Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von krickstadt 
Nochmal ein kurzer Exkurs zum ernsthaften Interesse der verantwortlichen Politiker*innen an der Unfallvermeidung und Vision Zero:

In Lyon sind in den 2 Jahren nach Einführung des T30-Limits die Unfälle mit Schwerverletzten um 39 Prozent zurückgegangen.

Zitat
Tagesschau
Zwei Jahre nach der Begrenzung der innerstädtischen Maximalgeschwindigkeit auf 30 Kilometer in der Stunde habe es 35 Prozent weniger Unfälle gegeben (…)

Bei der Zahl der schweren Verkehrsunfälle sei sogar ein Rückgang um 39 Prozent zu verzeichnen, also bei Unfällen mit Schwerverletzten und Toten. "Das bedeutet, wir haben Leben gerettet" (…)

Das Tempolimit beschränkt sich nicht alleine auf das Stadtgebiet von Lyon, es gilt auch in bald 24 Kommunen im Umland des Ballungsraums mit rund 1,4 Millionen Einwohnern.

Auch die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt ein geringeres Tempo für Autos in Städten. Ein Zusammenprall mit einem 50 km/h fahrenden Auto sei für einen Fußgänger zu 80 Prozent tödlich. Bei 30 Kilometern pro Stunde dagegen nur zu zehn Prozent.

Quelle: [www.tagesschau.de]

Wenn sich jetzt also die CDU für die Rücknahme von Tempo 30 einsetzt, MUSS sie davon ausgehen, dass das zu mehr Toten und Verletzten führt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.05.2024 10:51 von marc-j.
Zitat
marc-j
Wenn sich jetzt also die CDU für die Rücknahme von Tempo 30 einsetzt, MUSS sie davon ausgehen, dass das zu mehr Toten und Verletzten führt.

Nein, sie folgt natürlich der landläufigen Überzeugung, dass deutsche Autofahrer (möglicherweise im Gegensatz zu den unerfahrenen Hallodris aus anderen Ländern) ihre in deutscher Wertarbeit gefertigten Gerätschaften bei Tempo 50 mindestens genauso gut beherrschen können wie bei Tempo 30 und dadurch, dass sie für dieselbe Strecke weniger lange auf der Straße unterwegs sind, auch weniger Zeit für Unfälle haben. Das weiß "der Deutsche" auch so und braucht dazu kein wissenschaftliches Geschwafel von Menschen, denen die Anführungszeichensetzung wichtiger ist als "die Freiheit".
Die VBB-Chefin Bonde soll neue Berliner Verkehrssenatorin werden…

Quelle: B.Z.

-----------
Tscheynsch hier vor Ju-Tu wis Sörvis tu Exebischn-Raunds änd Olümpick-Staydium
Bonde wird neue Berliner Verkehrssenatorin. Freuen wir uns also auf drei Jahre Gadgetbahn-Diskussionen.
Zitat
def
Bonde wird neue Berliner Verkehrssenatorin. Freuen wir uns also auf drei Jahre Gadgetbahn-Diskussionen.

Man muss es auch positiv sehen. Vielleicht bekommt der VBB dann ja eine Chefin / einen Chef, der sich _nicht_ mit Magnetbahndiskussionen befasst.
Zitat
Latschenkiefer
Man muss es auch positiv sehen. Vielleicht bekommt der VBB dann ja eine Chefin / einen Chef, der sich _nicht_ mit Magnetbahndiskussionen befasst.

Möglicherweise ist das ein kleiner Vorteil für die Beseitigung der Alltagsprobleme, aber so nahe am Betrieb ist der VBB ohnehin nicht, dass man da große Änderungen erwarten könnte. So ist nun noch mehr zu erwarten, dass planerische Ressourcen für die Magnetbahndiskussionen eingesetzt werden. Bleibt zu hoffen, dass im Rahmen dieser Ressourcenverschiebungen wenigstens mal jemand kompetentes darauf hinweist, wie Verkehrsplanung vom Grundsatz her funktioniert: Erst den Bedarf ermitteln, dann prüfen mit welchen Mitteln man diesen Bedarf decken kann und nicht "Ups, jetzt haben wir da ne neue Bahn gekauft, wo soll die denn jetzt hin?"
Zitat

"Latschenkiefer" am 3.5.2024 um 10.12 Uhr:

Ich warte auch immer noch darauf, dass es in endlicher Zeit Termine beim Bürgeramt gibt. Aber auch da sind sicherlich die Grünen schuld!

Dass es bei der Terminvergabe für die Bürgerämter Schwierigkeiten gibt, hat Herr Wegner in einem Abendschau-Interview bereits indirekt auf die eigene Kappe genommen (Zitat: "Das habe ich mir leichter vorgestellt."). Und die Grünen stellten noch nie den zuständigen Innensenator Berlins (seit dem Mompersenat sechsmal SPD und dreimal CDU).

Als ich 2013 in die Gropiusstadt gezogen bin, habe ich problemlos einen Beantragungs- und Abholtermin für einen neuen Personalausweis und einen neuen Reisepass im Bürgeramt am Zwickauer Damm bekommen. Als ich dann Anfang März diesen Jahres vom Bezirksamt Neukölln schriftlich darauf hingewiesen wurde, dass meine Ausweise im November letzten Jahres abgelaufen sind, war ich dafür sehr dankbar, weil ich einfach nicht bemerkt hatte, wie schnell zehn Jahre vergangen sind. Ohne diese Erinnerung hätte ich bei der nächsten Gelegenheit, einen Ausweis vorzeigen zu müssen (Fahrzeugkontrolle oder Urlaubsreise), Probleme bekommen.

Ich habe ungefähr drei Wochen lang immer wieder 'mal die Online-Terminvergabe besucht und dabei nie einen freien Termin in ausgewählten oder allen Bürgerämtern vorgeschlagen bekommen. Dann habe ich mir den Tipp vom "Alten Köpenicker" zu Herzen genommen und die 115 gewählt. Nach etwa 28 Minuten in der Warteschleife (die zum Glück nicht wie in anderen Warteschleifen schon 'mal nach zehn Minuten abgebrochen wird) habe ich dann eine Mitarbeiterin am Apparat gehabt, die mir kompetent und flott einen Termin am 22.4.2024 um 9.18 Uhr im vom Rathaus nach Adlershof umgezogenen Köpenicker Bürgeramt vermittelte. Wenn dann auch noch die Bürgeramtsmitarbeiter*innen auf die von ihnen vergebenen Termine vertraut hätten, hätte ich nicht 30 Minuten im Wartezimmer auf meinen Aufruf (nach 9.18 Uhr) gewartet, denn ich hatte einen kleinen handgeschriebenen Zettel knapp über dem Boden des Wartezimmers übersehen, dass man sich an der Information des Bürgeramts trotz Terminvergabe anmelden müsste (es gibt wohl "riesige Mengen" an Personen, die trotz Terminvereinbarung nicht erscheinen, aber auch nicht absagen).

Dieses ganze Prozedere würde ich trotzem alles in allem nicht als "unendlich" charakterisieren wollen.

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.05.2024 11:41 von krickstadt.
Zitat
Latschenkiefer
Zitat
def
Bonde wird neue Berliner Verkehrssenatorin. Freuen wir uns also auf drei Jahre Gadgetbahn-Diskussionen.

Man muss es auch positiv sehen. Vielleicht bekommt der VBB dann ja eine Chefin / einen Chef, der sich _nicht_ mit Magnetbahndiskussionen befasst.

Ich kann da nicht viel positiv sehen. Beim VBB frisst der Unsinn vor allem finanzielle und personelle Ressourcen, die dann bei i2030 & Co fehlen. Als Senatorin steht sie wohl wie keine Andere für den U-Bahnausbau, vor allem auch mit ihrem Stallgeruch der BVG Projekt GmbH. Damit dürfte es zu einer deutlichen Verschiebung der Planungskapazitäten hin zur U-Bahn (weg von der Straßenbahn) kommen.

Meine erste Prognose: Mahlsdorf wird gestoppt und Czaja/Stettner-wunschgemäß neu aufgerollt, also auf den St. Nimmerleistag aufgeschoben. Leipziger Str. dürfte von der Schreinerschen Prüfschleife auch in Richtung Schublade wandern.

Abzuwarten bleibt, welche Auswirkungen die Fokusverschiebung hin zu M/U-Bahn auf S- und Fernbahn hat.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
krickstadt
Ich habe ungefähr drei Wochen lang immer wieder 'mal die Online-Terminvergabe besucht und dabei nie einen freien Termin in ausgewählten oder allen Bürgerämtern vorgeschlagen bekommen.

Es mag ja eine glückliche Momentaufnahme sein, aber bei einem spontanen Blick auf die Terminwebsite der berlinweiten Suche hätte ich gerade eben für den gesamten Juni nahezu völlig frei Termine an fast jedem Tag auswählen können.
Kann gelöscht werden.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.05.2024 13:14 von Henrik.
Zitat
Lopi2000
Zitat
krickstadt
Ich habe ungefähr drei Wochen lang immer wieder 'mal die Online-Terminvergabe besucht und dabei nie einen freien Termin in ausgewählten oder allen Bürgerämtern vorgeschlagen bekommen.

Es mag ja eine glückliche Momentaufnahme sein, aber bei einem spontanen Blick auf die Terminwebsite der berlinweiten Suche hätte ich gerade eben für den gesamten Juni nahezu völlig frei Termine an fast jedem Tag auswählen können.

Danke für den Tipp, konnte gerade einer verzweifelten Kollegin einen Termin vermitteln. Allerdings sind 95% der aktuell verfügbaren Termine in Hohenschönhausen. :-)
Zitat

"Lopi2000" 3.5.2024 um 12.53 Uhr:

Es mag ja eine glückliche Momentaufnahme sein, aber bei einem spontanen Blick auf die Terminwebsite der berlinweiten Suche hätte ich gerade eben für den gesamten Juni nahezu völlig frei Termine an fast jedem Tag auswählen können.

Ich vermute, dass ich es in einer Zeit versucht habe, in der es um die Osterferien (Berlin 25.3. - 5.4.2024) und die dafür geplanten Reisen ging. Den Abholtermin habe ich Anfang Juni (wegen der sechswöchigen Bearbeitungszeit für den Reisepass).

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
Latschenkiefer
Danke für den Tipp, konnte gerade einer verzweifelten Kollegin einen Termin vermitteln. Allerdings sind 95% der aktuell verfügbaren Termine in Hohenschönhausen. :-)

Da hat der Senat die Menschen in Berlin ja inzwischen zu einer gewissen Genügsamkeit erzogen, so dass man meist froh ist, dass die Termine überhaupt innerhalb Berlins stattfinden. ;-) Es sind ja immerhin nur 1-2 Fahrten dorthin.
Zitat
krickstadt
Nach etwa 28 Minuten in der Warteschleife (die zum Glück nicht wie in anderen Warteschleifen schon 'mal nach zehn Minuten abgebrochen wird) habe ich dann eine Mitarbeiterin am Apparat gehabt, die mir kompetent und flott einen Termin am 22.4.2024 um 9.18 Uhr im vom Rathaus nach Adlershof umgezogenen Köpenicker Bürgeramt vermittelte.

Das ist ja verrückt. Da nennst Du als Gropiusstädter also bald einen Treptow-Köpenicker Personalausweis Dein Eigen, während ich, in Ermangelung freier Termine im Heimatbezirk, nun mit einem Pankower Exemplar herumlaufe. Es ist übrigens sehr interessant, auf diese Art und Weise verschiedene Bürgerämter kennenzulernen. Die Standards (wenn man überhaupt davon sprechen kann) weichen doch sehr, sehr stark voneinander ab. Inzwischen lernte ich die Ämter in den Rathäusern Köpenick, Pankow und Tempelhof kennen sowie das am Bf. Schöneweide und in der Osloer Straße.

Das Bürgeramt I von Treptow-Köpenick ist übrigens nur vorübergehend in Adlershof untergebracht, weil das Innere des Köpenicker Rathauses gerade etwas aufgehybscht wird.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Derweil scheint das administrative Kerngeschäft von SenMVKU aber doch noch irgendwie zu funktionieren - heute wurde jedenfalls mit Michael Fugel der neue Geschäftsführer der InfraVelo GmbH mit Wirkung ab dem 1. September 2024 bestellt. Laut Pressetext soll er studierter Verkehrsingenieur sein...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Latschenkiefer
Zitat
def
(...)

Zitat
smart country convention
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner hat die Digitalisierung zur Chefsache erklärt

Ich warte auch immer noch darauf, dass es in endlicher Zeit Termine beim Bürgeramt gibt. Aber auch da sind sicherlich die Grünen schuld...!

Na sicher, die haben das schließlich verboten. !Eins!1!Elf!
Zitat
Lopi2000
Zitat
marc-j
Wenn sich jetzt also die CDU für die Rücknahme von Tempo 30 einsetzt, MUSS sie davon ausgehen, dass das zu mehr Toten und Verletzten führt.

Nein, sie folgt natürlich der landläufigen Überzeugung, dass deutsche Autofahrer (möglicherweise im Gegensatz zu den unerfahrenen Hallodris aus anderen Ländern) ihre in deutscher Wertarbeit gefertigten Gerätschaften bei Tempo 50 mindestens genauso gut beherrschen können wie bei Tempo 30 und dadurch, dass sie für dieselbe Strecke weniger lange auf der Straße unterwegs sind, auch weniger Zeit für Unfälle haben. Das weiß "der Deutsche" auch so und braucht dazu kein wissenschaftliches Geschwafel von Menschen, denen die Anführungszeichensetzung wichtiger ist als "die Freiheit".

Außerdem ist der Deutsche der beste Autofahrer der Welt, der nimmt das mit der Muttermilch auf. So etwas weiß man doch.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.05.2024 22:23 von Wutzkman.
Nein, eigentlich nicht. Aber wenn Du meinst. Hab ich bei mir nie entdeckt.
Zitat
marc-j
Zitat
Tagesschau
Auch die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt ein geringeres Tempo für Autos in Städten. Ein Zusammenprall mit einem 50 km/h fahrenden Auto sei für einen Fußgänger zu 80 Prozent tödlich. Bei 30 Kilometern pro Stunde dagegen nur zu zehn Prozent.

Quelle: [www.tagesschau.de]
Wichtiger: An der Stelle, wo ein Auto mit Tempo 30 nach einer Gefahrenbremsung stehenbleibt, fährt ein mit Tempo 50 fahrendes Auto immer noch ungebremst 50. Es sei denn, der Fahrer ist ein Reptiloid ohne Reaktionszeit.
Zitat
marc-j
Nochmal ein kurzer Exkurs zum ernsthaften Interesse der verantwortlichen Politiker*innen an der Unfallvermeidung und Vision Zero:

In Lyon sind in den 2 Jahren nach Einführung des T30-Limits die Unfälle mit Schwerverletzten um 39 Prozent zurückgegangen.

Zitat
Tagesschau
Zwei Jahre nach der Begrenzung der innerstädtischen Maximalgeschwindigkeit auf 30 Kilometer in der Stunde habe es 35 Prozent weniger Unfälle gegeben (…)

Bei der Zahl der schweren Verkehrsunfälle sei sogar ein Rückgang um 39 Prozent zu verzeichnen, also bei Unfällen mit Schwerverletzten und Toten. "Das bedeutet, wir haben Leben gerettet" (…)

Das Tempolimit beschränkt sich nicht alleine auf das Stadtgebiet von Lyon, es gilt auch in bald 24 Kommunen im Umland des Ballungsraums mit rund 1,4 Millionen Einwohnern.

Auch die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt ein geringeres Tempo für Autos in Städten. Ein Zusammenprall mit einem 50 km/h fahrenden Auto sei für einen Fußgänger zu 80 Prozent tödlich. Bei 30 Kilometern pro Stunde dagegen nur zu zehn Prozent.

Quelle: [www.tagesschau.de]

Wenn sich jetzt also die CDU für die Rücknahme von Tempo 30 einsetzt, MUSS sie davon ausgehen, dass das zu mehr Toten und Verletzten führt.

Das sind dann wohl Kollateralschäden, die für den Machterhalt durch populistische Stimmen nicht zu verhindern sind.
Nein, diese Aussage wäre total unangemessen.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen