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Umgestaltung Schönhauser Allee
geschrieben von Christian Linow 
Überholen ist in der Lichtenbergerstr. wegen der Dooringzone der links parkenden Autos nicht möglich ohne von Autotüren gefährdet zu sein oder die zu Überholenden zu bedrängen.

Aktuell auf dem Hochboard-Radweg der Schönhauser natürlich erdt recht nicht



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.09.2023 21:56 von PassusDuriusculus.
Solche Straßen, die eindeutig ein hohes Verkehrsaufkommen haben, müssen dringend verkehrsberuhigt werden und man kann nicht auch noch den Farradverkehr auf ihnen platzieren. Denn Achtung Naturgesetz: Straßen ziehen Verkehr an. Ergo Straßen reduzieren, verkehrsberuhigen und stattdessen Fahrradwege und Straßenbahnen bauen. So geht Verkehrswende, habe ich in diesem Forum gelernt.
Zitat
Heidekraut
Solche Straßen, die eindeutig ein hohes Verkehrsaufkommen haben, müssen dringend verkehrsberuhigt werden und man kann nicht auch noch den Farradverkehr auf ihnen platzieren. Denn Achtung Naturgesetz: Straßen ziehen Verkehr an. Ergo Straßen reduzieren, verkehrsberuhigen und stattdessen Fahrradwege und Straßenbahnen bauen. So geht Verkehrswende, habe ich in diesem Forum gelernt.

Das verstehe ich nicht. Einerseits passt laut dir Radverkehr nicht auf Hauptstraßen, andererseits willst du sie verkehrsberuhigen und Radwege bauen.

Radwege sind doch Teil der Verkehrsberuhigung.
Zitat
khelbig
Und Manja Schreiner sagt zur DB Rad+ App Folgendes: „Kluge Verkehrsplanung braucht solide Grundlagen – und das sind insbesondere Daten über stark nachgefragte Verbindungen, damit wir wissen, wo Verbesserungen im Radnetz prioritär sind“

Ich will gar nicht den Nutzen dieser Daten klein reden, aber das darf halt nicht die einzige Grundlage für Verkehrsplanung sein.

Abgesehen davon müsste man nicht unbedingt warten, bis ausreichend viele Menschen diese App geladen und installiert haben, sondern könnte sie auch über andere Datensammler erwerben. Ich habe vorgestern erst einen Vortrag einer Handelsberaterin gehört, wie präzise die Daten für deren Planungsgrundlage inzwischen sind. Im Grundsatz wissen die über jeden Kunden, von wo er wie kam, welche Geschäfte er nacheinander abklappert, wie lange er wo bleibt usw.
An die Radler hier, eine wirklich ehrliche Frage: wie oft kommt es denn vor, dass man Dooring-Probleme hat, wenn der Radweg rechts von parkenden Autos ist?
Es gibt ja logischerweise mehr Fahrer als Beifahrer, und parkenden Verkehr sieht man ja manchmal schon ein wenig im Voraus beim Einparken.
Außerdem gibt es ja auch (und ja, das sind immer noch viel zu wenig) Leute, die wie ich, vor dem Aussteigen erstmal gucken, ob man einen Radler hops nehmen würde, und lieber noch ein paar Sekunden wartet. Das wird bei Beifahrern ja auch mal gelegentlich passieren.
Gibts es wirklich so viele Probleme?

Ich habe noch nie ein live beobachten können an der rechten Seite der Autos. Ich bin mir natürlich bewusst, dass das keine vernünftige Meinungsgrundlage ist, bei meinen größtenteils nicht so krass mit Rad befahreren Straßen, überhaupt wenig Straßen mit dieser Streifenaufteilung und wenn ich mich auf den eigenen Verkehr konzentrieren muss, hab ich natürlich nicht die Möglichkeit, groß nach rechts durch die Autoscheiben zu schauen. Daher die Frage an die Radler, wie oft so etwas praktisch vorkommt.
Meistens gibt es ja schöne breite Sicherheitstrennstreifen zwischen dem Radweg und den Parkplätzen, auch in der Lichtenberger Straße. Außerdem fährt man auf dem Radweg immer eher rechts, damit man links überholt werden kann. Bei dieser Art von Radwegen (wenn sie gut gemacht sind) ist ein Dooringunfall also weitestgehend ausgeschlossen.
Jeder Unfall ist einer zu viel. Und deshalb sollte man sich als Radfahrer:in aus guten Gründen von der Dooringzone fernhalten. Ich schaue ja als Fußgänger vorm Überqueren von Fahrbahnen oder Gleisen auch nach links und rechts, auch wenn ich zum Glück noch nicht mit ansehen musste, wie jemand von einem Auto oder einer Straßenbahn überfahren wurde.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.09.2023 13:40 von def.
Zitat
Taari
An die Radler hier, eine wirklich ehrliche Frage: wie oft kommt es denn vor, dass man Dooring-Probleme hat, wenn der Radweg rechts von parkenden Autos ist?

Mit einiger Fahrleistung per Rad im Berliner Straßenverkehr pro Jahr würde ich sagen: mindestens ein Mal pro Monat geht eine Tür so knapp auf, dass ich dagegen fahren würde, wenn ich nicht ein paar Grundprinzipien so gut es geht strikt einhalte, u.a.:
- ausreichend Mindestabstand
- vorausschauendes Fahren, inkl. Fahrzeuginnenräume abscannen, ob Personen sichtbar (bei modernen Autos kaum mehr möglich), auf Kfz-Beleuchtung achten, Motoren-/Kühlergeräusche etc.
- durch viel Radkilometer/Jahr einiges an Radbeherrschung.

Die Gefahr besteht ja nicht nur durch die Tür selbst, sondern auch durch gefährliches Folgegeschehen beim Ausweichen.


Hier wird die Lichtenberger Straße genannt. Aber die Berliner Radfahrrealität besteht ja in vielen Gegenden, vor allem im Westteil der Stadt, aus den alten Hochbordradwegen, die zu befahren ja sowieso schon ein Kunst darstellt (Wurzelaufschläge, fehlende/wackelnde Steine, massive Hindernisse wie hereinwuchernder Bewuchs, Baustellen/Sperrungen ohne Vorwarnung oder adäquate Umleitung, usw.)

Ob Reinickendorf, Spandau, Zehlendorf, die Realität sieht häufig so aus: [www.mapillary.com]

Im Zweifel keine Chance selbst bei gemäßigten 15-20 km/h und plötzlich aufgehender Tür heile aus der Sache rauszukommen.
Ach so: zum Standort der Aufnahme: in unmittelbarer Umgebung befinden sich u.a. zwei Grundschulen, weitere Kitas, Schulen, ein Freibad usw. Klassische Alltagsziele mit dem Rad für Kinder, Jugendliche. Und nein, ich muss nicht lange für solche Beispiele suchen ;) Das ist leider bis heute ein verbreiteter Berliner Standard entlang von Hauptstraßen.

Dooring geht ja meist doch gut aus, auch weil Fahrräder ein recht flexibles Ausweichen ermöglichen.
Zitat
khelbig
Meistens gibt es ja schöne breite Sicherheitstrennstreifen zwischen dem Radweg und den Parkplätzen, auch in der Lichtenberger Straße. Außerdem fährt man auf dem Radweg immer eher rechts, damit man links überholt werden kann. Bei dieser Art von Radwegen (wenn sie gut gemacht sind) ist ein Dooringunfall also weitestgehend ausgeschlossen.


Tut mit Leid, die Autos stellen sich in den markierten Dooring-Zonen hin, die Türen gehen dann in den Radweg auf. Rechts sind die Gulli-Eindellungshuckel. Da fährt niemand.

In Potsdam gab es ein Dooringunfall mit tödlicher Folge vor ein paar Jahren.

Im Westteil darf man meist auf der Straße fahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.09.2023 15:49 von PassusDuriusculus.
Zitat
PassusDuriusculus
Im Westteil darf man meist auf der Straße fahren.

Darf man. Aber man muss dafür hartgesotten sein.* Das kann und darf kein Anspruch an Verkehrsinfrastruktur und für Alltagswege in einer Stadt sein.


* Man muss hupen, drängeln, schneiden, abdrängen, Beleidigungen ertragen können.
Zitat
Stichbahn
Zitat
PassusDuriusculus
Im Westteil darf man meist auf der Straße fahren.

Darf man. Aber man muss dafür hartgesotten sein.* Das kann und darf kein Anspruch an Verkehrsinfrastruktur und für Alltagswege in einer Stadt sein.


* Man muss hupen, drängeln, schneiden, abdrängen, Beleidigungen ertragen können.

Zu *)
Erlebe ich nur so alle paar Jahre mal... Genauso oft haben sich schon Autofahrer an der Ampel für meine vorbildliche Fahrweise bedankt.
Zitat
Taari
An die Radler hier, eine wirklich ehrliche Frage: wie oft kommt es denn vor, dass man Dooring-Probleme hat, wenn der Radweg rechts von parkenden Autos ist?
Es gibt ja logischerweise mehr Fahrer als Beifahrer, und parkenden Verkehr sieht man ja manchmal schon ein wenig im Voraus beim Einparken.
Außerdem gibt es ja auch (und ja, das sind immer noch viel zu wenig) Leute, die wie ich, vor dem Aussteigen erstmal gucken, ob man einen Radler hops nehmen würde, und lieber noch ein paar Sekunden wartet. Das wird bei Beifahrern ja auch mal gelegentlich passieren.
Gibts es wirklich so viele Probleme?

Das hängt sehr stark von der jeweiligen Straße und den Platzverhältnissen ab:
Wenn ein kleiner Grünstreifen dazwischen ist, ist doring kein Problem, zB bei dieser Aufnahme für unsere Oldtimer-Busfreunde: [www.google.de]

Wenn man geeignete dooring-Schutzlösungen auf der Fahrbahn installiert hat, ebenfalls nicht, z.B. auf der Gegenfahrbahn der Clayallee:
[www.google.de]

Wenn man aber solche "Radwege" hat (ja, das war mal als Radweg geplant) [www.google.de] , ist dooring lebensgefährlich. Du musst als Radfahrer da immer beobachten, wer parkt da gerade neben Dir ein Auto und könnte die Beifahrertür aufgehen. Denn gerade Beifahrer sind oft in Ihren Gedanken ganz wo anders, haben keinen Führerschein, etc. Und ganz gefährlich wird es, wenn man erst noch die Sportschau-Fußballübertragung zu Ende hören wollte und die Beifahrertür erst zwei Minuten nach dem Parken aufgerissen wird.
Zitat
M48er
Wenn man aber solche "Radwege" hat (ja, das war mal als Radweg geplant) [www.google.de] , ist dooring lebensgefährlich.

Da einzig positive an diesem Beispiel ist, dass Radfahrende dort wohl ohnehin nicht sonderlich schnell fahren würden bzw. eine Anordnung des Radwegs dort wohl kaum haltbar wäre. Traurig, dass es sowas gibt und es gibt auch genug Autofahrende, die meinen, sie würden Radfahrende hier zurecht durch besonders knappes Überholen oder Auffahren für ihr vermeindliches Fehlverhalten, nicht den Radweg zu benutzen, abstrafen müssen.
Zitat
Taari
An die Radler hier, eine wirklich ehrliche Frage: wie oft kommt es denn vor, dass man Dooring-Probleme hat, wenn der Radweg rechts von parkenden Autos ist?
Das Problem ist ja nicht nur das direkte Dooring, sondern dass die Fahrer dann plötzlich vor ihrer Motorhaube auftauchen. Bei den heutigen Modellen (Lieferwagen, SUV, Van...) hat man da eine verdammt kurze Reaktionszeit, wenn man keinen Abstand hält.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.09.2023 19:18 von VvJ-Ente.
Zitat
Taari
An die Radler hier, eine wirklich ehrliche Frage: wie oft kommt es denn vor, dass man Dooring-Probleme hat, wenn der Radweg rechts von parkenden Autos ist? Es gibt ja logischerweise mehr Fahrer als Beifahrer, und parkenden Verkehr sieht man ja manchmal schon ein wenig im Voraus beim Einparken.

Man hat immer potentielle Dooring-Probleme, wenn man zu dicht an Autos fährt. Im Normalfall (man fährt links) kann man genug Abstand halten, eingequetscht zwischen Auto links und Bordstein rechts aber nicht.

Und was Fahrer vs. Beifahrer angeht: als Fahrer achtet man beim Einparken im Regelfall durchaus auf den Verkehr. Als Beifahrer interessiert man sich im Regelfall nicht die Bohne dafür, das ist nicht der Job eines Beifahrers.

Auf der Kantstraße gab es dieses Jahr einen diesbezüglichen tödlichen Unfall, als ein Fahrgast eines Taxis die Tür rechts aufmachte.

Berliner Zeitung
Sind wir hier im Radfahrer-Forum oder in einem ÖPNV-Forum ?
Zitat
Wollankstraße
Sind wir hier im Radfahrer-Forum oder in einem ÖPNV-Forum ?

Wir sind hier in einem Forum, in dem weitgehend Konsens darüber besteht, dass verkehrspolitische Themen am besten ganzheitlich diskutiert werden. Und das ist meiner Meinung nach eine Stärke dieses Forums.
Zitat
Lopi2000
Zitat
Wollankstraße
Sind wir hier im Radfahrer-Forum oder in einem ÖPNV-Forum ?

Wir sind hier in einem Forum, in dem weitgehend Konsens darüber besteht, dass verkehrspolitische Themen am besten ganzheitlich diskutiert werden. Und das ist meiner Meinung nach eine Stärke dieses Forums.

Aber es ist doch witzig, dass Wollankstraße das Thema, von dem er eigentlich nichts lesen möchte, nun in gleich zwei Threads selbst wieder gestartet hat. Der gleiche Geniestreich wie Heidekraut im i2030-Thread.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.09.2023 22:25 von def.
jajajaja, Alles für die Fahrräder, Fußgänger und Bus- und Bahnfahrgäste ohne Fahrrad sind egal, obwohl in der Mehrheit.
Das hier ging gestern Abend an SenMVKU, BVG sowie an die Landesbehindertenbeauftragte:

Zitat
Betreff: Radverkehrsanlage Schönhauser Allee

Sehr geehrte Damen und Herren,

wie schon in der östlichen Invalidenstraße zeichnet sich leider auch beim jetzt begonnenen Bau der Radverkehrsanlage in der Schönhauser Allee ab, dass der barrierefreie Ausbau dortiger Straßenbahnhaltestellen wiederum unterbleibt. Welche Erklärung bzw. Begründung gibt es für dieses unsägliche Vorgehen?

Da die auf der Schönhauser Allee verkehrende Linie M1 ohnehin nur noch mit Zweirichtungsfahrzeugen der Baureihe "F8Z" - diese verfügen über Türen auf beiden Seiten - betrieben wird, sollte es kein Problem sein, die Haltestellen "Milastraße", "S+U-Bahnhof Schönhauser Allee" sowie "Schönhauser Allee/Bornholmer Straße" kurzfristig in der Weise barrierefrei zu gestalten, dass unter dem Hochbahnviadukt der U2 entsprechend ausgeführte Bahnsteige angelegt werden und der Ein-/Ausstieg nur noch über ebendiese - in Fahrtrichtung links - statt wie bis dato über die Fahrbahn erfolgt.

Neben einem nahezu stufenlosen Übergang zwischen Bahnsteig und Straßenbahn wäre ließe sich hierdurch auch ein deutlicher Zugewinn an Verkehrssicherheit erzielen, weil der Fahrgastwechsel ungehindert von wartenden oder fahrenden Kraftfahrzeugen stattfinden könnte.

Ich darf Sie daher um zügige Umsetzung dieser Maßnahme bitten. Sie werden darüber hinaus wiederholt aufgefordert, bei der Planung weiterer Radverkehrsanlagen grundsätzlich immer auch die Ihnen hinreichend bekannten Aspekte der Barrierefreiheit - insbesondere hinsichtlich von der Radverkehrsplanung tangierter Haltestellen des ÖPNV - unbedingt zu beachten.

Für Ihre Mühe danke ich Ihnen vorab.

Mit freundlichen Grüßen
Arnd Hellinger

Viele Grüße
Arnd
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