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Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von krickstadt 
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def
Verkehrstote:r 18/2024:

Zitat
Polizei Berlin
Fußgängerin bei Verkehrsunfall tödlich verletzt

Gestern Mittag kam es zu einem Verkehrsunfall in Friedrichsfelde, bei dem eine Seniorin tödlich verletzt wurde. Nach den bisherigen Ermittlungen und Aussagen befuhr eine 45-Jährige mit ihrem Auto gegen 11.30 Uhr die Rummelsburger Straße von der Kraetkestraße kommend. Beim Abbiegen nach rechts in die Volkradstraße erfasste sie mit ihrem Auto die 88-jährige Fußgängerin, die die Fahrbahn der Volkradstraße überquerte. Die Seniorin stürzte durch den Zusammenstoß erst auf die Motorhaube des Pkws und anschließend auf die Fahrbahn. Dort blieb sie mit erheblichen Kopfverletzungen liegen. Alarmierte Rettungskräfte brachten sie zur stationären Behandlung in eine Klinik, wo sie später ihren Verletzungen erlag. Die Autofahrerin stand deutlich unter dem Eindruck des Geschehens. Die weiteren Ermittlungen zum Unfallhergang hat das für Verkehrsdelikte zuständige Fachkommissariat der Polizeidirektion 3 (Ost) übernommen.

Heute ging's direkt weiter, zum Glück diesmal "nur" mit erheblichen Verletzungen:

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Polizei Berlin
Fußgänger nach Verkehrsunfall im Krankenhaus

Nach einem Verkehrsunfall gestern Morgen in Köpenick musste ein Fußgänger zur Behandlung stationär in einem Krankenhaus aufgenommen werden. Nach bisherigem Kenntnisstand befuhr eine 37-jährige Autofahrerin gegen 8.25 Uhr die Friedrichshagener Straße aus Richtung Bahnhofstraße kommend. An der Einmündung zur Salvador-Allende-Straße bog sie nach links in diese ab und erfasste mit ihrem Wagen einen 68-jährigen Fußgänger, der zu diesem Zeitpunkt die Straße innerhalb der Fußgängerfurt überqueren wollte. Der Mann stürzte auf die Fahrbahn und erlitt erhebliche Verletzungen am Kopf sowie Verletzungen an den Beinen, Hüfte und Schulter. Zusammen mit einem unbekannt gebliebenen Fahrradfahrer leistete die Autofahrerin noch Erste Hilfe, bis ein alarmierter Rettungswagen den Verletzten ins Krankenhaus brachte. Ein Fachkommissariat für Verkehrsdelikte der Polizeidirektion 3 hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Danke, Manja (hoffentlich ist sie stolz auf ihr Vermächtnis), danke, Iris, Kai, Dirk und Franzi. Es gilt: Jeder muss Auto fahren dürfen, wie er will!

Nochmal: Wie oder wodurch hätten die von Dir für persönlich verantwortlich erklärten Menschen die genannten Unfälle verhindern können bzw. sollen? Immerhin steht in den Meldungen auch explizit, dass die Ermittlungen jeweils noch nicht abgeschlossen sind. Schon allein deshalb wäre ich mit derlei quasi-öffentlichen Anschuldigungen - dieses Forum kann von jedermensch auch ohne jede Registrierung und Anmeldung gelesen werden - eher zurückhaltend...

Und nein, natürlich soll nicht "Jeder Auto fahren dürfen, wie er will", sondeern die u. a. in § 1 StVO, § 823 BGB etc. festgelegten Regeln sind selbstverständlich von allen am Straßenverkehr Teilnehmenden einzuhalten. Dennoch lassen sich in keiner mit Berlin vergleichbaren Großstadt dieser Welt solche Unfälle gänzlich verhindern, egal welche Verkehrspolitik die jeweilige Stadtregierung lokal gerade fährt.

Übrigens hat es tödliche Verkehrsunfälle zu Fuß Gehender in Berlin auch schon zu Zeiten von Ochsenkarren, Pferdekutschen und Reitenden gegeben, lange bevor an elektrische Straßenbahnen oder Kraftfahrzeuge aller Art überhaupt zu denken war.

Wenn Du also konkrete strafrechtlich relevante Vorwürfe gegen Schreiner, Giffey, Spranger, Stettner und/oder Wegner gerichtsverwertbar belegen zu können glaubst, beauftrage gerne den Fachanwalt für Strafrecht und Strafprozessrecht Deines Vertrauens, bei Staatsanwaltschaft sowie Landgericht entsprechende Verfahren zu erwirken...

Viele Grüße
Arnd
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Arnd Hellinger
Nochmal: Wie oder wodurch hätten die von Dir für persönlich verantwortlich erklärten Menschen die genannten Unfälle verhindern können bzw. sollen?

Ich fände es ja schon mal gut, wenn die genannten Personen wenigstens ein Interesse hätten, schwere und z.T. tödliche Unfälle zu verhindern. Haben sie aber nicht, keine einzige der genannten Personen. Parkplätze und 30 Sekunden Fahrzeitersparnis sind ihnen wichtiger als Menschenleben. Wäre das anders, agierten sie anders.

Zitat
Arnd Hellinger
Und nein, natürlich soll nicht "Jeder Auto fahren dürfen, wie er will", sondern die u. a. in § 1 StVO, § 823 BGB etc. festgelegten Regeln sind selbstverständlich von allen am Straßenverkehr Teilnehmenden einzuhalten.

Da ist der Regierende Bürgermeister anderer Meinung:

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Kai Wegner
Eine Mobilitätswende ohne Autos wird es mit mir nicht geben. Das Auto gehört zu Berlin – jeder muss fahren dürfen, was er will. Wohin er will und wie er will. Wir lassen uns das Auto nicht verbieten!

Irgendeine Einschränkung sehe ich dort nicht. Du? Wenn Du eine jüngere Aussage Wegners hast, in der er das klarstellt, verlinke sie gern.

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Arnd Hellinger
Dennoch lassen sich in keiner mit Berlin vergleichbaren Großstadt dieser Welt solche Unfälle gänzlich verhindern, egal welche Verkehrspolitik die jeweilige Stadtregierung lokal gerade fährt.

Und genau das nutzt man als Ausrede, um gar nichts zu tun oder sogar kontraproduktive Maßnahmen (Rücknahme von T30) durchzusetzen. Schlimmer noch: Maßnahmen, die der Verkehrssicherheit dienten, werden als grundlose Gängelung Autofahrender geframt. Man wird auch nie ganz vermeiden können, dass Leute trotz schnell herbeigeeiltem Krankenwagen an einem Herzinfarkt sterben - nach Logik von roter und schwarzer CDU heißt das: Krankenwagen stilllegen! Und wer trotzdem Krankenwagen fordert, möchte doch eigentlich nur den Autoverkehr behindern!

Davon abgesehen gab es durchaus schon Städte, die die Zahl der Unfälle und Verkehrstoten deutlich gesenkt haben, und teils sogar auf Null: Oslo, Helsinki, Brüssel...

Zitat
Arnd Hellinger
Übrigens hat es tödliche Verkehrsunfälle zu Fuß Gehender in Berlin auch schon zu Zeiten von Ochsenkarren, Pferdekutschen und Reitenden gegeben, lange bevor an elektrische Straßenbahnen oder Kraftfahrzeuge aller Art überhaupt zu denken war.

Dass Deine Partei gern in die 70er Jahre zurückmöchte, weiß man ja. Ich hätte aber die 1970er und nicht die 1870er vermutet... (In ihren großen Zeiten hatte die Sozialdemokratie übrigens Visionen von einer besseren Welt und hat daran gearbeitet, sie umzusetzen.)

Zitat
Arnd Hellinger
Wenn Du also konkrete strafrechtlich relevante Vorwürfe gegen Schreiner, Giffey, Spranger, Stettner und/oder Wegner gerichtsverwertbar belegen zu können glaubst, beauftrage gerne den Fachanwalt für Strafrecht und Strafprozessrecht Deines Vertrauens, bei Staatsanwaltschaft sowie Landgericht entsprechende Verfahren zu erwirken...

Ja, wie meinte Sebastian Kurz so schön in Bezug auf die FPÖ: "Die Grenze ist das Strafrecht." Wundert mich wenig, dass die rote CDU auch keine anderen Ansprüche mehr an Politiker:innen hat. Kein Wunder, dass die Frau "Doktor" Giffey es nach ihrem Rücktritt als Bundesministerin noch zu einer weiteren Karriere in der Landespolitik geschafft hat.

Wofür verdienen bekommen diese Personen eigentlich eine sechsstellige Summe pro Jahr, wenn sie doch am Ende mit nichts zu tun haben, was in der Stadt passiert? Infantil-dümmlich in jede Kamera grinsen bekommt man auch günstiger, das machen viele Influencer:innen kostenlos.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.05.2024 18:16 von def.
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def

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Heidekraut
Ich glaube nicht, dass Kaczmarek von der Bahn zum Senat wechselt. Das sind ja ganz andere Alterbezüge, oder?

Ich glaube es auch nicht, aber interessant wäre es.

Er ist jetzt zuständig und Ansprechpartner für Mc-Pom, Brandenburg und Berlin und hält Kontakte auf Bundesebene und in die überregionale Wirtschaft. Von dort in die Niederungen der Berliner Verkehrspolitik kann ich mir unabhängig vom finanziellen Verdienst nicht vorstellen; das wäre schon ein krasser Rückschritt. Zumal er in seiner jetzigen Position immer auf InfraGO, Bund, Länder oder ein EVU zeigen kann, wenn etwas nicht klappt; als Verkehrssenator wäre er operativ für (nicht vorhandene/gewünschte) Ergebnisse direkt zuständig. Lorbeeren sind in 2 Jahren auch nicht zu holen
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Arnd Hellinger
Dennoch lassen sich in keiner mit Berlin vergleichbaren Großstadt dieser Welt solche Unfälle gänzlich verhindern, egal welche Verkehrspolitik die jeweilige Stadtregierung lokal gerade fährt.

Weil es eine solche Stadt gar nicht gibt. Es ist doch nichts mit Berlin vergleichbar, liest man doch hier immer wieder.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Alles ist mit Berlin vergleichbar - woher sollten wir sonst wissen dass unsere Stadt die geilste ist?

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Alter Köpenicker
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Arnd Hellinger
Dennoch lassen sich in keiner mit Berlin vergleichbaren Großstadt dieser Welt solche Unfälle gänzlich verhindern, egal welche Verkehrspolitik die jeweilige Stadtregierung lokal gerade fährt.

Weil es eine solche Stadt gar nicht gibt. Es ist doch nichts mit Berlin vergleichbar, liest man doch hier immer wieder.
In keiner Metropole sind Kleingeist und Größenwahn derartig vereint.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
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def
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Arnd Hellinger
Nochmal: Wie oder wodurch hätten die von Dir für persönlich verantwortlich erklärten Menschen die genannten Unfälle verhindern können bzw. sollen?

Ich fände es ja schon mal gut, wenn die genannten Personen wenigstens ein Interesse hätten, schwere und z.T. tödliche Unfälle zu verhindern. Haben sie aber nicht, keine einzige der genannten Personen. Parkplätze und 30 Sekunden Fahrzeitersparnis sind ihnen wichtiger als Menschenleben. Wäre das anders, agierten sie anders.

Was Du offenbar in Deinem dumpfen Hass auf jede nicht 1:1 Deine Wünsche umsetzende Politik nicht verstehst: Es ist nun einmal eine Abwägungs- und Ermessensentscheidung, welche Maßnahmen mensch wo zur Erreichung des Ziels "möglichst keine Verkehrstoten oder schwerverletzten Unfallopfer" letztlich als angemessen, geeignet und natürlich auch verhältnismäßig betrachtet. Dabei fällt die Gewichtung je nach Sozialisation der jeweils Entscheidenden, Aktuellem Zeitgeist, finanziellen Rahmenbedingungen etc. selbstverständlich auch mal unterschiedlich aus. In den 1960er und 1970er Jahren hätten die Zuständigen beispielsweise jede noch so kleine Kreuzung am Liebsten mit Über- oder Unterführungen zur strikten Trennung der diversen Mobilitätsformen/Verkehrsarten ausgestattet - derlei Betonmonster möchte heute glücklicherweise niemand mehr.

Daraus aber abzuleiten, die Politik habe kein Interesse an der Vermeidung von Unfallopfern, geht schlicht fehl. Wäre dem nämlich tatsächlich so, dürfte z. B- auch auf Stadtstraßen wie dem Kudamm oder der Frankfurter Allee mit 140 km/h gefahren werden und es gäbe weder Zebrastreifen, LSA noch verkehrsberuhigte Kieze...

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def
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Arnd Hellinger
Und nein, natürlich soll nicht "Jeder Auto fahren dürfen, wie er will", sondern die u. a. in § 1 StVO, § 823 BGB etc. festgelegten Regeln sind selbstverständlich von allen am Straßenverkehr Teilnehmenden einzuhalten.

Da ist der Regierende Bürgermeister anderer Meinung:

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Kai Wegner
Eine Mobilitätswende ohne Autos wird es mit mir nicht geben. Das Auto gehört zu Berlin – jeder muss fahren dürfen, was er will. Wohin er will und wie er will. Wir lassen uns das Auto nicht verbieten!

Irgendeine Einschränkung sehe ich dort nicht. Du? Wenn Du eine jüngere Aussage Wegners hast, in der er das klarstellt, verlinke sie gern.

Sorry, @def, jetzt wird mir das aber langsam echt zu kindisch. Als der alte Preußenkönig einst äußerte, in seinem Reich könne ein Jeder nach seiner Fasson selig werden, meinte er damit natürlich auch nicht, dass mensch sich von Stund' an an keinerlei bestehende Regeln mehr halten müsse. Entsprechend hat auch Wegner vorliegend mitnichten das gesamte deutsche Straßenverkehrsrecht außer Kraft gesetzt - was übrigens auch nur durch Bundestag und Bundesrar möglich wäre.

Mit etwas Nachdenken hätte sich Dir dieser Umstand aber auch ohne mein Zutun erschlossen.

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def
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Arnd Hellinger
Dennoch lassen sich in keiner mit Berlin vergleichbaren Großstadt dieser Welt solche Unfälle gänzlich verhindern, egal welche Verkehrspolitik die jeweilige Stadtregierung lokal gerade fährt.

Und genau das nutzt man als Ausrede, um gar nichts zu tun oder sogar kontraproduktive Maßnahmen (Rücknahme von T30) durchzusetzen. Schlimmer noch: Maßnahmen, die der Verkehrssicherheit dienten, werden als grundlose Gängelung Autofahrender geframt. Man wird auch nie ganz vermeiden können, dass Leute trotz schnell herbeigeeiltem Krankenwagen an einem Herzinfarkt sterben - nach Logik von roter und schwarzer CDU heißt das: Krankenwagen stilllegen! Und wer trotzdem Krankenwagen fordert, möchte doch eigentlich nur den Autoverkehr behindern!

Nochmal: Es geht darum, welche Maßnahmen zur Erreichung eines Ziels angemessen, geeignet und verhältnismäßig sind. Ich kenne übrigens niemanden, der ernsthaft Krankenwagen abschaffen möchte.

Zitat
def
Davon abgesehen gab es durchaus schon Städte, die die Zahl der Unfälle und Verkehrstoten deutlich gesenkt haben, und teils sogar auf Null: Oslo, Helsinki, Brüssel...

Ausgehend von welchen Zahlen über welchen Zeitraum...?

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def
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Arnd Hellinger
Übrigens hat es tödliche Verkehrsunfälle zu Fuß Gehender in Berlin auch schon zu Zeiten von Ochsenkarren, Pferdekutschen und Reitenden gegeben, lange bevor an elektrische Straßenbahnen oder Kraftfahrzeuge aller Art überhaupt zu denken war.

Dass Deine Partei gern in die 70er Jahre zurückmöchte, weiß man ja. Ich hätte aber die 1970er und nicht die 1870er vermutet... (In ihren großen Zeiten hatte die Sozialdemokratie übrigens Visionen von einer besseren Welt und hat daran gearbeitet, sie umzusetzen.)

Und wieder verwurstest Du meine Aussage so, wie sie in Dein Weltbild passt...

Ja, mir geht in Sachen Barrierefreiheit, Inklusion oder auch Straßenbahn-Netzerweiterung in dieser Stadt Vieles nicht schnell genug, aber das gibt mir noch lange nicht das Recht, die dieses entscheidenden zu kriminalisieren, nur weil sie in ihrer Priorisierung zu anderen Ergebnissen als ich kommen oder gekommen sind. Vielmehr muss ich mich mit ihnen sachlich auseinandersetzen und auch gewisses Verständnis für deren Beweggrunde aufbringen - nur dann kann ich erreichen, dass sie im Gegenzug meine Bedarfe oder Wünsche verstehen und entsprechend auch das Erreichen meiner Ziele als notwendig erachten und politisch demnach agieren.

Dass dieses Vorgehen viel Geduld und Empathie erfordert, ist mir klar, bringt aber langfristig mehr als das Schwingen der großen Keule...

Viele Grüße
Arnd
Naja Wegner und co. wollten das vielleicht nicht. Aber seit dem Pro-Auto-Wahlkampf und den ganzen Maßnahmen und Ankündigungen nach der Wahl fahren aber mehr Autos, wie sie wollen, nämlich rücksichtsloser gegenüber Nicht-Autos. Da finde ich es schon sehr gut, dass def das sogar mit Zahlen untermauern kann.
Ich weiß auch gar nicht was es da groß zu diskutieren gibt. Man will T30 durch T50 ersetzen, keine sicheren Radwege mehr bauen, keine verkehrsberuhigten Wohnstraßen, die Leistungsfähigkeit der Straßen für MIV hat Priorität. Das so die Zahl der Verletzten und Getöteten nicht sinkt, sollte allen klar sein und wird dann anscheinend in Kauf genommen.

Da brauch man sich nur mal die Umplanungen der Radwege durch Schreiners Taskforce anschauen, wo teilweise für 2 Parkplätze der Radverkehr so verschwenkt wird, dass man eig. schon ein provisorisches Geisterrad bereitstellen kann. Aber wehe jemand stolpert im Straßenland, da ist man dann direkt haftbar.
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
def
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Arnd Hellinger
Nochmal: Wie oder wodurch hätten die von Dir für persönlich verantwortlich erklärten Menschen die genannten Unfälle verhindern können bzw. sollen?

Ich fände es ja schon mal gut, wenn die genannten Personen wenigstens ein Interesse hätten, schwere und z.T. tödliche Unfälle zu verhindern. Haben sie aber nicht, keine einzige der genannten Personen. Parkplätze und 30 Sekunden Fahrzeitersparnis sind ihnen wichtiger als Menschenleben. Wäre das anders, agierten sie anders.

Was Du offenbar in Deinem dumpfen Hass auf jede nicht 1:1 Deine Wünsche umsetzende Politik nicht verstehst: Es ist nun einmal eine Abwägungs- und Ermessensentscheidung, welche Maßnahmen mensch wo zur Erreichung des Ziels "möglichst keine Verkehrstoten oder schwerverletzten Unfallopfer" letztlich als angemessen, geeignet und natürlich auch verhältnismäßig betrachtet.

Priorisierung bei "Abwägung" und "Ermessen":

Interessen des MIV: 100 %
Verkehrssicherheit: 0 %.

marc-j hat das hervorragend zusammengefasst:

Zitat
marc-j
Ich weiß auch gar nicht was es da groß zu diskutieren gibt. Man will T30 durch T50 ersetzen, keine sicheren Radwege mehr bauen, keine verkehrsberuhigten Wohnstraßen, die Leistungsfähigkeit der Straßen für MIV hat Priorität. Das so die Zahl der Verletzten und Getöteten nicht sinkt, sollte allen klar sein und wird dann anscheinend in Kauf genommen.

Davon gesehen: welche anderen Maßnahmen zur Erreichung des Ziels "möglichst keine Verkehrstoten oder schwerverletzten Unfallopfer" hat denn die Landesregierung vorgelegt? Keine einzige. Sie lehnt Maßnahmen ab, hintertreibt sie gar, aber bietet keine Alternativen.

Zitat
Arnd Hellinger
Dabei fällt die Gewichtung je nach Sozialisation der jeweils Entscheidenden, Aktuellem Zeitgeist, finanziellen Rahmenbedingungen etc. selbstverständlich auch mal unterschiedlich aus. In den 1960er und 1970er Jahren hätten die Zuständigen beispielsweise jede noch so kleine Kreuzung am Liebsten mit Über- oder Unterführungen zur strikten Trennung der diversen Mobilitätsformen/Verkehrsarten ausgestattet - derlei Betonmonster möchte heute glücklicherweise niemand mehr.

Welchen Zeitgeist sollen diese erbärmlichen Provinzkasperl repräsentieren? Vielleicht den von Bautzen, aber nicht den einer Metropole. Schau mal an, was richtige Metropolen wie Paris, London oder New York so in verkehrspolitischer Hinsicht tun.

Zitat
Arnd Hellinger
Daraus aber abzuleiten, die Politik habe kein Interesse an der Vermeidung von Unfallopfern, geht schlicht fehl. Wäre dem nämlich tatsächlich so, dürfte z. B- auch auf Stadtstraßen wie dem Kudamm oder der Frankfurter Allee mit 140 km/h gefahren werden und es gäbe weder Zebrastreifen, LSA noch verkehrsberuhigte Kieze...

Soll man nun auch noch dankbar sein, dass sie die Geschwindigkeit in der Frankfurter Allee nicht auf 140 erhöht haben? Merkste selbst, oder?

Und zu Zebrastreifen zitiere ich mal die Berliner Polizei aus der Verkehrsunfallbilanz 2023:

Zitat
Polizei Berlin
Die häufigsten Gründe für Unfälle waren den Angaben zufolge Fehler beim Abbiegen, Nichtbeachten der Vorfahrt, zu schnelles Fahren sowie Alkoholeinfluss.

Okay, vor welchem dieser Gründe schützen Zebrastreifen? Ganz im Gegenteil, jede einzelne dieser Ursachen kann an einem Zebrastreifen zu schweren, gar tödlichen Unfällen führen.

Ob LSA eher zur Sicherheit beitragen oder einfach die Privilegien des MIV sicherstellen, sei auch dahingestellt. Für viele Anlagen (v.a. sämtliche Fußgänger:innenampeln) halte ich letzteres für die wahrscheinlichere Variante.

Zitat
Arnd Hellinger
Sorry, @def, jetzt wird mir das aber langsam echt zu kindisch. Als der alte Preußenkönig einst äußerte, in seinem Reich könne ein Jeder nach seiner Fasson selig werden, meinte er damit natürlich auch nicht, dass mensch sich von Stund' an an keinerlei bestehende Regeln mehr halten müsse. Entsprechend hat auch Wegner vorliegend mitnichten das gesamte deutsche Straßenverkehrsrecht außer Kraft gesetzt - was übrigens auch nur durch Bundestag und Bundesrar möglich wäre.

Weißt Du, was auch noch ein Grundproblem ist? Dass man die Aussagen von Politiker:innen nicht ernstnimmt und so tut, als meinten sie es gar nicht so. Doch, die meinen es so.

Natürlich würde Wegner das auf Nachfrage bestreiten. Das Ganze ist wahrscheinlich ein klassischer Fall von Dog Whistle. Die Zielgruppe versteht wortwörtlich "Fahrt, wie ihr wollt", und wenn's schiefgeht, hat Wegner damit natürlich genauso nichts zu tun wie Trump mit dem Sturm aufs Kapitol.

Zitat
Arnd Hellinger
Nochmal: Es geht darum, welche Maßnahmen zur Erreichung eines Ziels angemessen, geeignet und verhältnismäßig sind. Ich kenne übrigens niemanden, der ernsthaft Krankenwagen abschaffen möchte.

Genau, ein paar Sekunden längere Fahrzeit sind absolut nicht angemessen oder verhältmäßig, um ein Leben zu retten. 100 m mehr zum Parkplatz auch nicht.

Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
def
Davon abgesehen gab es durchaus schon Städte, die die Zahl der Unfälle und Verkehrstoten deutlich gesenkt haben, und teils sogar auf Null: Oslo, Helsinki, Brüssel...

Ausgehend von welchen Zahlen über welchen Zeitraum...?

Ist in den Links erklärt (mit etwas Nachdenken hätte sich Dir dieser Umstand aber auch ohne mein Zutun erschlossen):

Zitat
NDR 2020 zu Helsinki
Lohn dafür war das Rekordjahr 2019, als nicht ein Radfahrer oder Fußgänger im Straßenverkehr ums Leben gekommen ist.

Zitat
ORF zu Brüssel
Laut einer vorläufigen Bilanz der Stadt reduzierte sich seit Einführung von Tempo 30 die Zahl der Unfälle insgesamt um rund ein Fünftel. Um die Zahlen zumindest halbwegs vergleichbar zu machen, zog man als Referenz den Schnitt aus den Vergleichsmonaten zwischen 2016 bis 2020 heran, also vor dem ersten strengen Covid-19-Lockdown.

Noch sichtbarer sind die Ergebnisse bei den Personen, die bei Unfällen schwer verletzt oder getötet wurden: Bei beiden Gruppen gab es ein Minus von einem Viertel – „der niedrigste Wert seit fünf Jahren, sogar wenn man die Lockdown-Phasen mit einrechnet“, heißt es von der Stadt.

***

Zitat
Arnd Hellinger
Ja, mir geht in Sachen Barrierefreiheit, Inklusion oder auch Straßenbahn-Netzerweiterung in dieser Stadt Vieles nicht schnell genug, aber das gibt mir noch lange nicht das Recht, die dieses entscheidenden zu kriminalisieren, nur weil sie in ihrer Priorisierung zu anderen Ergebnissen als ich kommen oder gekommen sind.

Es geht nicht darum, dass es zu langsam geht (unter den Grünen ging es zu langsam) - es geht darum, dass es in die komplett falsche Richtung geht. Stand jetzt: +50 % Verkehrstote gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In der regierenden Landespolitik: dröhnendes Schweigen im Walde. Stattdessen: "Lasst uns wieder Tempo 50 einführen! Lasst ins in neue Radwege so viele Parkplätze wie möglich integrieren, auch auf Kosten der Sicherheit!".

Zitat
Arnd Hellinger
Vielmehr muss ich mich mit ihnen sachlich auseinandersetzen

Na klar. Mit Stettner, Giffey & Co. sachlich auseinandersetzen. Das schreit nach Taubenschach. Da kann ich auch mit einer Schinkenstulle diskutieren, die dürfte empfänglicher für sachliche Argumente sein.

Zitat
Arnd Hellinger
und auch gewisses Verständnis für deren Beweggrunde aufbringen

"ICH WILL AN DIE MACHT BZW. DORT BLEIBEN UND BIN BEREIT, DAFÜR ÜBER LEICHEN ZU GEHEN!" Letztlich ist es das nämlich. Sie sind nicht in der Lage und/oder nicht willens, ihren Wähler:innen gegenüber Ursachen und Zusammenhänge zu erklären, weil die ja eventuell was dagegen haben könnten.

Ja, dafür habe ich total viel Verständnis.

Zitat
Arnd Hellinger
nur dann kann ich erreichen, dass sie im Gegenzug meine Bedarfe oder Wünsche verstehen und entsprechend auch das Erreichen meiner Ziele als notwendig erachten und politisch demnach agieren.

Dass dieses Vorgehen viel Geduld und Empathie erfordert, ist mir klar, bringt aber langfristig mehr als das Schwingen der großen Keule...

Ungefähr so "argumentieren" die Putin-Groupies auch - man muss einfach nur total lieb zum Gegner sein, dann wird der einem sofort entgegenkommen. War ja sehr erfolgreich.

Die Wegners und Giffeys dieser Welt lachen sich zugleich scheckig, dass es (aus ihrer Sicht) nützliche [Selbstzensur] gibt, die man mit ein paar verbalen Beruhigungspillen abspeisen kann und die dann auch noch im Internet für sie erklären, dass sie ihre Aussagen doch gar nicht so meinten.

(Viele Edits, da Gedanken ergänzt und Tippfehler in den Edits korrigiert.)



9 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.05.2024 10:43 von def.
Der Tagesspiegel spekuliert, dass Manuela Anders-Granitzki, Verkehrsstadträtin von Pankow, neue Verkehrssenatorin wird (T+). Wenn dem so wäre, wäre der Beschluss der BVV Pankow zum Ringschluss zwischen M1 und 50 vielleicht doch mehr als Symbolpolitik. Und wenn man sich das Wirken und das der Pankower CDU anschaut, wäre das nicht das Schlechteste für den Umweltverbund. Unter ihrer Ägide wurde u.a. ein Modalfilter (Ossietzkystraße) umgesetzt und Verkehrsberuhigungen gefordert, dazu der BVV-Beschluss zur M1/50, der doch etwas realitätsnäher ist als die Träume von der U9 ins Mühlenbecker Land.

Aber gut: es bleiben Spekulationen. Mal schauen, wer es wird.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.05.2024 19:37 von def.
Sind Fußgänger:innenampeln die Dinger, die es ermöglichen, sicher vom Bürger:innensteig einer Straßenseite auf den Bürger:innensteig der anderen Straßenseite zu gelangen?
Ich frage für ein:e Freund:in.
Zitat

Fußgänger:innenampeln Bürger:innensteig...
Heißt es jetzt auch Salzstreuer:innen?

einfach nur gruselig...
Natürlich nicht, aber um diese saudumme Frage stilgerecht zu beantworten:

Ja, selbstverständlich!
Zitat
def
Der Tagesspiegel spekuliert, dass Manuela Anders-Granitzki, Verkehrsstadträtin von Pankow, neue Verkehrssenatorin wird (T+). Wenn dem so wäre, wäre der Beschluss der BVV Pankow zum Ringschluss zwischen M1 und 50 vielleicht doch mehr als Symbolpolitik. Und wenn man sich das Wirken und das der Pankower CDU anschaut, wäre das nicht das Schlechteste für den Umweltverbund. Unter ihrer Ägide wurde u.a. ein Modalfilter (Ossietzkystraße) umgesetzt und Verkehrsberuhigungen gefordert, dazu der BVV-Beschluss zur M1/50, der doch etwas realitätsnäher ist als die Träume von der U9 ins Mühlenbecker Land.

Aber gut: es bleiben Spekulationen. Mal schauen, wer es wird.

Die Abendschau hat der Schreiner-Nachfolge heute auch einen Beitrag gewidmet.
How it started:

Zitat
Kai Wegner 2022 zur Rheinischen Post
Berlin muss endlich wieder funktionieren

Zitat
Polizei Berlin zur Verkehrsunfallbilanz 2023
Die häufigsten Gründe für Unfälle waren den Angaben zufolge Fehler beim Abbiegen, Nichtbeachten der Vorfahrt, zu schnelles Fahren sowie Alkoholeinfluss.

Zitat
smart country convention
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner hat die Digitalisierung zur Chefsache erklärt

How it's going:

Zitat
Tagesspiegel
Eigentlich wollte Innensenatorin Iris Spranger bis 2026 weitere 47 stationäre Blitzersäulen aufstellen. Die Polizei lehnt die Pläne ab: Sie sei „mit dem bestehenden Personal bis an die Grenzen ausgelastet“.

Bin auf die Verrenkungen der Wegner-Giffey-Fanboys im Forum gespannt, warum eigentlich die Grünen schuld sind.

(Quellen: RP, Polizei Berlin, smart country convention, Tsp)
Die Grünen mit ihren ideologischen Verkehrsexperimenten in Berlin aus der R2G-Zeit sind schuld, dass Wegner und seine Leute so viel zu tun haben mit der Rücknahme der Bullerbü-Ideen, dass es noch dauert bis sie effektive, ideologiefreie und zukunftsorientierte Verkehrspolitik machen können. Erst muss aufgeräumt werden, sonst wäre man schon viel, viel weiter.

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Zitat
def
(...)

Zitat
smart country convention
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner hat die Digitalisierung zur Chefsache erklärt

Ich warte auch immer noch darauf, dass es in endlicher Zeit Termine beim Bürgeramt gibt. Aber auch da sind sicherlich die Grünen schuld...!
Zitat
Philipp Borchert
Die Grünen mit ihren ideologischen Verkehrsexperimenten in Berlin aus der R2G-Zeit sind schuld, dass Wegner und seine Leute so viel zu tun haben mit der Rücknahme der Bullerbü-Ideen, dass es noch dauert bis sie effektive, ideologiefreie und zukunftsorientierte Verkehrspolitik machen können. Erst muss aufgeräumt werden, sonst wäre man schon viel, viel weiter.

Das war doch jetzt aber Satire oder?

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Tscheynsch hier vor Ju-Tu wis Sörvis tu Exebischn-Raunds änd Olümpick-Staydium
Zitat
LariFari
Zitat
Philipp Borchert
Die Grünen mit ihren ideologischen Verkehrsexperimenten in Berlin aus der R2G-Zeit sind schuld, dass Wegner und seine Leute so viel zu tun haben mit der Rücknahme der Bullerbü-Ideen, dass es noch dauert bis sie effektive, ideologiefreie und zukunftsorientierte Verkehrspolitik machen können. Erst muss aufgeräumt werden, sonst wäre man schon viel, viel weiter.

Das war doch jetzt aber Satire oder?

Offensichtlich

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Ich hab nen Bus und meine Busfahrerin heißt Layla, sie fährt schöner, schneller, weiter.
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