Re: Verkehrspolitik in Berlin 01.05.2024 17:50 |
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Verkehrstote:r 18/2024:
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Polizei Berlin
Fußgängerin bei Verkehrsunfall tödlich verletzt
Gestern Mittag kam es zu einem Verkehrsunfall in Friedrichsfelde, bei dem eine Seniorin tödlich verletzt wurde. Nach den bisherigen Ermittlungen und Aussagen befuhr eine 45-Jährige mit ihrem Auto gegen 11.30 Uhr die Rummelsburger Straße von der Kraetkestraße kommend. Beim Abbiegen nach rechts in die Volkradstraße erfasste sie mit ihrem Auto die 88-jährige Fußgängerin, die die Fahrbahn der Volkradstraße überquerte. Die Seniorin stürzte durch den Zusammenstoß erst auf die Motorhaube des Pkws und anschließend auf die Fahrbahn. Dort blieb sie mit erheblichen Kopfverletzungen liegen. Alarmierte Rettungskräfte brachten sie zur stationären Behandlung in eine Klinik, wo sie später ihren Verletzungen erlag. Die Autofahrerin stand deutlich unter dem Eindruck des Geschehens. Die weiteren Ermittlungen zum Unfallhergang hat das für Verkehrsdelikte zuständige Fachkommissariat der Polizeidirektion 3 (Ost) übernommen.
Heute ging's direkt weiter, zum Glück diesmal "nur" mit erheblichen Verletzungen:
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Polizei Berlin
Fußgänger nach Verkehrsunfall im Krankenhaus
Nach einem Verkehrsunfall gestern Morgen in Köpenick musste ein Fußgänger zur Behandlung stationär in einem Krankenhaus aufgenommen werden. Nach bisherigem Kenntnisstand befuhr eine 37-jährige Autofahrerin gegen 8.25 Uhr die Friedrichshagener Straße aus Richtung Bahnhofstraße kommend. An der Einmündung zur Salvador-Allende-Straße bog sie nach links in diese ab und erfasste mit ihrem Wagen einen 68-jährigen Fußgänger, der zu diesem Zeitpunkt die Straße innerhalb der Fußgängerfurt überqueren wollte. Der Mann stürzte auf die Fahrbahn und erlitt erhebliche Verletzungen am Kopf sowie Verletzungen an den Beinen, Hüfte und Schulter. Zusammen mit einem unbekannt gebliebenen Fahrradfahrer leistete die Autofahrerin noch Erste Hilfe, bis ein alarmierter Rettungswagen den Verletzten ins Krankenhaus brachte. Ein Fachkommissariat für Verkehrsdelikte der Polizeidirektion 3 hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Danke, Manja (hoffentlich ist sie stolz auf ihr Vermächtnis), danke, Iris, Kai, Dirk und Franzi. Es gilt: Jeder muss Auto fahren dürfen, wie er will!
Re: Verkehrspolitik in Berlin 01.05.2024 18:11 |
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Arnd Hellinger
Nochmal: Wie oder wodurch hätten die von Dir für persönlich verantwortlich erklärten Menschen die genannten Unfälle verhindern können bzw. sollen?
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Arnd Hellinger
Und nein, natürlich soll nicht "Jeder Auto fahren dürfen, wie er will", sondern die u. a. in § 1 StVO, § 823 BGB etc. festgelegten Regeln sind selbstverständlich von allen am Straßenverkehr Teilnehmenden einzuhalten.
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Kai Wegner
Eine Mobilitätswende ohne Autos wird es mit mir nicht geben. Das Auto gehört zu Berlin – jeder muss fahren dürfen, was er will. Wohin er will und wie er will. Wir lassen uns das Auto nicht verbieten!
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Arnd Hellinger
Dennoch lassen sich in keiner mit Berlin vergleichbaren Großstadt dieser Welt solche Unfälle gänzlich verhindern, egal welche Verkehrspolitik die jeweilige Stadtregierung lokal gerade fährt.
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Arnd Hellinger
Übrigens hat es tödliche Verkehrsunfälle zu Fuß Gehender in Berlin auch schon zu Zeiten von Ochsenkarren, Pferdekutschen und Reitenden gegeben, lange bevor an elektrische Straßenbahnen oder Kraftfahrzeuge aller Art überhaupt zu denken war.
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Arnd Hellinger
Wenn Du also konkrete strafrechtlich relevante Vorwürfe gegen Schreiner, Giffey, Spranger, Stettner und/oder Wegner gerichtsverwertbar belegen zu können glaubst, beauftrage gerne den Fachanwalt für Strafrecht und Strafprozessrecht Deines Vertrauens, bei Staatsanwaltschaft sowie Landgericht entsprechende Verfahren zu erwirken...
Re: Verkehrspolitik in Berlin 01.05.2024 19:54 |
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Heidekraut
Ich glaube nicht, dass Kaczmarek von der Bahn zum Senat wechselt. Das sind ja ganz andere Alterbezüge, oder?
Ich glaube es auch nicht, aber interessant wäre es.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 01.05.2024 20:20 |
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Arnd Hellinger
Dennoch lassen sich in keiner mit Berlin vergleichbaren Großstadt dieser Welt solche Unfälle gänzlich verhindern, egal welche Verkehrspolitik die jeweilige Stadtregierung lokal gerade fährt.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 01.05.2024 21:21 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 01.05.2024 22:42 |
In keiner Metropole sind Kleingeist und Größenwahn derartig vereint.Zitat
Alter Köpenicker
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Arnd Hellinger
Dennoch lassen sich in keiner mit Berlin vergleichbaren Großstadt dieser Welt solche Unfälle gänzlich verhindern, egal welche Verkehrspolitik die jeweilige Stadtregierung lokal gerade fährt.
Weil es eine solche Stadt gar nicht gibt. Es ist doch nichts mit Berlin vergleichbar, liest man doch hier immer wieder.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 01.05.2024 23:38 |
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Arnd Hellinger
Nochmal: Wie oder wodurch hätten die von Dir für persönlich verantwortlich erklärten Menschen die genannten Unfälle verhindern können bzw. sollen?
Ich fände es ja schon mal gut, wenn die genannten Personen wenigstens ein Interesse hätten, schwere und z.T. tödliche Unfälle zu verhindern. Haben sie aber nicht, keine einzige der genannten Personen. Parkplätze und 30 Sekunden Fahrzeitersparnis sind ihnen wichtiger als Menschenleben. Wäre das anders, agierten sie anders.
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Arnd Hellinger
Und nein, natürlich soll nicht "Jeder Auto fahren dürfen, wie er will", sondern die u. a. in § 1 StVO, § 823 BGB etc. festgelegten Regeln sind selbstverständlich von allen am Straßenverkehr Teilnehmenden einzuhalten.
Da ist der Regierende Bürgermeister anderer Meinung:
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Kai Wegner
Eine Mobilitätswende ohne Autos wird es mit mir nicht geben. Das Auto gehört zu Berlin – jeder muss fahren dürfen, was er will. Wohin er will und wie er will. Wir lassen uns das Auto nicht verbieten!
Irgendeine Einschränkung sehe ich dort nicht. Du? Wenn Du eine jüngere Aussage Wegners hast, in der er das klarstellt, verlinke sie gern.
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Arnd Hellinger
Dennoch lassen sich in keiner mit Berlin vergleichbaren Großstadt dieser Welt solche Unfälle gänzlich verhindern, egal welche Verkehrspolitik die jeweilige Stadtregierung lokal gerade fährt.
Und genau das nutzt man als Ausrede, um gar nichts zu tun oder sogar kontraproduktive Maßnahmen (Rücknahme von T30) durchzusetzen. Schlimmer noch: Maßnahmen, die der Verkehrssicherheit dienten, werden als grundlose Gängelung Autofahrender geframt. Man wird auch nie ganz vermeiden können, dass Leute trotz schnell herbeigeeiltem Krankenwagen an einem Herzinfarkt sterben - nach Logik von roter und schwarzer CDU heißt das: Krankenwagen stilllegen! Und wer trotzdem Krankenwagen fordert, möchte doch eigentlich nur den Autoverkehr behindern!
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Arnd Hellinger
Übrigens hat es tödliche Verkehrsunfälle zu Fuß Gehender in Berlin auch schon zu Zeiten von Ochsenkarren, Pferdekutschen und Reitenden gegeben, lange bevor an elektrische Straßenbahnen oder Kraftfahrzeuge aller Art überhaupt zu denken war.
Dass Deine Partei gern in die 70er Jahre zurückmöchte, weiß man ja. Ich hätte aber die 1970er und nicht die 1870er vermutet... (In ihren großen Zeiten hatte die Sozialdemokratie übrigens Visionen von einer besseren Welt und hat daran gearbeitet, sie umzusetzen.)
Re: Verkehrspolitik in Berlin 02.05.2024 08:29 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 02.05.2024 08:57 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 02.05.2024 09:50 |
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Arnd Hellinger
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Arnd Hellinger
Nochmal: Wie oder wodurch hätten die von Dir für persönlich verantwortlich erklärten Menschen die genannten Unfälle verhindern können bzw. sollen?
Ich fände es ja schon mal gut, wenn die genannten Personen wenigstens ein Interesse hätten, schwere und z.T. tödliche Unfälle zu verhindern. Haben sie aber nicht, keine einzige der genannten Personen. Parkplätze und 30 Sekunden Fahrzeitersparnis sind ihnen wichtiger als Menschenleben. Wäre das anders, agierten sie anders.
Was Du offenbar in Deinem dumpfen Hass auf jede nicht 1:1 Deine Wünsche umsetzende Politik nicht verstehst: Es ist nun einmal eine Abwägungs- und Ermessensentscheidung, welche Maßnahmen mensch wo zur Erreichung des Ziels "möglichst keine Verkehrstoten oder schwerverletzten Unfallopfer" letztlich als angemessen, geeignet und natürlich auch verhältnismäßig betrachtet.
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marc-j
Ich weiß auch gar nicht was es da groß zu diskutieren gibt. Man will T30 durch T50 ersetzen, keine sicheren Radwege mehr bauen, keine verkehrsberuhigten Wohnstraßen, die Leistungsfähigkeit der Straßen für MIV hat Priorität. Das so die Zahl der Verletzten und Getöteten nicht sinkt, sollte allen klar sein und wird dann anscheinend in Kauf genommen.
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Arnd Hellinger
Dabei fällt die Gewichtung je nach Sozialisation der jeweils Entscheidenden, Aktuellem Zeitgeist, finanziellen Rahmenbedingungen etc. selbstverständlich auch mal unterschiedlich aus. In den 1960er und 1970er Jahren hätten die Zuständigen beispielsweise jede noch so kleine Kreuzung am Liebsten mit Über- oder Unterführungen zur strikten Trennung der diversen Mobilitätsformen/Verkehrsarten ausgestattet - derlei Betonmonster möchte heute glücklicherweise niemand mehr.
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Arnd Hellinger
Daraus aber abzuleiten, die Politik habe kein Interesse an der Vermeidung von Unfallopfern, geht schlicht fehl. Wäre dem nämlich tatsächlich so, dürfte z. B- auch auf Stadtstraßen wie dem Kudamm oder der Frankfurter Allee mit 140 km/h gefahren werden und es gäbe weder Zebrastreifen, LSA noch verkehrsberuhigte Kieze...
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Polizei Berlin
Die häufigsten Gründe für Unfälle waren den Angaben zufolge Fehler beim Abbiegen, Nichtbeachten der Vorfahrt, zu schnelles Fahren sowie Alkoholeinfluss.
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Arnd Hellinger
Sorry, @def, jetzt wird mir das aber langsam echt zu kindisch. Als der alte Preußenkönig einst äußerte, in seinem Reich könne ein Jeder nach seiner Fasson selig werden, meinte er damit natürlich auch nicht, dass mensch sich von Stund' an an keinerlei bestehende Regeln mehr halten müsse. Entsprechend hat auch Wegner vorliegend mitnichten das gesamte deutsche Straßenverkehrsrecht außer Kraft gesetzt - was übrigens auch nur durch Bundestag und Bundesrar möglich wäre.
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Arnd Hellinger
Nochmal: Es geht darum, welche Maßnahmen zur Erreichung eines Ziels angemessen, geeignet und verhältnismäßig sind. Ich kenne übrigens niemanden, der ernsthaft Krankenwagen abschaffen möchte.
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NDR 2020 zu Helsinki
Lohn dafür war das Rekordjahr 2019, als nicht ein Radfahrer oder Fußgänger im Straßenverkehr ums Leben gekommen ist.
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ORF zu Brüssel
Laut einer vorläufigen Bilanz der Stadt reduzierte sich seit Einführung von Tempo 30 die Zahl der Unfälle insgesamt um rund ein Fünftel. Um die Zahlen zumindest halbwegs vergleichbar zu machen, zog man als Referenz den Schnitt aus den Vergleichsmonaten zwischen 2016 bis 2020 heran, also vor dem ersten strengen Covid-19-Lockdown.
Noch sichtbarer sind die Ergebnisse bei den Personen, die bei Unfällen schwer verletzt oder getötet wurden: Bei beiden Gruppen gab es ein Minus von einem Viertel – „der niedrigste Wert seit fünf Jahren, sogar wenn man die Lockdown-Phasen mit einrechnet“, heißt es von der Stadt.
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Arnd Hellinger
Ja, mir geht in Sachen Barrierefreiheit, Inklusion oder auch Straßenbahn-Netzerweiterung in dieser Stadt Vieles nicht schnell genug, aber das gibt mir noch lange nicht das Recht, die dieses entscheidenden zu kriminalisieren, nur weil sie in ihrer Priorisierung zu anderen Ergebnissen als ich kommen oder gekommen sind.
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Arnd Hellinger
Vielmehr muss ich mich mit ihnen sachlich auseinandersetzen
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Arnd Hellinger
und auch gewisses Verständnis für deren Beweggrunde aufbringen
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Arnd Hellinger
nur dann kann ich erreichen, dass sie im Gegenzug meine Bedarfe oder Wünsche verstehen und entsprechend auch das Erreichen meiner Ziele als notwendig erachten und politisch demnach agieren.
Dass dieses Vorgehen viel Geduld und Empathie erfordert, ist mir klar, bringt aber langfristig mehr als das Schwingen der großen Keule...
Re: Verkehrspolitik in Berlin 02.05.2024 19:29 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 02.05.2024 19:37 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 02.05.2024 20:12 |
Heißt es jetzt auch Salzstreuer:innen?Zitat
Fußgänger:innenampeln Bürger:innensteig...
Re: Verkehrspolitik in Berlin 02.05.2024 21:05 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 02.05.2024 21:58 |
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Der Tagesspiegel spekuliert, dass Manuela Anders-Granitzki, Verkehrsstadträtin von Pankow, neue Verkehrssenatorin wird (T+). Wenn dem so wäre, wäre der Beschluss der BVV Pankow zum Ringschluss zwischen M1 und 50 vielleicht doch mehr als Symbolpolitik. Und wenn man sich das Wirken und das der Pankower CDU anschaut, wäre das nicht das Schlechteste für den Umweltverbund. Unter ihrer Ägide wurde u.a. ein Modalfilter (Ossietzkystraße) umgesetzt und Verkehrsberuhigungen gefordert, dazu der BVV-Beschluss zur M1/50, der doch etwas realitätsnäher ist als die Träume von der U9 ins Mühlenbecker Land.
Aber gut: es bleiben Spekulationen. Mal schauen, wer es wird.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 03.05.2024 08:20 |
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Kai Wegner 2022 zur Rheinischen Post
Berlin muss endlich wieder funktionieren
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Polizei Berlin zur Verkehrsunfallbilanz 2023
Die häufigsten Gründe für Unfälle waren den Angaben zufolge Fehler beim Abbiegen, Nichtbeachten der Vorfahrt, zu schnelles Fahren sowie Alkoholeinfluss.
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smart country convention
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner hat die Digitalisierung zur Chefsache erklärt
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Tagesspiegel
Eigentlich wollte Innensenatorin Iris Spranger bis 2026 weitere 47 stationäre Blitzersäulen aufstellen. Die Polizei lehnt die Pläne ab: Sie sei „mit dem bestehenden Personal bis an die Grenzen ausgelastet“.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 03.05.2024 09:20 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 03.05.2024 10:12 |
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(...)
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smart country convention
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner hat die Digitalisierung zur Chefsache erklärt
Re: Verkehrspolitik in Berlin 03.05.2024 10:17 |
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Philipp Borchert
Die Grünen mit ihren ideologischen Verkehrsexperimenten in Berlin aus der R2G-Zeit sind schuld, dass Wegner und seine Leute so viel zu tun haben mit der Rücknahme der Bullerbü-Ideen, dass es noch dauert bis sie effektive, ideologiefreie und zukunftsorientierte Verkehrspolitik machen können. Erst muss aufgeräumt werden, sonst wäre man schon viel, viel weiter.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 03.05.2024 10:27 |
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LariFari
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Philipp Borchert
Die Grünen mit ihren ideologischen Verkehrsexperimenten in Berlin aus der R2G-Zeit sind schuld, dass Wegner und seine Leute so viel zu tun haben mit der Rücknahme der Bullerbü-Ideen, dass es noch dauert bis sie effektive, ideologiefreie und zukunftsorientierte Verkehrspolitik machen können. Erst muss aufgeräumt werden, sonst wäre man schon viel, viel weiter.
Das war doch jetzt aber Satire oder?