der Allgemeinheit landen,

Marienfelde.
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Marienfelde
Ein Glück. Ich hatte nämlich befürchtet, die Kosten für eine eventuelle Entschädigung würden letztlich bei der Allgemeinheit landen

Zum Glück verstehen hier 100% aller User Ironie.
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phönix
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Marienfelde
Ein Glück. Ich hatte nämlich befürchtet, die Kosten für eine eventuelle Entschädigung würden letztlich bei der Allgemeinheit landen

Zum Glück verstehen hier 100% aller User Ironie.

;-)))

Frei nach einem Kinderbuchautor: Das Geld ist von der Allgemeinheit, es ist nicht aus ihrer eigenen linken Hosentasche....

T6JP
Zitat
Marienfelde
Zitat
Theo333
Zitat
Marienfelde
Nur mal so gefragt: Wer würde denn die Entschädigung bezahlen?

Die ausschreibende Stelle, wenn ein Gericht entscheidet, dass dort unfair gehandelt wurde.

Ein Glück. Ich hatte nämlich befürchtet, die Kosten für eine eventuelle Entschädigung würden letztlich bei der Allgemeinheit landen,

Hä? Vor dem Hintergrund Deiner Ausbildung und beruflichen Tätigkeit hätte ich von Dir jetzt weder obige Ausgangsfrage noch eine solche Reaktion auf Theos zutreffende Antwort erwartet. Zwar ist "die ausschreibende Stelle" hier vordergründig die privatrechtlich verfasste VBB-GmbH, jedoch wird diese vorliegend ausschließlich im Namen und auf Rechnung der Länder Berlin und Brandenburg (Besorgungsvertrag) tätig. Damir sollte klar sein, dass im Falle des gerichtlichen Obsiegens tatsächlich niemand außer "der Allgemeinheit" gegenüber Alstom zahlungspflichtig wäre - einschließlich Anwalts- und Verfahrenskosten.

Das ist aber auch nicht anders, wenn ein Bezirksamt einer/m Grundsicherungsempfangenden zu Unrecht Leistungen kürzt oder gänzlich vorenthält und diese/r dagegen klagt...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Damit sollte klar sein, dass im Falle des gerichtlichen Obsiegens tatsächlich niemand außer "der Allgemeinheit" gegenüber Alstom zahlungspflichtig wäre - einschließlich Anwalts- und Verfahrenskosten.

Das ist aber auch nicht anders, wenn ein Bezirksamt einer/m Grundsicherungsempfangenden zu Unrecht Leistungen kürzt oder gänzlich vorenthält und diese/r dagegen klagt...

Allerdings mit dem Unterschied, dass in diesem Beispiel sich das alles mit ziemlicher Sicherheit innerhalb der jeweiligen Haushaltstitel bewegt, während die möglichen Schadenersatzforderungen bei einen Milliardenauftrag schon dazu führen könnten, dass das Abgeordnetenhaus zusätzliche Haushaltsmittel freigeben müsste.
Die Berliner Zeitung berichtet über das Ausschreibungsverfahren. Dort findet sich auch der Satz: „Mehr Fahrzeuge der Baureihe 483/484 helfen nicht weiter“, fügte ein Insider hinzu. Der Zugtyp verbrauche relativ viel Strom, gab er zu bedenken. „Hier wird es aus elektrotechnischen Sicherheitsgründen 2024 zu Beschränkungen kommen müssen.“ Noch mehr Züge dieser Art würden das Netz überfordern. Zwar baue DB Netz die Infrastruktur aus, aber das werde bis 2032 dauern, so der Experte.
[www.berliner-zeitung.de]

Wodurch wird dieser Mehrverbrauch ausgelöst? Ist das für für die bisherige Baureihe behebbar?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.11.2023 10:56 von phönix.
Zitat
phönix
Die Berliner Zeitung berichtet über das Ausschreibungsverfahren. Dort findet sich auch der Satz: „Mehr Fahrzeuge der Baureihe 483/484 helfen nicht weiter“, fügte ein Insider hinzu. Der Zugtyp verbrauche relativ viel Strom, gab er zu bedenken. „Hier wird es aus elektrotechnischen Sicherheitsgründen 2024 zu Beschränkungen kommen müssen.“ Noch mehr Züge dieser Art würden das Netz überfordern. Zwar baue DB Netz die Infrastruktur aus, aber das werde bis 2032 dauern, so der Experte.
[www.berliner-zeitung.de]

Wodurch wird dieser Mehrverbrauch ausgelöst? Ist das für die bisherige Baureihe behebbar?

Höhere Beschleunigung+Klimaanlage?

Kann man lösen mit Verringerung der Beschleunigung und dem zeitweisen Abschalten der Klimaanlage. Nennt sich dann glaube ich Oberstrombegrenzung und wird auch heute bereits praktiziert.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.11.2023 10:57 von Nemo.
Klimaanlage deaktivieren und Klappfenster einbauen, Zuglängen kürzen oder andere unpopuläre Maßnahmen wären theoretisch möglich, aber natürlich nicht sinnvoll.
Die Klimaanlage ist doch sicher auch eine Anforderung und kein nice-to-have am Fahrzeug.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Höhere Beschleunigung? Das Ding ist langsamer als der 481.

Ich denke, es liegt wirklich an der Klimaanlage.
Zitat
Leyla
Das Ding ist langsamer als der 481.

Ist das nicht die Folge der Reduzierung des Stromverbrauchs?

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.11.2023 12:36 von Nemo.
Zitat
Nemo
Zitat
Leyla
Das Ding ist langsamer als der 481.

Ist das nicht die Folge der Reduzierung des Stromverbrauchs?

Ja, auch wenn er 4000A ziehen dürfte, hört er schon vorher auf.
(gelöscht, weil nicht richtig gelesen)

-------------------
MfG, S5M



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.11.2023 18:34 von S5 Mahlsdorf.
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Leyla
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Nemo
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Leyla
Das Ding ist langsamer als der 481.

Ist das nicht die Folge der Reduzierung des Stromverbrauchs?

Ja, auch wenn er 4000A ziehen dürfte, hört er schon vorher auf.

Es geht halt eine Menge Energie für die Hilfsbetriebe drauf. In der kalten Jahreszeit muss ja auch geheizt werden, während die Bremsenergie eigentlich zu großen Teilen zurückgespeist werden sollte.
Außerdem macht sich die um rund 10t größere Masse pro Viertelzug 483/484 gegenüber den Baureihen 480, 481/482 und 485/885 deutlich bemerkbar. Die muss nach jedem Halt beschleunigt und wieder gebremst werden.
Da DB Netz auf die generelle Begrenzung auf 4 kA Maximalstrom auf allen Strecken besteht, beschleunigen kürzere Züge der BR 483/484 über die interne Zugsteuerung besser als Vollzüge. Dazu kommen weitere Einschränkungen an Streckenabschnitten mit schwächerer Versorgung.
Die BVG hatte seinerzeit die Begrenzung auf 5 kA bei der Entwicklung der BR 480 zugrunde gelegt (siehe Literatur: S-Bahn Berlin - Der neue Triebzug ET480, Hestra-Verlag, Darmstadt, 1990). Nur so ließen sich die 100 km/h Höchstgeschwindigkeit für kurze Fahrzeiten einigermaßen sinnvoll nutzen. Für den Einsatz auf Reichsbahnstrecken nach der Verbindung der Streckennetze musste der Wert dauerhaft auf 4 kA reduziert werden, mit entsprechender Auswirkung auf die Anfahrbeschleunigung.

so long

Mario



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.11.2023 23:57 von der weiße bim.
Zitat
der weiße bim
Außerdem macht sich die um rund 10t größere Masse pro Viertelzug 483/484 gegenüber den Baureihen 480, 481/482 und 485/885 deutlich bemerkbar. Die muss nach jedem Halt beschleunigt und wieder gebremst werden.

10 t je Viertelzug! ca. 17% Mehgewicht? Was ist denn neben der Klimaanlage noch Schweres dazugekommen im Vergleich zur BR 481/482?
(Interessant ist, dass Wikipedia die Masse der BR 481 mit 59 tonnen angibt [de.wikipedia.org] , während die BR 483 in Wikipedia nicht mit der Leermasse dargestellt wird, die S-Bahn aber selbst die Leermasse der BR 483 mit 68,9 t angibt. [sbahn.berlin] )
Mir sind öfter ungewöhnlich kalte S-Bahn-Wagen aufgefallen. Da auf den von mir häufig benutzten Linien S8 und S46 zwischen Zeuthen/Wildau und Schöneweide praktisch nur 483/484 in Betrieb sind: Hängt die subjektiv oft zu geringe Heizungswärme im Innenraum (fühlt sich eher nach 18 als nach 21 Grad an) mit der hier berichteten Reduzierung des Stromverbrauchs zusammen?
Zitat
stef487
Mir sind öfter ungewöhnlich kalte S-Bahn-Wagen aufgefallen. Da auf den von mir häufig benutzten Linien S8 und S46 zwischen Zeuthen/Wildau und Schöneweide praktisch nur 483/484 in Betrieb sind: Hängt die subjektiv oft zu geringe Heizungswärme im Innenraum (fühlt sich eher nach 18 als nach 21 Grad an) mit der hier berichteten Reduzierung des Stromverbrauchs zusammen?

Standardmäßig ist die Klimaanlage auf (mindestens) 19 Grad eingestellt.

Der Tf kann aber -2 oder +2 davon einstellen, aber mit der Einstellung spielt keiner rum.

Vorhin erwischte ich dagegen einen 480 der so gut geheizt hat, dass alle Fenster offen waren. :D



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.11.2023 01:19 von Leyla.
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der weiße bim
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Leyla
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Nemo
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Leyla
Das Ding ist langsamer als der 481.

Ist das nicht die Folge der Reduzierung des Stromverbrauchs?

Ja, auch wenn er 4000A ziehen dürfte, hört er schon vorher auf.

Es geht halt eine Menge Energie für die Hilfsbetriebe drauf. In der kalten Jahreszeit muss ja auch geheizt werden, während die Bremsenergie eigentlich zu großen Teilen zurückgespeist werden sollte.
Außerdem macht sich die um rund 10t größere Masse pro Viertelzug 483/484 gegenüber den Baureihen 480, 481/482 und 485/885 deutlich bemerkbar. Die muss nach jedem Halt beschleunigt und wieder gebremst werden.
Da DB Netz auf die generelle Begrenzung auf 4 kA Maximalstrom auf allen Strecken besteht, beschleunigen kürzere Züge der BR 483/484 über die interne Zugsteuerung besser als Vollzüge. Dazu kommen weitere Einschränkungen an Streckenabschnitten mit schwächerer Versorgung.
Die BVG hatte seinerzeit die Begrenzung auf 5 kA bei der Entwicklung der BR 480 zugrunde gelegt (siehe Literatur: S-Bahn Berlin - Der neue Triebzug ET480, Hestra-Verlag, Darmstadt, 1990). Nur so ließen sich die 100 km/h Höchstgeschwindigkeit für kurze Fahrzeiten einigermaßen sinnvoll nutzen. Für den Einsatz auf Reichsbahnstrecken nach der Verbindung der Streckennetze musste der Wert dauerhaft auf 4 kA reduziert werden, mit entsprechender Auswirkung auf die Anfahrbeschleunigung.

Es gibt Bereiche wie Schönfließ, da zwingen selbst zwei gleichzeitig anfahrende Halbzüge die Spannung in die Knie, bzw unter 400V, wo dann die Motoren sich abschalten.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.11.2023 01:21 von Leyla.
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stef487
Mir sind öfter ungewöhnlich kalte S-Bahn-Wagen aufgefallen. Da auf den von mir häufig benutzten Linien S8 und S46 zwischen Zeuthen/Wildau und Schöneweide praktisch nur 483/484 in Betrieb sind: Hängt die subjektiv oft zu geringe Heizungswärme im Innenraum (fühlt sich eher nach 18 als nach 21 Grad an) mit der hier berichteten Reduzierung des Stromverbrauchs zusammen?

Was willst du im Winter mit 21 Grad? Zu 100% kommen Fahrgäste von draußen, haben also Mantel, dicke Jacken und Pullis etc. an. Stell dir vor es ist Berufsverkehr und du musst stehen. Bei 21 Grad und im Wintermantel....Da schwitzt man sich ja zu Tode. Klar in Regional- und Fernzügen hat man ja meist ein Sitzplatz und kann sich ausziehen, aber in der S-Bahn?
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phönix
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der weiße bim
Außerdem macht sich die um rund 10t größere Masse pro Viertelzug 483/484 gegenüber den Baureihen 480, 481/482 und 485/885 deutlich bemerkbar. Die muss nach jedem Halt beschleunigt und wieder gebremst werden.

10 t je Viertelzug! ca. 17% Mehgewicht? Was ist denn neben der Klimaanlage noch Schweres dazugekommen im Vergleich zur BR 481/482?
(Interessant ist, dass Wikipedia die Masse der BR 481 mit 59 tonnen angibt [de.wikipedia.org] , während die BR 483 in Wikipedia nicht mit der Leermasse dargestellt wird, die S-Bahn aber selbst die Leermasse der BR 483 mit 68,9 t angibt. [sbahn.berlin] )

Genau, das ist ein Punkt. Ich suche schon lange exakte, belegbare Zahlen zur Fahrzeugmasse der 483/484. Im Buch "Berliner S-Bahn (Bley)" sind angegeben (Leermasse): 485/885 (60t) / 480 (61t) / 481 (59t). Basis hier immer ein Vz. Wo sollen denn die o.g. 10t Mehrgewicht beim 483/484 herkommen. Ich bezweifle das.
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