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Umgestaltung Schönhauser Allee
geschrieben von Christian Linow 
Ich verlinke zu diesem BahnInfo-Artikel, nachdem heute Verkehrssenatorin Bettina Jarasch und Pankows Bezirksstadträtin Anders-Granitzki die erste Etappe des bevorstehenden Umbaus der Schönhauser Allee vorgestellt haben.

Kurz zusammengefasst: Für Radfahrer toll, für ÖPNV-Nutzer eher mäßig bis schlecht.

[bahninfo.de]
Frau Jarasch träumt von weniger MIV und weniger Lieferverkehr. Wovon träumt sie nachts? Warum werden nicht die unseligen Geländer versetzt und der Platz unter dem "Magistratsschirm" genutzt? Können wir es uns leisten die Bürgersteige zu verbreitern und Sitzbänke aufzustellen?

Auch für dieses Thema gab es schon einen Thread, wenn nicht sogar mehrere.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.04.2022 19:13 von Heidekraut.
Hallo Christian,

danke!

Zitat
Christian Linow
Ich verlinke zu diesem BahnInfo-Artikel, nachdem heute Verkehrssenatorin Bettina Jarasch und Pankows Bezirksstadträtin Anders-Granitzki die erste Etappe des bevorstehenden Umbaus der Schönhauser Allee vorgestellt haben. [...]

Was sind denn die "speziell für die Schönhauser Allee konstruierten Klebebetonsteine"?

Viele Grüße
Manuel
Zitat

"manuelberlin" am 25.4.2022 um 21.12 Uhr:

Was sind denn die "speziell für die Schönhauser Allee konstruierten Klebebetonsteine"?

Das scheinen die grauen Blöcke zwischen Rad- und Fahrspur in der auf der beworbenen Webseite zum Download angebotene "Visualisierung zur Umgestaltung der Schönhauser Allee (c) infraVelo/ xoio GmbH" zu sein: <https://www.infravelo.de/assets/Radverkehr_Wege/schoenhauser-allee-visualisierung-2022-_c_infravelo-xoio.jpg>.

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.04.2022 21:38 von krickstadt.
Worin unterscheiden die sich von denen auf der Oberbaumbrücke und warum müssen für die Schönhauser Allee spezielle Teile sein?
Diese Begrenzungen sind doch furchtbar. Dann stehen da links davon parkende oder liefernde Autos und man wird von deren Türen getroffen, kann also nicht mit anständigem Abstand langsame Radler überholen, von Rechtsabbiegern wird man dadurch übersehen und Linksabbiegen (also korrekt in die Linksabbiegespur einordnern) ist auch nicht mehr möglich.

Dass das alle für sicherer halten. Und dann noch auf Kosten des ÖPNVs. Ich - als Radler - könnte k*****

Am Spittelmarkt wurde ja auch die perfekt an der Kreuzung liegende Bushaltestelle mit kurzem Umstegeweg weg verlegt, damit man da diese ollen Poller für Radwege hinstellen konnte.

Der Umbau für die Schönhauser ist schon planfestgestellt oder kann man da noch Eingaben machen?
Zitat
manuelberlin
Hallo Christian,

danke!

Zitat
Christian Linow
Ich verlinke zu diesem BahnInfo-Artikel, nachdem heute Verkehrssenatorin Bettina Jarasch und Pankows Bezirksstadträtin Anders-Granitzki die erste Etappe des bevorstehenden Umbaus der Schönhauser Allee vorgestellt haben. [...]

Was sind denn die "speziell für die Schönhauser Allee konstruierten Klebebetonsteine"?

Viele Grüße
Manuel

Wie Thomas Krickstadt richtig vermutet, sind das die auf der Simulation gezeigten Betonschwellen, die zur Seite des Radfahrstreifens abgeschrägt sind, um die Unfallgefahr zu minimieren.

Zitat
Bd2001
Worin unterscheiden die sich von denen auf der Oberbaumbrücke und warum müssen für die Schönhauser Allee spezielle Teile sein?

Ehrlich gesagt erschließt es sich mir auch nicht, warum man abermals neue Protektionselemente einsetzt, die noch dazu eine Spezialkonstruktion sind. Eine Möglichkeit wären ästhetische Ansätze. In Hamburg arbeitet man deswegen ebenfalls mit Borden, wie ich sie sonst aus Paris kenne. Siehe angehängte Fotos.

An der Schönhauser Allee werden die allerdings geklebt und nicht fest vergraben, mutmaßlich um Kosten zu sparen. Auf Beton, denke ich, setzt man, weil sich die Kunststoffprotektoren auf dem Kottbusser Damm aus eigener Anschauung als wenig haltbar erwiesen haben.

Zitat
PassusDuriusculus

Der Umbau für die Schönhauser ist schon planfestgestellt oder kann man da noch Eingaben machen?

Es beginnt jetzt LP 4 nach HOAI, also die Genehmigungsplanung. Anfangen sollen die Bauarbeiten noch dieses Jahr.


Zitat
PassusDuriusculus
Diese Begrenzungen sind doch furchtbar. Dann stehen da links davon parkende oder liefernde Autos und man wird von deren Türen getroffen, kann also nicht mit anständigem Abstand langsame Radler überholen, von Rechtsabbiegern wird man dadurch übersehen und Linksabbiegen (also korrekt in die Linksabbiegespur einordnern) ist auch nicht mehr möglich.

Dass das alle für sicherer halten. Und dann noch auf Kosten des ÖPNVs. Ich - als Radler - könnte k*****

Am Spittelmarkt wurde ja auch die perfekt an der Kreuzung liegende Bushaltestelle mit kurzem Umstegeweg weg verlegt, damit man da diese ollen Poller für Radwege hinstellen konnte.

Der Umbau für die Schönhauser ist schon planfestgestellt oder kann man da noch Eingaben machen?

Ich als Radfahrer kann deinen Beitrag absolut nicht nachvollziehen, ohne diese Steine parken die Autos den Radweg wie üblich in Berlin zu. Da ist dies ein absoluter Sicherheitsgewinn und wenn ein Autofahrer meint, auf der zweispurigen Schönhauser Allee parken zu müssen, wird er wohl den Unmut anderer Autofahrer auf sich ziehen.

—————————————————

Ich hab nen Bus und meine Busfahrerin heißt Layla, sie fährt schöner, schneller, weiter.
Parken Autos auf dem Radweg:

Arm raus halten, Schulterblick und Hindernis überwunden.


Probier mal in der Lichtenbergerstr. jemanden zu überholen. Da kommst du schön in die Dooring-Zone rein.
Da ist doch zu 90 % eh nur eine Spur frei. Für MIV und Straßenbahn ändert sich nicht viel. Die Lieferzonen sind immer zugeparkt, so dass alle zweite Reihe stehen.

Alle Maßnahmen stehen und fallen mit der Kontrolldichte und den verhängten Bußgeldern bzw. Abschleppvorgängen.
Zitat
PassusDuriusculus
Parken Autos auf dem Radweg:

Arm raus halten, Schulterblick und Hindernis überwunden.


Probier mal in der Lichtenbergerstr. jemanden zu überholen. Da kommst du schön in die Dooring-Zone rein.

Gerade diesen Einwand kann ich nicht nachvollziehen. Zum einen finde ich vor allem den neuen Abschnitt auf der Lichtenberger Straße zwischen Palisadenstraße und Strausberger Platz sehr gelungen und die Dooringzone endlich einmal ausreichend abmarkiert.

Zum anderen bin ich kein großer Freund des Umfahrens von parkenden Hindernissen auf dem Radweg, weil in jedem Falle die Unfallgefahr bzw. das Risiko steigt.

Fotos: Lichtenberger Straße


Zitat
PassusDuriusculus
Parken Autos auf dem Radweg:

Arm raus halten, Schulterblick und Hindernis überwunden.

Und das machen dann auch Grundschüler/innen so? Oder ängstliche Senior/innen? Auf einer Hauptstraße, wo sich von hinten dann Autos und LKWs nähern?

Im Grunde ist das eine sehr sinnvolle Frage, um die Qualität von Radinfrastruktur zu beurteilen (v.a. hinsichtlich der Sicherheit): Würde ich (m)ein zehnjähriges Kind darauf ohne Bedenken zur Schule radeln lassen? Wenn die Antwort nicht ohne zu zögern "Ja" ist, ist es keine brauchbare Radinfrastruktur.
Das ist ja ein schönes Bild,

aber hält man einen nötigen sinnvollen Überholabstand ein, ist man in der Dooring-Zone. Tut mir Leid. Ich meide die Lichtenberger Str. seit der Einrichtung dieses Radweges. Leider muss ich da eig. einmal die Woche lang und fühle mich dort sehr unsicher.

Außerdem, kein Rad fährt ganz rechts, weil da ja immer die Gullies sind und die Fahrbahn uneben wird. Wie hier doch schon oft festgestellt wurde:
Fahrrad ist das Verkehrsmittel mit dem diversesten Geschwindigkeits-Spektrum. Da muss überholen mitgedacht werden. Wenn man nicht sicher überholen kann, ist das keine sichere Fahrradinfrastruktur.



Bis 10 oder 12 dürfen Kinder auf dem Gehweg fahren.



PS: Tut mir Leid für meine Sichtweise. Ich weiß ja, dass ich damit alleine da stehe (auch wenn mich die Mehrheitssicht genauso wundert, wie euch meine Ansicht). Ich probiere absofort meinen Frust wieder zu unterdrücken.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.04.2022 07:58 von PassusDuriusculus.
Zitat
PassusDuriusculus
Bis 10 oder 12 dürfen Kinder auf dem Gehweg fahren.

Nein. Kinder ab zehn Jahren müssen die Fahrbahn bzw. den Radweg benutzen. Und selbst bei Kindern unter zehn Jahren ist es doch letztlich Folge eines autozentrierten Denkens, dass sie auf dem Gehweg fahren müssen (bis 8) bzw. dürfen (ab 8, unter 10). In einer idealen Welt bräuchte es nämlich gar keine Radinfrastruktur, weder für Kinder noch für Erwachsene, weil die Autofahrenden ganz selbstverständlich Rücksicht nähmen.
Ich finde die Neugestaltung der Schönhauser Allee gelungen. Ein Parkstreifen kommt weg, der Fußweg wird breiter, ein geschützter Radstreifen kommt dazu. Das sind ja gleich 3 Vorteile auf einmal!

Diesen Standard halte ich für Minimum in so einem Querschnitt. Der ürbrige Verkehrs sollte über dynamische Fahrbahnfreigaben geregelt werden, was in berlin natürlich nicht funktioniert. Wäre für mich jedoch kein Argument die Radfahrer wieder auf den Bürgersteig zu bringen.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
def
In einer idealen Welt bräuchte es nämlich gar keine Radinfrastruktur, weder für Kinder noch für Erwachsene, weil die Autofahrenden ganz selbstverständlich Rücksicht nähmen.

Dann haben wir ja sogar das gleiche Ziel vor Augen. :-)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.04.2022 09:02 von PassusDuriusculus.
Zitat
Logital
Diesen Standard halte ich für Minimum in so einem Querschnitt. Der ürbrige Verkehrs sollte über dynamische Fahrbahnfreigaben geregelt werden, was in berlin natürlich nicht funktioniert. Wäre für mich jedoch kein Argument die Radfahrer wieder auf den Bürgersteig zu bringen.

Ja. Es spricht ja im Grunde nichts dagegen, dass Autos das Gleis mitbenutzen, solange sichergestellt ist, dass die Bahn freie Fahrt hat, wenn sie kommt. Der "solange"-Teil ist leider das, worum ich mir in Berlin Sorgen mache.
Zitat
def
Zitat
Logital
Diesen Standard halte ich für Minimum in so einem Querschnitt. Der ürbrige Verkehrs sollte über dynamische Fahrbahnfreigaben geregelt werden, was in berlin natürlich nicht funktioniert. Wäre für mich jedoch kein Argument die Radfahrer wieder auf den Bürgersteig zu bringen.

Ja. Es spricht ja im Grunde nichts dagegen, dass Autos das Gleis mitbenutzen, solange sichergestellt ist, dass die Bahn freie Fahrt hat, wenn sie kommt. Der "solange"-Teil ist leider das, worum ich mir in Berlin Sorgen mache.

Aktuell wartet die Straßenbahn so lange, bis alle Autos vorbei gefahren sind, bekommt dran "grün" und fährt in die auf der Fahrbahn gelegene Haltestelle ein.

Speziell am S-Bf Schönhauser Allee (dort bin ich häufiger) ist die Ampelschaltung eine Frechheit. Selbst wenn alle Autos weg sind (so viele sind es dann doch nicht), haben diese noch 20 s grün und die sich stapelnden Fußgänger dürfen vor der roten Ampel warten.
Zitat
Latschenkiefer
Zitat
def
Zitat
Logital
Diesen Standard halte ich für Minimum in so einem Querschnitt. Der ürbrige Verkehrs sollte über dynamische Fahrbahnfreigaben geregelt werden, was in berlin natürlich nicht funktioniert. Wäre für mich jedoch kein Argument die Radfahrer wieder auf den Bürgersteig zu bringen.

Ja. Es spricht ja im Grunde nichts dagegen, dass Autos das Gleis mitbenutzen, solange sichergestellt ist, dass die Bahn freie Fahrt hat, wenn sie kommt. Der "solange"-Teil ist leider das, worum ich mir in Berlin Sorgen mache.

Aktuell wartet die Straßenbahn so lange, bis alle Autos vorbei gefahren sind, bekommt dran "grün" und fährt in die auf der Fahrbahn gelegene Haltestelle ein.

Speziell am S-Bf Schönhauser Allee (dort bin ich häufiger) ist die Ampelschaltung eine Frechheit. Selbst wenn alle Autos weg sind (so viele sind es dann doch nicht), haben diese noch 20 s grün und die sich stapelnden Fußgänger dürfen vor der roten Ampel warten.

Richtig. Alle 3 Fahrbahnhaltestellen auf der Schönhauser Allee entsprechen aktuell nicht mehr der Gesetzeslage (Barrierefreiheit) und sind maximal unpraktisch angelegt.

Im Abschnitt, der nun zuerst umgestaltet werden soll, liegt die Haltestelle Milastraße. Es ist schon bezeichnend, dass die Straßenbahn in der Senatspressemittelung gar nicht erwähnt wird. Dass man hier nun aber eine Straße umgestalten will und dabei nicht der gesetzlichen Verpflichtung zum barrierefreien Haltestellenumbau nachkommt, ist schon ein Stück aus dem Tollhaus. Auch der Teil des Mobilitätsgesetzes, der Vorrang für den ÖPNV einfordert, wird hier ignoriert.

Was ist die Ursache? Offenbar, dass man wieder nur eine halbe Sache dahinpfuschen möchte, um zu zeigen, dass man ja was macht. Die Bordsteinkanten werden nicht versetzt und die Fahrstreifenanzahl formal nicht verringert, um sich ein Planfeststellungsverfahren zu sparen. Man könnte natürlich auch die Bundesstraße aufheben und die 96a über Prenzlauer, A114 und A10 führen, so wie auch die B1 in Steglitz die A103 mitnutzt.

So bekommen jetzt die Radfahrer eine deutliche (und auch notwendige) Aufwertung, die Fußgänger bekommen mehr Platz, mit dem sie hinter den Bäumen nur bedingt etwas anfangen können und auf der Fahrbahn bleibt es mehr oder weniger so, wie es ist, außer dass Parksuchverkehr entfällt, weil es keine Parkplätze mehr gibt.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Latschenkiefer
Aktuell wartet die Straßenbahn so lange, bis alle Autos vorbei gefahren sind, bekommt dran "grün" und fährt in die auf der Fahrbahn gelegene Haltestelle ein.

Speziell am S-Bf Schönhauser Allee (dort bin ich häufiger) ist die Ampelschaltung eine Frechheit. Selbst wenn alle Autos weg sind (so viele sind es dann doch nicht), haben diese noch 20 s grün und die sich stapelnden Fußgänger dürfen vor der roten Ampel warten.

Die Ampelschaltung war früher besser. Sie wurde zuungunsten der Straßenbahn verändert. Früher war - wenn der MIV grün hatte - das Signal für die Straßenbahn ebenfalls grün. Die Straßenbahn hat das Signal überfahren und sprang für den MIV auf rot. Also eine - im Idealfall - Null-Wartezeit-Steuerung :)

Warum dies zum Nachteil des ÖPNV und der querenden Fußgänger geändert wurde, weiß ich leider nicht.
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